Fackeln im
Sturm
Folge 9: Die Ketten fallen
Stand: 10.12.2010, letzte Durchsicht 24.12.2024
Inhalt
Folge 9 - Die Ketten fallen
09.01 -
Titel
09.02 - Diskussion
über Geld und Zeiten
09.03 -
Antietam Creek, MD
09.04 -
Charles verabschiedet sich von Ambrose
09.05 -
Lincoln sucht einen guten General
09.06 - Auf
Grant's Stützpunkt
09.07 - Die
Emanzipations-Proklamation
09.08 -
Frei!
09.09 -
Salem Jones erscheint auf Mont Royal
09.10 - Diskussion
über die Sklavenbefreiung
09.11 -
Madeline und Brett kondolieren
09.12 -
Cuffey will abhauen
09.13 -
Cuffey's Versuchung
09.14 - Yankee-Überfall
auf die Versorgungseinheit
09.15 -
Gedanken am Lagerfeuer
09.16 - Orry
kommt und die Sklaven gehen
09.17 - Orry
sinniert über den Krieg
09.18 -
Zärtlicher Abschied
09.19 - Ruhe
vor dem Sturm
09.20 -
Gettysburg, PA
09.21 -
Billy hält es nicht mehr aus
09.22 -
Nachbesprechung bei Lincoln
09.23 -
Billy auf dem Weg nach Süden
09.24 -
Clarissa erkennt den Wandel
09.25 -
Ashton's perfider Plan
09.26 - Madeline
reagiert wie erwartet
09.27 - Ein
Abschiedsbrief
09.28 -
Ashton erniedrigt Semiramis
09.29 -
Ezra's Wasserrad
09.30 - Die
Frauen sorgen sich
09.31 -
Glück im Baumwolllager
09.32 - Auch
Billy hadert
09.33 -
Eiskalter Abschied
09.34 -
Feldlarzarett in Nord-Virginia
09.35 -
Madeline in Charleston
09.36 -
Abspann
Folge 9 - Die Ketten fallen
09.01 - Titel
Siehe Folge 7 Szene 1
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09.02 - Diskussion über Geld und
Zeiten
Isabel und Maude Hazard
sind sich uneins, ob der eigene Wohlstand derzeit offen zu Schau gestellt
werden sollte. Dann zerstreut Isabel Stanley's Bedenken bezüglich der
Scheinfirma "Axol Iron".

Die Südstaaten scheinen zu siegen, und Lincoln's einzige
Hoffnung ist die Sklavenbefreiung.
Stanley....................... Exzellent, wie immer,
Mutter. Das Roastbeef war ausgezeichnet.
Maude........................ Freut mich, dass es Dir
geschmeckt hat. Wenigstens hat einer meiner Söhne genug zu essen. Jetzt, wo die
Konföderierten praktisch vor der Tür stehen, könnte es vielleicht das letzte
sein, das wir kriegen konnten. (1)
Isabel.......................... Mutter, es besteht
kein Grund zur Besorgnis. Unsere Armee ist größer als ihre, und sie werden die
Rebellen in den Potomac treiben. Wie ich gehört habe, ist ihre Lumpenarmee
ohnehin am Verhungern, und das verdienen sie ja auch.
Maude........................ Isabel, ich bitte dich.
Vergiss nicht, dass Dein Schwager mit einer Südstaatlerin verheiratet ist und
dass sie auch zu unserer Familie gehört.
Isabel.......................... Natürlich, Mutter.
Ich weiß sowieso nicht, warum wir vom Krieg sprechen. Ich wollte mit Dir über
unseren Ball reden.
Maude........................ Ich dachte, es sollte
nur ein Empfang sein, Isabel. Es wäre sehr geschmacklos, in einer solchen Zeit
einen Ball zu veranstalten.
Isabel.......................... Mutter, Hazard Iron
geht es jetzt besser als je zuvor. Das Geld strömt nur so herein. Warum sollten
wir unsere Freunde, Bekannten und Geschäftsfreunde nicht mit einem Ball
erfreuen.
Maude........................ Oh, Eure neuen Bekannten
und Geschäftsfreunde sind Leute, von denen wir so gut wie garnichts wissen,
außer dass sie alle sehr viel Geld zu verdienen scheinen.
Isabel.......................... Die Industrie nimmt
aufgrund des Krieges einen Riesen-Aufschwung, das ist ganz natürlich, Mutter.
Stanley und ich machen Geschäfte mit diesen Leuten, und einige von ihnen haben
großen Einfluss in New York und Washington. (2)
Maude........................ Und dort zählt ja nichts
weiter als Geld. Also entweder wird es ein bescheidener Empfang oder es findet
überhaupt-nicht statt.
Isabel.......................... Wie Du willst. Ich
kann ja trotzdem meine Smaragde tragen.
Maude........................ Ich will ja nicht wieder
davon anfangen, aber es war wirklich etwas übertrieben von Stanley, sie Dir zu
kaufen.
Isabel.......................... Es war Stanley's Art,
mir seinen Dank auszudrücken, für die geschäftlichen Ratschläge, die ich ihm
gegeben habe. Es ist mein Verdienst, dass Hazard Iron jetzt mehr Aufträge hat
als je zuvor. Ist es nicht so, Liebling?
Stanley....................... ---
Maude........................ Tja, wenn Ihr mich jetzt
entschuldigen wollt. Ich muss noch ein paar Komitee-Berichte lesen. (geht)
Stanley....................... (zu Isabel) Das
Kriegsministerium beginnt, Firmen zu prüfen, die übermäßig hohe Gewinne machen.
Wenn es zu einer Untersuchung kommt--
Isabel.......................... Bei Hazard Iron kommt
es zu keiner Untersuchung. Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen.
Stanley....................... Wie kannst Du das nur
sagen? Wir haben der Armee minderwertige Kanonen geliefert.
Isabel.......................... Axol Iron hat diese
Kanonen geliefert.
Stanley....................... Wenn die Verträge mit
Axol je mit Hazard Iron in Verbindung gebracht werden, fällt es auf mich
zurück, weil jeder weiß, dass ich die Firma leite.
Isabel.......................... Früher musstest Du
für jede Entscheidung die Zustimmung von George haben. Die meisten Leute werden
meinen, dass es immer-noch so ist. Um ganz sicher zu gehen, habe ich eine
Versicherung für uns abgeschlossen.
Stanley....................... Versicherung? Ich
verstehe nicht.
Isabel.......................... Alle Verträge tragen
den Namen Deines Bruders, von mir gefälscht, sodass es aussieht, als habe er
sie unterzeichnet.
Stanley....................... Damit trägt er
rechtlich die Verantwortung.
Isabel.......................... Du sagst es. (Kuss)
Also WENN die Regierung eine Untersuchung durchführen sollte, was sie nicht tun
wird, (Kuss) wird sie George zur Rechenschaft ziehen, nicht uns. (Kuss) Hatte
ich nicht Recht, wie mit allem anderen auch? (Kuss)
(1) Historienfehler: Maude bezieht sich auf den ersten Invasionsversuch von General Robert
E. Lee nach Norden, der am 17. September 1862 bei Sharpsburg am Antietam Creek
in Maryland endete. Ein knappes Jahr später war Lee mit Gettysburg, PA aber
deutlich weiter in den Norden vorgedrungen und stand damit im gleichen
Bundesstaat wie "Lehigh Station". Isabel's Bemerkung über den Zustand
der konföderierten Truppen entspricht auch erst einer späteren Zeit.
(2) Übersetzungsfehler: Der Übersetzer hat Isabel's Nebensatz unnötigerweise
abgewandelt. Wörtlich sagt sie: "Das weiß doch jeder."
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09.03 - Antietam Creek, MD
Am
17.9.1862 findet die Schlacht von Antietam statt. An den gegnerischen Fronten
sind Charles und Ambrose im Süden und Billy im Norden beteiligt und treiben
ihre Einheiten vorwärts. Plötzlich stehen sie sich gegenüber und sehen sich
über ihre Waffen hinweg in die Augen. Der Einschlag einer Kanonenkugel
beendet diese Situation jedoch schnell wieder. Die eingesetzten
"Axol"-Kanonen schaden mit vielen Fehlzündungen oft mehr den eigenen
Leuten als dem Gegner.





(Schlacht)
Ambrose.................... Die verdammten Yankees
haben zu kämpfen gelernt.
Charles....................... Sieht aus, als
brauchten die Jungs unsere Hilfe, Ambrose. Vorwärts - Marsch! (laufen vor)
Nein, nicht zurück! Vorwärts! Vorwärts! Greift an! Vorwärts, marsch! Kompanie,
vorwärts! Angriff! Vorwärts! Da ist der Feind! Da! Alle Männer vorwärts! Hier
'lang! (zu Ambrose) Bleib Du hier, ich bring die Männer nach vorn. (1)
Ambrose.................... Ja, mach das. (1)
Charles.......................
Los! Los! (1)
Ambrose.................... Willst Du wohl nach vorne
geh'n! Los, los, vorwärts! (1)
Charles....................... Achtung da vorn! (1)
Ambrose....................
Los! (1)
Billy.............................
Tom! Den Trommer vom Colonel hat's
erwischt. Er braucht Dich dort am Hügel.
Tom............................. Ja, Sir. (geht)
US-Soldat................... Kompanie - In
Schützenreihe antreten!
US-Soldat................... Kompanie - In
Schützenreihe antreten!
US-Soldat................... Fertigmachen zum Feuern!
- Laden! - Fertig! - Feuer! (Salve)
US-Soldat...................
Feuer! (Salve)
CS-Soldat................... Zum Angriff sammeln!
Sammeln!
Ambrose.................... Vorwärts! Zeigen wir's
Ihnen! (stürmt vor) Los! Schlagt sie!
Billy............................. Kompanie - Achtung!
Fertig zum Angriff!
Bodford...................... Hoffen wir, dass
McClellan sich von Bobby Lee nicht so austricksen lässt wie von Pope. (2)
Billy............................. Der weiß schon, was
er macht. Marsch! (marschieren vor)
CS-Soldat................... Angriff!
Billy............................. (steht Charles
gegenüber) Charles!
Charles....................... Hau ab, Billy, bevor
ich Dich erschießen muss!
Billy............................. Bevor ich DICH
erschießen muss. (Explosion)
Ambrose.................... Schneller, Leute!
Schneller! Wir müssen die Kanonen haben! Holen wir sie uns! Loooos! Dreht die
Kanonen um! Umdrehen! Und jetzt aus allen Rohren - Feuer!-- (Kanone explodiert,
Ambrose wird zu Boden geworfen und stirbt)
Historisch: Schlacht von Antietam, MD (Sharpsburg), 14. -
17.09.1862, US Maj. Gen. George Brinton McClellan, Stärke 87.164, gefallen
2.629, verwundet 11.538, vermisst 991 / CS Gen. Robert Edward Lee, Stärke
40.000, gefallen 1.890, verwundet 9.770, vermisst 2.304. (Wikipedia)
(1) Übersetzungsfehler: Die Anfeuerungsrufe von Charles und Ambrose wurden
größtenteil frei erfunden hinzugefügt oder stark abgewandelt.
(2) Übersetzungsfehler: Die Übersetzung dieses Satzes so falsch, dass der
gesamte Sinn verdreht wird. Pope hat nicht McClellan ausgetrickst (beide
waren US-Generäle), sondern wurde von CS-General Lee in der für Pope klar
verlorenen 2. Schlacht von Manassas / Bull Run überlistet. Wörtlich sagt
Bodford: "Sag McClellan, dass er sich nicht von Bobby Lee so austricksen
lassen soll wie es Pope passiert ist."
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09.04 - Charles verabschiedet sich
von Ambrose
Start 12.37, Länge 0.47
Mitwirkende:
> Captain Charles Main, CS
> 1st Lieutenant Ambrose Pell, CS (†)
Ort:
Schlachtfeld von Antietam, MD
Unter
der Toten dieser Schlacht befindet sich auch Charles' Kamerad Ambrose Pell, der
bei der Explosion einer Axol-Kanone gefallen war.

Charles....................... Wollte nur Leb-wohl
sagen, Ambrose. Das war kein Tag für Helden, Kamerad.
Historisch:
Die Darstellung der Gefallenen in einem tiefen Hohlweg erinnert an die
"Bloody Lane", in dem in der Schlacht von Antietam auf 700 Meter
Länge 5.600 Opfer beider Seiten zurückgeblieben waren.
Kürzung: 2
sek: Geringfügige Kürzungen in der Darstellung der Gefallenen. Hierdurch wird
auch ein Satz von Abraham Lincoln herausgeschnitten, der zur nächsten Szene
gehört (siehe dort).
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09.05 - Lincoln sucht einen guten
General
Präsident
Lincoln ist besorgt, da sich unter den 25.000 Opfern mehr Nord- als Südstaatler
befinden, General Lee wieder einmal sein Können bewiesen hat und entkommen
konnte, und US-General McClellan trotzdem von einem "Meisterstück"
spricht. George empfiehlt ihm daraufhin seinen West Point-Bekannten Ulyssus
Samuel Grant als neuen Oberbefehlshaber.

Lincoln....................... Fast 25.000 gefallen,
verwundet oder vermisst bei Antietam Creek, und davon über die Hälfte unsere.
(1)
George........................ Das übertrifft meine
schlimmsten Erwartungen, Mr. President.
Lincoln....................... Dass wir uns in einem
solchen Ausmaß abschlachten würden? Mein Gott, die armen Familien der
Gefallenen. McClellan nennt das ein Meisterstück.
George........................ Aber Lee konnte sich
absetzen. Er ist auf den Rückzug nach Virginia.
Lincoln....................... Und ich hatte mir
geschworen, dass ich, sobald wir sie aus Maryland vertrieben hätten, den Sieg
und die Proklamation verkünden würde.
George........................ Die Befreiung der
Sklaven im Süden.
Lincoln....................... Das ist und bleibt mein
Ziel. Aber George, ich brauche trotz allem einen General, den der Teufel
geritten hat. Wir können so nicht weitermachen, uns gegenseitig abschlachten
und noch mehr Witwen und Waisen schaffen. Ihrem Bericht entnehme ich, das
Ulysses Grant der Richtige sein könnte.
George........................ Ja, Sir. Ich kenne ihn
gut. Er war zwei Klassen über mir in West Point.
Lincoln....................... Er hat Buckner bei Fort
Donelson gesagt, dass er außer bedingungsloser Kapitulation nichts akzeptieren
würde. Als ich das hörte, wusste ich, dass ich einen Mann gefunden hatte, mit
dem ich reden kann.
George........................ Wenn Sie sich für ihn
entscheiden sollten, müssen Sie mit Schwierigkeiten rechnen.
Lincoln....................... Sie meinen, weil er
trinkt? (2)
George........................ Ich selbst glaube es
nicht, aber Gerüchten zufolge war er betrunken bei Shiloh.
Lincoln....................... Und doch war es sein
Tag.
George........................ So ist es.
Lincoln....................... George, ich werde ihn
im Auge behalten. Grant ist vielleicht der Kommandeur, den wir schon lange
brauchen. Er nutzt jede Schwäche der Konföderierten aus, dessen bin ich sicher.
Er wird sie in die Knie zwingen. Die Einheit der Nation steht auf dem Spiel.
Wenn es Gottes Wille ist, dass wir den Sieg davontragen, werden wir nicht nur
einen Krieg gewinnen. Unser ganzes Volk wird die Freiheit gewinnen. (3)
(1) Übersetzungsfehler: Lincoln's erster Satz (wörtlich: "Der blutigste
Tag des Krieges.") wurde herausgeschnitten, weil dieser in der
Originalfassung mit den letzten Bildern der vorherigen Szene zu hören ist, die
in der deutschen Fassung beschnitten ist.
(2) Historisch: Die (nie belegte) Ansicht, dass Grant ein Trinker
sei, gab es tatsächlich. Als Grant 1854 ohne Angabe von Gründen die Armee
verließ hat, hielt sich lange Zeit das Gerücht, dies wäre geschehen, weil er
als Zahlmeister von seinem kommandierenden Offizier betrunken im Dienst
angetroffen worden sei. Im Bürgerkrieg unterstand er zunächst Maj.Gen Henry W.
Halleck, der ihn auch für einen Trinker hielt und die ersten Jahre mit
niederwertigen Kommandos benachteiligte.
(3) Übersetzungsfehler: In Lincoln's Ausführungen zu Ulysses Grant sind in
der Übersetzung zwei Fehler entstanden. Erstens wurde die eingeflochtene
Floskel "dessen bin ich sicher" frei erfunden, und zweitens beschwört
er nicht die "Einheit der Nation". Wörtlich übersetzt: "Ein Mann,
der die Schwächen der Konföderation ausnutzen kann und sie mit dem Rücken zur
Wand zwingt. Es steht ein ganzer Lebensstil auf dem Spiel."
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09.06 - Auf Grant's Stützpunkt
Lincoln schickt George zu Grant, um
diesem das Oberkommando anzutragen. Auf seine Bitte hin erhält George ein
Feldkommando bei Grant.

George........................ Colonel Hazard, Sir. (1)
Grant...........................
Man hat mir gesagt, dass Sie aus Washington kommen, Colonel. Ich hab's satt, mir
von denen Vorschriften machen zu lassen. Wenn ich glaube, jeder meiner Soldaten
braucht zwei lange Unterhosen, die ihn warm halten, so geht das niemanden was
an, nur die Soldaten und mich. (2)
George........................
Ja, Sir. Aber ich komme nicht im Auftrag des Heereszeugmeisters. Präsident
Lincoln hat mich gebeten, privat mit Ihnen zu reden, Sir.
Grant...........................
Der Präsident schickt Sie, hm?
George........................
Ja, Sir.
Grant...........................
Wie war Ihr Name?
George........................ Hazard. George Hazard,
Sir.
Grant...........................
Setzen Sie sich.
George........................
Danke, Sir. (setzt sich)
Grant...........................
Kenne ich Sie nicht, Colonel?
George........................
Ja, Sir. Wir waren zusammen in West Point. Ich war im zweiten Jahr, als Sie
Ihren Abschluss machten.
Grant...........................
Natürlich, jetzt erinnere ich mich. Sie hatten verdammt gute Zeugnisse auf der
Akademie.
George........................
Danke, Sir.
Grant...........................
Es sind einige gute Offiziere aus dem Jahrgang hervorgegangen. Schandbar, dass
sich viele jetzt gegenseitig bekämpfen. Nicht alle von uns werden das Ende
erleben.
George........................
Deshalb bin ich hier, Sir. Der Präsident hält Sie für den Mann, der den Krieg
schneller beenden kann, indem - Sie ihn gewinnen.
Grant...........................
Hm, er braucht einen Admiral, keinen General. Nur wenn wir den Mississippi
kontrollieren, können wir den Krieg abkürzen. Wir müssen den Feind vom Westen
abschneiden.
George........................
Er will keinen Admiral, Sir. Er will einen General wie Robert E. Lee.
Grant...........................
Ha, ich kann's ihm nicht verübeln. Lee ist der beste Soldat in diesem Krieg.
Ich habe mich oft gefragt, ob er sich noch an mich erinnert seit Mexiko.
George........................
Na, jetzt erinnert er sich bestimmt an Sie, Sir.
Grant...........................
(lacht leise) - Oh, ... (nimmt eine Feldflasche) entschuldigen Sir, Colonel,
ich habe ganz vergessen, Ihnen hiervon anzubieten. (Georeg zögert) Na los.
George........................
Danke, Sir. (trinkt, lacht) Apfelwein, Sir.
Grant...........................
Wissen Sie, ich trinke nicht annähernd so viel wie manche Leute behaupten.
George........................
Vielleicht sollten Sie wissen, dass diese Gerüchte auch dem Präsidenten zu
Ohren gekommen sind, Sir. Deshalb hätte er gerne gewusst, welche Whiskey-Marke
Sie bevorzugen, damit er sie auch den anderen Generälen empfehlen kann.
Grant...........................
(lacht) Hat er das gesagt, ja?
George........................
Ja, Sir.
Grant...........................
Sagen Sie dem Präsidenten, (beide stehen auf) wenn er sich so fürsorglich um
meinen Whiskey kümmert, werde ich mich gern um General Lee kümmern. Ich
verspreche ihm keinen Sieg, aber ich kämpfe gegen Lee.
George........................
Ich bin sicher, es wird ihn freuen, das zu hören, Sir. - General Grant, bei
dieser Gelegenheit darf ich Ihnen sagen, dass ich mich schon seit längerer Zeit
um ein Feldkommando bemühe. Es wäre mir eine Ehre, unter Ihnen dienen zu
dürfen.
Grant...........................
Nun, es wird mir eine Ehre sein, Sie zu haben, Colonel.
(1) Übersetzungsfehler: Bei seinem Erscheinen macht George
- wie bei der deutschen Bundeswehr üblich - Meldung mit seinem Namen. In
Amerika ist dies im Militär unüblich, und George spricht Grant direkt an,
wörtlich: "General Grant."
(2) Historisch: Ulysses Simpson "Sam"
Grant, 27.04.1822 - 23.07.1885, West Point 1843, Mexiko-Krieg, 1854
Abschied nach angeblichen Alkoholproblemen, verschiedene Tätigkeiten, 1860
Colonel eines Infanterie-Regiments aus Illinois, 1861 Brig.Gen, 1862 Maj.Gen,
1864 Lt.Gen und Oberbefehlshaber des Heeres, 1865 wichtigste konföderierte
Armee unter Robert E. Lee besiegt und damit den Bürgerkrieg faktisch
entschieden, 1869-1877 18. US-Präsident, dann Weltreisender, Kandidatur 1880
gescheitert. (Wikipedia)
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09.07 - Die Emanzipations-Proklamation
Präsident Abraham Lincoln verkündet die
Prokalamation zur Freiheit aller Sklaven in den Rebellenstaaten, die am 1.
Januar inkraft treten soll.

Lincoln.......................
(liest) "...dass vom heutigen Tag, dem ersten Tag des Januar im Jahre des
Herrn 1863 an, alle Personen, die in irgendeinem Staat, einem Teil eines
Staates als Sklaven gehalten werden, deren Bewohner sich noch in Rebellion
gegen die Vereinigten Staaten befinden, von jetzt an und für immer frei sein
sollen; und dass die vollziehende Gewalt der Regierung der Vereinigten Staaten,
einschließlich der Heeres- und Seestreitkräfte, die Freiheit solcher Personen
anerkennt und garantiert. Hiermit erlege ich allen nunmehr zu freien Menschen
erklärten Personen die Pflicht auf, sich jeder Gewalt zu enthalten, es sei denn
in notwendiger Selbstverteidigung. Und ich empfehle ihnen, dass sie auf
freiwilliger Basis für einen vernünftigen Lohn getreulich ihre gewohnte Arbeit
verrichten. Für diesen Akt, von dem wir aufrichtig glauben, dass er ein Akt der
Gerechtigkeit ist, garantiert durch die Bestimmungen der Verfassung und
erforderlich durch die militärische Notwendigkeit, erflehe ich das
wohlerwogene Urteil der Menschheit und das gnädige Wohlgefallen Gottes, des
Allmächtigen." (1)
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09.08 - Frei!
Wie ein Lauffeuer breitet sich die Nachricht unter den
Farbigen aus.

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09.09 - Salem Jones erscheint auf Mont Royal
Unerwartet
taucht der frühere Aufseher Salem Jones mit einem toten Farbigen auf Mont Royal
auf und meint, er halte Lincoln für einen Spinner und sehe sich deshalb im
Recht, den Sklaven auf der Flucht erschossen zu haben. Die alleine anwesenden
Frauen Clarissa, Brett und Madeline jagen Jones wieder davon, aber Semiramis
ist sehr aufgebracht, da ihr der tote junge Sklave nahe gestanden hatte.


Jones..........................
(reitet herauf) Morgen, Miss Brett. Schon 'ne Weile her. Aber in diesen
schwierigen Zeiten könnten Sie ihren alten Aufseher vielleicht wieder
gebrauchen. Gratuliere, Mrs. Main. Wie ich
gehört habe, haben Sie den General geheiratet.
Madeline....................
Was haben Sie getan?
Brett............................
Oh Gott, es ist Jim! Sie haben ihn umgebracht.
Jones..........................
Naja, ich hab' ihn gejagt. Aber er griff nach meinem Gewehr, als ich ihn zurückbringen
wollte. Also musste ich ihn erschießen.
Madeline....................
Wie konnten Sie? Er war doch noch ein Junge.
Jones..........................
Eine Kugel ist unberechenbar, Madam. Dass es passiert ist, wird schon seinen
Sinn haben.
Clarissa.......................
(erscheint) Sie sind hier nicht willkommen. Mein Sohn Orry wollte nichts mit
Ihnen zu tun haben, und wir auch nicht.
Jones..........................
Sie werden's schon noch überlegen, wenn Ihnen erst klar wird, wie sehr Sie mich
brauchen. Ein paar Sklaven sind schon weggelaufen, als die Proklamation dieses
Teufels Lincoln bekannt wurde. Er wird schon sehen, was wir mit diesen
Ausreißern hier im Süden machen. Ich will nur einen kleinen Anteil an dieser
Plantage, und Sie werden keinen Ärger mit Ausreißern haben, das versprech' ich
Ihnen. Ich kann mehr aus diesen Sklaven herausholen... (1)
Brett............................
Offenbar haben Sie meine Mutter nicht verstanden. Verschwinden Sie von unserem
Land.
Semiramis...................
(erscheint) Oh mein Gott. Jim! Du Mörder! Mörder! (will sich auf Jones stürzen)
Brett............................
Nein, Semiramis! (zu Jones) Nein! Nein!
Ezra.............................
(hält Semiramis) Ich lasse nicht zu, dass Du Dich umbringst.
Brett............................
Machen Sie, dass Sie wegkommen, bevor ich meine Waffe hole.
Jones..........................
Sie verteidigen diese aufsässige Hure?
Semiramis................... Du Mörder!
Ezra.............................
Lass, Semi.
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09.10 - Diskussion über die Sklavenbefreiung
Die Frauen stimmen sich ab, keine
Farbigen gegen ihren Willen auf Mont Royal festzuhalten, sondern ihnen auf
Wunsch Papiere auszustellen, auch wenn sie die harte Arbeit dann selbst erledigt
müssen.

Brett............................
Jim war für Semiramis sowas wie ein kleiner Bruder. Sie hat sich rührend um ihn
gekümmert.
Madeline....................
Die anderen Sklavenbesitzer lachen doch nur über Lincoln's Proklamation. Sie
argumentieren, er hätte im Süden nichts zu sagen. Aber wenn ein anderer Neger
seine Freiheit will, können wir ihn nicht aufhalten. (1)
Brett............................
Wir müssen diese Plantage aber in Betrieb halten. Sie ist alles, was wir haben.
Clarissa.......................
Ich will nicht, dass so etwas Furchtbares hier je wieder passiert.
Madeline....................
Wenn sie von uns fort wollen, können wir sie nunmal nicht beschützen. Wir
können ihnen nur die Papiere geben und sie ziehen lassen.
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09.11 - Madeline und Brett kondolieren
Madeline und Brett suchen die Familie
des von Jones getöten Jungen auf und sprechen den Eltern ihr Beileid aus. Auch
verkünden sie, dass niemand gegen seinen Willen auf Mont Royal festgehalten
wird, sondern sie um Papiere ansprechen soll.

(Diese Szene
ist in der deutschen Fassung nicht enthalten)
(1) Historisch: Der Gospel "Steal away"
wurde in jener Zeit von Negersklaven gerne gesungen, um durch geringfügige
Variantionen an Text und Ausdrucksform verschlüsselte Nachrichten
weiterzugeben. Des Weiteren verhieß das Lied den Traum von der Freiheit. Viele
Sklavenbesitzer verbaten solche einflussnehmenden Lieder, aber gegen ein
Kirchenlied konnten sie nichts einwenden.
Kürzung: 4 min 3 sek: Die vollständige Szene
wurde ausgelassen. Madeline und Brett gehen zögerlich durch die Sklavenhütten,
klopfen an und betreten die Hütte, in der Jim in einer offenen, von Kerzen
umstandenen Holzkiste liegt. An seinem Kopfende steht weinend seine Mutter
Eliza, gestützt von Ezra und Semiramis. Eine Farbige singt: "Steal away / steal away / steal
away to Jesus / steal away / steal away / I got long to stay here / my lord he
calles me / he calles me by the thunder / the trumpet sound within my soul / I
got long to stay here" / Sklave: "Steh Ihnen bei in dieser
Zeit." / Joseph: "Miss Brett, Miss Madeline. Kommen Sie
doch beide bitte herein." / Brett: "Wir wollten James' Familie unser
Beileid ausdrücken." Madeline: "Wir sind tief betroffen, Liza. Wir
wissen, was für eine Genugtuung und Freude er für Dich war. Wenn es irgendetwas
gibt, das wir tun können..." / Eliza: "Beten Sie für ihn."
/ Brett: "Das werden wir. Und Ihr solltet wissen, das wir Euch gerne hier
behalten, weil wir Euch brauchen. Aber wenn uns jemand verlassen will, bitte,
kommt zu uns, sagt es uns. Und wir können Euch Papiere geben, die einen anderen
Salem Jones hindern können, so etwas zu tun wie mit Eurem James. Das ist alles, was wir sagen wollten." (sie
gehen) / Gospelsängerin: "I got long to stay here / steal away / steal
away / steal away to Jesus / steal away / steal away / I got long to stay
here."
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09.12 - Cuffey will abhauen
Der Sklave Cuffey hat einen Hass auf
alle Weißen entwickelt und versucht, Semiramis zur gemeinsamen Flucht mit ihm
zu überreden. Ezra geht dazwischen und bewahrt Semiramis vor Cuffey's
Zudringlichkeiten.

Cuffey.........................
Denkst Du auch, was ich denke? Wenn die schwarzen Gospel-Sänger da drin auch so
voller Zorn wären wie ich, könnten wir da rüber gehen und das große Haus zu
unserem machen. Aber die, die machen weiter mit "Ja, Massa",
"Nein, Massa", bis sie auf'm Tisch aufgebahrt sind wie dieser
verdammte Idiot da drin.
Semiramis...................
Er war kein Idiot. Er hatte einen Traum.
Cuffey.........................
Er war ein Idiot. Ein Idiot lernt ein paar Worte aus der Bibel und glaubt dann,
er könnte bewaffnet mit der Macht des Herrn in die Freiheit zieh'n. (zieht ein
Messer) DAS ist die einzige Macht, die der weiße Mann versteht. Kalter Stahl.
Du kommst mit mir mit. Ein kleiner Mitternachts-Spaziergang zu unseren Leuten
auf der Unions-Seite bei Hilton Head.
Semiramis...................
Ich gehe nicht mit Dir.
Cuffey.........................
Begreifst Du denn nicht, was ich sage, Mädchen? Ich biete Dir die Freiheit,
wenn Du mit mir gehst.
Semiramis...................
Cuffey, ich geh' nicht--
Ezra.............................
(erscheint) Cuffey!
Cuffey.........................
Manche Leute begreifen wirklich nichts. Mach dass Du weg kommst oder ich mach'
Dir Beine. (1)
Semiramis...................
Geh nicht, Ezra.
Cuffey.........................
(drohend) Du tust, was ich sage, Junge.
Semiramis...................
Nein! Ist noch nicht genug getötet worden? Cuffey, ich würde selbst dann nicht
mit Dir gehen, wenn hinter'm nächsten Hügel der Himmel auf mich wartet.
Cuffey.........................
Dann bleib hier. Warte weiter auf Deinen weißen Gockel Charles, der dafür
kämpft, Dich und mich in Sklaverei zu halten. Vielleicht lässt er Dich in
seinem Bett schlafen. Hier gibt's nichts mehr für mich, außer der Bezahlung für
die Qualen, den Schweiß und das Blut, aber die hole ich mir noch. (geht)
Semiramis...................
Ich bin froh, dass Du gekommen bist, Ezra.
Ezra.............................
Ich hab' geseh'n, wie er Dir gefolgt ist.
Semiramis...................
Ich weiß nicht, ob ich heute Nacht in dieses Haus zurückgehen kann. Vielleicht
sollte ich doch verschwinden.
Ezra.............................
Daran hab' ich auch schon gedacht. Die Sache ist nur die: ich möchte ein neues
Leben mit jemand teilen.
Semiramis...................
Ezra...
Ezra.............................
Du warst der Freiheit so nah, als Du nach Washington gegangen bist. Warum bist
Du zurückgekommen?
Semiramis...................
Ich konnte Miss Brett doch nicht allein fahren lassen. (2)
Ezra.............................
Oder stimmt es, was Cuffey sagt? War's vielleicht wegen Mr. Charles?
Semiramis...................
Ich bin zurückgekommen, weil ich zurückkommen wollte. Das ist alles. Und ich
bleibe auch, für's Erste.
Ezra.............................
Ich glaube Dir nicht. Mr. Charles. Ich hätte nicht gedacht, dass Du überhaupt
nochmal an einem Weißen denken kannst, seit der Sache mit Salem Jones. (3)
Semiramis...................
Sprich diesen Namen mir gegenüber nie wieder aus! Und jetzt lass mich bitte
allein.
Ezra.............................
Es tut mir leid, Semi. Ich... ich wollte Dir nicht weh tun, wirklich nicht.
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09.13 - Cuffey's Versuchung
Cuffey schleicht mit dem Messer in
der Hand in Clarissa's Schlafzimmer, lässt sie aber unversehrt, sondern raubt
ihren Schmuck und verlässt dann Mont Royal.

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09.14 - Yankee-Überfall auf die Versorgungseinheit
Im Shenandoah-Tal organisiert Orry
dringend benötigtem Nachschub, als er und die konföderierte Versorgungskompanie
von einem Trupp des Yankee-Generals Hooker überfallen werden. Durch die
Aufmerksamkeit von Major Dupree gelingt es, die Angreifer zurück zu schlagen.


Orry.............................
General Lee muss 'ne Menge hungriger Soldaten füttern. Die Farmer von
Shenandoah tragen hervorragend dazu bei. Ich verstehe jetzt, warum man diese
Gegend den "Brotkorb der Konföderierten" nennt. Major Dupree, ich
finde es wirklich großartig, wie Sie den Nachschubverkehr in Gang halten.
Dupree........................
Wir haben alles Ihren Planung zu verdanken, General. Ich brauchte sie nur durchzuführen.
Orry.............................
Ich schwing' mich besser in den Sattel, wenn ich bis morgen früh in Tennessee
sein will. Nochmals danke. Danke für Ihre gute Leistung.
Dupree........................
Alles Gute, Sir. Wir alle wissen zu schätzen, Sir, was Sie für die ganze Armee
tun. Ich wünsche eine gute Reise. (grüßt, zu Orry's Begleitern) Gentlemen.
(Orry reitet ab, Yankee-Angriff) General! Ein Überfall! (Kampf) (1)
Orry.............................
(wendet, greift ein)
Dupree........................
Sergeant, kümmern Sie sich um die Verwundeten!
Orry.............................
Ich nehme an, das waren Hooker's Männer. (2)
Dupree........................
Ja, Sir. Man muss diese Überfalltaktik wirklich bewundern. Bin froh, dass Sie
zurückgekommen sind, General. In etwa einer Stunde wird es dunkel. Ich schlage
vor, Sir, Sie bleiben über Nacht bei uns. (3)
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09.15 - Gedanken am Lagerfeuer
Im
anschließenden Gespräch erzählen die beiden Offizieren von ihren Frauen, die
sie sehr vermissen, und Orry nimmt Briefe an Brenda Dupree mit.

Dupree........................
Sind Sie verheiratet, General?
Orry.............................
Ja. Das heißt, seit kurzem erst.
Dupree........................
Herzlichen Glückwunsch.
Orry.............................
Danke.
Dupree........................
Wo ist Ihre Frau?
Orry.............................
South Carolina, bei meiner Familie.
Dupree........................
Tja, meine Brenda, die ist in Tennessee. Sie lebt in einer kleinen Stadt nicht
allzu weit von Shelbyville. Ich habe sie seit fast zwei Jahren nicht gesehen.
Ich habe eine kleine Tochter, ich weiß noch nicht mal wie sie aussieht.
Manchmal frage ich mich, ob ich das je wissen werde.
Orry.............................
Das werden Sie, Josh. Ich bin ganz sicher. (1)
Dupree........................
Das hängt wohl von General Lee ab, meinen Sie nicht auch? Glauben Sie wirklich,
dass er in Pennsylvania einmarschieren wird? (2)
Orry.............................
(nickt) Er möchte nach Osten vordringen und versuchen, Washington abzuschneiden.
Wir brauchen einen größeren Sieg im Norden, und das weiß Lee. Das Dumme ist
nur, dass Hooker's Armee ihm schon in Maryland zu Schaffen gemacht hatte, und
jetzt ist Hooker ersetzt worden durch Meade, und der ist ein viel besserer
Soldat.
Dupree........................
Sieht aus, als hätte Lee noch alle Hände voll zu tun.
Orry.............................
Das haben wir alle, Major.
Dupree........................
Sir, Sie sagten, sie würden durch Tennessee reisen. Würden Sie meiner Brenda
ein paar Briefe überbringen? Ich ähm... ich habe fünf geschrieben. Sie wissen,
wie schwer es ist, Post durchzukriegen, Sir.
Orry.............................
Sicher. Mit Vergnügen.
Dupree........................
Danke, General. Schlafen Sie gut, Sir.
Orry.............................
Danke, gleichfalls. Gute Nacht.
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09.16 - Orry kommt und die Sklaven gehen
Orry reitet nach Mont Royal und sieht
eine lange Schlange Sklaven zu Fuß und mit Handwagen die Plantage verlassen.
Clarissa gibt Joseph, dem Ältesten unter ihnen, Geld und wünscht ihnen alles Gute.
Orry sieht es erschüttert. Am Haus wird er dennoch freudig empfangen.


Orry............................. Caleb, was ist? Wo geht Ihr hin?
Caleb...........................
Miss Brett sagt, wir könn' ... könn' geh'n wohin wir woll'n. Wir geh'n fort,
Mr. Orry.
Orry.............................
Aber hier ist Euer Zuhause.
Caleb...........................
Nein Sir. Es war eigentlich nie unser Zuhause. (geht weiter)
Joseph........................
(vor dem Haus) Es fällt mir schwer, Miss Clarissa, Madam, Sie zu verlassen,
wissen Sie. Aber wenigstens haben Sie jetzt nicht so viele Mäuler zu stopfen.
Clarissa.......................
Was werdet Ihr in Charleston machen?
Joseph........................
Da gibt's sicher 'ne ganze Menge Arbeit, Madam. Jetzt wo alle Männer bei den
Soldaten sind, da werden wir schon was finden.
Clarissa.......................
Nun, bis dahin werdet Ihr das (gibt ihm Geld) brauchen um Essen zu kaufen für
die Kinder.
Joseph........................ Oh nein, Miss
Clarissa, Madam. Sie alle haben doch selbst kaum
genug.
Clarissa.......................
Wir kommen schon zurecht.
Joseph........................
Danke, Madam.
Clarissa.......................
Gott sei mit Euch, Joseph.
Joseph........................
Ich werden Mont Royal nie vergessen. Leben Sie wohl, Madam. (zu Ezra) Gib auf
Dich Acht, Junge. (wendet sich zum gehen)
Ezra.............................
Ihr werdet mir fehlen.
Joseph........................
(zu Orry) Auf Wiederseh'n, Sir. (geht mit den anderen durch das Tor hinaus)
Orry............................. Joseph...
Madeline.................... Orry!
Orry............................. Madeline.
(Umarmung, Kuss)
Madeline.................... Oh, Liebling.
Orry.............................
Mutter.
Clarissa.......................
Orry. (alle sehen den ziehenden Sklaven nach)
Brett............................
Ich weiß, wie Dir zumute ist, Orry.
Orry.............................
Aber warum?
Brett............................
Wir können sie nicht gegen ihren Willen festhalten. Wir müssen damit fertigwerden.
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09.17 - Orry sinniert über den Krieg
Im Gespräch mit Madeline kommen Orry
tiefe Bedenken über den Krieg, insbesondere weil seine Gesellschaftsordnung so
sehr aus den Fugen gerät, dass sogar Frauen die Feldarbeiten verrichten müssen.

Madeline....................
Es ist ziemlich kühl heute Nacht.
Orry.............................
Vor ein paar Tagen hab' ich ein paar Briefe abgegeben bei der Familie eines
Majors. Er hatte seit einem Jahr nichts von ihr gehört. Dieser Krieg ist ganz
anders, als ich erwartet hatte. Zu viele Opfer. Er verändert uns alle.
Madeline....................
Ich kann verstehen, wie schwer das alles für Dich sein muss.
Orry.............................
Ich bin blind gewesen, Madeline. Wie konnte ich erwarten, dass alles so bleibt
wie es war. Ihr habt es alle viel schwerer gehabt als ich es mir vorgestellt
hatte. Du und Brett draußen auf den Feldern. Und Mama...
Madeline....................
Bei aller Südstaaten-Noblesse, Deine Mutter, sie ist eine sehr starke Frau.
Orry.............................
Ihre Welt ist fast über Nacht zusammengebrochen. Dieser... dieser Blick in
ihren Augen...
Madeline....................
Orry, sie hat das Recht auf ein wenig Traurigkeit.
Orry.............................
(stampft auf) Ich wünschte, alles wäre vorbei.
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09.18 - Zärtlicher Abschied
Nachdem einem zärtlichen Abschied von
seiner Mutter reitet Orry wieder fort.


Clarissa.......................
(lächelt kurz)
Orry.............................
(setzt sich) Das ist meine liebste Erinnerung an Dich, Mama. Dein Lächeln.
Clarissa.......................
Oh, Orry, ich habe gerade an Dich gedacht, mein Junge. Was für ein Schlingel Du
in Deiner frühesten Jugend warst. Dauernd draußen im Sumpf, mit Joseph auf der
Schlangenjagd. Bis Dein Vater Dir klar gemacht hatte, dass sein Sohn, der einmal
die feinste Plantage hier in der Gegend erben würde, sich wie ein Gentleman zu
benehmen hätte. (zeigt eine Stickerei) Mont Royal, wie ich es in Erinnerung
behalte.
Orry.............................
Wunderschon.
Clarissa.......................
(berührt sein Gesicht)
Orry.............................
So hast Du mich immer schlafen gelegt.
Clarissa.......................
(lacht)
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09.19 - Ruhe vor dem Sturm
1. Juli 1863,
Gettysburg, PA: George - zum Brigadegeneral befördert - stößt zu einer Truppe
Yankees und trifft dort seinen Bruder Billy.

Billy.............................
(zu seinen Leuten) Wir müssen Lee bei Round Top aufhalten. Also bezieht
Stellung hinter den Felsen.
Bodford......................
Kompanie - Achtung!
George........................
(reitet heran) Rührt Euch, Männer. Ist noch Kaffee da, Lieutenant?
Billy.............................
Ja, Sir. Noch welcher da. - Mein Gott, was machst Du denn hier?
George........................
(lacht, umarmt ihn)
Billy.............................
Mann, bin ich froh, Dich zu sehen.
George........................
Und ich erst, kleiner Bruder.
Billy.............................
Komm, geh'n wir da rüber.
George........................
Wie kommt Ihr Jungen hier denn so zurecht?
Billy.............................
Es geht so. (1)
George........................
Die Rebellen haben uns heut' ganz schön zugesetzt.
Billy.............................
Unsere Scharfschützen werden schon damit fertig. Wie geht's der Familie?
George........................
Oh, der geht's gut. Unser Töchterchen Hope hatte g'rade Geburtstag.
Billy.............................
Ich hab' von Deiner Beförderung in den Generalstab des dritten Corps' gehört.
George........................
Ja. Der Präsident hat sich endlich für mich eingesetzt. Jetzt kann sich zur
Abwechslung 'mal jemand anderer mit den Lobbyisten und Kriegsgewinnlern
'rumschlagen.
Billy.............................
Wenn Du erstmal 'ne Weile hier bist, wirst Du finden, dass Washington garnicht
so übel war.
George........................
Es war so quälend, mitanzusehen, wie unsere Jungs schon so lange auf der Landkarte
herumgeschoben werden. Ich hoffe nur, dass ich Sam Grant hier draußen an der
Front eine bessere Hilfe sein kann. - Zuhause vermissen Dich alle sehr.
Billy.............................
Hast Du von Brett gehört?
George........................
Billy, es ist schon schwer genug, Post vom Norden durchzukriegen, geschweige
denn vom Süden. Jedesmal wenn Constance und ich--
Billy.............................
George, ich habe Brett seit zwei Jahren nicht gesehen.
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09.20 - Gettysburg, PA
Die grausame Schlacht bei Gettysburg
führt am Ende zum Rückzug von Lee.


CS-Soldat...................
Alle Mann - Achtung! Fertig zum Angriff!
CS-Soldat...................
Vorwärts!
Billy.............................
Da kommen sie!
Geistlicher..................
(liest) "Ich bin bereit, vor Gottes Angesicht zu treten. Die Stunde meines
Abschieds naht. Ich bin meinen Weg gegangen. Ich habe meinen Glauben behalten.
Deshalb vertraue ich der Güte und Gnade des Allmächtigen."
Billy.............................
Feuer frei!
George........................
Geschütz eins - Feuer! (Kanonenfeuer)
George........................
Geschütz zwei - Feuer! (Kanonenfeuer)
George........................
Feuer! (Kanonenfeuer)
Billy.............................
Vorwärts! Mir nach!
US-Soldat...................
Feuer!
Historisch: Schlacht
von Gettysburg, PA, 01. - 03.07.1863, US-Sieg, US Maj. Gen. George Gordon
Meade, Stärke 101.697, gefallen 3.072, verwundet 14.497, vermisst 5.434 / CS
General Robert Edward Lee, Stärke 70.000, gefallen 2.592, verwundet 12.709,
vermisst 5.150 (Wikipedia)
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09.21 - Billy hält es nicht mehr aus
Nach dem Kampfhandlungen denkt Billy
wieder an Brett und verlässt die Truppe in Richtung Mont Royal, aber mit dem
festen Willen, vor der nächsten Schlacht wieder zurück zu sein.


Billy.............................
(tagträumt von Brett: "Ob wir uns je
wiedersehen, Billy?" Billy: "Ich
komme zurück.")
Bodford......................
Lee ist geschlagen. General Meade muss ihn nur noch daran hindern, den Potomac
zu überqueren.
Billy.............................
Lee wird einen Weg finden, diesen verdammten Krieg zu verlängern. Er wird seine
Wunden lecken und in ein paar Monaten wieder über uns herfallen. Ich kann den
Gedanken nicht ertragen, Brett vielleicht nie wiederzusehen. Bevor mir
irgendwas zustößt, muss ich die Gewissheit haben, dass es ihr gut geht.
Bodford......................
Du denkst doch nicht daran--
Billy.............................
Ich denke nicht nur, ich hab' mich entschieden.
Bodford......................
Billy, das ist Desertation.
Billy.............................
Unerlaubte Entfernung von der Truppe. Vor der nächsten Schlacht bin ich zurück.
Vergiss nicht, das Tom zu sagen. (reitet ab)
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09.22 - Nachbesprechung bei Lincoln
Präsident Lincoln zeigt sich erbost
und trotz des Sieges verzweifelt, weil es wieder nicht gelungen ist, General
Lee zu verfolgen und endgültig zu stellen.


Lincoln.......................
(verärgert) Mein Gott. Lee ist uns wieder entwischt!
Stanton.......................
General Meade meinte, seine Truppe wäre erschöpft, Sir.
Seward........................
Und er hatte schon am nächsten Tag echte Verstärkung. Lee hat keine.
Stanton.......................
Der strömende Regen hat es dem General sehr schwer gemacht.
Seward........................
Und unmöglich für Lee. Er stand mit dem Rücken zum Potomac, in der Falle. Er
war nicht mehr in der Lage, seine Armee nach Virginia zurückzuführen. (1)
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09.23 - Billy auf dem Weg nach Süden
Auf seinem Weg nach South Carolina
wird Billy von einem desertierten Konföderierten überfallen. Billy besiegt ihn
im Kampf und benutzt dessen Uniform, um unerkannt nach South Carolina zu
gelangen.

Raymond....................
(erscheint überraschend) Beweg Dich nicht! Bleib wo Du bist, Mann. Ich möchte
Dir nicht das Gehirn rauspusten. Und jetzt wirf Deine Waffe hier rüber. Los
Mann! Oder Du bist ein toter Mann!
Billy.............................
(wirft seinen Revolver herüber)
Raymond....................
Ziemlich weit im Süden für'n Yankee, was? Vielleicht... vielleicht hast Du auch
die Schnauze voll von der Armee, hm? Genau wie ich. Ist wirklich 'n Geschenk
des Himmels, weißt Du, dass ich Dir hier begegne. Hab nämlich dem Herrgott
gesagt, dass ich 'n Pferd brauchen könnte, und 'n Paar Stiefel. Und siehe da,
er hat sie mir geschenkt. So. So, jetzt sei ein braver Junge und zieh die
Stiefel aus, ganz ruhig und langsam. Dann brauch ich Dich vielleicht nicht
umzulegen. Na mach schon.
Billy.............................
(zieht einen Stiefel aus und wirft hin herüber)
Raymond....................
Noch fast neu, hm?
Billy.............................
(Billy wirft den zweiten Stiefel überraschend direkt auf Raymond, Kampf, Schuss
Raymond....................
(stirbt)
Billy.............................
(durchsucht Raymond's Beutel und Brieftasche, findet ein Schreiben, liest)
"Soldat Raymond. 23. South
Carolina-Infanterie."
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09.24 - Clarissa erkennt den Wandel
Auf Mont Royal teilen sich die Frauen
die Feld- und Hausarbeit, wobei sich insbesondere die schwangere Madeline kaum
schont. Clarissa fordert die jungen Frauen auf, sie nicht wie eine alte Dame zu
behandeln. Da erscheint Ashton in einer auffallend oppulenten Kutsche und in
unpassend prächtiger Garderobe.


Brett............................
Bist Du auch so durstig? (1)
Madeline....................
Oh, ja. (1)
Brett............................
Ich könnt' 'nen Eimer Wasser austrinken. (1) - Oh Mutter, das sollst Du doch
nicht. Warum machst Du denn nicht mit Deiner Stickerei weiter? - Mutter, ist
was?
Clarissa.......................
Wenn Ihr schon auf dem Feld arbeitet, kann ich mich wenigstens im Haus nützlich
machen. Und ihn ihrem Zustand wird Madeline diesen Kittel bald gebrauchen können.
Brett............................
Ich weiß, aber ich finde, Du solltest Dir nicht zu viel zumuten.
Clarissa.......................
(aufgebracht) Ich bin keine alte Frau. Ich kann meinen Beitrag leisten.
Madeline....................
Mutter, niemand hat gesagt, dass Du--
Clarissa.......................
(geht zum Haus) Ich braucht nichts zu sagen. Ich merke es an der Art, wie Ihr
mich alle anseht.
Brett............................
(folgt mit Madeline) Mutter, wenn es wegen neulich ist...
Clarissa.......................
Es ist immer dasselbe. Ihr behandelt mich wie ein Porzelanpüppchen, um mich mit
dem Krieg zu verschonen. Unsere Gegend hat schreckliche Verluste in Gettysburg
erlitten. Einige von ihnen waren Verwandte und Freunde, und ihr habt mir nichts
davon gesagt.
Madeline....................
Wir hätten es ja getan, aber wir wollten Dich nicht aufregen.
Clarissa.......................
Ich hab' ein Recht, es zu erfahren. Wenn Orry, Charles oder Billy etwas
zustößt, will ich es wissen. Und ich möchte, dass Ihr mit Euren Problemen zu
mir kommt, so wie früher. (setzt sich) Nur weil ich immer viel sticke, heißt
das noch lange nicht, dass mir nur die Vergangenheit etwas bedeutet.
Brett............................
Mutter, die Zeit bleit nicht stehen. (2)
Clarissa.......................
Oh, es waren wundervolle Jahre, mein Kind, als Ihr aufgewachsen seid. Ich
wünschte von ganzem Herzen, es könnte wieder so sein. Aber jetzt weiß ich, dass
ich... dass diese Zeiten vorbei sind - für immer. Sie können uns unsere Lebensmittel
stehlen, die Armee kann unsere Scheunen ausräumen, unsere Leute mögen uns alle
verlassen, und ihr Mädchen könnt gehen um Euer eigenes Leben zu leben. Aber
niemand - niemand kann mir meine Erinnerungen nehmen.
Semiramis...................
(erscheint) Es wird kaum zum Mittagessen reichen. Und dafür hab' ich nun den
ganzen Vormittag geschuftet.
Brett............................
Du kannst keinen Regen zaubern.
Semiramis...................
Wenn wir unten am Fluss noch einmal pflanzen könnten…
Brett............................
Normalerweise würde es sich bestimmt lohnen, aber bei der anhaltenden Trockenheit...
Semiramis...................
Wenn wir nah genug an's Wasser rangehen, finden wir vielleicht eine
Möglichkeit, die Setzlinge zu bewässern, damit sie kräftig genug werden, um die
Sonne auszuhalten.
Madeline....................
Das ist eine gute Idee. Wir sollten es versuchen. Aber jetzt müssen wir auf's
Feld.
Brett............................
Nein, Du hast für heute genug getan.
Semiramis...................
Miss Madeline sollte da wirklich nicht mehr rausgehen.
Madeline....................
Es geht mir gut, das Baby kommt erst in vier Monaten. Arbeit macht mir nichts
aus.
Clarissa.......................
Semiramis hat Recht. Zu meiner Zeit hat eine Lady meistens geruht sie wurde von
vorn bis hinten bedient.
Brett............................
Mutter, ich kann doch--
Clarissa.......................
Ja, ich weiß, meine Zeit ist vorbei. Aber das wird mich nicht davon abhalten,
mich über die neue Generation zu freuen, die auf Mont Royal geboren wird.
(Kutsche kommt an, alle gehen vor das Haus)
Brett............................
Ich hätte nicht gedacht, dass sich heutzutage noch jemand eine solche Kutsche
leisten kann.
Ashton....................... Hallo Mutter.
Clarissa....................... Ashton.
Ashton.......................
(steigt aus) Oh, ich hab' Dich ja so vermisst. Ich musste einfach herkommen und
Dich aufmuntern. Hallo Brett, ich hab' gehört, dass Du hier bist.
Brett............................
(vorsichtig) Ashton.
Ashton.......................
Madeline, Liebes.
Madeline....................
(zurückhaltend) Hallo Ashton.
Ashton.......................
Mutter, ich habe Euch allen Geschenke mitgebracht, richtigen Kaffee und den
größten Schinken, den Du je gesehen hast. Und Brett, Dir hab ich Stoff für ein
neues Kleid mitgebracht. Sieht aus, als ob Du's brauchen könntest. Also, ich
finde, es sieht hier alles ziemlich heruntergekommen aus.
Brett............................
Wir sind vor Sonnenuntergang vom Feld zurück, Mutter.
Ashton.......................
Vom Feld? Wovon sprichst Du?
Brett............................
Wir haben dieses Jahr zwei Hektar Baumwolle angepflanzt. Jemand muss Unkraut
jäten.
Ashton.......................
Natürlich muss das jemand tun. Dafür haben wir ja Sklaven.
Brett............................
Nein, haben wir nicht. Du hast wohl nichts von Lincoln's Proklamation gehört.
WIR tun jetzt die Arbeit. (geht mit Madeline) (3)
Navigation: Zurück zum Inhaltsverzeichnis der Folge - Zur Startseite - Bewegung der Figuren
09.25 -
Ashton's perfider Plan
Ashton benimmt sich den anderen
Frauen gegenüber ziemlich taktlos und benutzt Semiramis, um Madeline zur Rede
zu stellen.

Ashton.......................
Was sagt Ihr, dass Lincoln Nigger in seiner Armee hat? James sagt, es wäre eine
Schande, von so einem verwundet zu werden. (1)
Brett............................
Wie kann James das beurteilen? Er kämpft doch garnicht.
Ashton.......................
Semiramis, möchtest Du noch eine Scheibe von meinem köstlichen Schinken?
Semiramis...................
Nein, danke, Ma'am.
Clarissa.......................
Gibt es nichts Erfreulicheres zu berichten aus Richmond?
Ashton.......................
Leider nicht, Mutter. Alles spricht nur von Revance für Gettysburg und die
Wiedereinnahme von Vicksburg. Sie sagen, sie töten zehn Yankees für einen von
uns.
Brett............................
(steht auf) Mutter, wenn alle fertig sind, würde ich gern den Tisch abräumen.
(geht)
Clarissa.......................
Danke, Brett, mein Kind. Ich bin ein wenig müde, ich werde einen Moment ruhen.
Wir sehen uns dann zum Kaffee im Salon. (geht mit Madeline)
Ashton.......................
Ich helfe Dir mit den Gläsern, Semiramis.
Semiramis...................
Ich kann das schon allein, Miss Ashton.
Ashton.......................
Oh, Du arbeitest viel zu hart.
Semiramis...................
Ich tue, was getan werden muss.
Ashton.......................
Ich weiß, wir beide hatten unsere Schwierigkeiten, aber eines haben wir
gemeinsam. Uns bedeutet diese Familie sehr viel.
Semiramis...................
Wie meinen Sie das?
Ashton.......................
Du magst doch auch Miss Madeline?
Semiramis...................
Sie ist eine nette Frau.
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09.26 - Madeline reagiert wie erwartet
Madeline sucht Ashton auf und diese
setzt sie bezüglich der Vergangenheit ihrer Mutter unter Druck.

Ashton.......................
(es klopft) Wer ist da?
Madeline....................
Madeline. (Ashton öffnet) Ashton, ich muss mit Dir reden.
Ashton.......................
Madeline, ich konnte nicht schlafen, weil ich auch mit Dir reden muss.
Madeline....................
Was hast Du denn nur mit Semiramis getan?
Ashton.......................
Ich weiß garnicht was Du meinst. Ich war doch ganz entzückend zu der kleinen
Negerin.
Madeline....................
Sie war ganz außer Fassung wegen Deiner penetranten Ausfragerei.
Ashton.......................
Ich wollte doch nur wissen, worüber sich die Sklaven in ihren Unterkünften
unterhalten haben, bevor sie abgezogen sind. Und wie ich merke, sind die... die
Flüsterparolen und das Geschwätz von der Gleichstellung mit den Weißen schon
bis zu ihnen vorgedrungen.
Madeline....................
Was willst Du damit sagen, Ashton?
Ashton.......................
Es hat mich wie ein Blitz getroffen, als ich das in Richmond hörte. Da wollte
ich natürlich rauskriegen, ob die Geschichte schon bis Charleston
durchgedrungen ist.
Madeline....................
Was für eine Geschichte?
Ashton.......................
Ich habe eine sehr betrübliche Tatsache gehört, Madeline. Deine Mutter hatte
Negerblut. Ich weiß, Du hast es wahrscheinlich Orry gestanden, und er hat
zweifellos gesagt, dass unsere Familie...
Madeline....................
Was zwischen Orry und mir ist, geht Dich überhaupt nichts an, Ashton.
Ashton.......................
Nun, ich bin sicher, dass er nicht die ganze Wahrheit kennt. Vielleicht kennst
Du nicht einmal die ganze Wahrheit. Deine Mutter hat sich Männern hingegeben,
für Geld.
Madeline.................... Du lügst.
Ashton.......................
Es gibt doch tatsächlich ein Portrait von ihr, auf dem sie genauso aussieht wie
Du. Daran gibt es nichts zu deuteln. Es hing in einem Haus von zweifelhaftem
Ruf in New Orleans, wo Deine Mutter sich... naja, das sagte ich ja schon. Aber
das war bevor Dein Vater--
Madeline....................
Ich will nichts mehr davon hören. Schweig.
Ashton.......................
Ich kann's Dir nicht verdenken, Madeline. Eine solche Wahrheit würde mich auch
treffen.
Madeline....................
Sei endlich ruhig, Ashton. (1)
Ashton.......................
Was mir Sorgen macht, ist... ist Mutter. Ich fürchte um ihre Gesundheit, wenn
sie das erfährt.
Madeline....................
Ashton! Ich liebe Deine Mutter. Ich liebe diese Familie. Wenn ich nur einen
Moment--
Ashton.......................
Noch ist Zeit, Madeline. Früher oder später kommt es an den Tag. Ich weiß, dass
Du und Orry ein Baby haben wollt. Aber Du hast natürlich nicht daran gedacht,
wie es sich auf unsere Familie auswirken würde, wenn sich herausstellt, dass
dieses Baby... na, sagen wir mal: anders wäre. Wenn Du aber nicht mehr Orry
Main's Frau wärst, würdest Du die Zukunft Deines Kindes nicht belasten und
unsere Familie nicht entehren, nicht wahr?
Madeline....................
Du musst mich doch wirklich sehr hassen. Warum, Ashton? (geht) (2)
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09.27 - Ein Abschiedsbrief
Madeline hinterlässt daraufhin einen
Abschiedsbrief an Orry und verlässt Mont Royal heimlich.

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09.28 - Ashton erniedrigt Semiramis
Ashton öffnet Madeline's Brief und
gibt ihn an Semiramis, für die sie nach wie vor nur Verachtung übrig hat.
Semiramis dagegen lässt sich von Ashton's Schauspiel nicht beeindrucken.

Semiramis...................
Sie haben mich benutzt.
Ashton.......................
Ich habe nicht die geringste Vorstellung, wovon Du sprichst, Kind.
Semiramis...................
Ihretwegen ist Miss Madeline weggegangen.
Ashton.......................
Wenn ich Du wäre, würde ich eine so schwerwiegende Beschuldigung nicht
wiederholen, wenn Du nicht willst, dass Du furchtbaren Ärger bekommst. Oh,
Madeline hat das für Orry hiergelassen. Würdest Du's ihm bitte übergeben. (gibt
ihr den Brief)
Semiramis...................
Sie haben ihn geöffnet?
Ashton.......................
I-Ich dachte, vielleicht ist ein Hinweis drin, wohin sie gegangen ist.
Schließlich mache ich mir Sorgen um sie.
Semiramis...................
Sie machen sich um niemanden Sorgen außer um sich selbst. Seit ich ein kleines
Mädchen war, habe ich beobachtet, wie Sie Menschen behandeln. Als wären sie
keine Menschen, nur Besitztum zur Befriedigung Ihrer Bedürfnisse.
Ashton.......................
Mr. Lincoln kann so viele Proklamationen unterzeichnen wie er will, aber was
mich angeht bist und bleibst Du eine Sklavin. Also würde ich an Deiner Stelle
sehr vorsichtig sein.
Semiramis...................
Schwarz oder weiß, ich verachte Menschen wie Sie, besonders wie Sie ihre
Familie behandeln. Eines Tages werden Sie allein sein, und dann wissen Sie was
das heißt, und Ihr Leben bedauern. (1)
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09.29 - Ezra's Wasserrad
Ezra, der ebenfalls auf Mont Royal
geblieben ist, gelingt es, eine Bewässerungsanlage zu bauen, und führt dies
Semiramis stolz vor. Ezra schwärmt für Semiramis, aber die junge Frau fühlt
sich nach den Misshandlungen durch Salem Jones nicht in der Lage für eine
Bindung. Da erscheint Billy in Südstaaten-Uniform und wird sofort von den
beiden Farbigen vor Ashton versteckt.


Ezra.............................
(dreht das Wasserrad) Na, was sagst Du?
Semiramis...................
(begeistert) Es läuft, Ezra!
Ezra.............................
Es funktioniert, Semi.
Semiramis...................
Du hast es geschafft, Ezra. Du hast es geschafft. Wie hast Du das bloß gemacht?
(1)
Ezra.............................
Das Rad schaufelt das Wasser hoch, kippt es in diese Rinne, dann strömt das Wasser
da runter.
Semiramis...................
Ja, ich seh schon, das ist fantastisch.
Ezra.............................
Und jetzt brauchen wir nur noch das Feld zu pflügen und die Setzlinge zu
pflanzen.
Semiramis...................
Und die werden sich ganz schnell entwickeln. Wir werden die Sonne besiegen, mit
Deiner Hilfe. Aus Dir wird ein guter Farmer. Ich bin richtig stolz auf Dich. --
Die Sonne wird gleich untergeh'n. Ich lauf schnell rüber und erzähl' denen von
Deinem Wasserrad. (1)
Ezra.............................
Semi! Ich wollte nur noch sagen... ich weiß wie sehr Salem Jones Dir weg getan
hat.
Semiramis...................
Ich habe Dir gesagt, Du sollst diesen Naben nie wieder erwähnen.
Ezra.............................
Du hast den Teufel in Deiner Seele, und das tut richtig weg, Semi. Du musst ihn
rauslassen. Lauf nicht weg. Bleib stehen, Semi. Rede mit mir.
Semiramis...................
Manchmal wach' ich auf nachts, und ich glaube, er ist da. Was er mir angetan
hat, das kann ich nicht...
Ezra.............................
Ist schon gut.
Semiramis...................
Ezra, seitdem fürchte ich, dass ich nie jemanden wirklich lieben kann.
Ezra.............................
Semi...
Semiramis...................
Weißt Du, Du bist der netteste Mann, den ich kenne, aber ich glaube nicht, dass
ich je wieder richtig lieben kann. Ich bin so unglücklich. (Billy erscheint)
Ezra.............................
Semi!
Semiramis...................
Ezra!
Ezra.............................
(nimmt ein Gewehr) Da drüben hinter dem Baum. -- Es ist Mr. Billy. (tritt hervor) Mr. Billy!
Billy............................. Ezra.
Ezra.............................
Schön, Sie zu sehen. Seit wann sind Sie übergelaufen?
Billy.............................
Ich benutze die Uniform, um am Leben zu bleiben.
Semiramis................... Mr. Billy.
Billy.............................
Ist lange her, Semiramis.
Semiramis...................
Oh, Miss Brett wird so glücklich sein, Sie zu sehen. Aber Sie müssen vorsichtig
sein. Miss Ashton ist im Haus, und unten an der Straße ist ein Konföderiertenlager.
Sie ist eng befreundet mit dem Colonel.
Billy.............................
Ich werde die Familie nicht gefährden. Aber ich lasse mich von Miss Ashton
nicht daran hindern, meine Frau zu sehen, nicht nach diesem Ritt durch die
Hölle.
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09.30 - Die Frauen sorgen sich
Während die Frauen über das
Verschwinden von Madeline rätseln, holt Semiramis Brett unter einem Vorwand aus
dem Haus.

Ashton.......................
Das ergibt keinen Sinn. Irgend'was muss geschehen sein.
Clarissa.......................
Aber warum ist Madeline nicht zu uns gekommen? Was auch immer es war, sie weiß
wie besorgt wir um sie sind.
Ashton.......................
Wenn sie sich um Dich und Deine Gefühle sorgen würde, wäre sie sicher nicht
gegangen.
Brett............................
(vorwurfsvoll) Ashton.
Clarissa.......................
Sie waren so glücklich miteinander. So viele haben ihre Lieben verloren.
Preston Wayne, Tillet's bester Freund, beide sind von uns gegangen. Und
Preston's Sohn ist gerade gefallen. Wo war das, Brett?
Brett............................
Vicksburg, Mama.
Clarissa.......................
Über all diesen schrecklichen Schlachten hab ich's vergessen.
Ashton.......................
Du hast es doch nicht nötig, Mutter, Dein Leben weiter in dieser unerfreulichen
Umgebung zuzubringen, wo Du dauernd erinnerst wirst an vergangene Dinge. James
und ich würden uns freuen, wenn Du bei uns leben würdest.
Clarissa.......................
Ashton, das ist lieb von Euch, aber...
Ashton.......................
Du gehört dahin, wo man sich richtig um Dich kümmern kann. Wir haben ein schönes
Stadthaus. Du hättest es viel bequemer dort bis nach dem Krieg.
Clarissa.......................
Aber das kann ich einfach nicht.
Ashton.......................
Sag Du es ihr Brett. Meinst Du nicht auch, dass es besser für sie wäre?
Brett............................
Ashton hat Recht, Mama. Du verdienst was Besseres als dieses Leben hier.
Ashton.......................
Wir können Deine Sachen packen, und Ende der Woche sind wir auf dem Weg.
Clarissa.......................
Hmm, ich bin noch nicht so alt, dass mir meine Töchter vorschreiben, wo ich
leben soll.
Ashton.......................
Oh, Mutter, bitte...
Clarissa.......................
Ich weiß, dass Ihr's gut meint. Aber mein Zuhause ist hier. Hierher hat mich
Euer Vater als junge Braut gebracht. Ihr Kinder seid hier geboren, dort oben im
Zimmer. Es sind nicht nur die Erinnerungen. Ich könnte nie hier weggehen.
Dieses Haus ist mein Leben.
Semiramis...................
(kommt herein) Entschuldigung, Ma'am, wenn ich störe, aber ich dachte, Sie
sollten es sofort wissen.
Clarissa.......................
Was gibt's denn, Semiramis?
Semiramis...................
Ezras's Wasserrad... es läuft!
Brett............................
Oho! Das ist wundervoll (umarmt Semiramis) Unglaublich.
Semiramis...................
Miss Brett, wir können gleich morgen das neue Feld bestellen.
Brett............................
In Ordnung.
Semiramis...................
Sie müssten mir nur zeigen, welches das neue Saatgut ist.
Brett............................
Oh, ähm, es dauert nur einen Moment. (geht mit Semiranis)
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09.31 - Glück im Baumwolllager
Brett läuft zum Baumwolllager und
fällt Billy in die Arme

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09.32 - Auch Billy hadert
Brett und Billy verbringen einige
schöne Stunden am Steg. Brett versucht erfolglos, ihm zum Bleiben zu überreden,
Billy sinniert über den Krieg und berichtet von seinem Zusammentreffen mit
Charles. Aber sie werden zufällig von Ashton bei einem Ausritt entdeckt. Als
Brett Proviant holt, stellt Ashton Billy. Aber Brett zwingt ihre Schwester mit
einer Mistgabel in der Hand vom Pferd und hält sie fest, bis Billy weggeritten
ist.


Brett............................
Es ist so friedlich hier. Schwer zu glauben, dass der Krieg so nah ist. Als ich
noch ganz jung war, bin ich oft hier 'rausgekommen und hab mich hier auf den
Steg gesetzt. Es ist so wunderschön. Aber so sehr ich Mont Royal auch liebe,
etwas vermisse ich doch. Billy, geh nicht wieder zurück.
Billy.............................
Tom wäre von mir sehr enttäuscht, wenn ich nicht wieder zurückkomme. Er ist
unser Trommler und noch ein Kind, und doch schon sehr tapfer. Er könnte ein
Beispiel sein, für manchen von uns. (1)
Brett............................
Du wirst eines Tages bestimmt mal ein wunderbarer Vater. (Billy steht auf)
Billy.
Billy.............................
Das hat einfach nichts mehr zu tun mit... mit Glanz und Gloria. Stell Dir vor,
mitten in der Schlacht stand mir auf einmal wie ein Gespenst Charles gegenüber.
Es war wie ein Alptraum. Wir bedrohten uns sogar gegenseitig. Hätte ich ihn
töten sollen? Was ist ein Feind? Eine Frage, die ich nicht mehr beantworten
kann. (2)
Brett............................
(umarmt ihn) Ich liebe Dich, Billy.
Billy.............................
Ich will nicht zurück gehen, Brett, aber ich muss es. -- Nach dem Gemetzel bei
Gettysburg werden beide Armeen wiederaufgefrischt. Vor der nächsten Schlacht
MUSS ich zurück sein.
Brett............................
Bevor ich Dir eine anständige Wegzehrung eingepackt habe, wirst Du nicht gehen,
Billy Hazard. (Kuss, läuft davon)
Ashton.......................
(zu Pferde, zu sich selbst) Ich glaub, ich seh' nicht richtig. (erscheint)
Nanu, Lieutenant Hazard. Verletzt Lieutenant seine militärische Pflicht, um
einer anderen Pflicht zu folgen? Naja, Du wirst ja ohnehin bald tot sein. Wenn
ich nicht irre, ist das der übliche Weg, sich solcher Leute zu entledigen. (3)
Billy.............................
Ashton...
Ashton.......................
Vielleicht werden Dich beide Seiten exekutieren. Wäre das nicht amüsant?
Billy.............................
Meinst Du nicht, dass es an der Zeit wäre, Frieden zu schließen?
Ashton.......................
Nicht weit von hier ist ein Konföderierten-Stützpunkt. Und ich bin sicher, dass
es Colonel Randolph und seiner Landwehr Freude bereiten würde, einen Gefangenen
zu machen. (will abreiten)
Billy.............................
Ashton!
Brett............................
(erscheint mit Mistgabel) Runter von dem Pferd!
Ashton.......................
Geh mir aus dem Weg, Brett!
Brett............................
Runter von dem Gaul! (Ashton lacht kurz, steigt aber ab) Da 'rüber! (stößt sie
in das Heu, zu Billy) Geh jetzt, schnell. (gibt ihm ein Bündel) Hier.
Billy.............................
Ich liebe Dich, Brett Hazard. Vergiss das nie. (Kuss, reitet ab)
Ashton.......................
(steht auf) Was hast Du vor, Brett. Nimm das Ding aus meinem Gesicht.
Brett............................
Du bist eine erbärmliche, neidische Person, Ashton. Ich weiß auch, dass Du
Billy umbringen lassen wolltest, weil Du ihn nicht bekommen konntest.
Ashton.......................
Oh, Brett, mach Dich nicht lächer--
(1) Übersetzungsfehler: Die Übersetzung ist hier sehr frei.
Billy sagt im Original (wörtlich): "Tom würde mich am Genick packen. Er
ist ein Trommler-Junge, er ist nur ein Kind, aber er hat mehr drauf als ein
Sergeant. Er ist etwas Besonderes, er ist wirklich ein toller Junge."
(2) Übersetzungsfehler: Der Übersetzer hat dies so
geändert, dass Billy von Antietam berichtet. Die wörtlich übersetzte Erzählung
deutet aber eher auf die erste Schlacht von Manassas hin: "Es sollte alles
Glanz und Gloria sein, aber in der Schlacht fand ich mich mitten in der Hölle
wieder. Und bevor ich es mir versah, war dort Charles mit seinem Pferd. Es war
wie ein schlechter Traum. Im nächsten Moment war er wieder weg. Hätte ich ihn
töten sollen?" Zu Pferde (Originalfassung) sah Billy Charles nur in der
Schlacht von Manassas vorüberreiten, wogegen sich die Freunde bei Antietam
tatsächlich zu Fuß gegenüberstanden.
(3) Übersetzungsfehler: Der Übersetzer sah wohl keine
Möglichkeit, Ashton's Gegenüberstellung der Kriegsparteien zu verarbeiten und
hat seine Fantasie eingesetzt. Zudem fügte er das Selbstgespräch von Ashton
frei erfunden ein. Original, wörtlich: "Aber, Lieutenant Hazard. Habe ich
die Unehre, mit einem Deserteur der Union zu sprechen? Oder ist es ein
Konföderierter? Egal, Du wirst ohnehin bald tot sein."
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09.33 - Eiskalter Abschied
Als Ashton kurz darauf in ihrer
Kutsche abreist, wird sie von Brett mit eisiger Kälte verabschiedet.

Brett............................
(kühl) Ich hoffe, Du hast eine angenehme Reise, Ashton. Vielleicht kannst Du am
Stützpunkt der Konföderierten Halt machen und den Colonel bezirzen, Dir eine
Eskorte nach Norden zu geben.
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09.34 - Feldlarzarett in
Nord-Virginia
In einem Unions-Feldlarzarett im
Norden von Virginia organisiert Virgilia in befehlsgewohnter Weise den Betrieb.
Dies ruft die Kritik der Verwaltungsinspektorin Mrs. Neal hervor, die Virgilia
zur Mäßigung aufruft und sie zur Gleichbehandlung auch der konföderierten
Soldaten ermahnt.


Virgilia........................
Diese Männer waren die ganze Nacht über im Wagen. Doktor! Sie sollten
schnellstens behandelt werden. – Nein-nein-nien-nein, bringt sie nicht in's
Operationszelt. Die Amputierten haben Vorrang. Diese Männer rüber in das
andere Zelt. -- (zu einem Helfer) Da ist zuviel Essig drin. Das Mischverhältnis
ist wichtig, wenn es Wirkung haben soll. Das nächste Mal machen Sie es so wie
ich es Ihnen gesagt habe. (geht weiter)
Helfer..........................
(stößt den Eimer die Stufen hinab, geht)
Virgilia.........................
(dreht sich um, laut) Kommen Sie sofort zurück!
Mrs. Neal................... Mrs. Grady.
Virgilia........................
Ich will, dass dieser Mann entlassen wird. Es ist nicht das erste Mal, dass er
Ärger macht.
Mrs.
Neal................... Vielleicht liegt es auch an Ihrer Art. Wir müssen uns
leider auch mit weniger qualifizierten Leuten zufrieden geben. Aber ich werde
ihn verwarnen.
Virgilia........................
Er würde den Patienten Spülwasser zu trinken geben, wenn's nach ihm ginge. Ich
will, dass Sie ihn rausschmeißen.
Mrs.
Neal................... Muss ich Sie daran erinnern, dass ich hier
verantwortlich bin und solche Entscheidungen von mir zu treffen sind?
Virgilia........................
Ich will doch nur die best-mögliche Behandlung für unsere Verwundeten.
Mrs.
Neal................... Einschließlich der Südstaaten-Soldaten?
Virgilia........................
Was wollen Sie damit sagen?
Mrs.
Neal................... Ich weiß Ihre Hingabe zu schätzen, Mrs. Grady, aber
manchmal kommt sie mir sehr einseitig vor.
Virgilia........................ Mrs. Neal, was--
Mrs. Neal...................
Aber ich bin nicht gekommen, um darüber mit Ihnen zu sprechen. Sehen Sie, Dr.
Crawford, er meint, Sie bringen ihm nicht den nötigen Respekt entgegen, wenn
Sie mit ihm reden.
Virgilia........................
Ich werde ihm den nötigen Respekt erweisen, wenn er ihn seinen Patienten
erweist. Er behandelt sie wie Schlachtvieh. Und er trinkt den Whiskey, der zur
Linderung der Schmerzen vorgesehen ist, wenn wir kein Morphium mehr haben.
Mrs.
Neal................... Wir haben beträchtlichen Mangel an Chirurgen, und unter
diesen Bedingungen--
Virgilia........................
Dieser Chirurg tötet mehr als er rettet.
Mrs.
Neal................... Ich möchte über Ihre Beschwerde auf keinen Fall Miss
Dix berichten. Sie nehmen das alles viel zu genau, Mrs. Grady. Für Sie zählen
die Patienten zuerst, und das ist bewundernswert. Aber Sie müssen auf Ihr
Benehmen achten. Ich sag' Ihnen das nur in Ihrem eigenen Interesse. Unsere
Stellung hier ist schon schwierig genug. (1)
Virgilia........................
Ich weiß Ihren Rat zu schätzen. Aber in Ihrer Stellung als
Verwaltungsinspektorin können Sie nicht immer wissen, was in einem Notfall
richtig ist.
Mrs.
Neal................... Sie haben nicht-einmal gehört, was ich gesagt habe. Sie
werden tun, was ich anordne. Bitte kümmern Sie sich um die Neueingänge. Und
geben Sie nicht wieder Morphium, wenn es nicht ausdrücklich vom Arzt verordnet
worden ist. (wendet sich ab)
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09.35 -
Madeline in Charleston
Madeline, die
in Charleston in einer kleinen Pension bei St.Michaels untergekommen ist, erscheint
beim Anwalt ihres Vaters, Miles Colbert, um den Nachlass ihres Vaters
anzugreifen. Das Vermögen von Justin LaMotte lehnt sie hingegen ab. Ohne ihm
die wahren Gründe ihres Weggangs von Mont Royal zu nennen, bittet sie den
Anwalt, Orry auf dessen Wunsch die Scheidung zu ermöglichen und ansonsten
ihren Aufenthaltsort geheim zu halten.

Colbert........................
Es ist viel zu lange her, Madeline. Aber Sie sind so schön... so schön wie eh
und je.
Madeline.................... Danke, Mr. Colbert.
Colbert........................
Nicht-doch. Sie... Sie haben mich doch Onkel Miles genannt als kleines Mädchen.
Das ist es, das ist das Lächeln, an das ich mich erinnere. Ich habe gehört, Sie
haben wieder geheiratet. Schade, dass ich nicht zur Hochzeit kommen konnte.
Madeline....................
Ich habe meinen Mann verlassen.
Colbert........................
Oh, das ist allerdings eine traurige Nachricht.
Madeline....................
Ich wohne in einer kleinen Pension in der Nähe von St. Michael.
Colbert........................
Was? Aber das Haus Ihrer Familie in der Battery ist doch seit dem Tod Ihres
Vaters verwaist. Sie könnten dort wohnen.
Madeline....................
Nein. Aus bestimmten Gründen möchte ich nicht, dass irgendwer erfährt, wo ich
bin.
Colbert........................
Verstehe.
Madeline....................
Ich möchte mit Ihnen über Papa's Nachlass reden. Ich weiß, er war kein wohlhabender
Mann, als er gestorben ist.
Colbert........................
Ja, leider ein paar Fehlinvestitionen. Aber da ist immer-noch das Geld Ihres
verstorbenen Mannes.
Madeline....................
Ich will nichts von dem, was Justin gehörte.
Colbert........................
Nun, der Nachlass Ihres Vaters dürfte für ein - wenn auch bescheidenes -
Auskommen reichen, und ich werde das Nötige veranlassen.
Madeline.................... Danke, Onkel Miles. Aber da ist noch eine andere Sache. Wenn genügend Zeit
verstrichen ist, kann sich mein Mann von mir scheiden lassen, wegen böswilligem
Verlassens. Das ist sein gutes Recht. Aber ich möchte Sie um Ihr Wort bitten,
dass von Ihnen bis dahin niemand - wer es auch sei - erfährt, dass ich hier in
Charleston bin. Versprechen Sie es mir.
Colbert........................
Sie sind meine Clientin, Madeline. (steht auf) Sie sind meine Clientin,
Madeline, und jede Information ist vertraulich. Aber ich wünschte, Sie würden
es sich nochmal überlegen. Wissen Sie, wenn man einen Menschen liebt...
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09.36 - Abspann
Folge
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