Kombiinstrument
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Kombiinstrument, ausgebaut, Vorderseite Kombiinstrument, ausgebaut, Rückseite
Das Kombiinstrument ist für alle Motor- und Getriebevarianten gemeinsam ausgelegt. So sind die vollständigen Schaltungen für Automatikgetriebe, Diesel-Vorglühen, Tempomat usw. vorhanden. Es gibt lediglich Unterschiede bzgl. der Beschaltung der ABS-Leuchte in Abhängigkeit vom verbauten ABS-Modul (Bosch oder Mecatronic). Die Zeigeristrumente sind auf diese Leiterbahnfolie aufgesteckt. Für V6-Motoren wird hier ein anderes Drehzahl-Instrument verwendet. Nach- oder Umbauten sind somit leicht machbar, es muss ggf. die neu erforderliche Glühbirne gesteckt werden.
Alle Anzeigen mit Ausnahme von ABS und Airbag bestehen aus 12V-Stecksockel-Glühbirnen (Erklärung siehe unten)
Plus-gesteuert beschaltet werden:
· beide Blinkeranzeigen
· Fernlichtanzeige
Für diese Anzeigen wird ein +12V-Signal aus dem betreffenden Schaltkreis zum Kombiinstrument und auf die Anzeigebirne geführt. Die Birne selbst ist auf der anderen Seite an Dauermasse angeschlossen. Diese Methode wird verwendet, wenn die Anzeige einfach parallel zum bestehenden Stromkreis angeschlossen werden kann.
Masse-gesteuert beschaltet werden:
· Bremsflüssigkeit + Handbremse
· Öldruck
· beide Automatikgetriebe-Anzeigen
· Tempomatanzeige
· Vorglühanzeige Diesel
Hier ist die Anzeigebirne mit der +12V-Stromversorgung vom Kombiinstrument verbunden. Der andere Anschluss wird aus dem Kombiinstrument auf das betreffende Steuerteil geführt. Für eine Anzeige wird diese Leitung vom Steuergerät auf Masse geschaltet. Diese Methode wird verwendet, wenn das Steuerteil entweder selbst direkt auf Masse liegt (z.B. der Öldruckschalter) oder wenn es voll-elektronisch arbeitet, da dann die Strombelastung der Elektronik geringer ist. Die Anzeigen für Tempomat und Automatikgetriebe werden über das Instrumententafelzusatzmodul geführt. Dieses Modul regelt die Masseverschaltung durch einen elektronischen Vorschaltwiderstand und beeinflusst damit die Helligkeit der Anzeigen in Abhängigkeit mit der Außenbeleuchtung, um die Blendwirkung für den Fahrer zu verringern.
Invers gesteuert werden:
· ABS
In diesen Sonderfällen ist es gewünscht, dass die Anzeigen auch aufleuchten, wenn das zugehörige Steuermodul überhaupt keine Funktion mehr hat (z.B. bei Strom- oder Totalausfall). Die Stromaufnahme dieser Schaltung muss klein gehalten werden, daher kommen LEDs mit zugehörigen Vorschalt-Widerständen (820 Ω) zum Einsatz. Diese sind so zwischen Stromversorgung und Masse geschaltet, dass die LED ohne das Steuermodul (hier ABS- oder Airbag-Modul) permanent leuchtet. Soll die Anzeige erlöschen, so schaltet das Steuergerät den durch den Vorwiderstand verminderten Plus-Zugang der Anzeige-LED auf Masse durch. Hierdurch fließt soviel Strom über das Steuergerät ab, dass die LED unterversorgt wird und erlischt. Um gezielte Anzeigen zu erreichen (z.B. Fehlercode-Blinken), unterbricht das Steuergerät entsprechend die Masse-Durchschaltung und die LED leuchtet wieder auf. Zum Schutz dieser relativ empfindlichen Schaltung befindet sich jeweils noch eine Diode 1N4004 vor den Masseausgang der LED.
Gegenpolig gesteuert wird:
Die Ladekontrolle-Anzeigebirne wird einerseits mit +12V aus der Spannungsversorgung vom Kombiinstrument beschaltet und ist mit dem anderen Anschluss am Regler der Lichtmaschine angeschlossen. Steht der Motor (und damit die Lichtmaschine) still, so liegt dieser Regleranschluss auf Masse und die Ladekontrolle-Anzeige leuchtet folglich auf. Läuft die Lichtmaschine, so gibt der Regler über diesen Anschluss selbst +12V aus. Somit liegen an beiden Anschlüssen der Anzeigebirne +12V an und die Leuchte erlischt.
Analog gesteuert werden:
· Tankuhr
Hier bekommt das Kombiinstrument keine absoluten Schaltzustände (+12V, Masse), sondern einen Messwert in Form eines Stromflusspegels. Über das Zeigerinstrument wird Strom ausgegeben, der je nach Widerstand in seiner Stärke variiert. Das Zeigerinstrument setzt diesen Stromflusswert analog in einen Zeigerausschlag um. Bei der Tankuhr sorgt zudem eine kleine, passige Schaltung (Trigger, im Tachometer untergebracht) für das Aufleuchten der Tankreserveanzeige, wenn der Stromflusswert über den Tankgeber einen bestimmten Schwellwert unterschreitet. Rasche Schwankungen (z.B. das Schwappen im Tank) werden nicht elektronisch, sondern durch etwas zähes Silikonöl im Zeigerinstrument gedänpft.
Widerstandswertebereich Tankuhr:
Widerstandswertebereich Kühlwassersensor:
"Digital" gesteuert werden:
· Tachometer
Hierfür gibt das Motorsteuergerät elektrische Rechtecksignale aus, deren Zustandswechsel-Geschwindigkeit (also die Zeit zwischen dem Wechsel von 0V auf +12V und wieder zurück) ein Maß für den anzuzeigenden Wert ist. Beide Zeigerinstrumente setzen diese Frequenzen in analoge Zeigeranzeigen um. Das Zählwerk im Tachometer wird durch einen kleinen Schrittgeber angetrieben. Da das Geschwindigkeitssignal für Vorwärts- und Rückwärtsgang genau gleich ist, läuft das Zählwerk (anders als mit der mechanischen Tachowelle) auch im Rückwärtsgang weiter vorwärts.
Frequenz Geschwindigkeitssignal: je ca. 20 cm Fahrweg ein Wechsel
Sonstiges:
Das Kombiinstrument ist mit beiden Steckern am Armaturenkabelbaum angeschlossen.