Fackeln im Sturm

Folge 9: Die Ketten fallen

 

Stand: 10.12.2010, letzte Durchsicht 24.12.2024

 

Inhalt

 

Folge 9 - Die Ketten fallen

09.01 - Titel

09.02 - Diskussion über Geld und Zeiten

09.03 - Antietam Creek, MD

09.04 - Charles verabschiedet sich von Ambrose

09.05 - Lincoln sucht einen guten General

09.06 - Auf Grant's Stützpunkt

09.07 - Die Emanzipations-Proklamation

09.08 - Frei!

09.09 - Salem Jones erscheint auf Mont Royal

09.10 - Diskussion über die Sklavenbefreiung

09.11 - Madeline und Brett kondolieren

09.12 - Cuffey will abhauen

09.13 - Cuffey's Versuchung

09.14 - Yankee-Überfall auf die Versorgungseinheit

09.15 - Gedanken am Lagerfeuer

09.16 - Orry kommt und die Sklaven gehen

09.17 - Orry sinniert über den Krieg

09.18 - Zärtlicher Abschied

09.19 - Ruhe vor dem Sturm

09.20 - Gettysburg, PA

09.21 - Billy hält es nicht mehr aus

09.22 - Nachbesprechung bei Lincoln

09.23 - Billy auf dem Weg nach Süden

09.24 - Clarissa erkennt den Wandel

09.25 - Ashton's perfider Plan

09.26 - Madeline reagiert wie erwartet

09.27 - Ein Abschiedsbrief

09.28 - Ashton erniedrigt Semiramis

09.29 - Ezra's Wasserrad

09.30 - Die Frauen sorgen sich

09.31 - Glück im Baumwolllager

09.32 - Auch Billy hadert

09.33 - Eiskalter Abschied

09.34 - Feldlarzarett in Nord-Virginia

09.35 - Madeline in Charleston

09.36 - Abspann

 

 

Folge 9 - Die Ketten fallen

 

09.01 - Titel

Siehe Folge 7 Szene 1

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09.02 - Diskussion über Geld und Zeiten

Start 2.41, Länge 3.44

Mitwirkende:

> Maude Hazard

> Stanley Hazard

> Isabel Hazard

Ort: Belvedere, Salon

Isabel und Maude Hazard sind sich uneins, ob der eigene Wohlstand derzeit offen zu Schau gestellt werden sollte. Dann zerstreut Isabel Stanley's Bedenken bezüglich der Scheinfirma "Axol Iron".

              

Die Südstaaten scheinen zu siegen, und Lincoln's einzige Hoffnung ist die Sklavenbefreiung.

Stanley....................... Exzellent, wie immer, Mutter. Das Roastbeef war ausgezeichnet.

Maude........................ Freut mich, dass es Dir geschmeckt hat. Wenigstens hat einer meiner Söhne genug zu essen. Jetzt, wo die Konföderierten praktisch vor der Tür stehen, könnte es vielleicht das letzte sein, das wir kriegen konnten. (1)

Isabel.......................... Mutter, es besteht kein Grund zur Besorgnis. Unsere Armee ist größer als ihre, und sie werden die Rebellen in den Potomac treiben. Wie ich gehört habe, ist ihre Lumpenarmee ohnehin am Verhungern, und das verdienen sie ja auch.

Maude........................ Isabel, ich bitte dich. Vergiss nicht, dass Dein Schwager mit einer Südstaatlerin verheiratet ist und dass sie auch zu unserer Familie gehört.

Isabel.......................... Natürlich, Mutter. Ich weiß sowieso nicht, warum wir vom Krieg sprechen. Ich wollte mit Dir über unseren Ball reden.

Maude........................ Ich dachte, es sollte nur ein Empfang sein, Isabel. Es wäre sehr geschmacklos, in einer solchen Zeit einen Ball zu veranstalten.

Isabel.......................... Mutter, Hazard Iron geht es jetzt besser als je zuvor. Das Geld strömt nur so herein. Warum sollten wir unsere Freunde, Bekannten und Geschäftsfreunde nicht mit einem Ball erfreuen.

Maude........................ Oh, Eure neuen Bekannten und Geschäftsfreunde sind Leute, von denen wir so gut wie garnichts wissen, außer dass sie alle sehr viel Geld zu verdienen scheinen.

Isabel.......................... Die Industrie nimmt aufgrund des Krieges einen Riesen-Aufschwung, das ist ganz natürlich, Mutter. Stanley und ich machen Geschäfte mit diesen Leuten, und einige von ihnen haben großen Einfluss in New York und Washington. (2)

Maude........................ Und dort zählt ja nichts weiter als Geld. Also entweder wird es ein bescheidener Empfang oder es findet überhaupt-nicht statt.

Isabel.......................... Wie Du willst. Ich kann ja trotzdem meine Smaragde tragen.

Maude........................ Ich will ja nicht wieder davon anfangen, aber es war wirklich etwas übertrieben von Stanley, sie Dir zu kaufen.

Isabel.......................... Es war Stanley's Art, mir seinen Dank auszudrücken, für die geschäftlichen Ratschläge, die ich ihm gegeben habe. Es ist mein Verdienst, dass Hazard Iron jetzt mehr Aufträge hat als je zuvor. Ist es nicht so, Liebling?

Stanley....................... ---

Maude........................ Tja, wenn Ihr mich jetzt entschuldigen wollt. Ich muss noch ein paar Komitee-Berichte lesen. (geht)

Stanley....................... (zu Isabel) Das Kriegsministerium beginnt, Firmen zu prüfen, die übermäßig hohe Gewinne machen. Wenn es zu einer Untersuchung kommt--

Isabel.......................... Bei Hazard Iron kommt es zu keiner Untersuchung. Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen.

Stanley....................... Wie kannst Du das nur sagen? Wir haben der Armee minderwertige Kanonen geliefert.

Isabel.......................... Axol Iron hat diese Kanonen geliefert.

Stanley....................... Wenn die Verträge mit Axol je mit Hazard Iron in Verbindung gebracht werden, fällt es auf mich zurück, weil jeder weiß, dass ich die Firma leite.

Isabel.......................... Früher musstest Du für jede Entscheidung die Zustimmung von George haben. Die meisten Leute werden meinen, dass es immer-noch so ist. Um ganz sicher zu gehen, habe ich eine Versicherung für uns abgeschlossen.

Stanley....................... Versicherung? Ich verstehe nicht.

Isabel.......................... Alle Verträge tragen den Namen Deines Bruders, von mir gefälscht, sodass es aussieht, als habe er sie unterzeichnet.

Stanley....................... Damit trägt er rechtlich die Verantwortung.

Isabel.......................... Du sagst es. (Kuss) Also WENN die Regierung eine Untersuchung durchführen sollte, was sie nicht tun wird, (Kuss) wird sie George zur Rechenschaft ziehen, nicht uns. (Kuss) Hatte ich nicht Recht, wie mit allem anderen auch? (Kuss)

(1) Historienfehler: Maude bezieht sich auf den ersten Invasionsversuch von General Robert E. Lee nach Norden, der am 17. September 1862 bei Sharpsburg am Antietam Creek in Maryland endete. Ein knappes Jahr später war Lee mit Gettysburg, PA aber deutlich weiter in den Norden vorgedrungen und stand damit im gleichen Bundesstaat wie "Lehigh Station". Isabel's Bemerkung über den Zustand der konföderierten Truppen entspricht auch erst einer späteren Zeit.

(2) Übersetzungsfehler: Der Übersetzer hat Isabel's Nebensatz unnötigerweise abgewandelt. Wörtlich sagt sie: "Das weiß doch jeder."

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09.03 - Antietam Creek, MD

Start 6.25, Länge 6.12

Mitwirkende:

> Captain Charles Main, CS

> 1st Lieutenant Ambrose Pell, CS (†)

> 1st Lieutenant Billy Hazard, USSS

> Private Tom Larson, USSS

> 1st Lieutenant Rudy Bodford, USSS

> 1st Lieutenant Stephen Kent, USSS

> Nebenrollen: CS-Soldaten und US-Soldaten in der Schlacht

Ort: Schlachtfeld von Antietam, MD

Am 17.9.1862 findet die Schlacht von Antietam statt. An den gegnerischen Fronten sind Charles und Ambrose im Süden und Billy im Norden beteiligt und treiben ihre Einheiten vorwärts. Plötzlich stehen sie sich gegenüber und sehen sich über ihre Waffen hin­weg in die Augen. Der Ein­schlag einer Kano­nenkugel beendet diese Situation jedoch schnell wieder. Die eingesetzten "Axol"-Kanonen schaden mit vielen Fehlzündungen oft mehr den eigenen Leuten als dem Gegner.

              

              

      

              

              

(Schlacht)

Ambrose.................... Die verdammten Yankees haben zu kämpfen gelernt.

Charles....................... Sieht aus, als brauchten die Jungs unsere Hilfe, Ambrose. Vorwärts - Marsch! (laufen vor) Nein, nicht zurück! Vorwärts! Vorwärts! Greift an! Vorwärts, marsch! Kompanie, vorwärts! Angriff! Vorwärts! Da ist der Feind! Da! Alle Männer vorwärts! Hier 'lang! (zu Ambrose) Bleib Du hier, ich bring die Männer nach vorn. (1)

Ambrose.................... Ja, mach das. (1)

Charles....................... Los! Los! (1)

Ambrose.................... Willst Du wohl nach vorne geh'n! Los, los, vorwärts! (1)

Charles....................... Achtung da vorn! (1)

Ambrose.................... Los! (1)

Billy............................. Tom! Den Trommer vom Colonel hat's erwischt. Er braucht Dich dort am Hügel.

Tom............................. Ja, Sir. (geht)

US-Soldat................... Kompanie - In Schützenreihe antreten!

US-Soldat................... Kompanie - In Schützenreihe antreten!

US-Soldat................... Fertigmachen zum Feuern! - Laden! - Fertig! - Feuer! (Salve)

US-Soldat................... Feuer! (Salve)

CS-Soldat................... Zum Angriff sammeln! Sammeln!

Ambrose.................... Vorwärts! Zeigen wir's Ihnen! (stürmt vor) Los! Schlagt sie!

Billy............................. Kompanie - Achtung! Fertig zum Angriff!

Bodford...................... Hoffen wir, dass McClellan sich von Bobby Lee nicht so austricksen lässt wie von Pope. (2)

Billy............................. Der weiß schon, was er macht. Marsch! (marschieren vor)

CS-Soldat................... Angriff!

Billy............................. (steht Charles gegenüber) Charles!

Charles....................... Hau ab, Billy, bevor ich Dich erschießen muss!

Billy............................. Bevor ich DICH erschießen muss. (Explosion)

Ambrose.................... Schneller, Leute! Schneller! Wir müssen die Kanonen haben! Holen wir sie uns! Loooos! Dreht die Kanonen um! Umdrehen! Und jetzt aus allen Rohren - Feuer!-- (Kanone explodiert, Ambrose wird zu Boden geworfen und stirbt)

Historisch: Schlacht von Antietam, MD (Sharpsburg), 14. - 17.09.1862, US Maj. Gen. George Brinton McClellan, Stärke 87.164, gefallen 2.629, verwundet 11.538, vermisst 991 / CS Gen. Robert Edward Lee, Stärke 40.000, gefallen 1.890, verwundet 9.770, vermisst 2.304. (Wikipedia)

(1) Übersetzungsfehler: Die Anfeuerungsrufe von Charles und Ambrose wurden größtenteil frei erfunden hinzugefügt oder stark abgewandelt.

(2) Übersetzungsfehler: Die Übersetzung dieses Satzes so falsch, dass der gesamte Sinn verdreht wird.  Pope hat nicht McClellan ausgetrickst (beide waren US-Generäle), sondern wurde von CS-General Lee in der für Pope klar verlorenen 2. Schlacht von Manassas / Bull Run überlistet. Wörtlich sagt Bodford: "Sag McClellan, dass er sich nicht von Bobby Lee so aus­tricksen lassen soll wie es Pope passiert ist."

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09.04 - Charles verabschiedet sich von Ambrose

Start 12.37, Länge 0.47

Mitwirkende:

> Captain Charles Main, CS

> 1st Lieutenant Ambrose Pell, CS (†)

Ort: Schlachtfeld von Antietam, MD

Unter der Toten dieser Schlacht befindet sich auch Charles' Kamerad Ambrose Pell, der bei der Explosion einer Axol-Kanone gefallen war.

              

Charles....................... Wollte nur Leb-wohl sagen, Ambrose. Das war kein Tag für Helden, Kamerad.

Historisch: Die Darstellung der Gefallenen in einem tiefen Hohlweg erinnert an die "Bloody Lane", in dem in der Schlacht von Antietam auf 700 Meter Länge 5.600 Opfer beider Seiten zurückgeblieben waren.

Kürzung: 2 sek: Geringfügige Kürzungen in der Darstellung der Gefallenen. Hierdurch wird auch ein Satz von Abraham Lincoln herausgeschnitten, der zur nächsten Szene gehört (siehe dort).

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09.05 - Lincoln sucht einen guten General

Start 13.24, Länge 1.59

Mitwirkende:

> Präsident Abraham Lincoln , US

> Colonel George Hazard, US

Ort: Washington, Nebenzimmer zum US-Kabinettsraum

Präsident Lincoln ist besorgt, da sich unter den 25.000 Opfern mehr Nord- als Süd­staatler befinden, General Lee wieder einmal sein Können bewiesen hat und entkommen konnte, und US-General McClellan trotzdem von einem "Meisterstück" spricht. George empfiehlt ihm daraufhin seinen West Point-Bekannten Ulyssus Samuel Grant als neuen Oberbefehlshaber.

              

Lincoln....................... Fast 25.000 gefallen, verwundet oder vermisst bei Antietam Creek, und davon über die Hälfte unsere. (1)

George........................ Das übertrifft meine schlimmsten Erwartungen, Mr. President.

Lincoln....................... Dass wir uns in einem solchen Ausmaß abschlachten würden? Mein Gott, die armen Familien der Gefallenen. McClellan nennt das ein Meisterstück.

George........................ Aber Lee konnte sich absetzen. Er ist auf den Rückzug nach Virginia.

Lincoln....................... Und ich hatte mir geschworen, dass ich, sobald wir sie aus Maryland vertrieben hätten, den Sieg und die Proklamation verkünden würde.

George........................ Die Befreiung der Sklaven im Süden.

Lincoln....................... Das ist und bleibt mein Ziel. Aber George, ich brauche trotz allem einen General, den der Teufel geritten hat. Wir können so nicht weitermachen, uns gegenseitig abschlachten und noch mehr Witwen und Waisen schaffen. Ihrem Bericht entnehme ich, das Ulysses Grant der Richtige sein könnte.

George........................ Ja, Sir. Ich kenne ihn gut. Er war zwei Klassen über mir in West Point.

Lincoln....................... Er hat Buckner bei Fort Donelson gesagt, dass er außer bedingungsloser Kapitulation nichts akzeptieren würde. Als ich das hörte, wusste ich, dass ich einen Mann gefunden hatte, mit dem ich reden kann.

George........................ Wenn Sie sich für ihn entscheiden sollten, müssen Sie mit Schwierigkeiten rechnen.

Lincoln....................... Sie meinen, weil er trinkt? (2)

George........................ Ich selbst glaube es nicht, aber Gerüchten zufolge war er betrunken bei Shiloh.

Lincoln....................... Und doch war es sein Tag.

George........................ So ist es.

Lincoln....................... George, ich werde ihn im Auge behalten. Grant ist vielleicht der Kommandeur, den wir schon lange brauchen. Er nutzt jede Schwäche der Konföderierten aus, dessen bin ich sicher. Er wird sie in die Knie zwingen. Die Einheit der Nation steht auf dem Spiel. Wenn es Gottes Wille ist, dass wir den Sieg davontragen, werden wir nicht nur einen Krieg gewinnen. Unser ganzes Volk wird die Freiheit gewinnen. (3)

(1) Übersetzungsfehler: Lincoln's erster Satz (wörtlich: "Der blutigste Tag des Krieges.") wurde herausgeschnitten, weil dieser in der Originalfassung mit den letzten Bildern der vorherigen Szene zu hören ist, die in der deutschen Fassung beschnitten ist.

(2) Historisch: Die (nie belegte) Ansicht, dass Grant ein Trinker sei, gab es tatsächlich. Als Grant 1854 ohne Angabe von Grün­den die Armee verließ hat, hielt sich lange Zeit das Gerücht, dies wäre geschehen, weil er als Zahlmeister von seinem komman­dierenden Offizier betrunken im Dienst angetroffen worden sei. Im Bürgerkrieg unterstand er zunächst Maj.Gen Henry W. Halleck, der ihn auch für einen Trinker hielt und die ersten Jahre mit niederwertigen Kommandos benachteiligte.

(3) Übersetzungsfehler: In Lincoln's Ausführungen zu Ulysses Grant sind in der Übersetzung zwei Fehler entstanden. Erstens wurde die eingeflochtene Floskel "dessen bin ich sicher" frei erfunden, und zweitens beschwört er nicht die "Einheit der Nation". Wörtlich übersetzt: "Ein Mann, der die Schwächen der Konföderation ausnutzen kann und sie mit dem Rücken zur Wand zwingt. Es steht ein ganzer Lebensstil auf dem Spiel."

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09.06 - Auf Grant's Stützpunkt

Start 15.23, Länge 3.19

Mitwirkende:

> Major General Ulysses Grant

, US

> Colonel George Hazard, US

> Statisten: US-Soldaten

Ort: US-Camp von Grant

Lincoln schickt George zu Grant, um diesem das Oberkommando anzutragen. Auf seine Bitte hin erhält George ein Feldkommando bei Grant.

              

George........................ Colonel Hazard, Sir. (1)

Grant........................... Man hat mir gesagt, dass Sie aus Washington kommen, Colonel. Ich hab's satt, mir von denen Vorschriften machen zu lassen. Wenn ich glaube, jeder meiner Soldaten braucht zwei lange Unterhosen, die ihn warm halten, so geht das niemanden was an, nur die Soldaten und mich. (2)

George........................ Ja, Sir. Aber ich komme nicht im Auftrag des Heereszeugmeisters. Präsident Lincoln hat mich gebeten, privat mit Ihnen zu reden, Sir.

Grant........................... Der Präsident schickt Sie, hm?

George........................ Ja, Sir.

Grant........................... Wie war Ihr Name?

George........................ Hazard. George Hazard, Sir.

Grant........................... Setzen Sie sich.

George........................ Danke, Sir. (setzt sich)

Grant........................... Kenne ich Sie nicht, Colonel?

George........................ Ja, Sir. Wir waren zusammen in West Point. Ich war im zweiten Jahr, als Sie Ihren Abschluss machten.

Grant........................... Natürlich, jetzt erinnere ich mich. Sie hatten verdammt gute Zeugnisse auf der Akademie.

George........................ Danke, Sir.

Grant........................... Es sind einige gute Offiziere aus dem Jahrgang hervorgegangen. Schandbar, dass sich viele jetzt gegenseitig bekämpfen. Nicht alle von uns werden das Ende erleben.

George........................ Deshalb bin ich hier, Sir. Der Präsident hält Sie für den Mann, der den Krieg schneller beenden kann, indem - Sie ihn gewinnen.

Grant........................... Hm, er braucht einen Admiral, keinen General. Nur wenn wir den Mississippi kontrollieren, können wir den Krieg abkürzen. Wir müssen den Feind vom Westen abschneiden.

George........................ Er will keinen Admiral, Sir. Er will einen General wie Robert E. Lee.

Grant........................... Ha, ich kann's ihm nicht verübeln. Lee ist der beste Soldat in diesem Krieg. Ich habe mich oft gefragt, ob er sich noch an mich erinnert seit Mexiko.

George........................ Na, jetzt erinnert er sich bestimmt an Sie, Sir.

Grant........................... (lacht leise) - Oh, ... (nimmt eine Feldflasche) entschuldigen Sir, Colonel, ich habe ganz vergessen, Ihnen hiervon anzubieten. (Georeg zögert) Na los.

George........................ Danke, Sir. (trinkt, lacht) Apfelwein, Sir.

Grant........................... Wissen Sie, ich trinke nicht annähernd so viel wie manche Leute behaupten.

George........................ Vielleicht sollten Sie wissen, dass diese Gerüchte auch dem Präsidenten zu Ohren gekommen sind, Sir. Deshalb hätte er gerne gewusst, welche Whiskey-Marke Sie bevorzugen, damit er sie auch den anderen Generälen empfehlen kann.

Grant........................... (lacht) Hat er das gesagt, ja?

George........................ Ja, Sir.

Grant........................... Sagen Sie dem Präsidenten, (beide stehen auf) wenn er sich so fürsorglich um meinen Whiskey kümmert, werde ich mich gern um General Lee kümmern. Ich verspreche ihm keinen Sieg, aber ich kämpfe gegen Lee.

George........................ Ich bin sicher, es wird ihn freuen, das zu hören, Sir. - General Grant, bei dieser Gelegenheit darf ich Ihnen sagen, dass ich mich schon seit längerer Zeit um ein Feldkommando bemühe. Es wäre mir eine Ehre, unter Ihnen dienen zu dürfen.

Grant........................... Nun, es wird mir eine Ehre sein, Sie zu haben, Colonel.

George........................ Danke, Sir.

(1) Übersetzungsfehler: Bei seinem Erscheinen macht George - wie bei der deutschen Bundeswehr üblich - Meldung mit seinem Namen. In Amerika ist dies im Militär unüblich, und George spricht Grant direkt an, wörtlich: "General Grant."

(2) Historisch: Ulysses Simpson "Sam" Grant, 27.04.1822 - 23.07.1885, West Point 1843, Mexiko-Krieg, 1854 Abschied nach angeblichen Alkoholproblemen, verschiedene Tätigkeiten, 1860 Colonel eines Infanterie-Regiments aus Illinois, 1861 Brig.Gen, 1862 Maj.Gen, 1864 Lt.Gen und Oberbefehlshaber des Heeres, 1865 wichtigste konföderierte Armee unter Robert E. Lee besiegt und damit den Bürgerkrieg faktisch entschieden, 1869-1877 18. US-Präsident, dann Weltreisender, Kandidatur 1880 gescheitert. (Wikipedia)

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09.07 - Die Emanzipations-Proklamation

Start 18.42, Länge 1.14

Mitwirkende:

> Präsident Abraham Lincoln, US

> Nebenrollen: Kabinettsmitglieder, Sekretär

Ort: Washington, US-Kabinettsraum

Präsident Abraham Lincoln verkündet die Prokalamation zur Freiheit aller Sklaven in den Rebellenstaaten, die am 1. Januar inkraft treten soll.

               

Lincoln....................... (liest) "...dass vom heutigen Tag, dem ersten Tag des Januar im Jahre des Herrn 1863 an, alle Personen, die in irgendeinem Staat, einem Teil eines Staates als Sklaven gehalten werden, deren Bewohner sich noch in Rebellion gegen die Vereinigten Staaten befinden, von jetzt an und für immer frei sein sollen; und dass die vollziehende Gewalt der Regierung der Vereinigten Staaten, einschließlich der Heeres- und Seestreitkräfte, die Freiheit solcher Personen anerkennt und garantiert. Hiermit erlege ich allen nunmehr zu freien Menschen erklärten Personen die Pflicht auf, sich jeder Gewalt zu enthalten, es sei denn in notwendiger Selbstver­teidigung. Und ich empfehle ihnen, dass sie auf freiwilliger Basis für einen ver­nünftigen Lohn getreulich ihre gewohnte Arbeit verrichten. Für diesen Akt, von dem wir aufrichtig glauben, dass er ein Akt der Gerechtigkeit ist, garantiert durch die Bestimmungen der Verfassung und erforderlich durch die militärische Not­wendigkeit, erflehe ich das wohlerwogene Urteil der Menschheit und das gnädige Wohlgefallen Gottes, des Allmächtigen." (1)

(1) Historisch: Auszug und Kernaussage der Emanzipations-Proklamation der US-Regierung, am 22.09.1862 in vorläufiger und am 01.01.1863 in endgültiger Fassung erlassen, erklärt alle Sklaven in den Staaten der Konföderation zu freien Menschen (rechtlich zu jener Zeit kaum bindend, da sich die Konföderation nicht unter der Authorität des US-Präsidenten sah). Lincoln umgeht hierbei als Oberkommandierender der Streitkräfte den Kongress. Der hiermit von ihm vorge­gebene Weg zum allgemeinen Ende der Sklaverei wurde auch im Norden kontrovers diskutiert. (Wikipedia)

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09.08 - Frei!

Start --- (in vorige Szene eingebettet)

Mitwirkende:

> Nebenrollen: Sklaven bei der Feldarbeit

Ort: Gelände

Wie ein Lauffeuer breitet sich die Nachricht unter den Farbigen aus.

               

(kein expliziter Text)

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09.09 - Salem Jones erscheint auf Mont Royal

Start 19.56, Länge 2.35

Mitwirkende:

> Salem Jones

> Clarissa Main

> Madeline Main

> Brett Hazard

> Semiramis

> Ezra

> Cuffey (ohne Text)

> Statisten: weitere Sklaven

Ort: Mont Royal, Garten

Unerwartet taucht der frühere Aufseher Salem Jones mit einem toten Farbigen auf Mont Royal auf und meint, er halte Lincoln für einen Spinner und sehe sich deshalb im Recht, den Sklaven auf der Flucht erschossen zu haben. Die alleine anwesenden Frauen Clarissa, Brett und Madeline jagen Jones wieder davon, aber Semiramis ist sehr aufgebracht, da ihr der tote junge Sklave nahe gestanden hatte.

              

              

Jones.......................... (reitet herauf) Morgen, Miss Brett. Schon 'ne Weile her. Aber in diesen schwierigen Zeiten könnten Sie ihren alten Aufseher vielleicht wieder gebrauchen. Gratuliere, Mrs. Main. Wie ich gehört habe, haben Sie den General geheiratet.

Madeline.................... Was haben Sie getan?

Brett............................ Oh Gott, es ist Jim! Sie haben ihn umgebracht.

Jones.......................... Naja, ich hab' ihn gejagt. Aber er griff nach meinem Gewehr, als ich ihn zurück­bringen wollte. Also musste ich ihn erschießen.

Madeline.................... Wie konnten Sie? Er war doch noch ein Junge.

Jones.......................... Eine Kugel ist unberechenbar, Madam. Dass es passiert ist, wird schon seinen Sinn haben.

Clarissa....................... (erscheint) Sie sind hier nicht willkommen. Mein Sohn Orry wollte nichts mit Ihnen zu tun haben, und wir auch nicht.

Jones.......................... Sie werden's schon noch überlegen, wenn Ihnen erst klar wird, wie sehr Sie mich brauchen. Ein paar Sklaven sind schon weggelaufen, als die Proklamation dieses Teufels Lincoln bekannt wurde. Er wird schon sehen, was wir mit diesen Ausreißern hier im Süden machen. Ich will nur einen kleinen Anteil an dieser Plantage, und Sie werden keinen Ärger mit Ausreißern haben, das versprech' ich Ihnen. Ich kann mehr aus diesen Sklaven herausholen... (1)

Brett............................ Offenbar haben Sie meine Mutter nicht verstanden. Verschwinden Sie von unserem Land.

Semiramis................... (erscheint) Oh mein Gott. Jim! Du Mörder! Mörder! (will sich auf Jones stürzen)

Brett............................ Nein, Semiramis! (zu Jones) Nein! Nein!

Ezra............................. (hält Semiramis) Ich lasse nicht zu, dass Du Dich umbringst.

Brett............................ Machen Sie, dass Sie wegkommen, bevor ich meine Waffe hole.

Jones.......................... Sie verteidigen diese aufsässige Hure?

Semiramis................... Du Mörder!

Ezra............................. Lass, Semi.

Jones.......................... Höchstens ein Jahr noch, und Ihr Main's werdet nicht mehr so hochmütig sein. Hier wird sich eine Menge ändern, verlasst Euch drauf. (reitet ab)

(1) Übersetzungsfehler: In der Originalfassung erwiedert Salem Jones Clarissa deutlich schärfer (wörtlich: "Sie werden Ihren Tolfall ändern, Miss Clarissa,..."

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09.10 - Diskussion über die Sklavenbefreiung

Start 22.31, Länge 0.47

Mitwirkende:

> Clarissa Main

> Madeline Main

> Brett Hazard

Ort: Mont Royal, Salon

Die Frauen stimmen sich ab, keine Farbigen gegen ihren Willen auf Mont Royal festzuhalten, sondern ihnen auf Wunsch Papiere auszustellen, auch wenn sie die harte Arbeit dann selbst erledigt müssen.

              

Brett............................ Jim war für Semiramis sowas wie ein kleiner Bruder. Sie hat sich rührend um ihn gekümmert.

Madeline.................... Die anderen Sklavenbesitzer lachen doch nur über Lincoln's Proklamation. Sie argumentieren, er hätte im Süden nichts zu sagen. Aber wenn ein anderer Neger seine Freiheit will, können wir ihn nicht aufhalten. (1)

Brett............................ Wir müssen diese Plantage aber in Betrieb halten. Sie ist alles, was wir haben.

Clarissa....................... Ich will nicht, dass so etwas Furchtbares hier je wieder passiert.

Madeline.................... Wenn sie von uns fort wollen, können wir sie nunmal nicht beschützen. Wir können ihnen nur die Papiere geben und sie ziehen lassen.

Clarissa....................... Der arme Junge. Ich kann einfach nicht glauben, was da passiert ist. (2)

(1) Übersetzungsfehler: In der Originalfassung spricht Madeline nicht pauschal von irgendwelchen Negern, sondern sagt, wörtlich: "Aber wenn ein weiterer Jim seine Freiheit will, können wir ihn nicht aufhalten."

(2) Kürzung: 9 sek: Geschnitten wurde der letzte Satz von Brett, der auf die folgende - in der deutschen Fassung vollständig fehlende - Szene überleitet: "Mama, ich denke, Madeline und ich sollten Jim's Familie unser Beileid bekunden."

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09.11 - Madeline und Brett kondolieren

Start --, Länge --

Mitwirkende:

> Madeline Main

> Brett Hazard

> Eliza

> Semiramis (ohne Text)

> Ezra (ohne Text)

> Joseph

> Nebenrolle: Gospelsängerin

> Statisten: Sklaven vor und in der Hütte

Ort: Mont Royal, Sklavenhütte innen und außen, nachts

Madeline und Brett suchen die Familie des von Jones getöten Jungen auf und sprechen den Eltern ihr Beileid aus. Auch verkünden sie, dass niemand gegen seinen Willen auf Mont Royal festgehalten wird, sondern sie um Papiere ansprechen soll.

              

(Diese Szene ist in der deutschen Fassung nicht enthalten)

(1) Historisch: Der Gospel "Steal away" wurde in jener Zeit von Negersklaven gerne gesungen, um durch geringfügige Variantionen an Text und Ausdrucksform verschlüsselte Nachrichten weiterzugeben. Des Weiteren verhieß das Lied den Traum von der Freiheit. Viele Sklavenbesitzer verbaten solche einflussnehmenden Lieder, aber gegen ein Kirchenlied konnten sie nichts einwenden.

Kürzung: 4 min 3 sek: Die vollständige Szene wurde ausgelassen. Madeline und Brett gehen zöger­lich durch die Sklaven­hütten, klopfen an und betreten die Hütte, in der Jim in einer offenen, von Kerzen umstandenen Holzkiste liegt. An seinem Kopfende steht weinend seine Mutter Eliza, gestützt von Ezra und Semiramis. Eine Farbige singt: "Steal away / steal away / steal away to Jesus / steal away / steal away / I got long to stay here / my lord he calles me / he calles me by the thunder / the trumpet sound within my soul / I got long to stay here" / Sklave: "Steh Ihnen bei in dieser Zeit." / Joseph: "Miss Brett, Miss Madeline. Kommen Sie doch beide bitte herein." / Brett: "Wir wollten James' Familie unser Beileid ausdrücken." Madeline: "Wir sind tief betroffen, Liza. Wir wissen, was für eine Genugtuung und Freude er für Dich war. Wenn es irgendetwas gibt, das wir tun können..." / Eliza: "Beten Sie für  ihn." / Brett: "Das werden wir. Und Ihr solltet wissen, das wir Euch gerne hier behalten, weil wir Euch brauchen. Aber wenn uns jemand verlassen will, bitte, kommt zu uns, sagt es uns. Und wir können Euch Papiere geben, die einen anderen Salem Jones hindern können, so etwas zu tun wie mit Eurem James. Das ist alles, was wir sagen wollten." (sie gehen) / Gospelsängerin: "I got long to stay here / steal away / steal away / steal away to Jesus / steal away / steal away / I got long to stay here."

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09.12 - Cuffey will abhauen

Start 23.18, Länge 3.41

Mitwirkende:

> Cuffey

> Semiramis

> Ezra

Ort: Mont Royal, am Tor zur Auffahrt, nachts

Der Sklave Cuffey hat einen Hass auf alle Weißen entwickelt und versucht, Semiramis zur gemeinsamen Flucht mit ihm zu überreden. Ezra geht dazwischen und bewahrt Semiramis vor Cuffey's Zudringlichkeiten.

              

Cuffey......................... Denkst Du auch, was ich denke? Wenn die schwarzen Gospel-Sänger da drin auch so voller Zorn wären wie ich, könnten wir da rüber gehen und das große Haus zu unserem machen. Aber die, die machen weiter mit "Ja, Massa", "Nein, Massa", bis sie auf'm Tisch aufgebahrt sind wie dieser verdammte Idiot da drin.

Semiramis................... Er war kein Idiot. Er hatte einen Traum.

Cuffey......................... Er war ein Idiot. Ein Idiot lernt ein paar Worte aus der Bibel und glaubt dann, er könnte bewaffnet mit der Macht des Herrn in die Freiheit zieh'n. (zieht ein Messer) DAS ist die einzige Macht, die der weiße Mann versteht. Kalter Stahl. Du kommst mit mir mit. Ein kleiner Mitternachts-Spaziergang zu unseren Leuten auf der Unions-Seite bei Hilton Head.

Semiramis................... Ich gehe nicht mit Dir.

Cuffey......................... Begreifst Du denn nicht, was ich sage, Mädchen? Ich biete Dir die Freiheit, wenn Du mit mir gehst.

Semiramis................... Cuffey, ich geh' nicht--

Ezra............................. (erscheint) Cuffey!

Cuffey......................... Manche Leute begreifen wirklich nichts. Mach dass Du weg kommst oder ich mach' Dir Beine. (1)

Semiramis................... Geh nicht, Ezra.

Cuffey......................... (drohend) Du tust, was ich sage, Junge.

Semiramis................... Nein! Ist noch nicht genug getötet worden? Cuffey, ich würde selbst dann nicht mit Dir gehen, wenn hinter'm nächsten Hügel der Himmel auf mich wartet.

Cuffey......................... Dann bleib hier. Warte weiter auf Deinen weißen Gockel Charles, der dafür kämpft, Dich und mich in Sklaverei zu halten. Vielleicht lässt er Dich in seinem Bett schlafen. Hier gibt's nichts mehr für mich, außer der Bezahlung für die Qualen, den Schweiß und das Blut, aber die hole ich mir noch. (geht)

Semiramis................... Ich bin froh, dass Du gekommen bist, Ezra.

Ezra............................. Ich hab' geseh'n, wie er Dir gefolgt ist.

Semiramis................... Ich weiß nicht, ob ich heute Nacht in dieses Haus zurückgehen kann. Vielleicht sollte ich doch verschwinden.

Ezra............................. Daran hab' ich auch schon gedacht. Die Sache ist nur die: ich möchte ein neues Leben mit jemand teilen.

Semiramis................... Ezra...

Ezra............................. Du warst der Freiheit so nah, als Du nach Washington gegangen bist. Warum bist Du zurückgekommen?

Semiramis................... Ich konnte Miss Brett doch nicht allein fahren lassen. (2)

Ezra............................. Oder stimmt es, was Cuffey sagt? War's vielleicht wegen Mr. Charles?

Semiramis................... Ich bin zurückgekommen, weil ich zurückkommen wollte. Das ist alles. Und ich bleibe auch, für's Erste.

Ezra............................. Ich glaube Dir nicht. Mr. Charles. Ich hätte nicht gedacht, dass Du überhaupt nochmal an einem Weißen denken kannst, seit der Sache mit Salem Jones. (3)

Semiramis................... Sprich diesen Namen mir gegenüber nie wieder aus! Und jetzt lass mich bitte allein.

Ezra............................. Es tut mir leid, Semi. Ich... ich wollte Dir nicht weh tun, wirklich nicht.

Semiramis................... -- (geht)

(1) Übersetzungsfehler: Unsaubere Übersetzung von Cuffey's wutschnaubenden Ausspruch. Im Original sagt er: "Manche Leute haben einfach keine Ahnung, wann sie unerwünscht sind. Warum verschwindest Du nicht einfach wieder?"

(2) Übersetzungsfehler: Die in der Übersetzung gegebene Antwort auf Ezra's Frage ist frei erfunden. Im Original sagt Semiramis, wörtlich: "Wir hatten die Nachricht von Miss Clarissa.".

(3) Übersetzungsfehler: In der Übersetzung wirft Ezra Semiramis offen vor, ihn anzulügen. In der Originalfassung drückt er lediglich Zweifel darüber aus. Wörtlich übersetzt: "Das ist es doch, nicht wahr? Mr. Charles?"

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09.13 - Cuffey's Versuchung

Start 26.59, Länge 2.53

Mitwirkende:

> Cuffey

> Nebenrolle: Clarissa Main

Ort 1: Mont Royal, Treppe und Clarissa's Zimmer

Ort 2: Mont Royal, Tor zur Auffahrt

Cuffey schleicht mit dem Messer in der Hand in Clarissa's Schlafzimmer, lässt sie aber unversehrt, sondern raubt ihren Schmuck und verlässt dann Mont Royal.

              

(kein Text)

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09.14 - Yankee-Überfall auf die Versorgungseinheit

Start 29.52, Länge 2.33

Mitwirkende:

> Brigadier General Orry Main, CS

> Major Joshua Dupree, CS

> Nebenrollen: 2 Begleiter von Orry, CS-Soldaten, US-Soldaten im Überfall

Ort: Gelände im Shenandoah-Tal, Virginia

Im Shenandoah-Tal organisiert Orry dringend benötigtem Nachschub, als er und die konföderierte Versorgungskompanie von einem Trupp des Yankee-Generals Hooker überfallen werden. Durch die Aufmerksamkeit von Major Dupree gelingt es, die Angreifer zurück zu schlagen.

              

              

Orry............................. General Lee muss 'ne Menge hungriger Soldaten füttern. Die Farmer von Shenandoah tragen hervorragend dazu bei. Ich verstehe jetzt, warum man diese Gegend den "Brotkorb der Konföderierten" nennt. Major Dupree, ich finde es wirklich großartig, wie Sie den Nachschubverkehr in Gang halten.

Dupree........................ Wir haben alles Ihren Planung zu verdanken, General. Ich brauchte sie nur durch­zuführen.

Orry............................. Ich schwing' mich besser in den Sattel, wenn ich bis morgen früh in Tennessee sein will. Nochmals danke. Danke für Ihre gute Leistung.

Dupree........................ Alles Gute, Sir. Wir alle wissen zu schätzen, Sir, was Sie für die ganze Armee tun. Ich wünsche eine gute Reise. (grüßt, zu Orry's Begleitern) Gentlemen. (Orry reitet ab, Yankee-Angriff) General! Ein Überfall! (Kampf) (1)

Orry............................. (wendet, greift ein)

Dupree........................ Sergeant, kümmern Sie sich um die Verwundeten!

Orry............................. Ich nehme an, das waren Hooker's Männer. (2)

Dupree........................ Ja, Sir. Man muss diese Überfalltaktik wirklich bewundern. Bin froh, dass Sie zurückgekommen sind, General. In etwa einer Stunde wird es dunkel. Ich schlage vor, Sir, Sie bleiben über Nacht bei uns. (3)

Orry............................. Danke, Major. Wir nehmen Ihren Vorschlag an.

(1) Übersetzungsfehler: In der Originalfassung ruft Major Dupree als Alarmschrei "Federals!" aus. Hiermit sind "Föderale" gemeint, also Angehörige der föderalen Union, und damit Feinde. Dem Übersetzer war dies entweder nicht bekannt oder er nahm vom Zuschauer an, dies nicht zu wissen. So erfand er einen neuen Ausruf.

(2) Historisch: Joseph Hooker, 13.11.1814 - 31.10.1879, West Point 1837, Mexiko-Krieg, 05/1861 Brig.Gen (Vol), 05/1862 Maj.Gen (Vol) (Wikipedia)

(3) Übersetzungsfehler: Warum Dupree in der Übersetzung nach dem Überfall die Unions-Männer quasi bewundert, ist nicht nachvollziehbar. In der Originalfassung beklagt er dagegen (wörtlich): "So lauern uns überall in diesem Teil von Virginia auf."

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09.15 - Gedanken am Lagerfeuer

Start 32.25, Länge 2.20

Mitwirkende:

> Brigadier General Orry Main, CS

> Major Joshua Dupree, CS

> Statisten: CS-Soldaten auf Camp-Wache

Ort: CS-Camp im Shenandoah-Tal, Virginia, nachts

Im anschließenden Gespräch erzählen die beiden Offizieren von ihren Frauen, die sie sehr vermissen, und Orry nimmt Briefe an Brenda Dupree mit.

             

Dupree........................ Sind Sie verheiratet, General?

Orry............................. Ja. Das heißt, seit kurzem erst.

Dupree........................ Herzlichen Glückwunsch.

Orry............................. Danke.

Dupree........................ Wo ist Ihre Frau?

Orry............................. South Carolina, bei meiner Familie.

Dupree........................ Tja, meine Brenda, die ist in Tennessee. Sie lebt in einer kleinen Stadt nicht allzu weit von Shelbyville. Ich habe sie seit fast zwei Jahren nicht gesehen. Ich habe eine kleine Tochter, ich weiß noch nicht mal wie sie aussieht. Manchmal frage ich mich, ob ich das je wissen werde.

Orry............................. Das werden Sie, Josh. Ich bin ganz sicher. (1)

Dupree........................ Das hängt wohl von General Lee ab, meinen Sie nicht auch? Glauben Sie wirklich, dass er in Pennsylvania einmarschieren wird? (2)

Orry............................. (nickt) Er möchte nach Osten vordringen und versuchen, Washington abzu­schneiden. Wir brauchen einen größeren Sieg im Norden, und das weiß Lee. Das Dumme ist nur, dass Hooker's Armee ihm schon in Maryland zu Schaffen gemacht hatte, und jetzt ist Hooker ersetzt worden durch Meade, und der ist ein viel besserer Soldat.

Dupree........................ Sieht aus, als hätte Lee noch alle Hände voll zu tun.

Orry............................. Das haben wir alle, Major.

Dupree........................ Sir, Sie sagten, sie würden durch Tennessee reisen. Würden Sie meiner Brenda ein paar Briefe überbringen? Ich ähm... ich habe fünf geschrieben. Sie wissen, wie schwer es ist, Post durchzukriegen, Sir.

Orry............................. Sicher. Mit Vergnügen.

Dupree........................ Danke, General. Schlafen Sie gut, Sir.

Orry............................. Danke, gleichfalls. Gute Nacht.

Dupree........................ Gute Nacht. (geht)

(1) Übersetzungsfehler: Die Bekräftigung von Orry fällt im Original deutlich allgemeiner aus. Wörtlich: "Das werden Sie, Josh. So wie wir alle."

(2) Historisch: Robert E. Lee's zweite Invasion in den Norden, später als Gettysburg-Feldzug bezeichnet.

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09.16 - Orry kommt und die Sklaven gehen

Start 34.45, Länge 3.16

Mitwirkende:

> Brigadier General Orry Main, CS

> Caleb, ehem. Sklave

> Clarissa Main

> Madeline Main

> Brett Hazard

> Joseph, ehem. Sklave

> Ezra

> Statisten: weitere ehem. Sklaven

Ort: Mont Royal, Allee und Auffahrt

Orry reitet nach Mont Royal und sieht eine lange Schlange Sklaven zu Fuß und mit Hand­wagen die Plantage verlassen. Clarissa gibt Joseph, dem Ältesten unter ihnen, Geld und wünscht ihnen alles Gute. Orry sieht es erschüttert. Am Haus wird er dennoch freudig empfangen.

              

              

Orry............................. Caleb, was ist? Wo geht Ihr hin?

Caleb........................... Miss Brett sagt, wir könn' ... könn' geh'n wohin wir woll'n. Wir geh'n fort, Mr. Orry.

Orry............................. Aber hier ist Euer Zuhause.

Caleb........................... Nein Sir. Es war eigentlich nie unser Zuhause. (geht weiter)

Joseph........................ (vor dem Haus) Es fällt mir schwer, Miss Clarissa, Madam, Sie zu verlassen, wissen Sie. Aber wenigstens haben Sie jetzt nicht so viele Mäuler zu stopfen.

Clarissa....................... Was werdet Ihr in Charleston machen?

Joseph........................ Da gibt's sicher 'ne ganze Menge Arbeit, Madam. Jetzt wo alle Männer bei den Soldaten sind, da werden wir schon was finden.

Clarissa....................... Nun, bis dahin werdet Ihr das (gibt ihm Geld) brauchen um Essen zu kaufen für die Kinder.

Joseph........................ Oh nein, Miss Clarissa, Madam. Sie alle haben doch selbst kaum genug.

Clarissa....................... Wir kommen schon zurecht.

Joseph........................ Danke, Madam.

Clarissa....................... Gott sei mit Euch, Joseph.

Joseph........................ Ich werden Mont Royal nie vergessen. Leben Sie wohl, Madam. (zu Ezra) Gib auf Dich Acht, Junge. (wendet sich zum gehen)

Ezra............................. Ihr werdet mir fehlen.

Joseph........................ (zu Orry) Auf Wiederseh'n, Sir. (geht mit den anderen durch das Tor hinaus)

Orry............................. Joseph...

Madeline.................... Orry!

Orry............................. Madeline. (Umarmung, Kuss)

Madeline.................... Oh, Liebling.

Orry............................. Mutter.

Clarissa....................... Orry. (alle sehen den ziehenden Sklaven nach)

Brett............................ Ich weiß, wie Dir zumute ist, Orry.

Orry............................. Aber warum?

Brett............................ Wir können sie nicht gegen ihren Willen festhalten. Wir müssen damit fertig­werden.

Orry............................. Ich kann's nicht glauben. Sogar Joseph.

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09.17 - Orry sinniert über den Krieg

Start 38.01, Länge 2.06

Mitwirkende:

> Brigadier General Orry Main, CS

> Madeline Main

Ort: Mont Royal, Orry's Zimmer

Im Gespräch mit Madeline kommen Orry tiefe Bedenken über den Krieg, insbesondere weil seine Gesellschaftsordnung so sehr aus den Fugen gerät, dass sogar Frauen die Feldarbeiten verrichten müssen.

              

Madeline.................... Es ist ziemlich kühl heute Nacht.

Orry............................. Vor ein paar Tagen hab' ich ein paar Briefe abgegeben bei der Familie eines Majors. Er hatte seit einem Jahr nichts von ihr gehört. Dieser Krieg ist ganz anders, als ich erwartet hatte. Zu viele Opfer. Er verändert uns alle.

Madeline.................... Ich kann verstehen, wie schwer das alles für Dich sein muss.

Orry............................. Ich bin blind gewesen, Madeline. Wie konnte ich erwarten, dass alles so bleibt wie es war. Ihr habt es alle viel schwerer gehabt als ich es mir vorgestellt hatte. Du und Brett draußen auf den Feldern. Und Mama...

Madeline.................... Bei aller Südstaaten-Noblesse, Deine Mutter, sie ist eine sehr starke Frau.

Orry............................. Ihre Welt ist fast über Nacht zusammengebrochen. Dieser... dieser Blick in ihren Augen...

Madeline.................... Orry, sie hat das Recht auf ein wenig Traurigkeit.

Orry............................. (stampft auf) Ich wünschte, alles wäre vorbei.

Madeline.................... (sanft) In dieser furchtbaren Zeit bist Du empfindsam und zugleich stark geblieben. Unsere Familie wird überleben, schon durch die Kraft, die der Eine dem Anderen gibt. Denk immer daran. Denk immer daran. (Umarmung) (1)

(1) Übersetzungsfehler: Der erste Satz von Madeline wurde grundlos abgeändert. Wörtlich sagt sie: "Du bist der zärtlichste Mann, den ich je kennengelernt habe, und der stärkste."

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09.18 - Zärtlicher Abschied

Start 40.07, Länge 2.35

Mitwirkende:

> Brigadier General Orry Main, CS

> Clarissa Main

Ort: Mont Royal, Veranda

Nachdem einem zärtlichen Abschied von seiner Mutter reitet Orry wieder fort.

              

    

Clarissa....................... (lächelt kurz)

Orry............................. (setzt sich) Das ist meine liebste Erinnerung an Dich, Mama. Dein Lächeln.

Clarissa....................... Oh, Orry, ich habe gerade an Dich gedacht, mein Junge. Was für ein Schlingel Du in Deiner frühesten Jugend warst. Dauernd draußen im Sumpf, mit Joseph auf der Schlangenjagd. Bis Dein Vater Dir klar gemacht hatte, dass sein Sohn, der einmal die feinste Plantage hier in der Gegend erben würde, sich wie ein Gentleman zu benehmen hätte. (zeigt eine Stickerei) Mont Royal, wie ich es in Erinnerung behalte.

Orry............................. Wunderschon.

Clarissa....................... (berührt sein Gesicht)

Orry............................. So hast Du mich immer schlafen gelegt.

Clarissa....................... (lacht)

Orry............................. Du warst immer da mit Deinem Lächeln, das sagte: "Orry Main, Du wirst stets meine Freude sein. Und wenn ich mich irre und auch nur ein Taugenichts aus Dir wird, werde ich Dich dennoch immer lieben."

Clarissa.......................  (lacht)

Orry............................. (Kuss) Mama, Du bist die Beste von allen. (zögert, steht auf, reitet ab)

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09.19 - Ruhe vor dem Sturm

Start 42.42, Länge 2.33

Mitwirkende:

> 1st Lieutenant Billy Hazard, USSS

> Brigadier General George Hazard, US (jetzt im Generalsrang)

> Statisten: weitere USSS-Soldaten

Ort: US-Camp der Scharfschützen, Pennsylvania, nachts

1. Juli 1863, Gettysburg, PA: George - zum Brigadegeneral befördert - stößt zu einer Truppe Yankees und trifft dort seinen Bruder Billy.

              

Billy............................. (zu seinen Leuten) Wir müssen Lee bei Round Top aufhalten. Also bezieht Stellung hinter den Felsen.

Bodford...................... Kompanie - Achtung!

George........................ (reitet heran) Rührt Euch, Männer. Ist noch Kaffee da, Lieutenant?

Billy............................. Ja, Sir. Noch welcher da. - Mein Gott, was machst Du denn hier?

George........................ (lacht, umarmt ihn)

Billy............................. Mann, bin ich froh, Dich zu sehen.

George........................ Und ich erst, kleiner Bruder.

Billy............................. Komm, geh'n wir da rüber.

George........................ Wie kommt Ihr Jungen hier denn so zurecht?

Billy............................. Es geht so. (1)

George........................ Die Rebellen haben uns heut' ganz schön zugesetzt.

Billy............................. Unsere Scharfschützen werden schon damit fertig. Wie geht's der Familie?

George........................ Oh, der geht's gut. Unser Töchterchen Hope hatte g'rade Geburtstag.

Billy............................. Ich hab' von Deiner Beförderung in den Generalstab des dritten Corps' gehört.

George........................ Ja. Der Präsident hat sich endlich für mich eingesetzt. Jetzt kann sich zur Abwechslung 'mal jemand anderer mit den Lobbyisten und Kriegsgewinnlern 'rumschlagen.

Billy............................. Wenn Du erstmal 'ne Weile hier bist, wirst Du finden, dass Washington garnicht so übel war.

George........................ Es war so quälend, mitanzusehen, wie unsere Jungs schon so lange auf der Landkarte herumgeschoben werden. Ich hoffe nur, dass ich Sam Grant hier draußen an der Front eine bessere Hilfe sein kann. - Zuhause vermissen Dich alle sehr.

Billy............................. Hast Du von Brett gehört?

George........................ Billy, es ist schon schwer genug, Post vom Norden durchzukriegen, geschweige denn vom Süden. Jedesmal wenn Constance und ich--

Billy............................. George, ich habe Brett seit zwei Jahren nicht gesehen.

George........................ Keiner hat geglaubt, dass der Krieg so lange dauern würde, Billy. Wir müssen Geduld haben. Halte durch und verlier nicht den Mut.

(1) Übersetzungsfehler: Dieser Satz wurde in der Übersetzung frei erfunden hinzugefügt.

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09.20 - Gettysburg, PA

Start 45.13, Länge 2.21

Mitwirkende:

> Brigadier General George Hazard, US

> 1st Lieutenant Billy Hazard, USSS

> Nebenrolle: Geistlicher, US-Soldaten und CS-Soldaten in der Schlacht

Ort: Schlachtfeld bei Gettysburg, PA

Die grausame Schlacht bei Gettysburg führt am Ende zum Rückzug von Lee.

              

              

CS-Soldat................... Alle Mann - Achtung! Fertig zum Angriff!

CS-Soldat................... Vorwärts!

Billy............................. Da kommen sie!

Geistlicher.................. (liest) "Ich bin bereit, vor Gottes Angesicht zu treten. Die Stunde meines Abschieds naht. Ich bin meinen Weg gegangen. Ich habe meinen Glauben behalten. Deshalb vertraue ich der Güte und Gnade des Allmächtigen."

Billy............................. Feuer frei!

George........................ Geschütz eins - Feuer! (Kanonenfeuer)

George........................ Geschütz zwei - Feuer! (Kanonenfeuer)

George........................ Feuer! (Kanonenfeuer)

Billy............................. Vorwärts! Mir nach!

US-Soldat................... Feuer!

Billy............................. Vorwärts! Vorwärts!

Historisch: Schlacht von Gettysburg, PA, 01. - 03.07.1863, US-Sieg, US Maj. Gen. George Gordon Meade, Stärke 101.697, gefallen 3.072, verwundet 14.497, vermisst 5.434 / CS General Robert Edward Lee, Stärke 70.000, gefallen 2.592, verwundet 12.709, vermisst 5.150 (Wikipedia)

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09.21 - Billy hält es nicht mehr aus

Start 47.34, Länge 1.54

Mitwirkende:

> 1st Lieutenant Billy Hazard, USSS

> 1st Lieutenant Rudy Bodford, USSS

> Nebenrolle: US-Soldaten

> Statisten: Gefallene beider Seiten

Ort: Schlachtfeld bei Gettysburg, PA

Nach dem Kampfhandlungen denkt Billy wieder an Brett und verlässt die Truppe in Richtung Mont Royal, aber mit dem festen Willen, vor der nächsten Schlacht wieder zurück zu sein.

              

    

Billy............................. (tagträumt von Brett: "Ob wir uns je wiedersehen, Billy?" Billy: "Ich komme zurück.")

Bodford...................... Lee ist geschlagen. General Meade muss ihn nur noch daran hindern, den Potomac zu überqueren.

Billy............................. Lee wird einen Weg finden, diesen verdammten Krieg zu verlängern. Er wird seine Wunden lecken und in ein paar Monaten wieder über uns herfallen. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, Brett vielleicht nie wiederzusehen. Bevor mir irgendwas zustößt, muss ich die Gewissheit haben, dass es ihr gut geht.

Bodford...................... Du denkst doch nicht daran--

Billy............................. Ich denke nicht nur, ich hab' mich entschieden.

Bodford...................... Billy, das ist Desertation.

Billy............................. Unerlaubte Entfernung von der Truppe. Vor der nächsten Schlacht bin ich zurück. Vergiss nicht, das Tom zu sagen. (reitet ab)

Bodford...................... Viel Glück.

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09.22 - Nachbesprechung bei Lincoln

Start 49.28, Länge 1.15

Mitwirkende:

> Präsident Abraham Lincoln , US

> Kriegsminister Edwin M. Stanton , US

> Staatsminister William H. Seward , US

> Nebenrollen: Sekretär von Lincoln, weitere Minister und Militärberater

Ort: Washington, US-Kabinettsraum

Präsident Lincoln zeigt sich erbost und trotz des Sieges verzweifelt, weil es wieder nicht gelungen ist, General Lee zu verfolgen und endgültig zu stellen.

              

              

Lincoln....................... (verärgert) Mein Gott. Lee ist uns wieder entwischt!

Stanton....................... General Meade meinte, seine Truppe wäre erschöpft, Sir.

Seward........................ Und er hatte schon am nächsten Tag echte Verstärkung. Lee hat keine.

Stanton....................... Der strömende Regen hat es dem General sehr schwer gemacht.

Seward........................ Und unmöglich für Lee. Er stand mit dem Rücken zum Potomac, in der Falle. Er war nicht mehr in der Lage, seine Armee nach Virginia zurückzuführen. (1)

Lincoln....................... Schon wieder hatten wir ihn zum Greifen nah. Wir brauchten nur unsere Hände auszustrecken und hätten ihn gehabt. Aber nichts, nichts das ich hätte sagen oder tun können, um General Meade dazu zu bewegen, zu marschieren. Gott möge mir verzeihen, aber heute ich von userer Armee am Potomac nichts mehr hören. Der Sieg bei Gettysburg kommt mir jetzt so sinnlos vor. Der Allmächtige weiß, ich habe diesen Konflikt nie gewollt. Aber ich habe nunmal in's Horn gestoßen, und ich kann nicht zum Rückzug blasen. Wir müssen diese Feuerprobe durchstehen. Wir müssen weitermachen. (2)

(1) Historisch: Die diskutierten Fakten sind historisch korrekt wiedergegeben.

(2) Historisch: Wörtliches Zitat einer Aussage von Lincoln vom 14. Juli 1863 (nachdem Lee erfolgreich den Potomac über­quert hatte) an einen Mr. Hay: "We had them. We had only to stretch forth our hands and they were ours. And nothing I could say or do could make the Army move."

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09.23 - Billy auf dem Weg nach Süden

Start 50.43, Länge 2.56

Mitwirkende:

> 1st Lieutenant Billy Hazard, USSS

> Private Raymond, CS

Ort: Gelände, nachts

Auf seinem Weg nach South Carolina wird Billy von einem desertierten Konföderierten überfallen. Billy besiegt ihn im Kampf und benutzt dessen Uniform, um unerkannt nach South Carolina zu gelangen.

              

Raymond.................... (erscheint überraschend) Beweg Dich nicht! Bleib wo Du bist, Mann. Ich möchte Dir nicht das Gehirn rauspusten. Und jetzt wirf Deine Waffe hier rüber. Los Mann! Oder Du bist ein toter Mann!

Billy............................. (wirft seinen Revolver herüber)

Raymond.................... Ziemlich weit im Süden für'n Yankee, was? Vielleicht... vielleicht hast Du auch die Schnauze voll von der Armee, hm? Genau wie ich. Ist wirklich 'n Geschenk des Himmels, weißt Du, dass ich Dir hier begegne. Hab nämlich dem Herrgott gesagt, dass ich 'n Pferd brauchen könnte, und 'n Paar Stiefel. Und siehe da, er hat sie mir geschenkt. So. So, jetzt sei ein braver Junge und zieh die Stiefel aus, ganz ruhig und langsam. Dann brauch ich Dich vielleicht nicht umzulegen. Na mach schon.

Billy............................. (zieht einen Stiefel aus und wirft hin herüber)

Raymond.................... Noch fast neu, hm?

Billy............................. (Billy wirft den zweiten Stiefel überraschend direkt auf Raymond, Kampf, Schuss

Raymond.................... (stirbt)

Billy............................. (durchsucht Raymond's Beutel und Brieftasche, findet ein Schreiben, liest) "Soldat Raymond. 23. South Carolina-Infanterie."

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09.24 - Clarissa erkennt den Wandel

Start 53.40, Länge 5.13

Mitwirkende:

> Clarissa Main

> Madeline Main

> Brett Hazard

> Semiramis

> Ashton Huntoon

> Statist: Kutscher

Ort: Mont Royal, Garten, dann Auffahrt

Auf Mont Royal teilen sich die Frauen die Feld- und Hausarbeit, wobei sich insbesondere die schwangere Madeline kaum schont. Clarissa fordert die jungen Frauen auf, sie nicht wie eine alte Dame zu behandeln. Da erscheint Ashton in einer auffallend oppulenten Kutsche und in unpassend prächtiger Garderobe.

              

              

Brett............................ Bist Du auch so durstig? (1)

Madeline.................... Oh, ja. (1)

Brett............................ Ich könnt' 'nen Eimer Wasser austrinken. (1) - Oh Mutter, das sollst Du doch nicht. Warum machst Du denn nicht mit Deiner Stickerei weiter? - Mutter, ist was?

Clarissa....................... Wenn Ihr schon auf dem Feld arbeitet, kann ich mich wenigstens im Haus nützlich machen. Und ihn ihrem Zustand wird Madeline diesen Kittel bald gebrauchen können.

Brett............................ Ich weiß, aber ich finde, Du solltest Dir nicht zu viel zumuten.

Clarissa....................... (aufgebracht) Ich bin keine alte Frau. Ich kann meinen Beitrag leisten.

Madeline.................... Mutter, niemand hat gesagt, dass Du--

Clarissa....................... (geht zum Haus) Ich braucht nichts zu sagen. Ich merke es an der Art, wie Ihr mich alle anseht.

Brett............................ (folgt mit Madeline) Mutter, wenn es wegen neulich ist...

Clarissa....................... Es ist immer dasselbe. Ihr behandelt mich wie ein Porzelanpüppchen, um mich mit dem Krieg zu verschonen. Unsere Gegend hat schreckliche Verluste in Gettysburg erlitten. Einige von ihnen waren Verwandte und Freunde, und ihr habt mir nichts davon gesagt.

Madeline.................... Wir hätten es ja getan, aber wir wollten Dich nicht aufregen.

Clarissa....................... Ich hab' ein Recht, es zu erfahren. Wenn Orry, Charles oder Billy etwas zustößt, will ich es wissen. Und ich möchte, dass Ihr mit Euren Problemen zu mir kommt, so wie früher. (setzt sich) Nur weil ich immer viel sticke, heißt das noch lange nicht, dass mir nur die Vergangenheit etwas bedeutet.

Brett............................ Mutter, die Zeit bleit nicht stehen. (2)

Clarissa....................... Oh, es waren wundervolle Jahre, mein Kind, als Ihr aufgewachsen seid. Ich wünschte von ganzem Herzen, es könnte wieder so sein. Aber jetzt weiß ich, dass ich... dass diese Zeiten vorbei sind - für immer. Sie können uns unsere Lebens­mittel stehlen, die Armee kann unsere Scheunen ausräumen, unsere Leute mögen uns alle verlassen, und ihr Mädchen könnt gehen um Euer eigenes Leben zu leben. Aber niemand - niemand kann mir meine Erinnerungen nehmen.

Semiramis................... (erscheint) Es wird kaum zum Mittagessen reichen. Und dafür hab' ich nun den ganzen Vormittag geschuftet.

Brett............................ Du kannst keinen Regen zaubern.

Semiramis................... Wenn wir unten am Fluss noch einmal pflanzen könnten…

Brett............................ Normalerweise würde es sich bestimmt lohnen, aber bei der anhaltenden Trocken­heit...

Semiramis................... Wenn wir nah genug an's Wasser rangehen, finden wir vielleicht eine Möglichkeit, die Setzlinge zu bewässern, damit sie kräftig genug werden, um die Sonne auszu­halten.

Madeline.................... Das ist eine gute Idee. Wir sollten es versuchen. Aber jetzt müssen wir auf's Feld.

Brett............................ Nein, Du hast für heute genug getan.

Semiramis................... Miss Madeline sollte da wirklich nicht mehr rausgehen.

Madeline.................... Es geht mir gut, das Baby kommt erst in vier Monaten. Arbeit macht mir nichts aus.

Clarissa....................... Semiramis hat Recht. Zu meiner Zeit hat eine Lady meistens geruht sie wurde von vorn bis hinten bedient.

Brett............................ Mutter, ich kann doch--

Clarissa....................... Ja, ich weiß, meine Zeit ist vorbei. Aber das wird mich nicht davon abhalten, mich über die neue Generation zu freuen, die auf Mont Royal geboren wird. (Kutsche kommt an, alle gehen vor das Haus)

Brett............................ Ich hätte nicht gedacht, dass sich heutzutage noch jemand eine solche Kutsche leisten kann.

Ashton....................... Hallo Mutter.

Clarissa....................... Ashton.

Ashton....................... (steigt aus) Oh, ich hab' Dich ja so vermisst. Ich musste einfach herkommen und Dich aufmuntern. Hallo Brett, ich hab' gehört, dass Du hier bist.

Brett............................ (vorsichtig) Ashton.

Ashton....................... Madeline, Liebes.

Madeline.................... (zurückhaltend) Hallo Ashton.

Ashton....................... Mutter, ich habe Euch allen Geschenke mitgebracht, richtigen Kaffee und den größten Schinken, den Du je gesehen hast. Und Brett, Dir hab ich Stoff für ein neues Kleid mitgebracht. Sieht aus, als ob Du's brauchen könntest. Also, ich finde, es sieht hier alles ziemlich heruntergekommen aus.

Brett............................ Wir sind vor Sonnenuntergang vom Feld zurück, Mutter.

Ashton....................... Vom Feld? Wovon sprichst Du?

Brett............................ Wir haben dieses Jahr zwei Hektar Baumwolle angepflanzt. Jemand muss Unkraut jäten.

Ashton....................... Natürlich muss das jemand tun. Dafür haben wir ja Sklaven.

Brett............................ Nein, haben wir nicht. Du hast wohl nichts von Lincoln's Proklamation gehört. WIR tun jetzt die Arbeit. (geht mit Madeline) (3)

Ashton....................... Mutter, ich möchte Dir mein neues Kleid zeigen.

(1) Übersetzungsfehler: Bevor Brett ihre Mutter anspricht, ist die Unterhaltung zwischen ihr und Madeline in der deutschen Fassung nicht übersetzt, sondern frei erfunden worden. Wörtlich: Brett: "Bist Du sicher, dass das nicht zu schwer für Dich ist?" / Madeline: "Nein, es ist gut so. Ein Glas Wasser."

(2) Übersetzungsfehler: In der Original-Fassung gibt Brett ihrer Mutter nicht noch eine Belehrung, sondern entschuldigt sich bei ihr. Wörtlich übersetzt: "Mutter, es tut mir leid."

(3) Übersetzungsfehler: Die Begründung für das Fehlen von Sklaven ist falsch übersetzt worden. In der Originalfassung sagt Brett, wörtlich: "Nein, haben wir nicht. Sie haben von Lincoln's Proklamation gehört und sind gegangen."

Navigation: Zurück zum Inhaltsverzeichnis der Folge - Zur Startseite - Bewegung der Figuren

 

09.25 - Ashton's perfider Plan

Start 58.53, Länge 1.42

Mitwirkende:

> Clarissa Main

> Madeline Main

> Brett Hazard

> Semiramis

> Ashton Huntoon

Ort: Mont Royal, Speiseraum

Ashton benimmt sich den anderen Frauen gegenüber ziemlich taktlos und benutzt Semiramis, um Madeline zur Rede zu stellen.

              

Ashton....................... Was sagt Ihr, dass Lincoln Nigger in seiner Armee hat? James sagt, es wäre eine Schande, von so einem verwundet zu werden. (1)

Brett............................ Wie kann James das beurteilen? Er kämpft doch garnicht.

Ashton....................... Semiramis, möchtest Du noch eine Scheibe von meinem köstlichen Schinken?

Semiramis................... Nein, danke, Ma'am.

Clarissa....................... Gibt es nichts Erfreulicheres zu berichten aus Richmond?

Ashton....................... Leider nicht, Mutter. Alles spricht nur von Revance für Gettysburg und die Wiedereinnahme von Vicksburg. Sie sagen, sie töten zehn Yankees für einen von uns.

Brett............................ (steht auf) Mutter, wenn alle fertig sind, würde ich gern den Tisch abräumen. (geht)

Clarissa....................... Danke, Brett, mein Kind. Ich bin ein wenig müde, ich werde einen Moment ruhen. Wir sehen uns dann zum Kaffee im Salon. (geht mit Madeline)

Ashton....................... Ich helfe Dir mit den Gläsern, Semiramis.

Semiramis................... Ich kann das schon allein, Miss Ashton.

Ashton....................... Oh, Du arbeitest viel zu hart.

Semiramis................... Ich tue, was getan werden muss.

Ashton....................... Ich weiß, wir beide hatten unsere Schwierigkeiten, aber eines haben wir gemeinsam. Uns bedeutet diese Familie sehr viel.

Semiramis................... Wie meinen Sie das?

Ashton....................... Du magst doch auch Miss Madeline?

Semiramis................... Sie ist eine nette Frau.

Ashton....................... Du kannst ihr helfen. Vielleicht kannst Du mir ein paar Fragen beantworten.

(1) Übersetzungsfehler: In der Originalfassung ergänzt Ashton: "...geschweige denn von einem getötet zu werden." Ob dies in der Übersetzung fallengelassen wurde, weil es dem ethischen Anspruch nicht genügte oder weil es zur Symchronisierung nötig war, bleibt unklar.

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09.26 - Madeline reagiert wie erwartet

Start 1.00.35, Länge 3.02

Mitwirkende:

> Madeline Main

> Ashton Huntoon

Ort: Mont Royal, Ashton's Zimmer

Madeline sucht Ashton auf und diese setzt sie bezüglich der Vergangenheit ihrer Mutter unter Druck.

              

Ashton....................... (es klopft) Wer ist da?

Madeline.................... Madeline. (Ashton öffnet) Ashton, ich muss mit Dir reden.

Ashton....................... Madeline, ich konnte nicht schlafen, weil ich auch mit Dir reden muss.

Madeline.................... Was hast Du denn nur mit Semiramis getan?

Ashton....................... Ich weiß garnicht was Du meinst. Ich war doch ganz entzückend zu der kleinen Negerin.

Madeline.................... Sie war ganz außer Fassung wegen Deiner penetranten Ausfragerei.

Ashton....................... Ich wollte doch nur wissen, worüber sich die Sklaven in ihren Unterkünften unterhalten haben, bevor sie abgezogen sind. Und wie ich merke, sind die... die Flüsterparolen und das Geschwätz von der Gleichstellung mit den Weißen schon bis zu ihnen vorgedrungen.

Madeline.................... Was willst Du damit sagen, Ashton?

Ashton....................... Es hat mich wie ein Blitz getroffen, als ich das in Richmond hörte. Da wollte ich natürlich rauskriegen, ob die Geschichte schon bis Charleston durchgedrungen ist.

Madeline.................... Was für eine Geschichte?

Ashton....................... Ich habe eine sehr betrübliche Tatsache gehört, Madeline. Deine Mutter hatte Negerblut. Ich weiß, Du hast es wahrscheinlich Orry gestanden, und er hat zweifellos gesagt, dass unsere Familie...

Madeline.................... Was zwischen Orry und mir ist, geht Dich überhaupt nichts an, Ashton.

Ashton....................... Nun, ich bin sicher, dass er nicht die ganze Wahrheit kennt. Vielleicht kennst Du nicht einmal die ganze Wahrheit. Deine Mutter hat sich Männern hingegeben, für Geld.

Madeline.................... Du lügst.

Ashton....................... Es gibt doch tatsächlich ein Portrait von ihr, auf dem sie genauso aussieht wie Du. Daran gibt es nichts zu deuteln. Es hing in einem Haus von zweifelhaftem Ruf in New Orleans, wo Deine Mutter sich... naja, das sagte ich ja schon. Aber das war bevor Dein Vater--

Madeline.................... Ich will nichts mehr davon hören. Schweig.

Ashton....................... Ich kann's Dir nicht verdenken, Madeline. Eine solche Wahrheit würde mich auch treffen.

Madeline.................... Sei endlich ruhig, Ashton. (1)

Ashton....................... Was mir Sorgen macht, ist... ist Mutter. Ich fürchte um ihre Gesundheit, wenn sie das erfährt.

Madeline.................... Ashton! Ich liebe Deine Mutter. Ich liebe diese Familie. Wenn ich nur einen Moment--

Ashton....................... Noch ist Zeit, Madeline. Früher oder später kommt es an den Tag. Ich weiß, dass Du und Orry ein Baby haben wollt. Aber Du hast natürlich nicht daran gedacht, wie es sich auf unsere Familie auswirken würde, wenn sich herausstellt, dass dieses Baby... na, sagen wir mal: anders wäre. Wenn Du aber nicht mehr Orry Main's Frau wärst, würdest Du die Zukunft Deines Kindes nicht belasten und unsere Familie nicht entehren, nicht wahr?

Madeline.................... Du musst mich doch wirklich sehr hassen. Warum, Ashton? (geht) (2)

Ashton....................... Ja, ich hasse Dich wirklich sehr, Madeline. Elkanah Bent hatte Recht. Hass ist wie Wein. Er wird mit jedem Jahr besser.

(1) Übersetzungsfehler: In der Originalfassung wehrt Madeline Ashton nicht länger ab, sondern gesteht ein (wörtlich): "Ja, das stimmt, Ashton."

(2) Übersetzungsfehler: In der Originalfassung endet Madeline's Feststellung nicht mit einer Frage, sondern sie sagt einfach (wörtlich): "Du musst mich wirklich sehr hassen, Ashton."

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09.27 - Ein Abschiedsbrief

Start 1.03.27, Länge 0.44

Mitwirkende:

> Madeline Main

Ort: Mont Royal, Orry's Zimmer

Madeline hinterlässt daraufhin einen Abschiedsbrief an Orry und verlässt Mont Royal heimlich.

              

Madeline.................... (liest) "Geliebter, nichts war schöner für mich als Dich zu lieben. Das Schwerste ist, Leb'-wohl zu sagen. Wir können nicht länger zusammen-sein. Bitte verzeih mir, mein liebster Orry. Ich liebe Dich. Madeline."

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09.28 - Ashton erniedrigt Semiramis

Start 1.04.21, Länge 1.47

Mitwirkende:

> Ashton Huntoon

> Semiramis

Ort: Mont Royal, Veranda

Ashton öffnet Madeline's Brief und gibt ihn an Semiramis, für die sie nach wie vor nur Ver­achtung übrig hat. Semiramis dagegen lässt sich von Ashton's Schauspiel nicht beeindrucken.

              

Semiramis................... Sie haben mich benutzt.

Ashton....................... Ich habe nicht die geringste Vorstellung, wovon Du sprichst, Kind.

Semiramis................... Ihretwegen ist Miss Madeline weggegangen.

Ashton....................... Wenn ich Du wäre, würde ich eine so schwerwiegende Beschuldigung nicht wiederholen, wenn Du nicht willst, dass Du furchtbaren Ärger bekommst. Oh, Madeline hat das für Orry hiergelassen. Würdest Du's ihm bitte übergeben. (gibt ihr den Brief)

Semiramis................... Sie haben ihn geöffnet?

Ashton....................... I-Ich dachte, vielleicht ist ein Hinweis drin, wohin sie gegangen ist. Schließlich mache ich mir Sorgen um sie.

Semiramis................... Sie machen sich um niemanden Sorgen außer um sich selbst. Seit ich ein kleines Mädchen war, habe ich beobachtet, wie Sie Menschen behandeln. Als wären sie keine Menschen, nur Besitztum zur Befriedigung Ihrer Bedürfnisse.

Ashton....................... Mr. Lincoln kann so viele Proklamationen unterzeichnen wie er will, aber was mich angeht bist und bleibst Du eine Sklavin. Also würde ich an Deiner Stelle sehr vorsichtig sein.

Semiramis................... Schwarz oder weiß, ich verachte Menschen wie Sie, besonders wie Sie ihre Familie behandeln. Eines Tages werden Sie allein sein, und dann wissen Sie was das heißt, und Ihr Leben bedauern. (1)

Ashton....................... (theatralisch) Verschwinde. (lacht)

(1) Übersetzungsfehler: Der Übersetzer hat hier wieder einmal seine Fantasie spielen lassen. Im Original sagt Semiramis (wörtlich): "Eines Tages werden Sie wissen was es heißt, allein zu sein."

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09.29 - Ezra's Wasserrad

Start 1.06.08, Länge 3.51

Mitwirkende:

> Ezra

> Semiramis

> 1st Lieutenant Billy Hazard, USSS (getarnt)

Ort: Gelände bei Mont Royal

Ezra, der ebenfalls auf Mont Royal geblieben ist, gelingt es, eine Bewässerungsanlage zu bauen, und führt dies Semiramis stolz vor. Ezra schwärmt für Semiramis, aber die junge Frau fühlt sich nach den Misshandlungen durch Salem Jones nicht in der Lage für eine Bindung. Da erscheint Billy in Süd­staaten-Uniform und wird sofort von den beiden Farbigen vor Ashton versteckt.

               

              

Ezra............................. (dreht das Wasserrad) Na, was sagst Du?

Semiramis................... (begeistert) Es läuft, Ezra!

Ezra............................. Es funktioniert, Semi.

Semiramis................... Du hast es geschafft, Ezra. Du hast es geschafft. Wie hast Du das bloß gemacht? (1)

Ezra............................. Das Rad schaufelt das Wasser hoch, kippt es in diese Rinne, dann strömt das Wasser da runter.

Semiramis................... Ja, ich seh schon, das ist fantastisch.

Ezra............................. Und jetzt brauchen wir nur noch das Feld zu pflügen und die Setzlinge zu pflanzen.

Semiramis................... Und die werden sich ganz schnell entwickeln. Wir werden die Sonne besiegen, mit Deiner Hilfe. Aus Dir wird ein guter Farmer. Ich bin richtig stolz auf Dich. -- Die Sonne wird gleich untergeh'n. Ich lauf schnell rüber und erzähl' denen von Deinem Wasserrad. (1)

Ezra............................. Semi! Ich wollte nur noch sagen... ich weiß wie sehr Salem Jones Dir weg getan hat.

Semiramis................... Ich habe Dir gesagt, Du sollst diesen Naben nie wieder erwähnen.

Ezra............................. Du hast den Teufel in Deiner Seele, und das tut richtig weg, Semi. Du musst ihn rauslassen. Lauf nicht weg. Bleib stehen, Semi. Rede mit mir.

Semiramis................... Manchmal wach' ich auf nachts, und ich glaube, er ist da. Was er mir angetan hat, das kann ich nicht...

Ezra............................. Ist schon gut.

Semiramis................... Ezra, seitdem fürchte ich, dass ich nie jemanden wirklich lieben kann.

Ezra............................. Semi...

Semiramis................... Weißt Du, Du bist der netteste Mann, den ich kenne, aber ich glaube nicht, dass ich je wieder richtig lieben kann. Ich bin so unglücklich. (Billy erscheint)

Ezra............................. Semi!

Semiramis................... Ezra!

Ezra............................. (nimmt ein Gewehr) Da drüben hinter dem Baum. -- Es ist Mr. Billy. (tritt hervor) Mr. Billy!

Billy............................. Ezra.

Ezra............................. Schön, Sie zu sehen. Seit wann sind Sie übergelaufen?

Billy............................. Ich benutze die Uniform, um am Leben zu bleiben.

Semiramis................... Mr. Billy.

Billy............................. Ist lange her, Semiramis.

Semiramis................... Oh, Miss Brett wird so glücklich sein, Sie zu sehen. Aber Sie müssen vorsichtig sein. Miss Ashton ist im Haus, und unten an der Straße ist ein Konföderiertenlager. Sie ist eng befreundet mit dem Colonel.

Billy............................. Ich werde die Familie nicht gefährden. Aber ich lasse mich von Miss Ashton nicht daran hindern, meine Frau zu sehen, nicht nach diesem Ritt durch die Hölle.

Semiramis................... Kommen Sie, wir verstecken Sie.

(1) Übersetzungsfehler: Mit zwei Änderungen stärkt der Übersetzer die Zuneigung von Semiramis zu Ezra. Im Original sagt sie dagegen (wörtlich): "Warte nur, bis Miss Brett das sieht." und "Du wirst einmal ein guter Farmer. Du kannst so viele Dinge tun."

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09.30 - Die Frauen sorgen sich

Start 1.09.59, Länge 2.17

Mitwirkende:

> Clarissa Main

> Brett Hazard

> Ashton Huntoon

> Semiramis

Ort: Mont Royal, Salon

Während die Frauen über das Verschwinden von Madeline rätseln, holt Semiramis Brett unter einem Vorwand aus dem Haus.

              

Ashton....................... Das ergibt keinen Sinn. Irgend'was muss geschehen sein.

Clarissa....................... Aber warum ist Madeline nicht zu uns gekommen? Was auch immer es war, sie weiß wie besorgt wir um sie sind.

Ashton....................... Wenn sie sich um Dich und Deine Gefühle sorgen würde, wäre sie sicher nicht gegangen.

Brett............................ (vorwurfsvoll) Ashton.

Clarissa....................... Sie waren so glücklich miteinander. So viele haben ihre Lieben verloren. Preston Wayne, Tillet's bester Freund, beide sind von uns gegangen. Und Preston's Sohn ist gerade gefallen. Wo war das, Brett?

Brett............................ Vicksburg, Mama.

Clarissa....................... Über all diesen schrecklichen Schlachten hab ich's vergessen.

Ashton....................... Du hast es doch nicht nötig, Mutter, Dein Leben weiter in dieser unerfreulichen Umgebung zuzubringen, wo Du dauernd erinnerst wirst an vergangene Dinge. James und ich würden uns freuen, wenn Du bei uns leben würdest.

Clarissa....................... Ashton, das ist lieb von Euch, aber...

Ashton....................... Du gehört dahin, wo man sich richtig um Dich kümmern kann. Wir haben ein schönes Stadthaus. Du hättest es viel bequemer dort bis nach dem Krieg.

Clarissa....................... Aber das kann ich einfach nicht.

Ashton....................... Sag Du es ihr Brett. Meinst Du nicht auch, dass es besser für sie wäre?

Brett............................ Ashton hat Recht, Mama. Du verdienst was Besseres als dieses Leben hier.

Ashton....................... Wir können Deine Sachen packen, und Ende der Woche sind wir auf dem Weg.

Clarissa....................... Hmm, ich bin noch nicht so alt, dass mir meine Töchter vorschreiben, wo ich leben soll.

Ashton....................... Oh, Mutter, bitte...

Clarissa....................... Ich weiß, dass Ihr's gut meint. Aber mein Zuhause ist hier. Hierher hat mich Euer Vater als junge Braut gebracht. Ihr Kinder seid hier geboren, dort oben im Zimmer. Es sind nicht nur die Erinnerungen. Ich könnte nie hier weggehen. Dieses Haus ist mein Leben.

Semiramis................... (kommt herein) Entschuldigung, Ma'am, wenn ich störe, aber ich dachte, Sie sollten es sofort wissen.

Clarissa....................... Was gibt's denn, Semiramis?

Semiramis................... Ezras's Wasserrad... es läuft!

Brett............................ Oho! Das ist wundervoll (umarmt Semiramis) Unglaublich.

Semiramis................... Miss Brett, wir können gleich morgen das neue Feld bestellen.

Brett............................ In Ordnung.

Semiramis................... Sie müssten mir nur zeigen, welches das neue Saatgut ist.

Brett............................ Oh, ähm, es dauert nur einen Moment. (geht mit Semiranis)

Ashton....................... Saatgut? Siehst Du, Mutter, überleg es Dir nochmal.

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09.31 - Glück im Baumwolllager

Start 1.12.16, Länge 0.41

Mitwirkende:

> Brett Hazard

> 1st Lieutenant Billy Hazard, USSS (getarnt)

Ort: Mont Royal, Baumwolllager

Brett läuft zum Baumwolllager und fällt Billy in die Arme

    

Brett............................ (rennt in das Baumwolllager) Billy! Billy! (Kuss, Umarmung)

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09.32 - Auch Billy hadert

Start 1.12.57, Länge 5.37

Mitwirkende:

> 1st Lieutenant Billy Hazard, USSS (getarnt)

> Brett Hazard

> Ashton Huntoon

Ort: Mont Royal, Baumwolllager

Brett und Billy verbringen einige schöne Stunden am Steg. Brett versucht erfolglos, ihm zum Bleiben zu überreden, Billy sinniert über den Krieg und berichtet von seinem Zusammentreffen mit Charles. Aber sie werden zufällig von Ashton bei einem Ausritt entdeckt. Als Brett Proviant holt, stellt Ashton Billy. Aber Brett zwingt ihre Schwester mit einer Mistgabel in der Hand vom Pferd und hält sie fest, bis Billy weggeritten ist.

              

              

Brett............................ Es ist so friedlich hier. Schwer zu glauben, dass der Krieg so nah ist. Als ich noch ganz jung war, bin ich oft hier 'rausgekommen und hab mich hier auf den Steg gesetzt. Es ist so wunderschön. Aber so sehr ich Mont Royal auch liebe, etwas vermisse ich doch. Billy, geh nicht wieder zurück.

Billy............................. Tom wäre von mir sehr enttäuscht, wenn ich nicht wieder zurückkomme. Er ist unser Trommler und noch ein Kind, und doch schon sehr tapfer. Er könnte ein Beispiel sein, für manchen von uns. (1)

Brett............................ Du wirst eines Tages bestimmt mal ein wunderbarer Vater. (Billy steht auf) Billy.

Billy............................. Das hat einfach nichts mehr zu tun mit... mit Glanz und Gloria. Stell Dir vor, mitten in der Schlacht stand mir auf einmal wie ein Gespenst Charles gegenüber. Es war wie ein Alptraum. Wir bedrohten uns sogar gegenseitig. Hätte ich ihn töten sollen? Was ist ein Feind? Eine Frage, die ich nicht mehr beantworten kann. (2)

Brett............................ (umarmt ihn) Ich liebe Dich, Billy.

Billy............................. Ich will nicht zurück gehen, Brett, aber ich muss es. -- Nach dem Gemetzel bei Gettysburg werden beide Armeen wiederaufgefrischt. Vor der nächsten Schlacht MUSS ich zurück sein.

Brett............................ Bevor ich Dir eine anständige Wegzehrung eingepackt habe, wirst Du nicht gehen, Billy Hazard. (Kuss, läuft davon)

Ashton....................... (zu Pferde, zu sich selbst) Ich glaub, ich seh' nicht richtig. (erscheint) Nanu, Lieutenant Hazard. Verletzt Lieutenant seine militärische Pflicht, um einer anderen Pflicht zu folgen? Naja, Du wirst ja ohnehin bald tot sein. Wenn ich nicht irre, ist das der übliche Weg, sich solcher Leute zu entledigen. (3)

Billy............................. Ashton...

Ashton....................... Vielleicht werden Dich beide Seiten exekutieren. Wäre das nicht amüsant?

Billy............................. Meinst Du nicht, dass es an der Zeit wäre, Frieden zu schließen?

Ashton....................... Nicht weit von hier ist ein Konföderierten-Stützpunkt. Und ich bin sicher, dass es Colonel Randolph und seiner Landwehr Freude bereiten würde, einen Gefangenen zu machen. (will abreiten)

Billy............................. Ashton!

Brett............................ (erscheint mit Mistgabel) Runter von dem Pferd!

Ashton....................... Geh mir aus dem Weg, Brett!

Brett............................ Runter von dem Gaul! (Ashton lacht kurz, steigt aber ab) Da 'rüber! (stößt sie in das Heu, zu Billy) Geh jetzt, schnell. (gibt ihm ein Bündel) Hier.

Billy............................. Ich liebe Dich, Brett Hazard. Vergiss das nie. (Kuss, reitet ab)

Ashton....................... (steht auf) Was hast Du vor, Brett. Nimm das Ding aus meinem Gesicht.

Brett............................ Du bist eine erbärmliche, neidische Person, Ashton. Ich weiß auch, dass Du Billy umbringen lassen wolltest, weil Du ihn nicht bekommen konntest.

Ashton....................... Oh, Brett, mach Dich nicht lächer--

Brett............................ Ich werde Dich daran hindern, dass Du meinem Mann irgendetwas antust. Du bleibst hier, bis Du Billy nicht mehr in Gefahr bringen kannst.

(1) Übersetzungsfehler: Die Übersetzung ist hier sehr frei. Billy sagt im Original (wörtlich): "Tom würde mich am Genick packen. Er ist ein Trommler-Junge, er ist nur ein Kind, aber er hat mehr drauf als ein Sergeant. Er ist etwas Besonderes, er ist wirklich ein toller Junge."

(2) Übersetzungsfehler: Der Übersetzer hat dies so geändert, dass Billy von Antietam berichtet. Die wörtlich übersetzte Erzählung deutet aber eher auf die erste Schlacht von Manassas hin: "Es sollte alles Glanz und Gloria sein, aber in der Schlacht fand ich mich mitten in der Hölle wieder. Und bevor ich es mir versah, war dort Charles mit seinem Pferd. Es war wie ein schlechter Traum. Im nächsten Moment war er wieder weg. Hätte ich ihn töten sollen?" Zu Pferde (Originalfassung) sah Billy Charles nur in der Schlacht von Manassas vorüberreiten, wogegen sich die Freunde bei Antietam tatsächlich zu Fuß gegenüberstanden.

(3) Übersetzungsfehler: Der Übersetzer sah wohl keine Möglich­keit, Ashton's Gegenüberstellung der Kriegsparteien zu verarbeiten und hat seine Fantasie eingesetzt. Zudem fügte er das Selbstgespräch von Ashton frei erfunden ein. Original, wörtlich: "Aber, Lieutenant Hazard. Habe ich die Unehre, mit einem Deserteur der Union zu sprechen? Oder ist es ein Konföderierter? Egal, Du wirst ohnehin bald tot sein."

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09.33 - Eiskalter Abschied

Start 1.18.34, Länge 1.08

Mitwirkende:

> Brett Hazard

> Ashton Huntoon

> Semiramis (ohne Text)

> Statist: Kutscher

Ort: Mont Royal, Veranda und Auffahrt

Als Ashton kurz darauf in ihrer Kutsche abreist, wird sie von Brett mit eisiger Kälte verabschiedet.

    

Brett............................ (kühl) Ich hoffe, Du hast eine angenehme Reise, Ashton. Vielleicht kannst Du am Stützpunkt der Konföderierten Halt machen und den Colonel bezirzen, Dir eine Eskorte nach Norden zu geben.

Ashton....................... Vielleicht sollte ich den Colonel bezirzen, Dir eine Eskorte zur Hölle zu geben. (1)

(1) Übersetzungsfehler: Ashton's schnippische Antwort konnte der Übersetzer wohl nicht umsetzen und hat stattdessen einen Satz frei erfunden. Original (wörtlich): "Und wenn ich Dich garnicht mehr wiedersehen sollte, kleine Schwester, wäre es dennoch zu bald."

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09.34 - Feldlarzarett in Nord-Virginia

Start 1.19.42, Länge 3.17

Mitwirkende:

> Virgilia Hazard

> Mrs. Neal

> Nebenrollen: Sanitätshelfer, Krankenträger

> Statisten: Verwundete, Personal

Ort: Feldlarzarett (Kulisse)

In einem Unions-Feldlarzarett im Norden von Virginia organisiert Virgilia in befehlsgewohnter Weise den Betrieb. Dies ruft die Kritik der Verwaltungsinspektorin Mrs. Neal hervor, die Virgilia zur Mäßigung aufruft und sie zur Gleichbehandlung auch der konföderierten Soldaten ermahnt.

              

              

Virgilia........................ Diese Männer waren die ganze Nacht über im Wagen. Doktor! Sie sollten schnellstens behandelt werden. – Nein-nein-nien-nein, bringt sie nicht in's Operations­zelt. Die Amputierten haben Vorrang. Diese Männer rüber in das andere Zelt. -- (zu einem Helfer) Da ist zuviel Essig drin. Das Mischverhältnis ist wichtig, wenn es Wirkung haben soll. Das nächste Mal machen Sie es so wie ich es Ihnen gesagt habe. (geht weiter)

Helfer.......................... (stößt den Eimer die Stufen hinab, geht)

Virgilia......................... (dreht sich um, laut) Kommen Sie sofort zurück!

Mrs. Neal................... Mrs. Grady.

Virgilia........................ Ich will, dass dieser Mann entlassen wird. Es ist nicht das erste Mal, dass er Ärger macht.

Mrs. Neal................... Vielleicht liegt es auch an Ihrer Art. Wir müssen uns leider auch mit weniger qualifizierten Leuten zufrieden geben. Aber ich werde ihn verwarnen.

Virgilia........................ Er würde den Patienten Spülwasser zu trinken geben, wenn's nach ihm ginge. Ich will, dass Sie ihn rausschmeißen.

Mrs. Neal................... Muss ich Sie daran erinnern, dass ich hier verantwortlich bin und solche Entscheidungen von mir zu treffen sind?

Virgilia........................ Ich will doch nur die best-mögliche Behandlung für unsere Verwundeten.

Mrs. Neal................... Einschließlich der Südstaaten-Soldaten?

Virgilia........................ Was wollen Sie damit sagen?

Mrs. Neal................... Ich weiß Ihre Hingabe zu schätzen, Mrs. Grady, aber manchmal kommt sie mir sehr einseitig vor.

Virgilia........................ Mrs. Neal, was--

Mrs. Neal................... Aber ich bin nicht gekommen, um darüber mit Ihnen zu sprechen. Sehen Sie, Dr. Crawford, er meint, Sie bringen ihm nicht den nötigen Respekt entgegen, wenn Sie mit ihm reden.

Virgilia........................ Ich werde ihm den nötigen Respekt erweisen, wenn er ihn seinen Patienten erweist. Er behandelt sie wie Schlachtvieh. Und er trinkt den Whiskey, der zur Linderung der Schmerzen vorgesehen ist, wenn wir kein Morphium mehr haben.

Mrs. Neal................... Wir haben beträchtlichen Mangel an Chirurgen, und unter diesen Bedingungen--

Virgilia........................ Dieser Chirurg tötet mehr als er rettet.

Mrs. Neal................... Ich möchte über Ihre Beschwerde auf keinen Fall Miss Dix berichten. Sie nehmen das alles viel zu genau, Mrs. Grady. Für Sie zählen die Patienten zuerst, und das ist bewundernswert. Aber Sie müssen auf Ihr Benehmen achten. Ich sag' Ihnen das nur in Ihrem eigenen Interesse. Unsere Stellung hier ist schon schwierig genug. (1)

Virgilia........................ Ich weiß Ihren Rat zu schätzen. Aber in Ihrer Stellung als Verwaltungsinspektorin können Sie nicht immer wissen, was in einem Notfall richtig ist.

Mrs. Neal................... Sie haben nicht-einmal gehört, was ich gesagt habe. Sie werden tun, was ich anordne. Bitte kümmern Sie sich um die Neueingänge. Und geben Sie nicht wieder Morphium, wenn es nicht ausdrücklich vom Arzt verordnet worden ist. (wendet sich ab)

Virgilia........................ (laut) Mrs. Neal, Sie brauchen sich keine Sorge um den Mangel an Morphium zu machen. Heute morgen ist eine Lieferung eingetroffen, dank der Großzügigkeit meines Freundes, des Kongressabgeordneten Greene. (geht)

(1) Übersetzungsfehler: Die Über­setzung ist fehlerhaft. Virgilia's Beschwerde ist eigentlich ein Aufbegehren, und Mrs. Neals' Kritik an Virgilia ist eigentlich ein Lob für ihre Ethik. Originalfassung, wörtlich: "Ich möchte nicht, dass Ihr Fehl­verhalten an Miss Dix gemeldet wird. Sie sind eine viel zu gute Schwester, Mrs. Grady."

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09.35 - Madeline in Charleston

Start 1.22.59, Länge 2.44

Mitwirkende:

> Madeline Main

> Miles Colbert, Anwalt

> Statisten: Passanten (Vorspann)

Ort Vorspann: Charleston, in den Straßen

Ort Szene: Anwantskanzlei, innen

Madeline, die in Charleston in einer kleinen Pension bei St.Michaels untergekommen ist, erscheint beim Anwalt ihres Vaters, Miles Colbert, um den Nachlass ihres Vaters anzugreifen. Das Vermögen von Justin LaMotte lehnt sie hingegen ab. Ohne ihm die wahren Gründe ihres Weggangs von Mont Royal zu nennen, bittet sie den Anwalt, Orry auf dessen Wunsch die Scheidung  zu ermöglichen und ansonsten ihren Aufenthaltsort geheim zu halten.

              

Colbert........................ Es ist viel zu lange her, Madeline. Aber Sie sind so schön... so schön wie eh und je.

Madeline.................... Danke, Mr. Colbert.

Colbert........................ Nicht-doch. Sie... Sie haben mich doch Onkel Miles genannt als kleines Mädchen. Das ist es, das ist das Lächeln, an das ich mich erinnere. Ich habe gehört, Sie haben wieder geheiratet. Schade, dass ich nicht zur Hochzeit kommen konnte.

Madeline.................... Ich habe meinen Mann verlassen.

Colbert........................ Oh, das ist allerdings eine traurige Nachricht.

Madeline.................... Ich wohne in einer kleinen Pension in der Nähe von St. Michael.

Colbert........................ Was? Aber das Haus Ihrer Familie in der Battery ist doch seit dem Tod Ihres Vaters verwaist. Sie könnten dort wohnen.

Madeline.................... Nein. Aus bestimmten Gründen möchte ich nicht, dass irgendwer erfährt, wo ich bin.

Colbert........................ Verstehe.

Madeline.................... Ich möchte mit Ihnen über Papa's Nachlass reden. Ich weiß, er war kein wohl­habender Mann, als er gestorben ist.

Colbert........................ Ja, leider ein paar Fehlinvestitionen. Aber da ist immer-noch das Geld Ihres verstorbenen Mannes.

Madeline.................... Ich will nichts von dem, was Justin gehörte.

Colbert........................ Nun, der Nachlass Ihres Vaters dürfte für ein - wenn auch bescheidenes - Auskommen reichen, und ich werde das Nötige veranlassen.

Madeline.................... Danke, Onkel Miles. Aber da ist noch eine andere Sache. Wenn genügend Zeit verstrichen ist, kann sich mein Mann von mir scheiden lassen, wegen böswilligem Verlassens. Das ist sein gutes Recht. Aber ich möchte Sie um Ihr Wort bitten, dass von Ihnen bis dahin niemand - wer es auch sei - erfährt, dass ich hier in Charleston bin. Versprechen Sie es mir.

Colbert........................ Sie sind meine Clientin, Madeline. (steht auf) Sie sind meine Clientin, Madeline, und jede Information ist vertraulich. Aber ich wünschte, Sie würden es sich nochmal überlegen. Wissen Sie, wenn man einen Menschen liebt...

Madeline.................... Es ist unmöglich. Ich kann niemals zu meinem Mann zurückkehren. Niemals.

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09.36 - Abspann

Start 1.25.43, Länge 1.44

 

Folge

Start 0.00, Länge Folge gesamt 1.27.27

 

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