Fackeln im Sturm

Folge 3: Herren und Sklaven

 

Stand: 05.12.2010, letzte Durchsicht 08.12.2024

 

Inhalt

 

Folge 3 - Herren und Sklaven

03.01 - Titel

03.02 - Wieder Diskussion um die Sklaverei

03.03 - Gewissensfrage um Priam

03.04 - George's Hochzeit

03.05 - Hochzeitsempfang auf Belvedere

03.06 - Zwei Geschäftsführer

03.07 - Wie ehrlich ist Virgilia?

03.08 - Virgilia's Kampfesrede

03.09 - Greene's Aufwartung

03.10 - Justin fordert einen Sohn

03.11 - Liebe in der Kapelle

03.12 - Unfall bei Hazard Iron

03.13 - George stellt Stanley zur Rede

03.14 - Isabel ist enttäuscht

03.15 - Tillet's Beerdigung

03.16 - Orry tröstet seine Mutter

03.17 - Charles bei Semiramis

03.18 - Orry entlässt Salem Jones

03.19 - Salem Jones gegen Charles

03.20 - James Huntoon wartet auf (1)

03.21 - James Huntoon wartet auf (2)

03.22 - James Huntoon wartet auf (3)

03.23 - James Huntoon wartet auf (4)

03.24 - Genugtuung wird gefordert

03.25 - Diletantisches Training

03.26 - Ordentliches Training

03.27 - Das Duell

03.28 - Charles will nach West Point

03.29 - Die Main's in Belvedere

03.30 - Alte und neue Freunde

03.31 - Liebeleien

03.32 - Virgilia auf Konfrontation

03.33 - Das Geschäft unter Freunden

03.34 - Isabel hofft auf den Triumph

03.35 - Ashton spielt mit Billy

03.36 - Rückfahrt

03.37 - Madeline, Justin und die Kapelle

03.38 - Constance's Anliegen 1

03.39 - Constance's Anliegen 2

03.40 - Constance's Anliegen 3

03.41 - Gespräch unter Eheleuten

03.42 - Virgilia will mitkommen

03.43 - Abfahrt nach South Carolina

03.44 - Abspann

 

 

Folge 3 - Herren und Sklaven

 

03.01 - Titel

Siehe Folge 1 Szene 1

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03.02 - Wieder Diskussion um die Sklaverei

Start 2.41, Länge 1.08

Mitwirkende:

> Orry Main

> George Hazard

> Statisten: Sklaven

Ort: Mont Royal, Auffahrt und Veranda

Als Orry von der Kapelle zurückkommt, erwartet ihn George, der sich für die Weiterreise in seine Heimat bereitgemacht hat, und macht ihm erneut Vorhaltungen zur Sklaverei.

              

              

Orry............................. (reitet zum Haus, steigt ab) Ist mein Vater zurück?

George........................ Er ist im Haus.

Orry............................. Hör zu, George. Du verstehst immernoch nicht.

George........................ Ich will auch nicht. Ich möchte mir lieber Deine Freundschaft erhalten.

Orry............................. Priam ist Eigentum meines Vaters.

George........................ Ein Mensch kann nicht Eigentum eines Anderen sein. - Ich muss morgen früh abreisen, Orry. (1)

Orry............................. Okay. Ich bringe Dich zum Zug

(1) Übersetzungsfehler: Die bewusste Verdopplung zur Bekräftigung von George's Standpunkt wurde bei der Übersetzung weg­gelassen und durch eine frei erfundene Ablehnung von Orry's Argument ersetzt. Wörtliche Übersetzung: Orry: "Priam ist Eigentum meines Vaters." / George: (leicht betont): "Nein, das verstehe ich nicht. "

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03.03 - Gewissensfrage um Priam

Start 3.49, Länge 3.05

Mitwirkende:

> Orry Main

> George Hazard

> Priam, entlaufener Sklave

Ort: Bedarfshalt am Bahngleis

An der kleinen Bahnstation entdeckt Orry Priam, der einen Güterzug erklettern will, und fängt ihn ab. Erst durch George's entschiedenen Einspruch lässt sich Orry erweichen, Priam laufen zu lassen. Allerdings verbittet sich Orry von George jede weitere Einmischung in die Lebensumstände des Südens.

              

              

              

Orry............................. (zieht die Fahne auf) So, das wird den Zug anhalten. (Zug pfeift)

George........................ Ist er das?

Orry............................. Nein, das ist der Güterzug nach Charleston. Der kommt jeden zweiten Tag um diese Zeit vorbei. Der Personenzug kommt in etwa 20 Minuten. - (sieht Priam) Priam! Halt! Priam! (fängt ihn ab) Priam. Priam... (zieht den Revolver)

George........................ Orry! NEIN!

Orry............................. Das geht Dich nichts an, George.

Priam........................... Bitte, Mr. Orry, bitte.

George........................ Um Gottes Willen!

Orry............................. Begreifst Du denn nicht? Wenn ich ihn zurückbringe, würde er lieber tot sein. Er weiß, was sie mit ihm machen werden.

George........................ Dann musst Du ihn laufen lassen.

Priam........................... Bitte...

Orry............................. Ich hab' Dir doch gesagt, er gehört meinem Vater.

George........................ Ich bitte Dich. Wenn nicht für Priam, dann tu's wenigstens für mich.

Orry............................. Das ist nicht fair. Du nutzt unsere Freundschaft aus.

George........................ Ja, das stimmt.

Orry............................. (denkt nach) Na gut, Priam. Also los, renne. Lauf, bevor ich es mir anders überlege! Renne! Verschwinde! (Priam läuft davon, zu George) Leben gegen Leben, George. Du hast mein's gerettet. Wenn Du willst, werde ich trotzdem Dein Trauzeuge sein. Aber Du musst es in Deinen Schädel kriegen: wir leben hier anders, wir müssen es nunmal. Misch Dich nie wieder in unsere Angelegenheiten, und versuche nicht, mich gegen meine eigenen Leute aufzubringen. (reitet ab) (1)

(1) Regiefehler: Als Orry Priam einfängt und dann doch laufen lässt, zeigt Orry mehrfach wechselnd eine saubere Fön-Frisur und ein verschwitztes Gesicht mit wirren Haaren.

                                                     

                         Orry stoppt Priam - Haare wirr                                 Orry wendet sich zurück zu George - Haare geordnet

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03.04 - George's Hochzeit

Start 6.54, Länge 1.40

Mitwirkende:

> George Hazard (ohne Text)

> Constance Flynn à Hazard

> katholischer Priester

> Maude Hazard (ohne Text)

> Stanley Hazard

> Isabel Hazard

> Virgilia Hazard

> Billy Hazard (ohne Text)

> Statisten: zwei Ministranten, eine Kirchenbesucherin

Ort Vorspann 1: Lehigh Station, in den Straßen

Ort Vorspann 2: Lehigh Station, Kirche außen

Ort Szene: Lehigh Station, Kirche innen

1848 heiraten George und Constance, wobei die katholische Kiche mit Ausnahme von George's Familienmitgliedern fast leer ist, was Isabel abfällig feststellt.

              

    

              

              

Priester....................... Ich, Constance, nehme Dich, George, zu meinem rechtmäßigen Ehemann -

Constance.................. Ich, Constance, nehme Dich, George, zu meinem rechtmäßigen Ehemann -

Priester....................... - und gelobe, Dich zu ehren von nun an -

Constance.................. - und gelobe, Dich zu ehren von nun an -

Priester....................... - in guten wie in schlechten Tagen, ich reichen wie in armen, bei Gesundheit und bei Krankheit -

Constance.................. - in guten wie in schlechten Tagen, ich reichen wie in armen, bei Gesundheit und bei Krankheit -

Priester....................... - bis dass der Tod uns scheidet.

Constance.................. - bis dass der Tod uns scheidet.

Priester....................... Ego con jungo vossi matrumonium...

Isabel.......................... Ich denke nicht daran, je wieder an einer katholischen Zeremonie teilzunehmen. Es ist eine Schande.

Stanley....................... Bitte sei still.

Isabel.......................... Ein Glück, dass wir die Trauung im privaten Rahmen abgehalten haben, denn gekommen wäre sowieso niemand.

Stanley....................... Ich bitte Dich, sei still, Isabel.

Priester....................... ...sempre vivat per Christum dominum nostrum (zu Orry) Darf ich um den Ring bitten. (zum Hochzeitspaar) Ad tutorium nostrum in nomini domini. (George steckt ihr den Ring an) Kraft der Befugnis die mir übertragen wurde von der Mutterkirche und dem Bundesstaat Pennsylvania, erkläre ich Euch hiermit zu Mann und Frau. - Ihr dürft Euch küssen. (Kuss)

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03.05 - Hochzeitsempfang auf Belvedere

Start 8.34, Länge 2.56

Mitwirkende:

> George Hazard

> Constance Hazard

> Maude Hazard

> Stanley Hazard (ohne Text)

> Isabel Hazard (ohne Text)

> Virgilia Hazard

> Billy Hazard

> Orry Main

> Statisten: Gäste, Personal

Ort: Belvedere, außen

Im Garten des Hazard'schen Familiensitzes Belvedere findet eine große Feier statt. Billy äußert Orry gegenüber den Wunsch, ebenfalls Soldat zu werden. Kurz darauf kommt Orry mit der freundlich ge­stimmten Virginia in's Gespräch.

              

              

Billy............................. (bringt Orry ein Getränk) Hier.

Orry............................. Danke, Billy. (trinkt)

Billy............................. (sieht sich um) Ob das noch lange so weitergeht?

Orry............................. Es kommt nicht alle Tage vor, dass Dein großer Bruder heiratet.

Billy............................. Wissen Sie, ich... ich wünschte, ich wäre woanders.

Orry............................. Wo wärst Du denn gern', Billy?

Billy............................. Glauben Sie, die nehmen mich in West Point?

Orry............................. (trinkt) Möchtest Du Soldat werden?

Billy............................. Ich hab Sie und George wirklich beneidet, als Sie unten in Mexiko gekämpft haben.

Orry............................. Beneidet? Das waren schwere Zeiten. Oder bist Du auch auf mein Bein neidisch?

Billy............................. Nein. Ich möchte nur gern Soldat werden, das ist alles.

Orry............................. Eines Tages wirst Du es vielleicht. (trinkt)

Maude........................ (zu Constance und George) Constance, meine Liebe, wenn mein William noch leben würde, dann weiß ich, wäre er stolz darauf, Dich heute in unserer Familie willkommen heißen zu können.

Constance.................. Ich danke Ihnen. Alle waren so freundlich zu mir.

Maude........................ (lacht) Wir alle haben Dich schon liebgewonnen. (umarmt sie, zu George) Lieber George, ich habe etwas sehr wichtiges mit Dir und Deinem Bruder zu besprechen. (zu Constance) Und ich möchte, dass Du und Isabel auch dabei seid.

George........................ Das klingt sehr geheimnisvoll, Mutter.

Maude........................ Ach, das ist es überhaupt nicht. Es ist etwas, das ich schon vor geraumer Zeit tun wollte. Also kommt jetzt.

Orry............................. (trifft auf Virgilia) Miss Hazard.

Virgilia........................ (überrascht) Mr. Main.

Orry............................. Constance war eine wunderschöne Braut, nicht?

Virgilia........................ Ja, das war sie. Bewundern Sie Schönheit, Mr. Main?

Orry............................. Offen gesagt, ja.

Virgilia........................ Und was ist mit dem Verstand einer Frau? Bewundern Sie den auch? Nun, ich habe mal gehört, dass Südstaatler garnicht wissen wollen, was Frauen denken.

Orry............................. Ich kann nicht für alle Männer im Süden sprechen, aber was mich angeht: Ich respektiere jede Frau und auch ihre Ansichten. Das schließt Ihre Ansichten ein.

Virgilia........................ Was Sie nicht sagen. Vielleicht möchten Sie auch einige meiner Ansichten hören. (gehen gemeinsam weiter)

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03.06 - Zwei Geschäftsführer

Start 11.30, Länge 1.13

Mitwirkende:

> George Hazard (ohne Text)

> Constance Hazard

> Maude Hazard

> Stanley Hazard

> Isabel Hazard

Ort: Belvedere, Arbeitszimmer

Maude verkündet ihren Söhnen und dessen Frauen, dass sie nun die Leitung von Hazard Iron - mit Ausnahme der Finanzen - zu gleichen Teilen an Stanley und George verteilt. Stanley gibt rasch bei, aber Isabel ist sichtlich verärgert.

              

Maude........................ Es ist mir eine große Freude, meine Kinder um mich zu haben. Und da George jetzt für immer hier sein wird und nunmehr verheiratet ist, halte ich einen Wechsel in der Führung von Hazard Iron für sinnvoll.

Isabel.......................... Einen Wechsel, Mutter?

Maude........................ Ja, meine Liebe. George und Stanley sollten zu gleichen Teilen die Verantwortung für die Gießerei tragen.

Isabel.......................... Was?

Stanley....................... Ich habe es für selbstverständlich gehalten, dass ich als der Ältere Hazard Iron leite.

Maude........................ Du bleibst natürlich weiterhin für die finanziellen Fragen zuständig. Aber George wird in allen anderen Angelegenheiten gleiches Stimmrecht haben. Ich finde, dass George dieses Recht verdient hat, und ich halte meine Entscheidung für gerecht, Euch beiden gegenüber.

Stanley....................... Natürlich, Mutter.

Constance.................. (zu George) Ich freue mich für Dich.

Maude........................ Und jetzt widmen wir uns wieder unseren Gästen. Kommt, Kinder.

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03.07 - Wie ehrlich ist Virgilia?

Start 12.43, Länge 1.59

Mitwirkende:

> Virgilia Hazard

> Orry Main

> Maude Hazard

> George Hazard

> Constance Hazard (ohne Text)

> Statisten: Gäste, Personal

Ort: Belvedere, außen

Virgilia lädt Orry ein, bei ihrem ersten öffentlichen Redeauftritt zum Thema der Sklaverei anwesend zu sein. Anschließend spricht Maude der ganzen Familie Main die Einladung für einen Sommerbesuch aus.

              

Orry............................. Was haben Sie denn so gemacht in den letzten paar Jahren?

Virgilia........................ Ich habe sehr hart gearbeitet für die Anti-Sklaven-Bewegung. Ich werde meine erste öffentliche Rede halten, in einer Woche in Philadelphia.

Orry............................. Tatsächlich?

Virgilia........................ Ich habe gehört, Sie werden dann auch in der Stadt sein?

Orry............................. Ja.

Virgilia........................ Auf Ihrem Rückweg in den Süden? (2)

Orry............................. Das stimmt.

Virgilia........................ Nun, da Sie Frauen und ihren Ansichten gegenüber so aufgeschlossen sind, macht es Ihnen vielleicht Spaß, einer zuzuhören, die tatsächlich welche hat. Die Versammlung ist öffentlich, und Sie sind sehr willkommen.

Orry............................. Ob Sie's glauben oder nicht, Miss Hazard, da Ihr Bruder und ich eng befreundet sind, betrachte ich den Standpunkt der Nordstaatler mit ehrlichem Interesse. Sie zu hören, betrachte ich als Privileg.

Maude........................ (kommt) Oh, Orry, hier sind sie. Ich hätte Sie gern-- das heißt, ich und Constance und George hätten Sie gern etwas gefragt. Wir möchten Sie gerne einladen, Sie und ihre ganze Familie. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns im nächsten Sommer für eine etwas längere Zeit besuchen würden. Unser See ist wirklich ganz besonders reizvoll um diese Jahreszeit.

Orry............................. Das klingt sehr verlockend, Ma'am. Im Nahmen aller Mains nehme ich Ihre Einladung mit Freuden an.

Virgilia........................ Ah, Mutter, damit sich unsere Gäste wohl fühlen, sollten wir vielleicht im Garten Sklavenquartiere bauen lassen. (geht)

Maude........................ Aber Virgilia.... Entschuldigen Sie, lieber Orry.

George........................ Ach Mutter.

Maude........................ Was? (3)

George........................ Wir wissen doch alle, wenn Virgilia sich hinreißen lässt, ist es das Beste, man ignoriert sie. So, und jetzt sollten wir endlich mal unserem Trauzeugen die Gelegenheit geben, einen Toast auf Braut und Bräutigam auszubringen.

Orry............................. Mit dem allergrößten Vergnügen.

 (1) Historisch: Mit "Dixie" ist hier der Süden der Vereinigten Staaten gemeint, genauer jene Staaten, die südlich der 1767 von den Geologen Charles Mason und Jeremiah Dixon abgesteckten Linie liegen, die die Südgrenze von Pennsylvania und die Westgrenze von Delaware bildet. Mit dieser Grenzlinie wurden die nördlichen Ansprüche von Maryland festgelegt. Im Sprachgebrauch wurde sie zur "Mason-Dixon-Line", das Land südlich davon zum "Dixie-Land" oder "Dixie". Die spätere Südstaaten-Hymne "Dixieland" bezieht sich ebenfalls auf diese Bezeichnung. (Wikipedia deutsch, englisch)

(2) Übersetzungsfehler: Die Bezeichnung "Dixie" für die Südstaaten (siehe oben) wurde in der Übersetzung durch einen allgemein-verständlichen Begriff ersetzt.

(3) Übersetzungsfehler: Dieser Text wurde in der deutschen Fassung frei erfunden hinzugefügt.

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03.08 - Virgilia's Kampfesrede

Start 14.42, Länge 7.37

Mitwirkende:

> George Hazard

> Constance Hazard (ohne Text)

> Orry Main

> Sam Greene, Kongressabgeordneter

> Gerrit Smith, Abolitionist

> Versammlungsleiter

> Frederick Douglass, ehemaliger Sklave, jetzt Abolitionist

> Virgilia Hazard

> Statisten: Publikum, Kapelle

Ort: Philadelphia, Versammlungshalle

Orry und George besuchen die Abolitionistenversammlung in der Stadthalle von Philadelphia, wo sie auch auf den Kongressabgeordneten Sam Greene stoßen. Lange Zeit verhält sich Orry ruhig. Aber als Virgilia in ihrer Rede die Plantagen des Südens als Brutfarmen für Sklaven bezeichnet, hat er genug und geht.

              

              

              

(Musikkapelle marschiert spielend ein) (1)

Greene........................ (zu George in der Loge) Guten Abend, Sir. Sam Greene, Sektion Pennsylvania. (zeigt auf Smith) Einer der führenden Köpfe, Mr. Gerrit Smith. (2)

George........................ Angenehm. George Hazard. Und das ist meine Frau Constance.

Smith........................... Entzückend.

George........................ Und unser Freund Orry Main.

Smith........................... Hazard. Hazard Iron?

George........................ So ist es.

Smith........................... Dann dürften Sie verwandt sein mit Miss Virgilia.

George........................ Meine Schwester. Die Gentlemen kennen meine Schwester?

Smith........................... Oh, ich bitte Sie. Ihretwegen sind wir doch hier. Sie müssen sehr stolz auf sie sein.

George........................ Stolz? Aber ja.

Smith........................... Sie hat wahre Wunder für unsere Sache vollbracht.

Greene........................ Die geborene Kämpferin, mit enormer Energie. Und außerdem bemerkenswert schön.

Smith........................... Wenn Worte das erreichen können, was sie so tief in ihrem Herzen für die Sache empfindet, dann sind die Tage der Sklaverei gezählt, von heute Abend an.

Leiter........................... (am Rednerpult auf der Bühne) Ladies und Gentlemen, willkommen und guten Abend. Ich habe die Ehre, Ihnen einen Mann vorzustellen, dessen persönliche Leiden und Schicksalsprüfungen den gottlosen, den teuflischen Charakter der Sklaverei versinnbildlichen. Die Sklaverei kann von jedem anständigen Menschen nur verabscheut werden. Ein Mann, endlich frei durch die Gnade Gottes, der am eigenen Leib die Grausamkeiten und Torturen der Verdammten erlitten hat, die ihm beigefügt wurden von menschlichen Ungeheuern. Mr. Frederick Douglass. (Applaus)

Douglass.................... Danke, meine Freunde. Ich bin sehr froh, hier zu sein. Ich bin sehr froh, meine Stimme mit denen erheben zu können, die mit mir darum gekämpft haben, dass die Last von den Schultern meiner Brüder genommen und der Tag der Befreiung in naher Zukunft herbeigeführt werde. (Applaus) Meine Freunde, die Sklaverei muss abgeschafft werden. Und der einzige Weg, der dazu führen kann, ist die Durch­setzung des Prinzips "Gerechtigkeit für alle". Nur darüber zu reden, wird uns diesem Ziel nicht näher bringen. Auch wenn Ihr Millionen von Stimmzetteln abgegeben habt, werdet Ihr das Böse nicht ausgelöscht haben. Seine Wurzeln sind tief verankert im Herzen der Nation. Und nichts als die Wahrheit und die Liebe Gottes kann das Land von ihm reinigen. (Applaus) Ich bitte Euch, meine Freunde - nein, ich flehe Euch an, seht Euch die abscheuliche Abwicklung des Sklavenhandels an, des amerikanischen Sklavenhandels; vom amerikanischen Staat und der amerikanischen Kirchen geduldet und aufrecht erhalten. Und Ihr werdet Männer und Frauen sehen, die wie Schweine gezüchtet worden sind und in Massen durch die Straßen auf den Markt getrieben werden; getrieben von Männern, die mit Pistolen, Peitschen und Messern bewaffnet sind. Seht Ihr das kleine zwölf-jährige Mädchen, das weint - ja, es weint - weil es an seine Mutter denkt, der man es g'rade entrissen hat. Geht zu einer Sklavenauktion, und seht wie Männer wie Pferde begutachtet werden, und wie Frauen den gierigen und lüsternen Blicken amerika­nischer Sklavenhändler ausgesetzt sind. Und vergesst niemals das Wehgeschrei, das anhebt, wenn die Menschen verkauft und für immer voneinander getrennt werden. Sagt mir, Bürger, wo unter Gottes Sonne findet Ihr ein abstoßenderes, teuflischeres Schauspiel als dieses? (Applaus, Bravo-Rufe) (3)

Leiter........................... Und jetzt habe ich das besondere Vergnügen, Ihnen ein neues, unermüdlich für unsere Sache kämpfendes Mitglied unserer Organisation vorzustellen; eine Frau, die furchtlos den Weg der Gottesarbeit gewählt hat. Das Wort hat Miss Virgilia Hazard. (Applaus)

Virgilia........................ Meine Freunde, es gibt einen Aspekt der Sklaverei, der so widerlich, so absolut verkommen ist, dass selbst wir auf diesem Podium davor zurückschrecken, von dieser Ungeheuerlichkeit zu reden. Aber die Empörung über diese Ungeheuerlich­keit zwingt mich, hier vor Euch zu stehen; eine anständige gläubige Christin, die das Wort an Zuhörer ihrer eigenen Art richtet; die die Pflicht hat, öffentlich von einer Sünde zu reden, die so abscheulich, so verwerflich und entartet ist. Das hassenswerte System im Süden ist abhängig von der Fortdauer der Beschaffung kostenloser Arbeitskräfte. Und woher, Ladies und Gentlemen, kommen dann die neuen Sklaven, wenn die Alten und Gebrechlichen sich zu Tode gearbeitet haben, oder zu Tode gepeitscht wurden? Es sind die Kinder und Kindeskinder der Sklaven. Denn die wahre Ernte der Südstaaten-Plantagen ist die Ernte von Menschen. Ja, meine Freunde, die Plantagen im Süden sind nichts weiter als Schwarze-Brutfarmen. (4)

Zuhöherin.................. (leise, mit Gemurmel) Das ist eine Beleidigung für alle Frauen auf der ganzen Welt. (5)

Virgilia........................ Riesige Bordelle, im Besitz einer degenerierten Gesellschaft, die sich selbst als Elite empfindet. Männer fröhnen ihrer Lust und befriedigen ihre animalischen Triebe an den Körpern der wehrlosen Frauen und Kinder, die sie gefangen halten. Gott im Himmel verhüllt sein Haupt vor diesem scheußlichen Wahnsinn. Und jeder anständige Mensch schreit auf in moralischer Entrüstung: Nein, nein, nein, nein, nein, nein....

Orry............................. (in der Loge, steht auf)

George........................ Orry, Du weißt, sie spricht nicht für uns alle.

Orry............................. Nein-nein, ganz sicher nicht für Dich, aber sonst für jeden hier. (will gehen)

Greene........................ Nein, Sir, Sie dürfen nicht gehen, während Virgilia spricht.

Orry............................. Ich fürchte, Sir, ich muss meinen Zug erreichen. Nach South Carolina, um ein paar Neger zu züchten. (geht, gefolgt von George und Constance)

(1) Historisch: Das Lied "Clear The Track", das die Kapelle beim Einzug spielt, war tatsächlich eines der beliebten Marsch-Lieder aktiver Abolitionisten.

(2) Historisch: Gerrit Smith, 06.03.1797 - 28.12.1874, Sozialreformer, Abolitionist, Politiker, erfolgloser Präsident­schaftskandidat 1848, 1852, 1856 (Wikipedia englisch)

(3) Historisch: Frederick Douglass (geb. Frederick Augustus Washington Bailey), 1818 - 20.02.1895, Sklave in Baltimore, MD, 03.09.1838 im 3. Anlauf erfolgreich entlaufen, dann prominenter Redner der Anti-Sklaven-Bewegung im Raum New York. Seine hier vorgetragene Rede enthält Auszüge aus tatsächlichen Reden von Douglass. (Wikipedia deutsch, englisch)

(4) Übersetzungsfehler: Es wurde wohl angenommen, dass der deutsche Zuschauer mit dem Wesen der Sklaverei nicht so vertraut ist und deshalb wurde die These, dass sich die Sklaverei nach dem Verbot von Sklavenimporten aus sich heraus selbst erhalten muss, allgemein-erklärender formuliert. Wörtliche Übersetzung: "Und woher, Ladies and Gentlemen, kommen dann die neuen Sklaven? ... Nun, sie kommen aus der Sklaverei selbst. Denn die wahre Ernste der Südstaaten-Plantagen ist die Ernte von Menschen."

(5) Übersetzungsfehler: In der Übersetzung verallgemeinert die Frau aus dem Publikum ihren Vorwurf gegen Virgilia über die Abolitionisten-Bewegung hinaus pauschal auf alle Frauen der Welt. Wörtlich: "Das ist eine Beleidigung für alle Frauen in der abolitionistischen Bewegung."

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03.09 - Greene's Aufwartung

Start 22.19, Länge 1.16

Mitwirkende:

> Virgilia Hazard

> Sam Greene

> Statisten: Dame im Gespräch mit Virgilia, weitere Gäste

Ort Vorspann: Eingang Ford's Theatre

Ort Szene: Philadelphia, Vorraum zum Saal

Nach der Versammlung spricht Sam Greene Virgilia seine Bewunderung aus und bittet sie um ein Rendezvous. Doch Virgilia lehnt mit Hinweis auf Green's Ehestatus ab.

              

Greene........................ Miss Hazard (zu einer anderen Frau) Verzeihung. (zu Virgilia) Virgilia, Sie waren fantastisch, einfach unbeschreiblich.

Virgilia........................ Ich danke Ihnen, Mr. Greene. Ich habe nur mein Herz sprechen lassen.

Greene........................ Sie haben nie-ausgesprochene Dinge gesagt. Und das mit einer Leidenschaft, die alle mitgerissen hat. Ihr Engagement hat mich zutiefst berührt.

Virgilia........................ Sie tun mir zuviel Ehre an.

Greene........................ Sie gaben uns die Ehre. Ich würde mich freuen, wenn wir vielleicht gemeinsam zu Abend essen könnten, um weiter über die Probleme zu diskutieren. Ich habe mir die Freiheit genommen, ein kleines Soupé zu bestellen. (1)

Virgilia........................ Ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihren Beifall. Aber ich glaube mich zu erinnern, dass Sie verheiratet sind.

Greene........................ Mein familiärer Status dürfte wohl kaum ein Hindernis sein für die Sache der Freiheit.

Virgilia........................ Nein, gewiss nicht, Mr. Greene. Aber Freiheit muss immer gepaart sein mit Ver­antwortungsbewusstsein, wie es unsere Gründungsväter so treffend ausdrückten. Ein andermal vielleicht, wenn Sie selbst frei sind. (geht)

Greene........................ Miss Ha....zard...

(1) Übersetzungsfehler: In der Originalfassung enthält Sam Greene's Kompiment an Virgilia einen leicht unsittlichen Unter­ton. Wörtliche Übersetzung: "Ich frage mich, ob wir bei einem späten Essen meine Reaktion weiter besprechen könnten." Auf deutsch wurde das verallgemeinert und weniger anstößig formuliert.

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03.10 - Justin fordert einen Sohn

Start 23.35, Länge 2.05

Mitwirkende:

> Justin LaMotte

> Madeline LaMotte

> Statisten: Sklaven am Pferd und hinter der Tür

Ort Vorspann: Resolute, außen, Halle, Treppe

Ort Szene: Resolute, Schlafzimmer OG

Justin schimpft mit seiner Frau über ihren fürsorglichen Umgang mit den Sklaven und verlangt, dass sie ihm den erwarteten Sohn schenkt.

              

Justin.......................... (reitet zum Haus, stürmt hinein) Madeline! (stürmt nach oben) Madeline! Madeline! (kommt in ihr Zimmer) Antwortest Du nicht, wenn ich Dich rufe?

Madeline.................... Entschuldige, Justin. Ich habe Dich nicht gehört.

Justin.......................... Du hörst aber sehr gut, wenn die Niggerweiber brüllen, was? Ich habe von Deinem neuesten Barmherzigkeits-Getue gehört.

Madeline.................... Ich mache nur was ich kann um zu helfen.

Justin.......................... Hat Dir ja hier einen tollen Ruf eingetragen. Madeline, die Barmherzige. Madeline, der Engel der schwangeren Niggerweiber.

Madeline.................... Justin, bitte!

Justin.......................... Verdammt! Ich will nicht, dass meine Frau ihre Zeit damit verbringt, Hebamme zu spielen für meine Sklavinnen.

Madeline.................... Ist es Dir lieber, dass sie ihre Kinder verlieren?

Justin.......................... Du machst Dir Sorgen um ihre Kinder, meine Liebe? Nun, ich mache mir auch Sorgen um Kinder; um meine eigenen; um die, die Du mir nicht schenkst. Ich will einen Sohn. Ich will einen eigenen Sohn. Das ist alles. -- Verdammt, Weib! Sieh mich an, wenn ich mir Dir rede. Bis Du mir den Sohn gibst, den ich haben will, hältst Du Dich von diesen schwarzen Schlampen fern. Hast Du verstanden? Ich warne Dich. Ich behalte Dich im Auge. Vergiss das nicht. (geht hinaus)

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03.11 - Liebe in der Kapelle

Start 25.40, Länge 4.06

Mitwirkende:

> Madeline LaMotte

> Orry Main

Ort: Kapelle

Verzweifelt erwartet Madeline Orry in der Kapelle. Als dieser kommt, brechen alle Hemmungen und sie lieben sich intensiv.

              

              

Orry............................. (betritt die Kapelle) Ich bin hundert Mal hier vorbeigeritten in der Hoffnung, Dich zu sehen.

Madeline.................... Ich hab' versucht, mich von Dir fernzuhalten, aber ich konnte es nicht.

Orry............................. Kein Tag ist vergangen, an dem ich nicht an Dich gedacht habe. (Kuss) Madeline, verlasse Justin. Wir laufen weg. Ich kann es nicht ertragen, dass...

Madeline.................... Du weißt, das geht nicht. Wir können es nicht.

Orry............................. Ich lasse nicht zu, dass er unser Leben zerstört.

Madeline.................... Er würde uns jagen wie Sklaven. Wir haben weder das juristische noch moralische Recht auf unserer Seite, Orry.

Orry............................. Es ist mir egal. Wir haben ein Recht auf unsere Liebe. Du musst Dich von ihm trennen.

Madeline.................... Ich kann es nicht. Wenn ich es nur andeuten würde, dann...  Im Herzen bin ich mit Dir verheiratet. Und ich werde es immer sein. (Kuss, sanfter aber intensiver Sex)

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03.12 - Unfall bei Hazard Iron

Start 29.46, Länge 2.01

Mitwirkende:

> George Hazard

> Wiley, Vorarbeiter

> Verletzter Arbeiter

> Nebenrollen: brennende oder verletzte Arbeiter

> Statisten: weitere Arbeiter

Ort: Hazard Iron

Die Explosion eines Kessels im Eisenwerk fordert Tote und Verletzte. George rettet einen Arbeiter vor den Flammen. Der Vorarbeiter Wiley sagt ihm, dass Stanley den Einbau der vorge­sehenen Verstärkungen storniert habe.

              

              

(Explosion, Kohlenfeuertüren fliegen heraus, brennende Arbeiter torkeln aus Löchern in der Wand)

George........................ Weg, Männer! Lauft!

Arbeiter...................... Hilfe! Ich verbrenne! Aaaaahh! Hilfe! Aaaahh!

George........................ Alles weg vom Gebäude! Wiley, bring die Männer da rüber, und man soll für die Verwundeten sorgen. Kommt raus! Raus da, ihr könnt da nicht bleiben.

Arbeiter...................... Mr. Hazard, das ist der Schmelzofen zwei.

George........................ Ich sehe nach. Kümmer Dich um ihn!

Wiley.......................... Mr. Hazard, Sie dürfen da nicht reingehen! Das ist Wahnsinn!

George........................ Da sind noch welche drin! (geht hinein)

Wiley.......................... Weg hier. Weg.

Arbeiter...................... (drinnen) Hilfe! Helft mir! Hier her! Holt mich hier raus! Hier her! Hilfe! Hilfe!

George........................ (hebt einen Balken an) Komm schon. (trägt den Arbeiter raus)

Wiley.......................... Ist Ihnen nichts passiert?

George........................ Wiley, alarmier' sofort in der Stadt alle Doktoren und komm so schnell zu kannst mit ihnen zurück. Hast Du verstanden?

Wiley.......................... Ja, Sir. Ich hab' August schon geschickt, aber ich geh' lieber auch noch hin. Sind Sie wirklich nicht verletzt?

George........................ Wiley, warum? Warum ist es explodiert?

Wiley.......................... Der Überdruck.

George........................ Und was ist mit den Stahlbändern, die ich zur Verstärkung bestellt habe? Ich hatte Euch beauftragt, sie einzubauen.

Wiley.......................... Ja, Sir, aber Mr. Stanley, Sir, hat den Auftrag rückgängig gemacht.

George........................ Stanley... (1)

(1) Übersetzungsfehler: Dieser Text wurde in der deutschen Fassung frei erfunden hinzugefügt.

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03.13 - George stellt Stanley zur Rede

Start 31.47, Länge 2.30

Mitwirkende:

> George Hazard

> Stanley Hazard

> Maude Hazard

Ort: Belvedere, Arbeitszimmer

George stellt seinen Bruder Stanley zur Rede. Maude kommt hinzu und überträgt angesichts des Unglücks die finanzielle Verantwortung auf George.

              

              

George........................ Warum hast Du meinen Auftrag rückgängig gemacht, Stanley?

Stanley....................... Eine solche Anschaffung konnten wir uns nicht leisten.

George........................ Wir konnten's uns nicht leisten? Glaubst Du, wir können uns die toten Arbeiter leisten? Sie haben Familien, die von uns abhängig sind, Stanley. Familien, die jetzt ohne den Versorger sind, ohne den Vater. - Die Bänder werden unverzüglich eingebaut. Ich werde den Auftrag erneut erteilen.

Stanley....................... Das kannst Du nicht. Du hasst keine Vollmacht.

George........................ Du irrst Dich, ich habe sie. Das Einzige, bei dem Du allein entscheiden kannst, sind die Finanzen, und sonst garnichts. Wir bauen diese Bänder unverzüglich ein, und Du zahlst fünftausend Dollar Entschädigung, wenn's auch nur ein jämmerlicher Trost ist für die Familien, deren Väter für Hazard Iron gestorben sind. (2)

Stanley....................... Das ist Wahnsinn. Das mach' ich nicht.

George........................ Das ist kein Wahnsinn. Das ist das einzig Anständige, was wir tun können, und Du wirst es tun, Stanley. Du wirst diese Wechsel für den Auftrag unterzeichnen, oder ich komme wieder mit hundert Arbeitern, und die werden Dich dann schon über­zeugen.

Maude........................ (kommt herein) George, Stanley. Ich komme g'rade aus der Gießerei. Ich bin entsetzt von dem was ich da gesehen habe.

George........................ (geht zu ihr) Ich weiß, Mutter.

Stanley....................... Das neue System funktioniert einfach nicht. Wir können nicht arbeiten mit dieser Kompetenzteilung.

Maude........................ Ich weiß das, Stanley. Und ich werde etwas dagegen tun. Ich habe eine Menge gelernt über Hazard Iron, seit Euer Vater tot ist. Nicht weil ich es unbedingt gewollt hätte, sondern weil ich mich dazu verpflichtet fühlte aufgrund meiner Verantwortung für die Gießerei.

Stanley....................... Damit beschämst Du mich, Mutter. Als ob Du kein Vertrauen in meine Fähigkeiten hast.

Maude........................ Es tut mir leid, wenn Du diesen Eindruck hast.

Stanley....................... Mutter...

Maude........................ Ich hätte Dir nicht die Kontrolle der Finanzen allein überlassen dürfen. Dadurch konnte George leider seine Verbesserungen nicht durchführen. Du hast Dich geweigert, anstelle von Holzkohle Steinkohle zu verwenden, obwohl George bewiesen hat, dass Steinkohle effektiver ist. Du hast Dich geweigert, neue Maschinen anzuschaffen oder Reparaturen an den alten durchführen zu lassen. Und jetzt diese furchtbare Explosion...

Stanley....................... Das alles war nicht meine Schuld.

Maude........................ Hier muss jetzt was geschehen. Die Finanzen verwaltet ab sofort George, und dann werden wir sehen, wie es weiterläuft.

Stanley....................... Mutter, Du kannst mir das nicht auch noch wegnehmen.

Maude........................ Du und George habt gleiches Stimmrecht in allen anderen Angelegenheiten. Meine Entscheidung ist gefallen, Stanley. Ich will kein weiteres Wort mehr darüber hören. (geht)

(1) Regiefehler: Die Flecken und Schäden an George's Hemd zwischen dem Unfall im Werk und dem anschließenden Gespräch mit Stanley sind zwar ähnlich, aber nicht gleich. Es handelt sich vermutlich nicht um das gleiche Hemd (die Szenen wurden ja auch in den weit auseinanderliegenden Orten Natchez, MS und Charleston, SC gedreht).

                                                        

                                                        

(2) Regiefehler: Die Schiebetür von der Bibliothek steht offen, und im Raum dahinter (im Original-Gebäude das "Ladies Parlor") ist ein Lichtschalter neben der Tür zu sehen.

                  

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03.14 - Isabel ist enttäuscht

Start 34.17, Länge 1.11

Mitwirkende:

> Stanley Hazard

> Isabel Hazard

Ort: Belvedere, Stanley's Schlafzimmer

Abends macht Isabel Stanley Vorwürfe sich nicht gegen den Machtverlust in der Firma gestemmt zu haben, und sagt George und Constance den Kampf an

              

Isabel.......................... Ich verstehe Dich einfach nicht. Wie konntest Du Dir das gefallen lassen?

Stanley....................... Was sollte ich den tun? Ihr Entschluss stand fest.

Isabel.......................... Du hättest dagegen protestieren müssen. Stattdessen hast Du Dich von Deinem Bruder George einfach überrumpeln lassen.

Stanley....................... Mutter sagt, wir sind gleichberechtigt.

Isabel.......................... (spöttisch) "Mutter sagt, wir sind gleichberechtigt." Aber das Geld hat jetzt George. Das bedeutet, dass er in Wirklichkeit die Macht hat.

Stanley....................... Was können wir tun?

Isabel.......................... Nichts. Nur abwarten. Warten, bis sich eine günstige Gelegenheit ergibt, es ihm heimzuzahlen.

Stanley....................... Das kann Jahre dauern.

Isabel.......................... (aufbrausend) Ja, Stanley, nur weil Du nicht manns genug warst. Wir kriegen unsere Chance. Wir werden uns alles zurückholen, was Dein Bruder George uns gestohlen hat. Er und sein irisches Flittchen. Es wird ihm noch leid tun. Sehr leid sogar.

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03.15 - Tillet's Beerdigung

Start 35.28, Länge 1.59

Mitwirkende:

> Priester

> Clarissa Main (ohne Text)

> Orry Main (ohne Text)

> Charles Main (Lewis Smith) (ohne Text)

> Ashton Main (ohne Text)

> Brett Main (ohne Text)

> Salem Jones (ohne Text)

> Semiramis, Sklavin (ohne Text)

> Justin LaMotte (ohne Text)

> Madeline LaMotte (ohne Text)

> Statisten: Sklaven

Ort: Mont Royal, Familienfriedhof im Garten

1853 stirbt Tillet Main und wird mit einer kleinen Zeremonie auf dem Friedhof der Plantage beige­setzt. Neben der Familie und den Sklaven sind auch Madeline und Justin anwesend, welcher sich aber auffällig gelangweilt zeigt. Ashton dagegen versucht vorsichtig, mit ihrem Cousin Charles zu flirten.

              

              

Pfarrer......................... Meine lieben Freunde, heute, da wir Tillet Main in Gottes Obhut übergeben, wollen wir uns an Jesu erinnern. "In meines Vater's Haus sind viele Zimmer. Wenn es nicht so wäre, hätte ich es Euch gesagt. Für jeden von Euch gibt es einen Platz." Und ich weiß, dass der Herr für Tillet Main einen besonderen Platz vorbehalten hat. Seine Familie soll nicht trauern. Seine liebenden Töchter Brett und Ashton sollten ihn in ihren Herzen bewahren, und sich freuen, dass dieser wunderbare Mann, dieser liebende Vater und Gatte nun bei unserem Herrn und Erlöser ist, bis in alle Ewigkeit, Amen.

(Clarissa, Brett und Ashton legen Blumen und Orry einen Säbel auf den Sarg, gehen)

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03.16 - Orry tröstet seine Mutter

Start 37.27, Länge 1.44

Mitwirkende:

> Clarissa Main

> Orry Main

Ort: Mont Royal, Treppe und Clarissa's Zimmer

Am Abend sucht Orry seine Mutter auf und tröstet sie.

              

Orry............................. (klopft, tritt ein, setzt sich neben Clarissa) Mutter, Du solltest schlafen gehen. (1)

Clarissa....................... Ja, gleich, Orry.

Orry............................. Vater würde... würde auch wollen, dass Du auf Dich acht gibst.

Clarissa....................... Ich kann nicht glauben, dass er von uns gegangen ist. Er hat Dich sehr geliebt, Orry.

Orry............................. Ich weiß.

Clarissa....................... Er hat es vielleicht nicht immer verstanden, es zu zeigen. Oh Gott, ich werde ihn so vermissen.

(1) Regiefehler: Als sich Orry in das Zimmer seiner Mutter begibt, ist am Fenster hinter Clarissa schwach eine so schnelle Be­wegung zu erkennen, die nur von einem Kraftfahrzeug stammen kann.

                  

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03.17 - Charles bei Semiramis

Start 39.11, Länge 2.13

Mitwirkende:

> Charles Main

> Semiramis, Sklavin

Ort Vorspann: Mont Royal, Sklavenhütte außen

Ort Szene: Mont Royal, Sklavenhütte innen

In einer Sklavenhütte unterhält sich die junge Sklavin Semiramis mit Orry's Neffen Charles, der sich darüber beklagt, von keinem Familienmitglied gebührend beachtet zu werden. Semiramis weist seine Annäherungsversuche sanft zurück.

              

Charles....................... Sie kümmern sich nicht um mich. Sie behandeln mich wie einen Fremden. Wenn ich nicht den selben Familiennamen hätte, dürfte ich überhaupt nicht hier sein. Gut, ich bin ein Fremder, das weiß ich. Aber Blut ist Blut. Glaubst Du, sie erkenne das an? Cousin ist Cousin, selbst wenn seine Eltern arm waren.

Semiramis................... Sie haben Dir hier ein Zuhause gegeben, Charles.

Charles....................... Was für ein's? Die alte Clarissa, sie behandelt mich wie ein Kind. Und Orry, der Herr der Plantage, ist so distanziert wie ein König, wofür er sich wahrscheinlich auch hält. Er nimmt von mir überhaupt keine Notiz. Ich bin für die so wenig Familie wie Du, oder wie irgendeiner ihrer Sklaven. Ich komme mir fast wie einer vor. (1)

Semiramis................... Man meint, Du gefällst Dir auch in dieser Rolle. (1)

Charles....................... Was redest Du denn, Semiramis. Ich dachte, Du bist der einzige Mensch, der mich versteht. (1)

Semiramis................... Natürlich versteh' ich Dich. Ich war ja mein ganzes Leben lang Sklavin. Niemand kann Dich also besser versteh'n als ich. (1)

Charles....................... So hab' ich das nicht gemeint, Semiramis. (will sich nähern) (1)

Semiralis..................... Du solltest jetzt lieber gehen. Es ist schon spät.

Charles....................... (zögert, geht dann)

(1) Übersetzungsfehler: Charles beklagt sich bei Semiramis über die fehlende Beachtung durch die Familie. Hierbei hat der Übersetzer abschnitts­weise fast alles geändert und teilweise verdreht. Wörtliche Übersetzung: Charles: "Ich bin für die so wenig Familie wie Du. Als wäre ich ein weiterer ihrer Sklaven. Vielleicht sollte ich es auch sein." / Semiramis: "Es würde Dir vielleich nicht gefallen, wie das ist." / Charles: "Nein, das stimmt. Du bist die Einzige, der mich versteht, Semiramis." / Semiramis: "Natürlich verstehe ich Dich. Ich war ja mein ganzes Leben lang Sklavin. Das heißt aber nicht, dass es mir gefällt." / Charles: "Es tut mir leid, dass es so ist."

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03.18 - Orry entlässt Salem Jones

Start 41.24, Länge 1.11

Mitwirkende:

> Orry Main

> Salem Jones

> Nebenrolle: Semiramis

Ort: Mont Royal, nahe der Sklavenhütten

Orry reitet zu Salem Jones und verkündet ihm seine sofortige Entlassung von Mont Royal.

              

Jones.......................... (steht von einem Stuhl auf) Mr. Orry, Sir, Sie sind aber schon früh auf heute Morgen.

Orry............................. Schwierige Geschäfte erledigt man am Besten am frühen Morgen. Deshalb bin ich hier.

Jones.......................... Ohm, ja, und?

Orry............................. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass Sie Mont Royal zu verlassen haben. Sie erhalten einen Monatslohn und können sich ein Pferd aus den Ställen holen.

Jones.......................... Warum?

Orry............................. Ich mochte weder Sie noch die Art, wie Sie ihre Arbeit verrichten.

Jones.......................... Finden Sie? Versteh' ich nicht. Ich habe immer mein Bestes gegeben. Ihr Vater hat sich nie über mich beschwert.

Orry............................. Nachdem mein Vater tot ist, geschieht jetzt, was ich für richtig halte, ist das klar?

Jones.......................... Sir, ich habe hier wie ein verdammter Nigger hart gearbeitet...

Orry............................. Was Sie da sagen, gefällt mir nicht, Mr. Jones.

Jones.......................... Natürlich. Was man durch Arbeit nicht erreicht, erreicht man auch nicht durch Worte. Aber seien Sie vorsichtig. Der Tag wird kommen, an dem Sie bedauern, mich rausgeschmissen zu haben. Das verspreche ich Ihnen.

Orry............................. Das glaube ich nicht. Ich wünsche einen guten Tag.

Jones.......................... (sieht Semiramis weglaufen) Semiramis, komm sofort hierher! (Semiramis läuft weiter)

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03.19 - Salem Jones gegen Charles

Start 42.35, Länge 3.48

Mitwirkende:

> Charles Main

> Mr. Graves, Wirt

> Salem Jones

> Orry Main

> Nebenrollen: 2 Kumpane von Jones

> Statisten: weitere Kneipengäste, Frau am Lagerfeuer, spielende Kinder

Ort: Taverne "Stag Tavern" und Umfeld, außen und innen

Kurze Zeit darauf kommt es bei einer nahen Taverne zum Faustkampf zwischen Jones und dem ange­trunkenen Charles. Orry erscheint und beendet dem Kampf, aber seine Vorhaltungen weist Charles zurück.

              

              

Jones.......................... (reitet mit zwei Begleitern heran, steigt ab) Na, hier scheint ja allerhand los zu sein. (geht hinein) Hallooo, was haben wir denn da für ein Nest von armseligen Trunkenbolden.

Wirt............................. Und ihr drei macht die Gesellschaft komplett, Salem, wenn man Euch so ansieht.

Jones.......................... Na und, Graves, unser Geld wirst Du ja nehmen. Drei Barbados, aber gut eingeschenkt. (sieht Charles) Von diesem verdammten Haufen kommt man nicht weg.

Charles....................... Was? Was haben Sie gesagt, Salem?

Jones.......................... Geht Dich 'n Dreck an, Mann. Steck Deine Main-Nase in Dein eigenes Bier.

Charles....................... (steht auf) Sie beleidigen meine Familie.

Jones.......................... Deine Familie? (lacht) Nennst Du das so? Dich rechnen sie aber nicht dazu.

Charles....................... Kann sein. Ich bin zwar auch nicht ein großer Bewunderer dieser Familie, aber ich habe mit einigen Sklaven über Sie gesprochen, Mr. Jones. Oder besser gesagt, ich habe Sie verteidigt. Die meinten nämlich, Sie wären's nicht wert, mit Schweinen zu schlafen. Aber ich sagte, Sie wären's. (Faustkampf) (1)

Zuschauer.................. Vorsicht, er zieht den Degen! (2)

Orry............................. (zieht den Degen, zu einem der Raufbolde) Verschwinde! (Schuss)

Barkeeper................... (mit Schrotgewehr) Ihr drei! Weg hier! Verschwindet auf der Stelle! Na los, Salem, hast Du Dreck in den Ohren? Der Constabel wird Euch morgen schon zeigen, was Recht und Ordnung sind.

Orry............................. (zu Charles) Was soll denn das, Charles? Wie kannst Dich hier wie ein gewöhn­licher Baumwollpflücker im Dreck 'rumwälzen?

Charles....................... (lacht) Was macht das schon?

Orry............................. Hast Du denn kein bisschen Stolz? Allein schon aus Rücksicht auf uns?

Barkeeper................... Um der Wahrheit die Ehre zu geben, Sir, Jones hat zuerst zugeschlagen.

Orry............................. Das mag schon so sein, Sir. Aber ein Gentleman lässt sich nicht soweit herab, dass er sich herumschlägt mit einem Kerl wie Jones. (zu Charles) Du bist ein Scheißkerl.

Charles....................... (braust auf) Du bist nicht mein Vater! Du kümmerst Dich auch sonst nicht um mich. Keiner von Euch tut's. Es ist mir gleich, was Du sagst. (reitet ab)

(1) Kürzung: 5 sek. Der Kampf zwischen Charles, Salem Jones und dessen Kumpanen wurde gekürzt.

(2) Übersetzungsfehler: Als einer von Salem Jones' Begleitern seinen Revolver zieht, und bevor Orry daraufhin mit den Säbel kontert, ruft ein Zuschauer wörtlich übersetzt aus: "Vorsicht, er hat eine Schusswaffe." Ohne erkennbaren Grund wurde dieser Ausruf in der Übersetzung so abgeändert, dass er sich auf Orry's Degen bezieht.

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03.20 - James Huntoon wartet auf (1)

Start 46.23, Länge 2.22

Mitwirkende:

> Ashton Main

> Brett Main

> Charles Main (außen, ohne Text)

> James Huntoon (Vorspann, ohne Text)

> Statisten: Kutscher von Huntoon (Vorspann), Sklaven (Vorspann)

Ort Vorspann: Mont Royal, Auffahrt

Ort Szene: Mont Royal, Kinderzimmer OG

Ort Blick aus dem Fenster: Mont Royal, Auffahrt

Brett hilft Ashton auf ihrem Zimmer, sie in ein Kleid einzuschnüren. Als sie Charles nach Hause kommen sehen, berichtet Ashton, dass dieser mit der Braut eines gewissen Whitney Smith geflirtet haben soll.

              

Brett............................ Noch fester? Also das muss jetzt wirklich straff genug sein.

Ashton....................... Was verstehst Du denn davon? Du bist ja noch ein Baby. Alle finden Dich süß, aber ein richtiger Mann beißt bei Dir nicht an. Nun zieh schon. (1)

Brett............................ Immer musst Du irgendsowas sagen.

Ashton....................... Aber das ist doch wahr. Abgesehen davon, Babies sind süß, und Du hast eine süße Babyhaut, und süße Baby-Spitzenhöschen, und Du wirst sicher immernoch zart wie ein Baby sein, wenn Du eine liebe, alte Jungfer bist. (sieht zum Fenster hinaus) Vetter Charles komme g'rade nach Haus. War wieder die ganze Nacht weg.

Brett............................ Er scheint Dir zu gefallen, Schwesterchen.

Ashton....................... (lacht) Ooohhh, ich tu' doch blos so, weißt Du. Damit der arme Waisenklabe sich hier ein bisschen zuhause fühlt. Ich war richtig nett zu ihn, und weißt Du, was er zu mir gesagt hat? Was er die Frechheit hatte, mir zu sagen?

Brett............................ Was?

Ashton....................... Er sagte: Bleib mir vom Leib, liebe Cousine, ich mag Dich nicht.

Brett............................ (lacht)

Ashton....................... Ist mir egal. Er wird sowieso bald tot sein.

Brett............................ Tot? Was sagst Du da?

Ashton....................... Was glaubst Du wohl, wo er die ganze Nacht gewesen ist? Rumpussieren mit Sue-Marie Smith.

Brett............................ Aber die ist doch verlobt mit diesen Whitney? (2)

Ashton....................... Aber das ist es ja g'rade, Dummerchen. Und dieser Whitney wird ihn deswegen umbringen. Wenn er auch besser Sue-Marie umbringen sollte. Aber die Männer entscheiden sich ja immer für das Falsche. Aber das wirst Du in Deinem Leben schon nicht erfahren. Ich weiß das. (3)

(1) Übersetzungsfehler: Die herabsetzende Redewendung von Ashton gegen Brett wurde im Deutschen sehr frei übersetzt, Wörtliche Übersetzung: "Was weiß Du überhaupt schon davon? Du bist noch ein Baby. Auch noch so viel Seidenspitze lässt Dich nicht besser aussehen als ein Holzbrett."

(2) Übersetzungsfehler: Dass Whitney nicht nur Sue Marie Smith's Verlobter, sondern gleichzeitig auch ihr Cousin ist, wird in der deutschen Übersetzung schlicht unterschlagen.

(3) Übersetzungsfehler: Ashton's anzügliche Bemerkung über Sue Marie Smith - wörtlich übersetzt: "Die Männer sagen, ihre Oberweite ist groß wie ein Kohlen­korb. Du weißt sicherlich nicht was das bedeutet. Ich schon." - wird völlig ignoriert und stattdessen ein frei er­fundener Text eingefügt.

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03.21 - James Huntoon wartet auf (2)

Start 48.45, Länge 0.47

Mitwirkende:

> Orry Main

> James Huntoon

Ort: Mont Royal, Arbeitszimmer

Der junge Anwalt James Huntoon erscheint auf Mont Royal und bittet Orry formell, um Ashton werben zu dürfen.

              

Orry............................. Was für ein Grund führt Sie zu mir, Mr. Huntoon?

James.......................... Sir, ich hätte Sie gerne um Ihre Zustimmung gebeten. Also kurz gesagt, Sir, ich bitte Sie um ihre freundliche Erlaubnis, Ihrer Tochter den Hof machen zu dürfen.

Orry............................. Meiner Tochter?

James.......................... Nein, Sir. Verdammt, ich hab' mich versprochen, Sir. Ihrer Schwester, Miss Ashton, Sir.

Orry............................. Sind Sie sich Ihrer ganz sicher, Huntoon?

James.......................... Meine Liebe sagt es mir, Sir. Ich verehre sie, weil sie so natürlich und unbefangen ist. (Orry setzt sich) Hab' ich etwas gesagt, dass ich besser nicht hätte sagen sollen? (1)

Orry............................. Nun, es kommt wahrscheinlich ganz auf den Standpunkt an, Sir.

(1) Übersetzungsfehler: James Huntoon schwärmt von Ashton, wobei dies durch die Übersetzung von der Formulierung einer tiefen Verehrung auf andere, für Ashton völlig unpassende Attribute geändert wurde. Wörtliche Übersetzung: "Ich verehre den sämtlichen Boden, den sie beschreitet."

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03.22 - James Huntoon wartet auf (3)

Start 49.32, Länge 1.29

Mitwirkende:

> Ashton Main

> Brett Main

Ort: Mont Royal, Kinderzimmer OG

Im Gespräch der beiden jungen Damen wird deren Gegensätzlichkeit deutlich, als Ashton erläutert, dass sie solche Anträge rein nach taktischen Gesichtspunkten zum eigenen Vorteil beurteilt.

              

Ashton....................... Siehst Du, es muss straff wie eine Trommel sein.

Brett............................ Wann soll Deine Verlobung mit James Huntoon bekannt gegeben werden?

Ashton....................... Wie kommst Du darauf, dass wir uns verloben?

Brett............................ Nun, wenn nicht, warum ist er denn dann unten und bittet Orry um Erlaubnis, Dir den Hof machen zu dürfen, wenn Ihr nicht die Absicht habt ...

Ashton....................... ER hat die Absicht, nicht ich, Kind. Woher soll ich wissen, was ein alter Mann denkt. Er ist über zwanzig. Hier, ich zeige Dir, was ich von ihm halte. (würgt eine Puppe, Brett lacht) Lach nicht, es ist wahr. Nicht auszustehen, dies aufgedunsene, alte Gesicht, die kleinen Schlitzaugen, seine feuchten, kalten Küsse.

Brett............................ Küsse? Du hast Dich schon von ihm küssen lassen?

Ashton....................... Nur erstmal eine winzige Probe, Du Baby, um ihn mir warmzuhalten.

Brett............................ Aber Du sagst doch, dass Du ihn nicht ausstehen kannst. Wie konntst Du dann?

Ashton....................... Was verstehst Du schon von weiblicher Taktik. Alle glauben, dass James eines Tages mal was ganz Großes wird. Und ein Mädchen sollte sich von großen Männern möglichst oft den Hof machen lassen. (1)

Brett............................ (lacht) Oh, Ashton, kannst Du nicht einmal ernst sein?

Ashton....................... Aber ich bin doch ernst. Wer weiß, vielleicht heirate ich sogar den schleimigen, alten James. Das heißt, wenn ich darin einen Vorteil sehe.

(1) Übersetzungsfehler: In der Originalfassung bestreitet Ashton, dass ein Kuss mit Gefühlen verbunden sein muss (wörtlich: "Was hat Gernhaben damit zu tun?"), in der Übersetzung stellt sie sich erneut über die in ihren Augen so unerfahrene Brett.

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03.23 - James Huntoon wartet auf (4)

Start 51.01, Länge 1.22

Mitwirkende:

> Orry Main

> James Huntoon

> Clarissa Main

Ort: Mont Royal, Arbeitszimmer

Während James Orry seine Vorzüge herausstellt, werden sie von Clarissa unterbrochen. James wird mit der Erlaubnis entlassen, um Ashton zu werben.

              

James.......................... Kurz gesagt, Sir, ich bin so kühn zu behaupten, dass ich geeignet bin. Vielleicht sogar besonders geeignet, um mich als Kandidat für die Hand ihrer reizenden Schwester anzubieten.

Orry............................. 'Anbieten' ist ein gut gewähltes Wort.

James.......................... Vielleicht glauben Sie mir aus irgendeinem Grund nicht?

Orry............................. Nein, das ist es eigentlich nicht.

James.......................... Das ehrt mich, Sir. Wie Sie wissen, Sir, bin ich South Carolina's jüngster Rechts­anwalt. Ich bin Champion im Kutschenrennen und ein Anhänger des ehrenwerten John C. Calhoun. Seit seinem Tod fühle ich mich zu politischen Ämtern hinge­zogen, um sein großes Werk fortführen zu können. Und es gibt Leute, die meinen, dass mein Ziel durchaus nicht unerreichbar erscheint. (1)

Clarissa....................... (tritt ein) Ich bitte um Entschuldigung. Orry, ich muss sofort mit Dir sprechen.

Orry............................. (zu Huntoon) Sie entschuldigen. (steht auf)

Huntoon..................... Ich darf dann vielleicht mein Ansinnen als nicht ganz unwillkommen betrachten.

Orry............................. Sie dürfen. Und Gott möge mit Ihnen sein. Sie werden es gebrauchen.

Huntoon..................... Ich danke Ihnen, Sir. Ich finde selbst hinaus. (geht)

Clarissa....................... (zu Orry) Diesmal ist er wirklich zu weit gegangen. Dein Vetter Charles ist in ernsthaften Schwierigkeiten. Du musst Dich d'rum kümmern.

(1) Historisch: John C. Calhoun siehe Folge 2 Szene 19

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03.24 - Genugtuung wird gefordert

Start 52.23, Länge 2.46

Mitwirkende:

> Orry Main

> Smith Dawkins

> Clarissa Main

> Statisten: James Huntoon und sein Kutscher, Sklave am Pferd

Ort: Mont Royal, Veranda

Smith Dawkins stellt sich in seiner stotternden Art als Sekundant von Whitney Smith vor, der Charles wegen einer Ehrverletzung zum Duell herausgefordert hat. Orry ist grundsätzlich gegen das Duell, erklärt sich aber dennoch bereit, als Sekundant von Charles zu fungieren.

              

Orry............................. (tritt aus der Haustür heraus) Was führt Sie zu mir, Sir?

Dawkins..................... Mein Name ist Smith Dawkins. Und ich bin hier als Sprecher und Verwandter von Mr. Whitney S-S-Smith, der gestern Abend Mr. Charles M-M-Main bei einen Tet-a-Tet überraschte, mit seiner Verlobten, Miss Sue-M-Marie Smith. Die Gentlemen hatten einen Wortwechsel, wobei Mr. M-Main sich vergaß und Mr. S-S-Smith einen heftigen Schlag versetzte. Woraufhin Mr. S-Smith Genugtuung forderte. Und als sein Vertreter bin ich hier, um die Arrangements zu treffen. Werden Sie als Mr. Main's Sekundant fungieren?

Orry............................. Das werde ich nicht. Mr. Main ist zu jung, um sich zu duellieren. Außerdem ist es gesetzwidrig.

Dawkins..................... Er ist alt genug, um sich auf ausgesprochen erwachsene Art ungebührlich aufzuführen. Und wie Sie sicher wissen, Sir, werden Duelle allgemein praktiziert, ungeachtet der Gesetze in S-South Carolina. Seien Sie also so gut und führen Sie mich zu Mr. M-Main oder zu seinem Sekundanten.

Orry............................. Das würde ich gern, aber leider weiß ich nicht, wo er ist. Sie sind fest entschlossen, diese Farce durchzuführen, nicht wahr?

Dawkins..................... Mr. Whitley S-S-Smith betrachtet das nicht als solche, Sir. Genauso wenig wie seine Familie.

Orry............................. Dann werde ich sein Sekundant sein.

Dawkins..................... Wir versprechen absolute Diskretion, Sir. Keine Zeugen, außer Familienangehörige.

Orry............................. Das können bei der Familie Smith hunderte sein.

Dawkins..................... E-Es werden nicht mehr als m-maximal zwölf sein. Das Gleiche erwarte ich von Ihrer Seite. Austragungsort ist die Lichtung bei den s-sechs Eichen. Zeitpunkt: D-Dienstag Morgen, bei Sonnenaufgang. Die Waffen: herkömmliche D-Duell-Pistolen. Ich nehme natürlich an, dass diese Arrangements, Sir, für Sie akzep­tabel sind.

Orry............................. Das sind sie nicht - nicht eine davon. Aber ich akzeptiere.

Dawkins..................... Guten Tag, Sir. (wendet sich um, steigt auf, reitet ab)

Clarissa....................... (kommt aus dem Haus) Hast Du diesem Irrsinn ein Ende bereitet?

Orry............................. Wo ist dieser Wahnsinnige?

(1) Historisch: Code Duello: Verhaltens- und Ablaufregeln für Duelle, erste schriftliche Erwähnungen 1409 ("Flos Duellatorum", Italien), unter dem Namen "Code Duello" ab 1777 in Irland, 1838 in South Carolina als "The Code of Honor" niedergelegt, Mitte 1840 offiziell untersagt. (Wikipedia englisch)

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03.25 - Diletantisches Training

Start 55.09, Länge 1.24

Mitwirkende:

> Orry Main

> Charles Main

Ort: Gelände bei Mont Royal

Orry sucht Charles auf, der im Wald das Schießen übt, und teilt ihm mit, dass er sein Training über­nehmen wird

              

Charles....................... (schreitet) Eins - zwei - drei - vier - fünf - sechs - sieben - acht - neun - zehn (wendet, schießt vorbei)

Orry............................. (reitet heran) Jetzt bist Du tot.

Charles....................... Ich brauche nur Übung.

Orry............................. Wenn Du so weitermachst, gibt's ein Fiasko. Smith Dawkins ist gerade wegge­ritten. Du hast bis Dienstag morgen Zeit, Dein Leben zu retten. (1)

Charles....................... Was kümmert Dich das?

Orry............................. Nun, ich möchte mich nicht weiter blamieren. Deswegen bin ich Dein Sekundant geworden. (2)

Charles....................... Warum das? Das ist meine Sache, und ich habe keine Angst vor diesem blöden...

Orry............................. Solltest Du aber. Er wird Dich glatt umlegen, ungeübt wie Du bist. Der hat schon andere getötet.

Charles....................... Den schaff' ich schon.

Orry............................. Den schaffst Du nicht. Was stellst Du Dir vor? Das ist keine Bauernrauferei, Charles. Das ist ein Duell, das unter Gentlemen ausgetragen wird. Das wird nach Regeln durchgeführt, strengen Regeln. Und Du bist ein Main, Charles. Vergiss das nicht. Du bist ein Main. Ich ich kann ein Mitglied unserer Familie nicht einfach so abknallen lassen.

Charles....................... Nun, ich hab' auch nicht die Absicht, mir das Gehirn aus dem Schädel pusten zu lassen, das ist klar.

Orry............................. Also gut, ich werde Dir das Schießen und die Regeln beibringen. Wir haben nur noch 72 Stunden. Zuerst besorge ich Dir ein paar anständige Pistolen. Komm mit, steig auf.

(1) Übersetzungsfehler: Warum der Übersetzer die Andeutung unterdrückt hat, dass Charles neben dem reinen Schießen auch Ablauf und Handlungsweise in einem Duell lernen sollte, ist un­klar. Wörtliche Übersetzung: "Das auch, aber auch ein Gefühl dafür, was Du da tust. Smith Dawkins ist gerade weggeritten."

(2) Übersetzungsfehler: Orry bezieht die mögliche Blamage in der Übersetzung allein auf sich. Im Original aber würde diese von Charles auf ihn und die Familie ausgehen. Wörtlich: "Nun, ich möchte nicht weiter blamiert werden."

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03.26 - Ordentliches Training

Start 56.33, Länge 0.59

Mitwirkende:

> Orry Main

> Charles Main

Ort: Mont Royal, Bootssteg

Orry leitet ein ordentliches Schießtraining, wodurch Charles langsam Vertrauen zu ihm und der Zu­gehörigkeit in die Familie findet. Auch lernt Charles die Notwendigkeit, sich an feste Regeln zu halten.

              

              

Orry............................. Vier - fünf - sechs - sieben - acht - neun - zehn (Charles schießt vorbei) Nein. Du zielst zu kurz und drückt zu schnell ab. Charles, Angst treibt Dich zur Eile, und Eile treibt Dich in's Grab. Bleib ruhig, bleib ruhig. Nochmal. (Charles geht in Position) Eins - zwei - drei - vier - fünf - sechs - sieben - acht - neun - zehn (Charles trifft, lacht laut auf) Perfekt! Nochmal. Genau wie eben, bis Du es wie im Schlaf kannst. Aus Dir machen wir noch einen richtigen Schützen. (1)

Charles....................... Danke - für das "wir".

Orry............................. Werd' nicht sentimental. Dafür haben wir jetzt keine Zeit.

(1) Übersetzungsfehler: Freie Übersetzung des letzten Satzes. Wörtlich muss es heißen: "Wir könnten nun Dein Leben retten."

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03.27 - Das Duell

Start 57.32, Länge 4.52

Mitwirkende:

> Orry Main

> Charles Main

> Duell-Leiter

> Whitney Smith

> Smith Dawkins

> Nebenrollen: Doktor, vier Angehörige von Smith

> Statisten: Service-Sklaven

Ort: Waldlichtung

Auf einer Waldlichtung treffen sich die Parteien zum Duell. Neben Charles und seinem Sekundanten Orry sind Whitney Smith, dessen Sekundant Smith Dawkins, vier Angehörige, der Zeremonienmeister und ein Doktor anwesend, sämtlich in Anzug, Umhang und Zylinder gekleidet. Das Duell läuft nach den üblichen Regeln ab, wobei der zu affektiert auftretende Whitney Smith Charles verfehlt und sich dann als Feigling erweist. Charles verschont seinen Gegner und erntet dafür allgemeine Bewunderung.

              

              

              

              

Orry............................. (reicht Charles die geladene Pistole) Ich weiß, dass Du Angst hast. Und das ist Dein Vorteil. Dieser Pfau da drüben ist zu dumm, um Angst zu haben - noch. Sieh ihn Dir an. Er behält seinen Mantel an. Sein Auftreten bedeutet dem Narren mehr als sein Leben. Wenn er nicht besorgt ist, gibt er vielleicht nicht genügend Acht. Dein Vorteil. Also denk d'ran: Nimm Dir Zeit, sei ruhig und besonnen, und Du wirst gewinnen. Du bist ein Main. (geht zur Seite, die Duellanten stellen sich auf)

Duell-Leiter................ Eins - zwei - drei - vier - fünf - sechs - sieben - acht - neun - zehn

Whitney.................... (schießt und verfehlt Charles nur knapp, weicht dann in Erwartung von Charles' Schuss zurück und geht in die Knie)

Dawkins..................... Du must... Du must s-stehenbleiben, Whitney. S-s-steh'n!

Charles....................... (schießt in die Luft)

Duell-Leiter................ (appliaudiert, gefolgt von Smith's Begleitern)

Orry............................. Akzeptiere die Reaktion. Sie applaudieren Dir.

Charles....................... Mir? Aber das ist seine Familie.

Orry............................. Der Mann hat sich als Feigling erwiesen. Sie zeigen ihre Bewunderung für Deinen Mut und Deine Großherzigkeit, ihn nicht zu töten. Du hast heute die echten Merkmale eines Carolina-Gentleman's gezeigt. Ich bin stolz auf Dich, Charles.

Historisch: Der Ablauf eines den damaligen Regeln entsprechenden Gentlemen-Duells wurde hier in allen Einzelheiten korrekt wiedergegeben, beginnend mit der Kleiderordnung, der Anwesenheit eines Arztes, der Auswahl und dem Laden der Pistolen durch die Sekundanten unter den Augen des Leiters bis zur Ehrenregel, den Schuss des Gegners stehend abzuwarten. Siehe auch Fußnote zu Szene 24.

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03.28 - Charles will nach West Point

Start 1.02.24, Länge 2.14

Mitwirkende:

> Orry Main

> Charles Main

Ort: Mont Royal, Arbeitszimmer

Orry spendiert Charles einen Drink und freut sich über dessen Entwicklung. Charles erkennt, dass er für das ersehnte gesellschaftliche Ansehen Regeln respektieren muss, und äußert den Wunsch nach einer Ausbildung in West Point.

              

Orry............................. (reicht Charles einen Glas) Auf's Leben.

Charles....................... Nun, das verdanke ich Dir. (beide trinken) Ich schulde Dir Dank, für all die Zeit und Mühe, die Du mir gewidmet hast. Ohne Dich hätte er mich sicher umgebracht.

Orry............................. (beide lachen) Vermutlich. Aber was Du getan hast, hast DU getan.

Charles....................... Immer wenn ich mich geschlagen habe, sind alle gegen mich gewesen. Orry, was ist plötzlich so anders?

Orry............................. Regeln, Charles. Es gibt einen strengen und definitiven Ehrencodex, der unter Gentlemen befolgt werden muss. Selbst im Kampf. Besonders im Kampf.

Charles....................... Orry, das will ich auch. Ich möchte ein Ehrenmann sein, wie Du. Ich... glaubst Du... gibt es eine Chance, dass ich nach West Point gehen könnte?

Orry............................. Du wirst bestimmt die Aufnahmeprüfung nicht bestehen - jetzt nicht. Du hast zwar die Intelligenz, aber nicht die nötige Erziehung. Aber wenn es Dir ernst ist, holen wir das nach.

Charles....................... Es ist mir noch nie etwas so ernst gewesen, in meinem ganzen Leben nicht.

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03.29 - Die Main's in Belvedere

Start 1.04.38, Länge 1.56

Mitwirkende:

> Maude Hazard

> Constance Hazard

> Virgilia Hazard

> Clarissa Main

> Charles Main

> Ashton Main

> Brett Main

> Billy Hazard

> George Hazard

> Orry Main

> Statisten: Hausangestellte (hier: Gärtner)

Ort: Belvedere, außen und Balkone

Die Familie Main ist zu Besuch bei den Hazard's auf Belvedere in Lehigh Station. Es herrscht allge­mein gelöste Stimmung, auch wenn man Virgilia's Sticheleien aus dem Weg zu gehen versucht. Maude führt Clarissa ihren Garten vor, die Jungendlichen vergnügen sich miteinander, und George und Orry diskutieren die aktuelle politische Lage.

              

              

Maude........................ (mit Clarissa, Constance und Virgilia im Garten) Sind sie nicht einfach hinreißend? Und die hier sind mein Stolz von Pennsylvania. Ich habe Jahre gebraucht, bis ich sie endlich zum Blühen gebracht habe. (1)

Constance.................. Sie sind Mutter's besondere Lieblinge.

Clarissa....................... Ich glaube, das ist der schönste Garten, den ich je gesehen habe.

Virgilia........................ Das ist er auch. Mutter hat wie eine Sklavin geschuftet.

Maude........................ Und sehen Sie dort, das sind meine Kletterrosen. Ich versuche, alle in die gleiche Richtung wachsen zu lassen. Virgilia, würdest Du bitte mal nachsehen, ob der Tee schon serviert ist. (Virgilia geht)

Brett............................ (mit Billy, Charles und Ashton auf dem ersten Balkon, rhythmisch) Des Pfarrers Katze ist eine bewegliche Katze.

Ashton....................... Des Pfarrers Katze ist eine böse Katze.

Billy............................. Des Pfarrers Katze ist eine schreckliche Katze.

Charles....................... Des Pfarrers Katze ist eine listige Katze.

Brett............................ Des Pfarrers Katze ist eine schöne Katze.

Ashton....................... Des Pfarrers Katze ist eine hässliche Katze.

Billy............................. Des Pfarrers Katze ist eine verfressene Katze.

Charles....................... Des Pfarrers Katze ist eine verschlafene Katze. (2)

Orry............................. (mit George auf dem 2. Balkon) Bist Du verärgert darüber, dass South Carolina Anfang des Jahres versucht hat, sich loszusagen? (3)

George........................ Du hast verdammt Recht, ich bin's. Du nicht?

Orry............................. Ich glaube nicht, dass sie's wieder versuchen. Und selbst wenn, wir werden nie wie zwei getrennte Staaten sein.

George........................ Genau das werden wir sein. Orry, ich habe hier ein paar Nachbarn, die über Sklaverei und Rechte von Staaten garnicht mehr diskutieren. Sie fangen an, die Südstaatler zu hassen.

Orry............................. So ein Gerede gibt es auch in South Carolina. Aber einige meiner Nachbarn sind auch nicht g'rade Freunde der Yankees. George, das ist nicht die Mehrheit, das sind die Fanatiker.

George........................ Oh, ich hoffe, Du hast Recht. Denn falls South Carolina sich wirklich lossagt, werden eine Menge anderer Staaten folgen. Und wir alle sind dann gezwungen, uns zu entscheiden.

Drehbuchfehler: Die Einladung an die Familie Main zum Sommerbesuch nach Belvedere wurde bei George's Hochzeit im Jahr 1848 (Szene 7) für den nächsten Sommer ausgesprochen. Der Besuch erfolgt aber erst nach Tillet's Tod, also frühestens im Jahr 1853. Eine Begründung für diese Verzögerung wird nicht gegeben. Widersprüchlich ist auch diesbezüglich das Gespräch zwischen George und Orry über den zweiten Sezessionsversuch von South Carolina, der im Jahr 1850 stattfand.

(1) Übersetzungsfehler: Im Original spricht Clarissa ihre Bewunderung über Maude's Rosen aus, wörtlich übersetzt: "Sie sind einfach hinreißend." Durch die Übersetzung geht dieser Satz auf Maude über, umformuliert in eine Zustimmungs-heischende Frage.

(2) Historisch: Zeitgenössisch beliebtes Wortspiel für Kinder. In jeder Runde muss in die ansonsten immer gleiche Zeile ein alphabethisch aufsteigendes Adjektiv mit gleichem Anfangsbuchstaben gefunden und eingesetzt werden. In der deutschen Übersetzung konnte die alphabethische Reihenfolge nicht beibehalten werden.

(3) Historisch: In Reaktion auf den Beitritt Kaliforniens als sklavenfreier US-Staat strebte South Carolina im Jahr 1850 - nach der Nullifikationskrise von 1833 zum  zweiten Mal - die Sezession an, beugte sich aber erneut dem Druck aus Washington.

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03.30 - Alte und neue Freunde

Start 1.06.34, Länge 0.46

Mitwirkende:

> Charles Main

> Billy Hazard

> George Hazard

> Orry Main

Ort: Gelände mit See

George und Orry beobachten erfreut, wie sich Billy und Charles anfreunden, die in Kürze gemeinsam nach West Point gehen werden.

              

George........................ (am See) Ein netter junger Mann, Dein Charles. Schon ein absoluter Südstaaten-Gentleman.

Orry............................. Im Herbst gehen er und Billy nach West Point. Anwärter, genauso wie wir es waren.

George........................ Aber was ist, wenn sie 'rauskommen. Du und ich konnten wenigstens auf derselben Seite kämpfen.

Orry............................. Das klingt heute fast unglaublich.

Billy............................. (im Boot mit Charles) Kipp das Boot nicht um, sonst fallen wir noch in's Wasser. (beide fallen in den See)

George........................ (lacht mit Orry laut) Naja, vielleicht gibt es doch noch Hoffnung für den Norden und den Süden.

Orry............................. Wenigstens für die beiden.

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03.31 - Liebeleien

Start 1.07.20, Länge 1.16

Mitwirkende:

> Billy Hazard

> Charles Main

> Ashton Main

> Brett Main

> Statisten: Stanley Hazard, Isabel Hazard

Ort: Belvedere, außen

Ashton macht sich an Billy heran, wohl auch um die schüchternen Brett zu kränken.

              

              

Ashton....................... (zu Brett, lacht)... Und dann ist er mir beim Tanzen dauernd auf den Füßen 'rumgetrampelt.

Brett............................ (sieht Billy und Charles) Oh, Ashton, ich muss es Dir einfach sagen. Er sieht ja so gut aus.

Ashton....................... Billy? Es geht. Naja, neben Charles sieht ja fast jeder gut aus.

Billy............................. (zu Charles) Sie ist so ziemlich das aufregendste was mir je unter die Augen gekommen ist.

Charles....................... Mit Haaren auf den Zähnen. Ich geb Dir 'n guten Rat: Lass die Finger von ihr. Brett ist die Richtige für Dich. Sieh sie Dir doch an.

Ashton....................... Billy! Komm sofort her. Ich brauche Dich.

Billy............................. Ich komme. (geht zu ihr) Was gibt's denn so Wichtiges?

Ashton....................... Na siehst Du denn nicht, ICH bin hier. Und ich warte auf Dich. (läuft weg)

Billy............................. A-Ashton... (folgt ihr)

Charles....................... (geht zu Brett) Tja, so ist das nunmal. Mach Dir nichts d'raus. Eher als Du glaubst, hat er ihr Spiel bis oben hin. Na komm, geh'n wir ein Stück spazieren.

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03.32 - Virgilia auf Konfrontation

Start 1.08.44, Länge 2.44

Mitwirkende:

> Maude Hazard

> George Hazard

> Constance Hazard (ohne Text)

> Stanley Hazard (ohne Text)

> Isabel Hazard

> Virgilia Hazard

> Billy Hazard (ohne Text)

> Clarissa Main

> Orry Main

> Charles Main (ohne Text)

> Ashton Main

> Brett Main (ohne Text)

Ort: Belvedere, Salon

Am Abend kommt es zu einer Szene, als Virgilia vor den versammelten Familien gegen die Sklaverei hetzt. Nur mit Mühe können George und Orry den Aufenthalt retten und Virgilia zieht sich in ihr Zimmer zurück.

              

              

Virgilia........................ (zu Clarissa) Das Gesetz gegen flüchtige Sklaven sollte abgeschafft werden. Alles andere ist nur eine Beschwichtigung des Südens. (1)

Clarissa....................... Ach, wissen Sie, ich komme mir so verloren vor, wenn über solche Dinge geredet werden.

Virgilia........................ Dann sollten Sie sich informieren, Mrs. Main. Von den Männern können Sie weiß-Gott nicht die Wahrheit erfahren.

George........................ (sanft warnend) Es war so ein angenehmer Nachmittag, Virgilia.

Virgilia........................ Wird das Gesetz geändert, Mrs. Main, werden die Fälle von geflohenen Sklaven der Rechtssprechung der einzelnen Staaten entzogen und in die Hände der Bundesregierung gelegt.

Clarissa....................... Und wäre das nicht ein Vorteil für die Entflohenen?

Virgilia........................ Es scheint nur so, und das ist das Schlimme daran. In Wahrheit gibt es den Sklaven­fängern in jedem Bundesstaat das Recht, entlaufenen Sklaven einzufangen, selbst wenn diese Staaten den Sklaven ihre Freiheit garantieren. Es ist schlimmer als vorher.

Isabel.......................... Unsere Abgeordneten bemühen sich aber, den Staatenbund aufrecht zu erhalten, Virgilia.

Virgilia........................ Unsere Abgeordneten reden doch nur den Südstaatlern nach dem Mund.

Maude........................ Das ist jetzt wirklich genug, Virgilia. Wir woll'n uns doch nett unterhalten.

Ashton....................... (steht auf) Wenn Sie die Südstaatler nicht leiden können, Virgilia, warum um alles in der Welt haben Sie uns dann eingeladen?

Orry............................. Ashton, setzt Dich und benimm Dich.

Virgilia........................ Nein, ich antworte der jungen Dame. Ich wollte nicht, dass Sie kommen, aber ich wurde nicht gefragt. Aber da Sie nunmal hier sind, sollten Sie sich die Zeit nehmen, zuzuhören, um die Wahrheit zu erfahren.

Orry............................. Die Wahrheit, Miss Virgilia, was ist das? Dieselbe Wahrheit, von der Sie in Philadelphia sprachen? Wie war das doch gleich, die entarteten Südstaaten-Lüstlinge?

Virgilia........................ Bestreiten Sie es, wenn Sie es wagen. Ich werde es von den Dächern rufen: Sklavenhalter sind nichts anderes als Zuhälter.

Orry............................. (nach allgemeinem Schweigen) Es tut mir leid, George, aber ich glaube, wir sollten uns verabschieden.

George........................ Nein, bitte. Virgilia, Du wirst Dich bei unseren Freunden entschuldigen. Sofort.

Virgilia........................ DEINE Freunde, George. Ich finde ihre Lebensart abstoßend und falsch. In Ordnung, Du kannst ihnen sagen, sie brauchen nicht zu gehen. Ich werde für den Rest ihres Besuches in meinem Zimmer bleiben, wo ich weder ihre Gesichter sehe noch ihre verdammten Stimmen höre. (geht)

George........................ Orry, und das geht alle an: bitte lasst nicht zu, dass das was Virgilia sagt oder tut, unseren ersten gemeinsamen Sommer zerstört. Bitte bleibt hier.

Orry............................. Mutter? (Clarissa nickt leicht) Na gut, in Ordnung, George. Wir bleiben.

(1) Historisch: Fugitive Slave Law: Gesetz vom 18.09.1850, verpflichtet zur Rückgabe von im Norden gefangenen Süd­staaten-Sklaven, erstmals auch in Staaten, die Farbigen die Freiheit garantieren; wird als Kompromissversuch mit dem Süden angesehen. Wikipedia deutsch, englisch)

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03.33 - Das Geschäft unter Freunden

Start 1.11.28, Länge 1.57

Mitwirkende:

> George Hazard

> Orry Main

Ort: Belvedere, Arbeitszimmer

George und Orry vereinbaren eine Partnerschaft zur Errichtung einer Baumwollspinnerei auf Mont Royal, um die Erzeugnisse gleich vor Ort verarbeiten zu können. Die Maschinen sollen von Hazard Iron bezogen, Investition von George beigesteuert, Gewinne geteilt und Sklavenarbeit ausgeschlossen werden.

              

              

George........................ (reicht Orry einen Drink) Orry.

Orry............................. Danke, George. (trinkt, denkt nach) George, ich hab mir was überlegt. Als Du mir das erste Mal Hazard Iron gezeigt hast, sprachen wir über eine Baumwollspinnerei.

George........................ Ja. Und ich musste Dir jedes Gerät zeigen, dass wir je für eine Spinnerei hergestellt hatten.

Orry............................. Also George, ich glaube immernoch, dass es eine gute Idee ist. Vielleicht besser als je zuvor.

George........................ Wie kommst Du gerade jetzt darauf?

Orry............................. Im Moment muss doch jeder, der Baumwolle hat, sie in den Norden oder nach England verschiffen. Stell Dir vor, wir hätten eine Spinnerei mitten in South Carolina. Mit anderen Worten, die Baumwolle könnte genau da verarbeitet werden, wo sie wächst.

George........................ Kann ich mir gut vorstellen - mir Dir und mir als Partner.

Orry............................. Versteh mich nicht falsch, George. Ich wollte Deinen Rat, nicht Dein Geld.

George........................ Das weiß ich. Aber weißt Du noch, als wir das letzte Mal darüber sprachen, da sagte ich Dir, dass Hazard Iron die Maschinen dafür herstellen sollte. Aber jetzt kann ich noch mehr tun. Ich habe ein bisschen Geld auf die Seite gelegt, und die Sache klingt nach einer hervorragenden Anlage.

Orry............................. (nach Pause) Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Klingt alles wirklich sehr vernünftig.

George........................ Aber nur unter einer einer Bedingung. Keine Sklavenarbeit.

Orry............................. (nickt) Einverstanden.

George........................ (lächelt) "Main & Hazard". (Orry lacht) Das hört sich gut an, oder?

Orry............................. Fast so gut wie "Hazard & Main". (George lacht, sie stoßen an)

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03.34 - Isabel hofft auf den Triumph

Start 1.13.25, Länge 0.50

Mitwirkende:

> Stanley Hazard

> Isabel Hazard

Ort: Belvedere, Stanley's Schlafzimmer

Isabel erfährt von dieser Vereinbarung und sagt ein Scheitern voraus, was ihr und Stanley die Macht über Hazard Iron zurückbringen soll.

              

Isabel.......................... Bist Du Dir absolut sicher, dass George das gesagt hat? Eine Baumwollspinnerei in South Carolina?

Stanley....................... Ich hab' ihm gesagt, es ist eine verrückte Idee, aber es ist schließlich sein Geld.

Isabel.......................... (lacht) Und es ist unsere Rettung. Wie kann George nur so dumm sein, Geld im Süden zu investieren.

Stanley....................... Ich verstehe nicht. Wie kann uns das helfen?

Isabel.......................... Denk doch mal nach, Stanley. George investiert in eine Region, in der man ernsthaft glaubt, mit dem Norden konkurrieren zu können. Und ich sage Dir, George wird alles verlieren mit dieser Baumwollspinnerei. Es gibt keine bessere Möglichkeit, Deiner Mutter zu beweisen, dass sie einen schweren Fehler begangen hat und dass nur Du Hazard Iron leiten kannst. (1)

(1) Historisch: Ein erneuter Bezug darauf, dass South Carolina seinerzeit ernsthaft der Ansicht war, auch nach einem Austritt aus den Vereinigten Staaten als separater Staat überleben zu können.

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03.35 - Ashton spielt mit Billy

Start 1.14.15, Länge 1.28

Mitwirkende:

> Billy Hazard

> Ashton Main

Ort: in einem Garten

Billy und Ashton halten ein kleines Picknick. Aber ihr offener Flirt mit ihren Reizen geht dem schüchternen Billy zu weit.

              

Ashton....................... (hält Erdbeeren vor ihren Ausschnitt) Mhm, sie sind so reif, Billy. Hier, sieh doch selbst.

Billy............................. Sie sehen köstlich aus.

Ashton....................... Ich hab' sie extra für Dich aufgehoben. Hier, ich geb Dir eine. (nimmt die Beere zwischen die Lippen, Kuss) War das gut, Billy?

Billy............................. Ja.

Ashton....................... Willst Du noch mehr?

Billy............................. Ja.

Ashton....................... Ich geb' Dir mehr, wenn Du willst.

Billy............................. Ja. (Kuss)

Ashton....................... Warum nimmst Du nicht alle, Billy? Warum nimmst Du nicht alles?

Billy............................. Ashton, Ashton, nicht. Wir dürfen nicht. Wenn uns Dein Bruder sieht...

Ashton....................... Mach Dir darüber keine Gedanken. Niemand merkt was.

Billy............................. Ashton, nein. Ich möchte ja, aber: nein. Ich darf nicht. Verstehst Du?

Ashton....................... (säuerlich) Na schön, dann vergiss es. Ich geh' zurück zum Haus.

Billy............................. Ashton, nicht böse sein, bitte. Ich hab' Dich gern.

Ashton....................... Gern hast Du mich? (lacht) Wenn Du mich gern hättest, Billy, dann wärst Du nicht so ein verdammter Gentleman. (geht)

Regiefehler: An der Beflanzung im Hintergrund ist zu erkennen, dass die Szene sehr wahrscheinlich auf Boon Hall Plantation, South Carolina gedreht wurde. Siehe dazu Folge 4 Szene 6.

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03.36 - Rückfahrt

Start 1.15.43, Länge 1.40

Mitwirkende:

> Maude Hazard

> Clarissa Main

> Stanley Hazard (ohne Text)

> Isabel Hazard (ohne Text)

> George Hazard

> Constance Hazard (ohne Text)

> Orry Main

> Billy Hazard

> Charles Main (ohne Text)

> Ashton Main

> Brett Main (ohne Text)

> Nebenrolle: Virgilia Hazard

> Statisten: Hauspersonal, Kutscher

Ort: Belvedere, Eingang und Straße

Bei der Abreise der Main's spricht Clarissa eine herzliche Gegeneinladung an die Hazard's nach Mont Royal aus. Die gute Stimmung konnte Virgilia nicht trüben, die sich seit einem Eklat auf ihr Zimmer verzogen hatte. Lediglich Ashton benimmt sich spröde gegenüber Billy.

              

Ashton....................... (weist Billy's helfende Hand ab, sauer) Ich kann das alles sehr gut allein.

Billy............................. Du bist mir doch nicht mehr böse? (1)

Ashton....................... Nein, ich bin Dir nicht mehr böse. (1)

Billy............................. Danke. (Brett und Ashton steigen in die Kutsche) (1)

Clarissa....................... (zu Maude) Es war ein wundervoller Sommer. Wir können Ihnen garnicht genug danken.

Maude........................ Ganz im Gegenteil. Wir haben Ihnen zu danken, dass Sie gekommen sind.

Clarissa....................... Orry und ich möchten Sie auch nach South Carolina einladen, sobald es Ihre Zeit ermöglicht. Wir bestehen darauf.

Orry............................. Sie ist sehr hartnäckig, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, Mrs. Hazard. Also, sagen Sie bitte "ja".

Maude........................ Aber sehr gern. Im Namen von uns alles danke ich Ihnen und nehme die freundliche Einladung an.

Clarissa....................... Dann erwarten Sie im Herbst. Und nochmals, unseren herzlichsten Dank. (Umarmung, Clarissa steigt ein)

George........................ (zu Orry) "Main & Hazard".

Orry............................. "Hazard & Main". Pass auf Dich auf, alter Junge. (Umarmung)

George........................ Und Du auf Dich. Bis wir uns wiederseh'n.

Brett............................ Auf Wiederseh'n.

(Orry steigt ein, Kutschen fahren ab)

Billy............................. Auf Wiederseh'n, Orry!

Orry............................. Auf Wiederseh'n!

(1) Übersetzungsfehler: Im Original versucht Billy erneut, nett zu Ashton zu sein, aber diese verweigert sich. Wörtliche Übersetzung: "Ich hoffe, Du bist mir nicht böse." (will ihr den Arm reichen) / Ashton (lehnt ab) "Nein, tu das nicht. Ich bin verärgert über Dich." / Billy: "Ich wollte Dich nicht verletzen.". Durch die Übersetzung wurde der Sinn dieses beiläufigen Dialogs vollkommen umgedreht.

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03.37 - Madeline, Justin und die Kapelle

Start 1.17.23, Länge 3.47

Mitwirkende:

> Justin LaMotte

> Madeline LaMotte

> Thisbee, Sklavin (ohne Text, nur Lachen)

Ort: Kapelle

Madeline kommt für ein Rendezvous mit Orry zur Kapelle und entdeckt dort Justin, der sich mit der Sklavin Thisbee vergnügt. Justin beschimpft seine Frau als Spionin, versetzt ihr Peitschenhiebe und lässt sie liegen. So findet Orry sie und versorgt ihre Wunden.

              

              

(Madeline sieht in die verfallene Kapelle)

Thisbee...................... (lacht)

Justin.......................... (lacht, sieht Madeline, stürmt hinaus, schlägt sie zu Boden) Du verdammte Schnüfflerin. (peitscht sie) Du wagst es, mir nachzuspionieren. (zerrt sie hoch) Vielleicht bist Du eifersüchtig, weil sie mir gibt, was Du mir nicht geben kannst. Ich sollte Dich da reinschleifen und Dir zeigen, dass ich auf dieser Plantage jeder Hure ein Kind machen kann, blos Dir nicht.

Madeline.................... Du bist widerlich! Ekelhaft!

Justin.......................... (schlägt sie erneut zu Boden) Thisb! (fährt ab) (1)

Orry............................. (reitet heran, steigt ab) Madeline! Madeline. Liebling, ich bin's. Ruhig, Liebling. Komm. (trägt sie in die Kapelle) (2)

Orry............................. (gleich darauf, versorgt ihren Rücken) Ich bring' ihn um. Gott steh mir bei, diesmal werd' ich ihn umbringen.

Madeline.................... Sag sowas nicht. Nichmal denken darfst Du das.

Orry............................. Ich kann Dich nicht zu ihm zurückgehen lassen. Bitte lass mich Dir helfen, von hier wegzukommen. Ich komme nach, sobald ich kann.

Madeline.................... Siehst Du denn nicht, wie gefährlich er ist? Er wird mich finden, und mich töten. Er bringt uns beide um.

Orry............................. Aber wenn Du bleibst, dann---

Madeline.................... Es hat keinen Sinn, davonzulaufen. Er weiß noch immer nichts von uns beiden, und das darf er auch nie erfahren. Nie. Bitte. Bitte.

Orry............................. Das ist immernoch der sicherste Platz für uns. Hier kann er uns unmöglich finden.

Madeline.................... Und er wird nie ändern, was zwischen uns beiden ist. (vorsichtiger Kuss) Nie.

(1) Kürzung: 12 sek. Die Schläge, die Justin der bereits am Boden liegenden Madeline mit der Reitgerte auf den bloßen Rücken verpasst und zu ihr sagt "Was mich betrifft, kann Du hier liegenbleiben und verrotten.", sind geschnitten.

(2) Übersetzungsfehler: Teile der beruhigenden Worte von Orry an Madeline wurden frei erfunden hinzugefügt.

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03.38 - Constance's Anliegen 1

Start 1.21.10, Länge 1.19

Mitwirkende:

> George Hazard

> Constance Hazard

> Statisten: Isabel Hazard, Passanten

Ort: Belvedere, außen

Constance bittet George um Überlassung eines nicht benötigten Schuppens, da sie Belvedere zu einem Stützpunkt der Hilfsorganisation für entlaufene Sklaven machen möchte.

              

Constance.................. Weißt Du, der Raum von dem ich Dir erzählt habe, der früher mal die Werkstatt des Sattlers war.

George........................ Ja, wie ich schon sagte, Du kannst ihn haben, wenn Du willst.

Constance.................. George, Du solltest wissen, wofür ich ihn haben will. Aber Du darfst nicht böse werden auf mich. Und Du musst ihn mir verweigern, wenn Du nicht einverstanden bist.

George........................ Du willst ein Bordell aufmachen.

Constance.................. Bleib ernst, George. Hör zu: Ich möchte, dass Belvedere sich der Untergrundbewegung anschließt. Wenn freie Neger helfen können, dann können wir das auch. (1)

George........................ Du ähm... Du willst entflohenen Sklaven Zuflucht gewähren.

Constance.................. Ja.

George........................ Aber das ist gefährlich, Constance. Es verstößt gegen das Sklavenflüchtlingsgesetz. Wenn Du gefasst wirst, kommst Du in's Gefängnis. Denk daran.

Constance.................. Das weiß ich. Glaub mir, ich habe über alle Risiken nachgedacht. Aber, George,... Komm mal mit, ich möchte Dir etwas zeigen.

(1) Historisch: Underground Railroad: 1780 - 1862 bestehendes Nachrichten- und Transportnetz von Sklavereigegnern, um Sklaven im Süden von Fluchtmöglichkeiten zu unterrichten, sie zu tarnen und über geheime Pfade und Schutzhäuser in den Norden zu schleusen. (Wikipedia deutsch, englisch)

(2) Schauspielerfehler: Die historische Bewegung zur Ausschleusung von Sklaven aus dem Süden hieß "Unterground Railroad" nach dem in Amerika üblichen Wort für "Eisenbahn". Constanze sagt aber "Railway", wie es im britischen Sprachraum geläufig ist. Entweder handelt es sich um einen Sprechfehler der Schauspielerin oder diese Unrichtigkeit wurde absichtlich eingebaut, da Constance irischer Abstammung ist.

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03.39 - Constance's Anliegen 2

Start 1.22.29, Länge 0.50

Mitwirkende:

> George Hazard

> Constance Hazard (ohne Text)

> Doktor

> Abner, entlaufener Sklave

Ort: Belvedere, Schuppen

Um George zu überzeugen, führt Constance ihn in eine Kammer, wo ein Arzt die Rückenwunden eines älteren Farbigen versorgt.

              

Doktor........................ Er wurde permanent misshandelt, George. Immer völlig grundlos. Bis er es nicht mehr ertragen konnte. Deshalb ist Abner geflohen.

Constance.................. Und er hat es bis hierher geschafft, mit Hilfe von Freunden, den ganzen Weg von Raleigh. (1)

George........................ (zu Abner) Hier bei uns sind sie sicher. Sie können sich darauf verlassen.

Abner......................... Ich danke Ihnen.

George........................ (zum Doktor) Ich bewundere Sie für das was sie tun, Joel. (geht mit Constance)

(1) Historisch: Raleigh: Hauptstadt des Sklaven-haltenden Staates North Carolina.

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03.40 - Constance's Anliegen 3

Start 1.23.19, Länge 0.34

Mitwirkende:

> George Hazard

> Constance Hazard

> Statist: Isabel Hazard

Ort: Belvedere, außen

George ist unter der Bedingungen einverstanden, dass niemand aus der Familie davon erfährt.

              

George........................ Niemand außer Mutter darf davon erfahren. Virgilia können wir nicht vertrauen, und Billy...

Constance.................. ...ist zu jung. Ich weiß.

George........................ Niemand darf es je herausfinden. Niemals. Sonst sind wir erledigt. Aber ich halte zu Dir.

Constance.................. Ich danke Dir. Ich wusste, dass Du Verständnis haben würdest, wenn Du das erstmal siehst.

George........................ Du hast mich immer schon zu gut gekannt.

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03.41 - Gespräch unter Eheleuten

Start 1.23.53, Länge 2.00

Mitwirkende:

> George Hazard

> Constance Hazard

Ort: Belvedere, Nebenzimmer und George's Schlafzimmer

George hat Zweifel über die Vereinbarkeit seiner Unterstützung geflohener Sklaven zur Freundschaft zu Orry. Constance berichtet, dass Virgilia um die Teilnahme am Familienurlaub nach Mont Royal gebeten hat.

              

Constance.................. Orry, nicht wahr? Das geht Dir im Kopf 'rum.

George........................ Orry und ich sind Geschäftspartner, und ich helfe Menschen, die er als Verbrecher bezeichnet.

Constance.................. Aber sie sind keine Verbrecher, George. Und irgendjemand muss ihnen helfen. Orry's Ansichten sind traditionell bedingt. Es wird Generationen dauern, sie zu ändern.

George........................ Wenn wir alle in ein paar Wochen nach Mont Royal fahren, können wir die Umgebung sehen, in der er aufgewachsen ist, alles woran er glaubt. Es wird auf manchen in unserer Familie wie ein Schock wirken. Naja, Gott-sei-dank kommt Virgilia nicht mit.

Constance.................. George, sie hat mir gesagt, sie wollte mitkommen. Sie hat mich sogar gebeten, mit Dir darüber zu sprechen.

George........................ Du kannst ihr sagen, meine Antwortet lautet "nein".

Constance.................. George, Du kannst es ihr nicht verbieten.

George........................ Nach allem, was sie getan hat, als die Main's hier waren, muss ich es ihr verbieten.

Constance.................. Es scheint Ihr aber aufrichtig leid zu tun. Und außerdem ist die ganze Familie eingeladen worden, und Virgilia sagt, das schließe auch sie ein.

George........................ Es wurde erwartet, sie käme nicht. Virgilia weiß das. Orry ist zu höflich, um Bedingungen zu stellen.

Constance.................. Dann sieh es doch mal so, George: Womöglich... ich meine, vielleicht werden Stanley und Isabel nicht mitkommen, wenn Virgilia mitfährt. Und das wäre nicht g'rade ein Verlust. (beide lachen)

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03.42 - Virgilia will mitkommen

Start 1.25.53, Länge 1.00

Mitwirkende:

> George Hazard

> Virgilia Hazard

Ort: Belvedere, Treppe

Virgilia erklärt, sie würde sich zu benehmen wissen und möchte ihre Ansichten über den Süden durch eigenes Erleben prüfen. Trotz Bedenken gestattet es George, nachdem Virgilia ihr Ehrenwort gegeben hat.

              

Virgilia........................ Was ist, George, darf ich mitfahren?

George........................ Ich versteh' einfach nicht, warum Du mitkommen willst, Virgilia. Du hasst den Süden und die Südstaatler, wie Du unzählige Male behauptest hast.

Virgilia........................ Aber Du selbst predigst dauernd, dass Hass auf Unkenntnis basiert. Ich wäre ja bereit zuzugeben, dass ich mich irre, aber das werde ich nie können, wenn ich mich nicht selbst überzeuge...

George........................ Mit Dir nach South Carolina zu fahren ist wie mit einer Fackel in ein Munitions­lager zu gehen.

Virgilia........................ Ich werde ganz brav sein. Ich verspreche es.

George........................ Dieser Mann ist mein bester Freund, Virgilia.

Virgilia........................ Kein Wort von Sklavenbefreiung oder freiem Land oder irgendwas, was ihn beleidigen könnte, Ehrenwort.

George........................ ---

Virgilia........................ Wenn es sein muss, schwör' ich sogar auf die Bibel, wenn Du darauf bestehst.

George........................ In Ordnung, Virgilia. Du hast mir Dein Ehrenwort gegeben, und das muss ich akzeptieren. Du kannst mitfahren.

Virgilia........................ (flüchtiger Kuss) Wunderbar. Ich geh' schnell packen (will weg)

George........................ (hält sie) Halt-halt-halt-halt-halt, einen Moment. Komm mit. Die Bibel ist da drin.

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03.43 - Abfahrt nach South Carolina

Start 1.26.53, Länge 0.26

Mitwirkende:

> Maude Hazard (ohne Text)

> Stanley Hazard (ohne Text)

> Isabel Hazard (ohne Text)

> George Hazard (ohne Text)

> Constance Hazard (ohne Text)

> Virgilia Hazard (ohne Text)

> Billy Hazard (ohne Text)

> Statisten: Kutscher, Hauspersonal, Passanten

Ort: Belvedere, Straße vor dem Haus

So fährt die gesamte Familie Hazard für den Gegenbesuch im Süden von Pennsylvania aus ab.

    

(kein Text)

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03.44 - Abspann

Start 1.27.19, Länge 1.20

 

Folge 3

Start 0.00, Länge 1.28.39

 

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