Gettysburg

 

 

Inhalt

Szene 3 - Der Tag davor

Szene 17 - Der 1. Tag

Szene 36 - Der 2. Tag

Szene 48 - Der 3. Tag

Szene 69 - Nachspann

 

 

Startzeitangaben ohne Director's Cut

Lücken in der Szenennummerierung durch nicht-enthaltene Szenen aus dem Director's Cut.

Stand: 20.04.2012, letzte Durchsicht 27.11.2024

 

 

01 - 0:00 - Vorspann

 

02 - 4:02 - Einleitung

 

Im Juni 1863, nach mehr als zwei Jahren blutiger Auseinandersetzung, zieht die konföderierte Armee von Nordvirginia unter dem Kommando von Robert E. Lee über den Potomac, um in die Nordstaaten einzumarschieren. 70.000 Mann ziehen langsam in der Deckung hinter den Blueridge Mountains vorwärts. Ihr Ziel ist es, die Armee der Nordstaaten - der Union - auf's offene Feld zu locken, um sie dort zu vernichten. Ende Juni schwenkt die 80.000 Mann starke Armee der Nordstaaten am Potomac nördlich von Virginia ab, um die Verfolgung der Konföderierten über die engen Wege Maryland's nach Pennsylvania aufzunehmen. General Lee weiß, dass die Regierung der Südstaaten einen Brief vorbereitet hat, einen Brief der Frieden anbietet. Er soll auf den Schreibtisch Abraham Lincoln's, dem Präsidenten der Vereinigten Staaten an dem Tag gelegt werden, an dem Lee die Armee vom Potomac irgendwo nördlich von Washington vernichtet haben wird.

 

03 - 4:56 - Beobachtung von Truppenbewegungen

 

(Dienstag, 30. Juni 1863, der dritte Kriegssommer)

Harrison............... (sieht sich um, entdeckt US-Kavallerie reiten, zu sich selbst) Die Yankee-Kavallerie. Jetzt aber weg hier. (reitet weiter, sieht US-Infanterie marschieren)

 

04 - 6:56 - Lagerwachen

 

(South Mountain, Grenze Maryland Pennsylvania)

Harrison............... (wird aufgehalten) Ho, Ho.

CS-Sergeant......... Na, mein Freund, wo willst Du hin?

Harrison............... Zu General Longstreet. Es ist wichtig.

CS-Sergeant......... Was Du nicht sagst.

Harrison............... Ich weiß, dass General Lee weiter oben sein Hauptquartier hat. Wo er ist, ist General Longstreet auch nicht weit. Leute, bringt mich zu ihm hin. Es ist dringend.

CS-Sergeant......... Woll'n wir mal so sagen, Fremder: Du trägst keine Uniform und willst durch meine Vorpostenlinie. Ich werde Dich dorthin bringen. Aber wenn Dich da niemand kennen sollte, schätze ich, dass wir Dich leider hängen müssen.

 

05 - 8:00 - Longstreet's Lager

 

Musiker................ (spielen Banjo und Gitarre)

CS-Soldat............ (zu Sorrel) Major, bitte melden Sie, dass Harrison hier ist.

Sorrel................... (geht in Longstreet's Zelt) Ähm, Sir? General, Sir? Entschuldigen Sie, Sir, wenn ich störe, aber Harrison ist zurück.

Longstreet............ (blickt auf) Harrison?

Sorrel................... Ja, Sir, der Scout Harrison, Sir. Sie hatten gesagt, ich soll Ihnen das so schnell wie möglich melden. Er wartet draußen vor dem Zelt, Sir.

Longstreet            (geht mit Sorrel vor das Zelt)

Harrison............... Ihr Diener, General. Sie haben nicht erwartet, mich wiederzusehen.

Longstreet............ Ich hab' Sie vor drei Wochen mit Gold bezahlt. Was haben Sie?

Harrison............... (deutet auf Longstreet's Zigarre) Oh, General, Sie haben nicht zufällig noch eine davon? Ausgezeichneter Südstaaten-Tabak.

Longstreet............ Sie sollen antworten.

Harrison............... Ich kenne die Position der Yankee-Armee, nur ein paar Meilen die Straße 'runter. Ihre ganze Armee ist im Anmarsch, sieben Corps.

Longstreet............ Ein paar Meilen.

Harrison............... Ja. Zwei Brigaden der Yankee-Kavallerie ziehen unten die Straße 'lang, zwei bis vier Stunden entfernt. Dahinter die sieben Corps. Sieben Corps. Ich zeichne es Ihnen auf 'ner Karte ein, etwa 80.000 Mann.

Longstreet............ Alle sieben Corps?

Harrison............... Anscheinend überrascht Sie das, General. Ich wette, dass Sie das nicht gewusst haben. Ihre Truppen wären sonst nicht so weiträumig verteilt, stimmt's?

Longstreet............ Woher wollen Sie das wissen?

Harrison............... Naja, General, ich gehör' nunmal zu den Besten. (lacht)

Sorrel................... Sir, ich bitte um Verzeihung, aber wenn dieser Mann Recht hat, warum wissen wir dann noch nichts davon? General Stuart's Kavallerie ist da draußen. Er hatte es uns gemeldet.

Longstreet............ Was wissen Sie von Jeb Stuart?

Harrison............... Er hat Recht, er ist da draußen. Der Mann reitet nach Norden, nur damit sein Name in den Zeitungen gedruckt wird. Alles was er kann, ist: er macht Wind.

Sorrel................... Wenn die ganze Armee der Union so dicht in unserer Nähe wäre wie Sie sagen, dann würde General Stuart auf jeden...

Harrison............... Moment mal. Ich war fast in Trittweite eines wütenden Maultiers der Yankee-Kavallerie, und der Weg durch Ihre Vorpostenreihen war auch nicht gerade risikolos. Hören Sie, General: ich kann nicht sagen, was Jeb Stuart vorhat. Ist mir egal, ich mache meinen Job. Jedenfalls sind die Yankees zwei Stunden von hier entfernt, und zwar so viele von ihnen, dass es von ihnen nur so wimmelt. Und Sie können glauben, das ist bei Gott die reine Wahrheit. Hm.

Longstreet............ (denkt nach) Major Sorrel?

Sorrel................... Ja, Sir.

Longstreet............ Reiten Sie zu General Lee's Hauptquartier und verständigen Sie ihn hiervon.

Sorrel................... Ja, Sir. (grüßt, geht)

Longstreet............ (grüßt). Captain Goree?

Goree.................. Sir?

Longstreet............ Geben Sie ihm ein Zelt - und eine Zigarre.

Goree.................. Jawohl, Sir.

 

06 - 11:00 - Der Kommandeur wird alarmiert

   

Longstreet............ Er sagt, die Spitze der Einheit wäre hier, beim III Corps. Das VI folgt gleich dahinter, flankiert von einer Kolonne der Yankee-Kavallerie. Insgesamt sieben Corps. Das I und das XI stehen bei Taneytown, und weitere Kavallerie liegt zwei Stunden östlich von hier. Insgesamt könnten es bis zu 100.000 Mann sein.

Lee...................... Ist der Mann zuverlässig, dieser Harrison?

Longstreet............ Wir haben keinen anderen. Sie kennen ihn übrgiens, Sir, ein Schauspieler aus Mississippi.

Lee...................... Ein Schaupieler? Wir handeln auf das Wort eines Schauspielers?

Longstreet............ Nicht zu handeln ist riskant.

Lee...................... General Stuart hätte uns zumindest doch verständigt. Der General würde uns nicht blind zurücklassen.

Longstreet............ Ach, nochwas: Hooker ist ersetzt worden. George Meade ist der neue Commander. Harrison hat's aus einem Yankee-Blatt.

Lee...................... George Meade, ein Mann aus Pennsylvania. Meade ist ein vorsichtiger Taktiker. Er braucht für die Vorbereitung einige Zeit. Deshalb sind wir wenn wir schnell handeln im Vorteil. Wir sollten diese Chance nutzen.

Longstreet............ Ja, Sir.

Lee...................... Also, es gibt keinen Grund zu zögern. Wir sollten deshalb den Hauptteil unserer Truppen hier konzentrieren (zeigt auf die Karte). Alle Straßen laufen östlich dieser Schlucht zusammen und hier die Kreuzung ist auch strategisch wichtig.

Longstreet............ Ja, Sir.

Lee...................... Ich hab' meine Brille drüben liegen lassen. Wie heißt die Stadt?

Longstreet............ Gettysburg.

 

07 - 12:41 - Meuterer sind unterwegs

 

(In der Nähe von Union Mills, Maryland, 25 Meilen vor Gettysburg)

Meldereiter........... Eine Nachricht für Colonel Chamberlain.

Kilrain.................. Colonel. Colonel, aufwachen. Aufwachen, mein Freund. Tja, tut mir leid, mein Guter, aber wir haben hier ein kleines Problem. Darf ich berichten? Würden Sie bitte aufwachen, Sir. Eine ganze Kompanie kommt heute zu uns, sie sind gleich hier. Ich lasse Sie erstmal wach werden, aber es ist ein Problem. Insgesamt werden 120 Männer kommen, wir sollen sie als Gäste aufnehmen.

Chamberlain......... (erwacht) Was?

Kilrain.................. Ja, sie können jeden Moment eintreffen.

Chamberlain......... Wer?

Kilrain.................. Meuterer, 120 Meuterer. Alles Leute vom 2. Maine-Regiment, das inzwischen aufgelöst wurde.

Chamberlain......... Hundert... 120 Meuterer, hm?

Kilrain.................. Ja, Sir.

Chamberlain......... Ja.

Kilrain.................. Es ist folgendes passiert: Die Dienstverpflichtung für das 2. Maine-Regiment war abgelaufen. Alle wurden nach Haus geschickt, außer den 120 Burschen die sich für drei Jahre verpflichtet hatten. Drei Jahre, darum geht's. Und das bedeutet, die Jungs müssen noch ein Jahr länger machen. Doch sie haben gedacht, sie haben sich nur für das 2. Maine-Regiment verpflichtet, nur für das 2. Maine-Regiment. Also haben sie den Dienst... quittiert, sozusagen gekündigt, alle 120 Mann (lacht bitter). Colonel, geht's Ihnen gut?

Chamberlain......... Ja.

Kilrain.................. Der Knackpunkt ist, dass diese Maine-Burschen nicht mehr kämpfen wollen. Niemand weiß, was geschehen soll. Keiner wagt, sie nach Haus zu schicken. Doch dann ist ihnen eingefallen, wir sind jetzt das einzige Maine-Regiment im 5. Corps Also haben sie sie zu uns verfrachtet. Ach ja, Sir, ich habe hier einen Befehl von dem neuen Kommandierenden General George Meade, Sir. Ja, Sie hören richtig, unser eigener General von unserem eigenen Corps ist zum Oberkommandierenden der Armee befördert worden, falls Sie sich auf dem Laufenden halten wollen. In dem Befehl steht, dass sie heute bei uns eintreffen und sich uns anschließen sollen, oh, und falls sie sich weigern sollten, Befehle zu befolgen, erschossen werden dürfen.

Chamberlain......... Das steht in dem Befehl?

Kilrain.................. Ja, Sir.

Chamberlain......... Sind also Männer aus Maine.

Kilrain.................. (nickt)

Chamberlain......... (liest) "Sie sind... Sie sind hiermit ermächtigt, alle Männer zu erschießen, die sich Ihren Befehlen widersetzen." Buster, alle diese Männer sind aus Maine?

Kilrain.................. Ja, Sir, und feine Burschen sollen darunter sein.

Chamberlain......... Meuterei - ich dachte das wäre ein Wort aus der Marine.

 

08 - 15:39 - Die Armee wird in Bewegung gesetzt

 

Lee...................... Bei Sonnenaufgang werden wir aufbrechen. Die schönste Tageszeit. Ich genieße immer die Zeit kurz vor der Morgendämmerung. Es wird mir sehr fehlen, wenn das alles hier vorbei ist.

Longstreet............ Sir?

Lee...................... Ich meinte nicht den Kampf.

Longstreet............ Ah ja,

Lee...................... Tja, jetzt liegt alles in Gottes Hand.

Longstreet............ Viel Erfolg, Sir.

Lee...................... Auf Ihnen, General.

Longstreet............ (steigt auf, grüßt)

Lee...................... (grüßt, geht)

Sorrel................... General, Sir. (grüßt) Soll ich die Männer wecken lassen? Soll ich den Befehl zum Aufbruch geben?

Longstreet............ (grüße) Nein, Moxley. Lassen Sie die Jungs noch länger schlafen. Sie werden es brauchen.

Sorrel................... Ja, Sir. (sie reitem mit der Fahne ab)

 

09 - 16:41 - Chamberlain und die Meuterer

   

Offizier................. Achtung, Männer - weggetreten!

Chamberlain......... Wieviel Mann haben wir jetzt noch im 20. Maine-Regiment?

Kilrain.................. So um die 250, Sir, einschließlich der Offiziere.

Chamberlain......... Ich frage mich, wie wir dann mit diesen Männern fertig werden sollen.

Kilrain.................. Colonel, es wird heute ein heißer Tag. Ich sehe, dass Sie jetzt schon unter der Hitze leiden. Bitte nehmen Sie sich heute ein Pferd, dass Gott uns in seiner Güte geschaffen hat, statt den ganzen Tag im heißen, schmutzigen Staub herumzumarschieren.

Chamberlain......... Sie laufen auch.

Kilrain.................. Naja, Colonel, mein Guter, ich war schon bei der Infanterie als Sie geboren wurden. Sind die ersten paar tausend Meilen geschafft, ist man nachher besser zu Fuß.

Tom..................... (kommt) Morgen, Lawrence. Wie geht's Dir? Du siehst etwas blass aus.

Chamberlain......... Verdammt, Tom, nenn' mich nicht Lawrence. (zu Kilrain) Es hat überhaupt keinen Sinn, einen Mann mit der Waffe zum Kämpfen zu zwingen.

US-Captain........... Ganze Abteilung - kehrt! - Verdammt, was ist denn hier los?

US-Soldat............ Na los, hoch mit Euch!

Brewer................. Was tun Sie, Captain?

US-Soldat............ Los, hoch!

US-Captain........... So die Männer auf die Beine bringen.

Brewer................. Wer ist der Befehlshaber des 20. Maine-Regiments?

Chamberlain......... Sie haben ihn gefunden.

Tom..................... Ja, das ist er.

Brewer................. Sind Sie Chamberlain?

Chamberlain......... Für Sie Colonel Chamberlain

Brewer................. Captain Brewer, Sir, 118. Regiment Pennsylvania. Hiermit übergebe ich Ihnen als Befehlshaber 120 Meuterer. Ich beneide Sie nicht, wir mussten das Bajonett benutzen um diese Männer in Bewegung zu halten. Quittieren Sie den Empfang.

Chamberlain......... (himmt das Papier, reicht es an Tom) Hier, machen Sie das, Lieutenant. (Tom zeichnet ab, reicht es zurück) Sie dürfen gehen, Captain.

Brewer................. Sie sind ermächtigt, notfalls Gewalt anzuwenden, Sir. Wenn Sie sie erschießen wollen, nur zu. Niemand wird etwas sagen.

Chamberlain......... Ich sagte doch, Sie dürfen gehen, Captain.

Brewer................. (grüßt, geht)

Chamberlain......... (grüßt, geht zu den Neulingen) Und Sie können auf gehen. Die Männer brauchen keine Wachen. (zu den Männern) Mein Name ist Chamberlain. Ich bin Colonel dieses Maine-Regiments. Wann haben Sie das letzte Mal was zu Essen bekommen?

Bucklin................. Sie wollten uns durch Hunger brechen. Wir sind noch nicht gebrochen.

Chamberlain......... Ich habe vorhin erst erfahren, dass Sie kommen werden, und deshalb kann ich jetzt erst was kochen lassen. Das Fleisch wird nicht weich werden, weil wir wenig Zeit haben. Wir haben heute einen langen Marsch vor uns und Sie werden mitkommen. Deshalb langen Sie tüchtig zu. Sie werden drüben bei den Bäumen lagern. Sergeant, kümmern Sie sich darum.

Tozier................... Ja, Sir.

Chamberlain......... So. Zuerst essen Sie, und dann komme ich um mir anzuhören, was Sie zu sagen haben. (wendet sich ab)

Bucklin................. (steht auf) Colonel? Colonel, wir haben Grund zur Klage. Sie haben mich als Sprecher gewählt.

Chamberlain......... Ja, in Ordnung. Gut, kommen Sie mit. Die anderen gehen essen. Wir werden uns bald in Marsch setzen.

Tozier................... Also Männer, hoch mit Euch!

Tom..................... Meine Güte, Lawrence…

Chamberlain......... Lächle, und nenn' mich nicht Lawrence. Stehen sie auf?

Tom..................... Ja, Sir.

Chamberlain......... Wie heißen Sie? (schüttelt die Hand)

Bucklin................. Keine Freundlichkeiten, Colonel.

Chamberlain......... Naja, normalerweise bin ich nicht so zwanglos. (setzt sich) Ich habe… ich habe das Kommando über dieses Regiment erst vor ein paar Tagen übernommen, also dachte ich, dass Sie jemand willkommen heißen sollte. Ich hörte, dass Sie hier festgehalten werden sollten, weil Sie sich für drei Jahre verpflichtet haben, und… Entschuldigung, möchten Sie auch einen Kaffee?

Bucklin................. (schüttelt den Kopf)

Chamberlain......... Sind Sie sicher?

Bucklin................. (nickt)

Chamberlain......... Na schon, warum setzten Sie sich nicht, Mister...

Bucklin................. (bleibt stehen) Bucklin. Joseph Bucklin.

Chamberlain......... Bucklin.

Bucklin................. Sehen Sie, Colonel, ich hab' an elf Schlachten teilgenommen. Wieviele waren's bei Ihnen?

Chamberlain......... Nicht so viele.

Bucklin................. Es sind nicht die Papiere. Ich hab' meinen Teil getan, wir alle. Es sind verdammt gute Männer. Man sollte uns nicht auf diese Art behandeln. Sehen Sie hier. (zeigt eine alte Schusswunde am Bein) Glatter Durchschuss.

Kilrain.................. (kommt) Colonel, ein Kurier. (geht)

Bucklin................. Ich will sagen, ich bin müde. Sie wissen was ich meine? Einfach müde. Ich hab' die Armee mit all ihren Offizieren satt, alle. Diesen verdammten Idioten Hooker, diesen Idioten Meade. All diese Typen sind nichts weiter als lausige, schmerbäuchige, verdammt hirnkranke Hasenfüse, die höchstens 'ne Schafherde führen können. Sie sind nicht fähig, ohne 'ne Gebrauchsanweisung Pisse aus 'nem Stiefel schütten zu können. Ich bin es müde. Wir sind gute Männer, und wir hatten undere eigene Fahne. Und diese großkotzigen Idioten behandeln uns wie Hunde oder Schlimmeres. So können wir nicht gewinnen. Mit diesen lahmarschigen Bastarden lässt sich kein Krieg gewinnen, mit diesen versammten Gentlemen, diesen Offizieren.

Kilrain.................. (kommt zurück) Der Kurier, Sir.

Chamberlain......... (steht auf) Gehen Sie nicht weg.

Kurier................... Colonel Chamberlain? (grüßt)

Chamberlain......... (grüßt)

Kurier................... Colonel Vincent möchte, dass das V Corps unverzüglich ausrückt1, und Sie sollen mit dem 20. Maine-Regiment an die Spitze gehen. Dem Maine-Regiment wurde die erste Position zugewiesen. Sie brauchen also Vorhut und Flankenschutz.

Chamberlain......... Flankenschutz?

Kurier................... Ja, Flankenschutz.

Chamberlain......... Gut. Meine Empfehlung an den Colonel. (grüßt)

Kurier................... (grüßt, steigt auf, reitet ab)

Chamberlain......... Captain Clark, Sie haben's gehört. Lassen Sie zum Sammeln blasen und brechen Sie die Zelte ab.

Clark.................... (grüßt, geht)

Chamberlain......... (grüßt, geht zurück zu Bucklin) Und Sie besorgen Sie besser was zum Essen. Sie können es brauchen. Sagen Sie ihren Männern, dass ich kommen werde.

Tom..................... Den Jungs vom 2. Maine-Regiment wird das Essen zugeteilt, Lawrence.

Chamberlain......... Ja. Nenn' mich nicht Lawrence.

Tom..................... Verdammt, Lawrence, ich bin Dein Bruder.

Chamberlain......... Nenn' mich wenigstens vor den Männern nicht beim Vornamen, nur weil Du mein Bruder bist. Das sieht ja sonst nach Vetternwirtschaft aus.

Tom..................... Himmelhergott, General Meade hat seinen eigenen Sohn als Adjutanten.

Chamberlain......... Ja, aber das ist was anderes. Generäle dürfen das. Es gibt nichts was einem Gott auf Erden ähnlicher währe als ein General auf dem Schlachtfeld. Also…

Tom..................... Was wirst Du nun mit ihnen machen, Sir - Colonel, Sir. Du kannst sie nicht erschießen, Du könntest nie nach Maine zurück.

Chamberlain......... Ich weiß, ich weiß. Hm, kommt Zeit kommt Rat. (geht hinüber)

Tozier................... Colonel, Sir? Wissen Sie wer dieser Mann hier ist? Es ist Dan Burns aus Orono. Ich kenne seinen Dad, er ist Prediger. Der beste Flucher den ich kenne, seine Flüche sind über Maine hinaus bekannt.

Chamberlain......... (beachtet ihn nicht, geht zu den Meuterern) Kommt etwas näher, Männer! Ich habe mich mit Soldat Bucklin unterhalten, er erzählte mir von Ihren Problemen. Heute kann ich nichts für Sie tun. Wir rücken gleich aus und werden den ganzen Tag marschieren. Ich habe Befehl, Sie mitzunehmen. Mir wurde gesagt, dass ich… dass falls Sie nicht mitkommen, ich Sie erschießen darf. Naja, Sie wissen, dass ich das nicht tun würde. Ein anderer würde das vielleicht, aber ich nicht. Tja, das wär's. Und jetzt zur gegenwärtigen Lage. Die ganze Rebellenarmee liegt ein Stück die Straße hinunter und wartet auf uns. Deshalb sollten wir uns nicht streiten. Ich sage Ihnen, wir können Sie sehr gut gebrauchen. Wir haben mehr als die Hälfte unserer Männer eingebüßt. Ob Sie mit uns kömpfen oder nicht, werden Sie entscheiden. Und ob Sie mitkommen, dass, naja… Sie kommen mit. Sie wissen wer wir sind und warum wir hier sind. Aber falls Sie mit uns kämpfen wollen, gibt es ein paar Dinge die Sie wissen sollten. Unser Regiment wurde letzten Sommer aufgestellt, in Maine. Wir waren damals eintausend Mann. Davon sind weniger als dreihundert geblieben. Alle von uns haben sich freiwillig gemeldet, genau wie Sie. Einige Männer kamen, weil sie sich zuhause gelangweilt haben. Sie dachten, sie würden bei uns ihren Spaß haben. Einige kamen, weil sie sich schämten, nicht dabei zu sein. Viele aber kamen weil sie wussten, dass es das Richtige ist. Alle von uns haben Männer sterben sehen. Das hier ist eine andere Art von Armee. Wenn Sie in die Geschichte zurückblicken, werden Sie männer finden, die für Geld, um Frauen oder für Beute gekämpft haben. Sie kämpften um Land, um Macht, weil ein König sie anführt, oder weil sie Lust am Töten haben. Wir sind aus einem neuen Grund hier. In der Weltgeschichte ist das noch nicht oft passiert. Wir sind eine Armee, die ausgerückt ist, die Menschen im Süden zu befreien. Amerika soll ein freies Land sein. Das ganze - nicht durch Grenzen in freie Staaten und Sklavenstaaten geteilt - das ganze Land, von hier bis zum Pazifik. Niemand muss sich verbeugen. Niemand ist privilegiert. Hier werdet Ihr nach dem was Ihr tut beurteilt, nicht danach wer Euer Vater war. Hier kann jeder von Euch etwas werden. Hier ist der Ort, sich eine Heimat zu schaffen. Aber es ist nicht das Land. Hier gibt es genügend Land. Es ist die Idee, dass wir alle etwas wert sind, Sie und ich. Wofür wir auch kämpfen, letztlich kämpfen wir für uns. -- Verzeihung, ich wollte keine Predigt halten. Sie können jetzt gehen. Besprechen Sie sich untereinander, und falls Sie sich uns anschließen, können Sie Ihre Musketen zurück haben. Nichts wird von dem hier Gesagten nach oben dringen. Und wenn Sie sich uns nicht anschließen wollen, kommen Sie unter Bewachung mit, und wenn alles vorbei ist, werde ich tun was ich kann dass Sie eine faire Behandlung bekommen. Aber jetzt marschieren wir los. Gentlemen, sollten wir diesen Kampf verlieren, verlieren wir den Krieg. Also, wenn Sie sich uns anschließen, währe ich Ihnen persönlich dankbar. (geht)

1 - Übersetzungsfehler: Der aktuelle Kommandeur des V Corps ist Generalmajor Sykes (als diese Übergabe historisch korrekt bereits im Mai standfand, war es noch Generalmajor Meade). Colonel Vincent hat keine Befugnis, das Ausrücken des gesamten Corps zu "wünschen". Im Original heißt es dagegen korrekt: "Colonel Vincent möchte Sie in Kenntnis setzen, dass das V Corps unverzüglich ausrückt."

 

10 - 29:05 - Das 20. Maine marschiert ab

 

US-Soldat............ Antreten, Männer! Es geht los! Beeilung! Wir brechen auf!

Chamberlain......... (reitet an die Spitze, grüßt)

Spear................... (grüßt) Colonel? Ein schöner Morgen, heute.

Chamberlain......... Captain Spear, sind wir bereit?

Spear................... Jawohl, Sir.

Chamberlain......... Gut, dann rücken wir aus.

Spear................... Mhm. (zieht seinen Säbel) 20. Maine - vorwärts - Marsch! (Reihe setzt sich in Marsch)

Offizier................. Kompanie - rechts schwenkt - Marsch!

 

11 - 30:24 - Buford's Kavallerie erscheint

 

(Buford's Unions-Kavallerie, in der Umgebung von Gettysburg)

Buford................. (reitet an der Spitze) Lassen Sie anhalten.

Gamble................ Kavallerie - halt! (alle halten an, Offiziere an der Spitze sehen mehrmals durch ihre Ferngläser) Kein Zweifel, das ist Infanterie. Ich schätze, eine ganze Brigade.

Buford................. Irgend ein Zeichen von Kavallerie?

Gamble................ Nicht die kleinste. Seltsam, Sir, Infanterie die sich in Feindesland allein bewegt, ohne Schutz. Sehr seltsam, Sir.

Buford................. Ja.

Devin................... Was halten Sie davon?

Buford................. Die kommen direkt hier her.

Devin................... Sir?

Buford................. Lee hat die Richtung geändert. Das ist die Haupttruppe.

Gamble................ Finden Sie? Ich hätte schwören können, dass sie nach Harrisburg wollten.

Buford................. Früher vielleicht. Das sind zu viele Männer für einen Stoßtrupp. Die haben Kraft.

Gamble................ Sir, wollen Sie hier kämpfen? Das ist ein hervorragendes Gelände. Ich bin sicher, dass wir hier die besten Chancen haben.

Buford................. Sie sagen es. Wir bringen beide Brigaden in die Stadt. Das wird die guten Bürger glücklich machen. Gut, sehen wir uns mal um.

Gamble................ Ja, Sir. (reiten weiter)

 

12 - 32:49 - Das 20. Maine unterwegs 1

 

(Taneytown, Maryland, 14 Meilen entfernt)

Mädchen 1........... Ich dachte, der Krieg wäre in Virginia.

Chamberlain......... (reitet zur Seite, steigt ab)

Kilrain.................. Colonel, es wäre schön, wenn Sie…

Chamberlain......... Ein guter Offizier reitet nicht den ganzen Tag. Ich bin sowieso zu lange gesessen.

Tom..................... (reitet heran) He, Lawrence, was glaubst Du? -- (grüßt) Colonel, Verzeihung, ich meine, was denken Sie?

Chamberlain......... (grüßt) Worüber?

Tom..................... Na, über die Jungs von 2. Maine-Regiment, was sonst?

Chamberlain......... Wollen sie einige uns anschließen?

Tom..................... Du wirst es nicht glauben: Alle bis auf sechs.

Chamberlain......... Was?

Tom..................... Ja, ich habe bei der Abstimmung mitgezählt, 114 wollen ein Gewehr in die Hand nehmen.

Chamberlain......... Hervorragend.

Tom..................... Das hast Du gut gemacht, Bruder, richtig gut.

Chamberlain......... Schön, sorgen Sie dafür dass sie nicht zusammen marschieren, klar?

Tom..................... Ja, Sir. Glazier hat die Dickköpfe im Schlepptau, es sind nur sechs.

Chamberlain......... Gut. Besorgen Sie die Namen, stecken Sie sie in verschiedene Kompanien. Sie dürfen nicht zusammen auf einem Haufen hocken bleiben.

Tom..................... Gut.

Chamberlain......... Ich kümmere mich um ihre Musketen.

Tom..................... (grüßt) Colonel, Sir. (geht)

Chamberlain......... (grüßt)

Kilrain.................. (lächelt)

 

14 - 34:02 - Buford entwirft einen Plan

 

(Lutheranisches Theologisches Seminar, Gettysburg)

Buford................. Sie wissen was morgen früh hier passieren wird?

Devin................... Sir?

Buford................. Die ganze verdammte Rebellenarmee wird hier sein. Sie werden durch die Stadt ziehen, diese Hügel besetzen, und wenn unsere Leute eintreffen, werden die auf uns herabsehen und wir werden verdammt draufzahlen müssen. Verfluchte Hügel. Meade wird langsam hereinkommen, vorsichtig, neu im Kommando. Aber Washington wird ihm im Genick sitzen. Die Drähte werden heiß laufen mit dem Befehl "Angriff", "Angriff". Also wird er versuchen, einen Ring um diese Hügel zu ziehen. Und wenn Lee's Armee sich schön hinter den dicken Felsen in den höheren Lagen verschanzt hat, wird Meade, wenn er das hier koordinieren kann, endlich angreifen, geradewegs die Hügel hinauf und direkt über dieses herrliche freie Feld durch ihr Feuer. Wir werden wie Helden angreifen, und wir werden wie Helden abgeschlachtet werden. Und später werden Männer mit Zylindern und goldenen Uhren sich mit der Faust an die Brust schlagen und loben, was für ein tapferer Angriff das war. - Ich hab' das Leben eines Soldaten gelebt, aber ich hab' noch nie etwas mit so brutaler Klarheit gesehen. Es ist als ob ich die blauen Truppen tatsächlich sehen könnte, in einem langen, blutigen Moment, wie sie die Böschung hinaufsteigen bis zum felsigen Gipfel, so als wenn es geschehen wäre und bereits Geschichte ist. Ein starres, trauriges Bild steht da vor meinen Augen. So als ob es schon geschehen wäre und man kann nichts mehr dagegen machen. So wie man sich manchmal vor einer schlecht geplanten Attacke fühlt. Man weiß, dass es schief gehen wird, aber man kann sie nicht mehr aufhalten. Man muss daran teilnehmen und zusehen, wie sie scheitert.

Devin................... Sir.

Buford................. Wir haben 2.500 Mann. Und General Lee's Armee kann morgen mit 25.000 Mann gegen uns vorrücken. Wenn wir uns in diesem Kampf ein paar Stunden halten, haben wir viel geschafft. Wir müssten sie dort blockieren bis die Haupttruppen eintreffen. Wir müssen den Feind von den Hügeln fernhalten.

Devin................... Die Truppe ist bereit zu kämpfen. Das steht außer Frage, Sir.

Buford................. Wir werden die Rebellen zwingen, sich zu verteilen. Der Weg, den sie herunterkommen, ist schmal. Wenn wir sie stoppen können, müssen sie länger durch's Gelände, um sich in Stellung zu bringen. Ist Calef's Batterie schon oben?

Devin................... Sir, er lässt seine Kanonen gerade aufstellen.

Buford................. Wie weit liegt Reynolds mit den Hauptstreitkräften zurück?

Offizier................. Ungefähr zehn Meilen, Sir. Nicht viel mehr.

 

15 - 37:58 - Die Rebellen kommen tatsächlich

 

Gamble................ (gallopiert heran, steigt an) Sir, (grüßt) Sie hatten Recht. Meine Späher melden, dass die Rebellenarmee ohne Zweifel hierher kommt. Sie marschieren konzentriert in diese Richtung.

Buford................. Wir müssen sie morgen aufhalten. Reynolds muss Zeit haben, mit der Infanterie herzukommen. Wenn wir die höheren Lagen halten, haben wir eine Chance, die kommende Schlacht zu gewinnen. Verstanden?

Offiziere............... Ja, Sir.

Buford................. Stellen Sie die Kanonen entlang des Weges auf. Achten Sie auf gute Deckung. Die Rebellen werden im Morgengrauen angreifen. Wir müssen sie unbedingt zwei Stunden aufhalten.

Devin................... Zur Hölle, General. Das können wir. Wenn es darauf ankommt, den ganzen Tag lang. (zustimmendes Gemurmel) Am Thoroughfare Gap haben sie gegen Longstreet standgehalten, über sechs Stunden.

Gamble................ Sie vergessen, es war niemand gekommen.

Buford................. Die Rebellen werden mit dem ersten Licht angreifen, also machen Sie die Augen auf. Sorgen Sie dafür, dass uns die Vorposten rechtzeitig warnen. Das wär's, Gentlemen. Beziehen wir unsere Posten.

 

16 - 39:46 - Brief an den Kommandeur

Buford................. (schreibt) General Reynolds, meine Truppen haben auf gutem Gelände westlich von Gettysburg auf dem Chambersburg Pike Aufstellung genommen. Ich habe Aufklärungstrupps in jede Richtung gesandt, aus der der Feind sich nähern könnte. Ich bin überzeugt, dass sich Hill's Corps westlich von hier kurz hinter Cashtown zusammengezogen hat. Die Vorposten des Feindes befinden sich vier Meilen von meiner Position entfernt. Gerüchten nach wird Ewell über die Berge aus Carlisle kommen. Wenn das stimmt, werden sich zwei Corps der Konföderierten morgen früh hier treffen, eines aus dem Westen und das andere aus dem Norden. Möchten Sie, dass ich die Stellung im Falle eines Angriffs halte? Ich bitte im Bestätigung. John Buford.

 

17 - 40:35 - Erster Kontakt wird berichtet

 

(Mittwoch, 1. Juli 1863, der erste Tag der Schlacht)

Lee...................... (denkt, während er zum Pferdeplatz geht) "Beuge Deinen Himmel herab, oh Herr, und steige zu uns hernieder. Berühre die Berge und lasse sie rauchen. Segne meine Kraft, Herr, die meine Finger lehrt zu kämpfen, und meinen Verstand, den Krieg zu führen. Amen." (zu den Pferden) Guten Morgen, Lucy. Traveller, auch Dir einen guten Morgen.

Taylor.................. (kommt) Morgen, Sir.

Lee...................... Guten Morgen, Major Taylor. (grüßt)

Taylor.................. General, wollen Sie nicht frühstücken?

Lee...................... Nein, danke.

Taylor.................. Wir haben bergeweise süße Pfannkuchen, frische Butter, Speck, Schinken, Wagenladungen Äpfel, reife Kirschen. Sie sollten richtig reinhauen, Sir, mit freundlichen Grüßen des Commenwealth von Pennsylvania.

                            (Kapelle beginnt zu spielen)

Longstreet............ (reitet heran, grüßt zu Taylor, steigt ab) Guten Morgen, Sir.

Lee...................... General Longstreet, ich grüße Sie. (grüßt)

Longstreet............ (grüßt) Die Truppen der Nordstaaten sammeln sich.

Lee...................... Ja, mir wurden Informationen Ihres Harrison's bestätigt. Er sagt, ihr neuer Kommandant ist tatsächlich George Meade.

Longstreet............ Ich habe Meldungen über die Unions-Kavallerie in Gettysburg.

Lee...................... Die Kavallerie?

Longstreet............ Mhm.

Lee...................... Aber General Hill meldet nur Miliz.

Longstreet............ Tatsächlich?

Lee...................... Mhm.

Longstreet............ Tja, es ist Kavallerie. Und wo Kavallerie ist, ist die Infanterie nicht weit. Meade kommt schnell näher. Es könnte sein, dass er uns von hinten umgehen möchte.

Lee...................... Hinter uns, vor uns, auf die Richtung kommt es nicht an. Wir werden gegen ihn kämpfen, wo immer er ist.

Longstreet............ Der alte Lincoln ist sicher besessen davon, uns aus Pennsylvania rauszuwerfen.

Lee...................... Wir haben heute eine große Chance.

Longstreet............ Das sehe ich auch so. Wir wollten ihre Armee aus Virginia in's offene Feld locken. Jetzt sind sie auf freiem Feld.

Lee...................... Meade's Truppen haben einen Gewaltmarsch hinter sich und das Wetter war ungewöhnlich heiß. Seine Männer werden erschöpft und müde sein. Sie werden nach und nach eintreffen. Wenn wir uns konzentrieren, können wir ihn angreifen, wenn er raufkommt. Und können wir ein paar seiner Corps aufreiben, stehen die Chancen eins zu eins. Wir müssen schnell und hart zuschlagen. (hört Geschützfeuer) Welche Artillerie ist das, Major?

Taylor.................. Ich weiß nicht, Sir. General Heth ist vorn.

Lee...................... Meine Instruktionen waren doch klar.

Taylor.................. Ja, Sir. An alle Kommandanten: vermeiden Sie den Kontakt mit dem Feind, bis sich unsere Armee vereinigt hat.

Lee...................... Und General Heth?

Taylor.................. Hat Anweisung, kein größeres Gefecht zu provozieren. Ich hab's ihm heute Morgen selbst gesagt.

Lee...................... Wir sollten näher an die Front rücken. Lassen Sie General Heth holen. Ich muss wissen, was los ist.

Taylor.................. Ja, Sir. (geht)

Lee...................... General, ich möchte, dass Sie in dieser Schlacht hinter der Hauptlinie bleiben. Unsere Armee hat bereits zu viele ihrer Kommandeure verloren, und Sie, Sir, haben die schlechte Angewohnheit, sich zu weit nach vorn zu begeben.

Longstreet............ Ich kann von hinten nicht führen.

Lee...................... Darf ich offen sprechen, Sir? Ich kann es mir nicht leisten, Sie zu verlieren. Also, General, machen Sie das Beste aus dem Tag. Sie können Ihre Corps holen.

Longstreet............ Sir. (grüßt, geht)

Lee...................... (grüßt) -- Major Taylor, lassen Sie Traveller satteln. Ich werde mich mal selbst umsehen.

Taylor.................. (kommt) Selbstverständlich, Sir. (geht)

 

18 - 44:11 - Buford postiert seine Einheiten

 

Buford................. (auf dem Dach des Seminars, sieht mit dem Fernglas konföderierte Infanterie auf Marsch, Artillerie-Feuer, Truppen rennen in Position, Kampf) Sie bringen eine Brigade in Stellung, das ist alles. Ich habe die bessere Position und sie greifen mich mit einer Brigade an. Reizend. Wirklich reizend. - Noch nicht. Gehen wir runter, Gentlemen. (steigen hinab)

CS-Soldat............ Zurückziehen! Zurückziehen!

Gamble................ Sie rennen wie die Hasen. (Buford reitet heran, sie grüßen) Gute Ernte, Sir.

Buford................. Wie sind Ihre Verluste?

Gamble................ So gut wie keine, Sir. Wir haben sie auf offenem Gelände erwischt. Wir hatten sie gut im Griff. Alles arrogante Kerle. Sie kamen direkt auf uns zu. Wir haben Gefangene gemacht. Sie kommen aus Heth's Division und aus Hill's Corps. Das haben wir vor uns. Eine neue Division, ich schätze 8.000 Männer, alle in Hörweite, gleich dahinten auf dem Weg der nach Cashtown führt, nur ein kleines Stück hoch.

Buford................. Sie werden eine Weile brauchen, ihre Reihen wieder zu ordnen.

Gamble................ Ja, Sir, aber Hill's Corps steht hinter ihnen, vielleicht 25.000 Mann. Und danach kommt Longstreet. Ewell steht im Norden.

Buford................. Ich weiß, Colonel, ich weiß.

Gamble................ Die Sache ist die, Sir, wenn John Reynolds eintrifft, wird er nur einen Teil seiner Armee mitbringen. Ich sehe das so, Sir: Die Rebellen werden mit allem was sie haben schon heute Nachmittag hier sein. Sir, was soll ich jetzt also machen?

Buford................. Heth wird bald wieder zurückkommen. Wenn er nur ein bisschen Grips hat - und er ist nicht dumm - wird er wissen, dass er zumindest eine ganze Brigade vor sich hat. Er wird nicht warten, bis die ganze Division in Reih und Glied ist. Das würde zu lange dauern.

Gamble................ Sir, er braucht auch keine ganze Division.

Buford................. Das meinte ich. Hat Devin irgendeine Aktivität an der linken Flanke gemeldet?

Gamble................ Nein, Sir, alles still.

Buford................. Gut. Ich werde Devin befehlen, seine Deckung im Norden zu verlassen und sich mit seinen Jungs an Ihre Seite zu stellen. Das verlängert die Front. Wenn Heth zurückkommt, trifft er auf zwei Brigaden statt auf eine. Das sollte ihn am Vormarsch hindern bis Reynolds eintrifft.

Gamble................ Jawohl, Sir. - Hmm, ich bin froh, dass der Regen aufgehört hat. Reynolds soll durch nichts aufgehalten werden.

Buford................. Passen Sie auf sich auf, Colonel.

Gamble................ Ich bin die Vorsicht in Person. Keine Sorge, Sir. (grüßt, reitet ab)

Buford................. (grüßt)

 

19 - 48:00 - Konföderierte auf dem Marsch

 

(Cashtown, 8 Meilen westlich)

(Konföderierte Truppen marschieren durch die Stadt, Lee und sein Stab im Sattel, kein expliziter Dialog)

Lee...................... (im Stattel, spricht mit A.P. Hill, unhörbar)

Hill...................... (nur in Hose und rotem Hemd, spricht mit Lee, deutet die Straße hinab, unhörbar)

 

20 - 48:47 - Kämpfe bei der Stadt

 

US-Soldat............ Feuer! - Rückzug! Zurückziehen!

(Kampf)

CS-Soldaten......... Feuer! - Feuer! - Feuer! - Feuer!

US-Soldat............ Schneller nachladen, Leute!

US-Soldat............ Vorwärts, Leute! Tempo! Vorn in die erste Reihe!

Buford................. (beobachtet) Der Mann hat Recht. Vorrücken!

Devin................... Nicht nachlassen! Weiterfeuern! Vorwärts, Jungs! Gebt's ihnen, Jungs! Dranbleiben und Feuern! Nicht nachlassen! Zielt!

US-Soldat............ Gamble ist verwundet, Sir. Da vorne. Aber es ist nicht sehr schlimm, Sir.

Gamble................ (rappelt sich auf) Schon gut, schon gut. (zu Buford) Das war knapp, Sir.

Melder................. Sir, Nachricht von Colonel Devin. Keine Probleme an der rechten Flanke. Sie kamen dicht dran. Sie haben die Reservetruppen zuhilfe genommen, aber nicht alle, Sir. Wir wussten nicht, ob Sie weitere Befehle haben.

Buford................. Sagen Sie Devin, die ganze Reserve soll vorrücken.

Melder................. (grüßt, reitet ab)

Buford................. (grüßt)

Devin................... Los Leute! Weiterfeuern! Feuer!

CS-Soldaten......... Feuer! - Feuer! - Feuer! - Feuer!

Lieutenant............ (wieder auf dem Dach-Posten, zu Buford) Sir, General Reynolds!

Buford................. Gott sei Dank.

Reynolds............. (reitet heran, hält an, zu Buford auf dem Dach) Wie geht's, John.

Buford................. Das dicke Ende kommt noch.

Reynolds............. Halten Sie durch?

Buford................. Ich denke schon. (wendet sich zum Abstieg)

Reynolds............. (neben Buford reitend) Dieser Heth hat wahrscheinlich 10.000 Mann, die die Straße herunterkommen. Meinen Sie nicht auch?

Buford................. Ja, Sir. Aber es werden sehr viel mehr hinter ihm kommen.

Reynolds............. Wir jedenfalls können 20.000 auf's Feld schicken. Ich finde, wir stehen sehr gut da.

Buford................. Für eine Weile, Sir.

Reynolds............. Ich werde sofort all meinen Kommandanten befehlen, sich so schnell wie möglich hier her zu begeben. Perfektes Gelände.

Buford................. Denke ich auch, Sir.

Reynolds............. Dann wollen wir mal Harry Heth überraschen, hm? Ho. (reitet an)

 

21 - 53:13 - Heath meldet an Lee

 

Heth..................... General (grüßt)

Lee...................... (grüßt) General Heth.

Heth..................... Sir, ich gebe Rapport.

Lee...................... Ich höre.

Heth..................... Es ist seltsam, Sir. Die Situation ist sehr verworren.

Lee...................... Was ist geschehen?

Heth..................... Ich bin heute morgen vorgerückt, wie Sie befohlen hatten. Ich dachte es wären nur ein paar Milizen, aber es war gut ausgerüstete Kavallerie, Sir2. Soviel war es aber nun auch wieder nicht, und meine Jungs ließen sich kaum bremsen. Ich dachte, wir sollten uns durch ein paar Kavalleristen nicht aufhalten lassen. Aber sie konnten gut kämpfen. Sie haben geradezu verbissen gekämpft, Sir.

Lee...................... Und weiter, General?

Heth..................... Naja, Sir, sie… sie wollten nicht weichen. Meine Jungs sind richtig in Wut gekommen. Wir teilten die Division und haben ihnen nachgesetzt. Gerade hatten wir sie in die Flucht geschlagen, als sie ganz unerwartet plötzlich Unterstützung durch Infanterie bekamen. Wir wurden zurückgestoßen, dann… dann haben wir uns neu formiert und es noch einmal versucht. Wir konnten Ihnen ja das Gelände nicht überlassen, Sir. Aber ganz plötzlich kommt noch mehr Yankee-Infanterie. Ich kann nicht sagen, wie viele. Ich weiß nicht was ich hätte sonst tun sollen. Als es losging, war es ein kleines Scharmützel, und nachher sah es aus als ob ich mich mit der halben Yankee-Armee eingelassen hätte.

Lee...................... Sowas kann leicht außer Kontrolle geraten. Deshalb gibt es Befehle. Könnten Sie sich möglicherweise geirrt haben.?

Heth..................... Nein, Sir.

Lee...................... Konnten Sie den Gegner identifizieren?

Heth..................... Die Infanterie ist das I Corps, die Schwarzhüte. Dann ist da noch ein weiteres Corps, das wir nicht erkennen konnten.

Lee...................... Ich brauche unbedingt alle Informationen über die Stärke des Feindes. Major Taylor?

Taylor.................. Sir?

Lee...................... Ich möchte, dass Sie selbst zur höchsten Stelle reiten und sich einen Überblick verschaffen. Seien Sie vorsichtig.

Taylor.................. Ja, Sir. Haaa! (reitet ab)

Heth..................... Sir, soll ich zur Attacke reiten?

Lee...................... Nein, Sir. Für ein Gefecht sind wir noch nicht genug vorbereitet. General Longstreet ist noch nicht mit seinem Corps hier.

Heth..................... Sir, der Feind ist desorganisiert. Wenn wir jetzt alle Kräfte in's Feld werfen, werden wir im Vorteil sein. (Geschützfeuer)

Lee...................... Ist das Ihre Artillerie?

Heth..................... Ja, Sir.

Lee...................... Ich kann mir nicht vorstellen, was mit General Stuart los ist. Ich habe nichts von ihm gehört, verstehen Sie?

Heth..................... Ja, Sir.

Lee...................... Ich habe keine Ahnung, was wir vor uns haben. Es könnte die ganze Nordstaatenarmee sein.

2 - Übersetzungsfehler: Im englischen Original stellt Heth treffend fest, dass es sich um "abgesessene Kavallerie" handelt, also um Kavallerie-Einheiten, die ohne Pferde vorgingen.

 

22 - 55:03 - Noch mehr Konföderierte im Anmarsch

 

(Kampf)

Melder................. Sir, Meldung von Colonel Babbit: Die Rebellen nähern sich von Norden. Ihre Befehle, Sir?

Buford................. Ewell's Corps. Er wird versuchen, uns seitlich zu umgehen. Wir müssen sie zwingen, sich aufzulösen. Sagen Sie Colonel Devin, er soll sich so schnell wie möglich dorthin begeben. Gamble's Jungs werden in den Stattel steigen und in Kürze dort sein.

Melder................. (reitet ab)

US-Soldat............ Schneller laden, Jungs! Es geht um Euer Leben!

 

23 - 56:00 - Lee befiehlt den Angriff

Melder................. General Rodes ist auf Yankee-Kavallerie gestoßen, Sir. Buford's Brigaden. General Early ist direkt hinter ihm und wird in circa einer Stunde auf dem Feld sein. Sir. Hüah! (reitet ab)

Lee...................... Womöglich wird General Early in Kürze von der halben Armee der Union angegriffen werden. Ist das Pender's Artillerie?

Heth..................... Ja, Sir. Er ist jetzt oben, Sir. Vier Batterien in Position, zwei weitere in Reserve. Sir, mit General Rodes, wenn er angreift, und Pender und mir haben wir drei Divisionen. Wir könnten sie auslöschen.

Taylor.................. (kehrt zurück) General, Sir, ich habe nur zwei Yankee-Corps gesehen, das I und das XI. Außerdem habe ich Early's Vorhut nördlich von Rodes' Linien herunterkommen sehen. Er wird jede Minute in ein Gefecht verwickelt werden.

Heth..................... Sir, wir haben 20.000 Infanteristen, die direkt hinter den Linien der Union herunterkommen. Wir haben sie, Sir.

Lee...................... (denkt) So Gott will. (sagt) Gentlemen, anscheinend ist die Schlacht bereits im Gange. General Heth, Sie werden angreifen. Mein Befehl an alle Kommandierenden lautet: Angriff. (grüßt zu Heth)

Heth..................... (grüßt)

 

24 - 56:57 - Reynolds' Truppen kommen an

(Unions-Infanterie marschiert heran, Reynolds beobachtet sie im Sattel, kein Dialog)

 

25 - 57:23 - Sie halten die Stellung noch

 

US-Soldat............ Feuer! Feuer!

US-Soldat............ In Linie antreten!

Reynolds............. Vorwärts, Männer! Letzte Brigade vorrücken! - Treibt die Bastarde aus dem Walt! Vorwärts, Männer! Gott ist mit Euch! (wird von einem Scharfschützen erschossen, fällt vom Pferd)

Veil...................... (untersucht Reynolds) Er ist tot.

 

26 - 59:15 - Das 20. Maine unterwegs 2

 

(Baltimore Pike, 12 Meilen entfernt)

Tom..................... (beim Marschieren) Bei unserer Brigade wird Ihnen sofort auffallen, dass wir ein eigenes Hornsignal haben. Kennen Sie zufällig Dan Butterfield?

US-Soldat............ General Butterfield? Der bei Hooker war? Der, ja?

Tom..................... Ganz recht, den meine ich. Er war hier Brigadekommandant.

US-Soldat............ Ja, er war 'ne Kanone. Keiner konnte wie er auf den Putz hauen.

Tom..................... Hm, ich weiß nicht. Aber eines weiß ich: er komponierte Hornsignale. Bei unserer Armee gibt es zu viele Hornsignale. Wir haben eines für die Artillerie, die Infanterie, Aufstehen, Essen, Rückzug. Wie dem auch sei, der alte Butterfield schrieb ein eigenes für unsere Brigade. Mal angenommen, es gibt einen Befehl für Sie und mich. Irgendein verdammter Idiot bläst sein Horn und wir denken wir sind gemeint. Stimmt aber garnicht. Wir machen also weiter und befolgen den Befehl. Und als nächstes stecken wir 'ne Salve ein.

US-Soldat............ Ja, das ist mir auch schonmal passiert. Das heißt, uns. Die eine Hälfte griff an und die andere zog sich zurück. Ich konnt's mir aussuchen.

Tom..................... Und deswegen haben wir hier ein eigenes Signal. Wenn Sie es hören, wissen Sie, Sie sind dran. Es geht so: (singt tada-da-da…)

Kilrain.................. Colonel, Sir, ich bitte um Verzeihung, Colonel, aber würde uns der Colonel einen Gefallen tun und sich wieder auf das verdammte Pferd setzen? Ich sage Ihnen, ich hab's nicht einfach mit den neuen Rekruten, wenn die Offiziere in ihren Augen ohne Verstand sind, Sir.

Tom..................... (marschiert heran) Lawrence - Sir. Wir sind heute über 20 Meilen marschiert, über 100 Meilen in fünf Tagen, Sir.

Chamberlain......... Irgendwas geht hier vor.

Vincent................ (reitet heran mit Begleitung) Colonel Vincent, Sir.

Chamberlain......... (grüßt) Colonel Chamberlain.

Vincent................ Ganz schon weit weg vom Bowdion College, was?

Chamberlain......... Auch nicht weiter als von Havard.

Vincent................ In der Tat. Mit etwas Glück werden wir die Alma Mater wiedersehen. (Chamberlain nickt) In der Zwischenzeit bringen Sie ihre Jungs so gut voran wie Sie können. Zwei Corps sind in Gettysburg in Kampfhandlungen verstrickt. Deswegen werden Sie auch die Nacht durchmarschieren.

Chamberlain......... Ja, Sir. (grüßt)

Vincent................ (grüßt) Viel Erfolg. (zu seinen Männern) Wir müssen weiter. (reitet ab)

 

27 - 1:01:28 - Lee's interpretierbarer Befehl

 

(Kampf)

CS-Soldat............ Bewegt Euch! Schneller nachladen!

CS-Soldat............ Und - Feuer!

Melder 1............... (gallopiert heran) Sie fliehen! Sie fliehen! (hält, grüßt) Generel Pender bittet melden zu dürfen, dass der Feind sich zurückzieht, Sir. Er ist auf der Flucht.

Lee...................... Danke, Lieutenant.

Melder 1............... (grüßt, reitet ab)

Melder 2............... (reitet heran, grüßt) General Early meldet, der Feind hat einen Einbruch auf der linken Flanke erlitten. Er ist auf der Flucht durch Gettysburg.

Lee...................... (grüßt) Sehr gut. Danke, Corporal.

Melder 2............... (grüßt, reitet ab)

Lee...................... Emory?

Emory.................. Sir?

Lee...................... Suchen Sie General Hill's Geschützmeister.

Emory.................. Ja, Sir.

Lee...................... Er soll diesen Hügel unter Beschuss nehmen, und zwar so stark wie möglich.

Emory.................. Ja, Sir. (reitet ab)

Lee...................... Machen Sie. Major Taylor?

Taylor.................. Ja, Sir?

Lee...................... Diese Nachricht überbringen Sie persönlich. Finden Sie General Ewell. Sagen Sie ihm, dass die Unionstruppen ungeordnet fliehen. Er soll den Feind nur so weit vor sich her treiben, bis er die Höhen besetzt hat. Sagen Sie ihm, er soll diesen Hügel unbedingt nehmen, den hinter der Stadt3 Haben Sie verstanden?

Taylor.................. Ja, Sir. (grüßt)

Lee...................... Na los.

Taylor.................. Haaa! (reitet ab)

Lee...................... Longstreet.

Longstreet............ (reitet heran, grüßt) Glückwunsch, General.

Lee...................... (grüßt) Sehen Sie sich das mal hier an.

Offizier................. General Lee, kaum zu glauben, das läuft ja wie geschmiert.

Lee...................... Wir hätten's nicht besser planen können. Das Einzige worauf ich jetzt noch dränge ist, dass wir diesen Hügel vor Einbruch der Nacht besetzen.

Melder 3............... (hält) Sir, Sir, die Unionsarmee ist durch Gettysburg durchgezogen. Sie formieren sich neu auf den Hügeln hinter der Stadt. (reitet ab)

Lee...................... Sollen sie.

Longstreet............ Geradezu perfekt. Jetzt haben wir sie da wo wir wollen. Wir müssen nur noch nach Süden schwenken, dann die Straße nach Osten marschieren und uns zwischen sie und Lincoln setzen. Dann werden sie uns angreifen müssen. Und dann haben wir sie, General.

Lee...................... An Absetzen denken Sie?

Longstreet............ Sir, ich hatte immer den Eindruck, Sie würden einer defensiven Strategie das Wort reden. Das heißt, Sie nutzen jede Möglichkeit, um die Armee zu schonen, um ihre Schlagkraft zu erhalten.

Lee...................... Das schon, aber jetzt hat sich die Situation verändert.

Longstreet............ Und in welcher Hinsicht?

Lee...................... Wir treiben sie inzwischen zurück. Sie sind auf der Flucht, sie verlassen die Stadt. Warum sollten wir unter diesen Umständen nach Süden und Osten abmarschieren? - Major Marshall?

Marshall............... Ja, Sir? (reitet vor)

Lee...................... Ich hatte angeordnet, den Hügel unter Beschuss zu nehmen, aber es passiert nichts. Schicken Sie jemand, der nachsieht.

Marshall............... Ja, Sir. Wird erledigt. (reitet ab)

Lee...................... Danke. - Woran denken Sie, General?

Longstreet............ Vielleicht war es falsch, hier zu kämpfen.

Lee...................... Ja, ich weiß. Aber wir haben uns behauptet. Die Männer sind tapfer.

Longstreet............ Ja, Sir, und das waren sie immer. Aber morgen sind wir vielleicht zahlenmäßig unterlegen, und die Yankees haben sich auf den Hügeln verschanzt.

Lee...................... General, Sie wissen, wir haben uns nie darum gekümmert, ob wir zahlenmäßig unterlegen waren.

Longstreet............ Ja, Sir, da haben Sie Recht. Aber wenn wir jetzt südlich Richtung Washington ziehen, dann müssen sie uns nachsetzen und wir können uns das Schlachtfeld aussuchen.

Lee...................... Aber der Feind ist hier. Wir wollen den Kampf nicht, aber der Kampf ist hier. Kein einziger Soldat würde begreifen, warum wir uns nach diesem Erfolg zurückziehen.

Longstreet............ Nein-nein, das wäre kein Rückzug. Eine Gefechtsumstellung.

Lee...................... Unsere Kanonen werden sie von diesem Hügel vertreiben, oder Sie werden sie vertreiben. Aber wenn Meade morgen eintrifft, kann ich diese Armee nicht mehr fortbewegen. Nein, ich werde angreifen.

Longstreet............ General, wenn Meade morgen früh da oben sitzt, dann weil möchte dass wir ihn angreifen. Wir haben bis jetzt zwei Corps zurückgetrieben, aber es kommen fünf weitere nach. (Lee schweigt) General, ich führe meine Jungs so schnell es geht hoch. (grüßt)

Lee...................... (grüßt) Viel Erfolg. General?

Longstreet............ Sir.

Lee...................... Harrison hatte Recht, dieser Schauspieler. Wäre sein Bericht nicht gewesen, hätte unsere ganze Armee Zug um Zug aufgerieben werden können. Vielleicht hätte hier die ganze Streitmacht der Union gewartet, während wir umgedreht hätten. Ich bin Ihnen zutiefst dankbar, Sir.

Longstreet............ (nickt, grüßt, reitet ab)

Lee...................... (grüßt)

3 - Ausgerechnet dieser kritische, disputable Befehl von Lee wurde falsch übersetzt. Er befahl Ewell nicht, den Hügel "unbedingt" zu nehmen, sondern "wenn möglich". Ewell hielt den praktikablen Moment jedoch diesen Tag nicht für gekommen, was der Union in der Folge einen strategischen Vorteil gab.

 

28 - 1:05:58 - Drei gefangene Südstaatler

 

Tom..................... (geht an zwei musizierenden Soldaten vorbei zu drei konföderierten Gefangenen) Hallo Männer. Aus welcher Einheit seit Ihr?

Gefangener.......... Archer's Brigade, Division Heth.

Tom..................... Wo haben Sie gelebt?

Gefangener.......... In Tennessee. Und Sie wohnen…?

Tom..................... In Maine. Ich war noch nie in Tennessee.

Gefangener.......... Tja, und ich bin noch nie in Maine gewesen.

Tom..................... Gegenüber Gefangenen möchte ich den Respekt wahren. Trotzdem frage ich mich, wass Sie mit diesem Krieg erreichen wollen.

Gefangener.......... Was wollen Sie?

Tom..................... Nun, die Sklaven befreien. Und die Union bewahren.

Gefangener.......... Ich weiß nicht, wie's bei den Anderen steht, aber für die Schwarzen kämpfe ich nicht. Ich kämpfe für meine Rechte, wir alle kämpfen dafür.

Tom..................... Für Ihre was?

Gefangener.......... Für meine Rechte. Warum könnt Ihr Leute nicht so leben wir Ihr wollt, und uns so leben lassen wie wir wollen. Wie heißt es so schön, "leben und leben lassen". Wenn man sich daran halten würde, gäbe es weniger Ärger.

Tom..................... Wo wurden Sie gefangen?

Gefangener.......... Am Eisenbahnkreuz westlich, von Gettysburg4. Sah furchtbar aus. Viele Burschen haben dort ihr Leben verloren. Viele Blau- und Grauröcke. Und Sie? Haben Sie genug von diesem Krieg gesehen?

Tom..................... Ja, ich denke schon.

Gefangener.......... Und ich schätze, ich auch. Den Rest werde ich wohl hier absitzen.

Tom..................... (nickt) Tja, vielen Dank für das Gespräch.

Gefangener.......... (grüßt) Wir sehen uns in der Hölle, Yankee.

Tom..................... (grüßt) Wir sehen uns in der Hölle wieder. (geht)

Diese Szene wurde einem bekannten Gemälde aus dem Jahr 1866 nachgestellt, das genau jene drei Gefangenen zeigt, die von einem US-Sergeant bewacht und von einem US-Offizier gemustert werden.

4 - Übersetzungsfehler: gemeint ist kein Eisenbahn"kreuz", sondern ein für eine noch zu bauende Bahnstrecke angelegter Einschnitt. Die Bahnlinie endete seinerzeit noch von Osten kommend in Gettysburg.

 

29 - 1:08:10 - Ein Entflohener

 

Kilrain.................. Ich hab einen John Henry gefunden, Sir.

Chamberlain......... John - wer?

Kilrain.................. Na, wie man so sagt, einen geflüchteten Sklaven, Sir. Ich hab' ihn stöhnen gehört.

Chamberlain......... Ist er verwundet?

Kilrain.................. Ich weiß es nicht.

Chamberlain......... (geht in die Hocke) Tja, der Mann ist erschöpft.

Soldat.................. Wir besorgen ihm was zu essen. Der Sanitäter wird bald kommen.

Chamberlain......... Wissen Sie seinen richtigen Namen.

Kilrain.................. Er sagte was, aber ich hab's nicht verstanden. Zur Hölle, Colonel, ich kann keinen südlich von Mason Dixon verstehen, ob Rebell oder Schwarzer.

Chamberlain......... (steht auf) Gut, Männer, steht bequem. Sergeant, kümmern Sie sich um ihn. (geht mit Kilrain weiter) Vor dem Krieg hatten wir öfter Besuch aus dem Süden. Die Leute waren immer so zuvorkommend und gebildet. Aus Höflichkeit vermieden wir das Thema Sklaverei. Doch zum Ende hin konnte man dem nicht mehr ausweichen. Ich hab' das nie begriffen, auch jetzt noch nicht. Ich… ich weiß nicht, warum. Sie kämpfen so gut. - (setzt sich unter einen Baum) Sagen Sie, Buster, was halten Sie von den Schwarzen?

Kilrain.................. Tja, wenn's um die Rasse geht, ich weiß es wirklich nicht. Aber deshalb schäme ich mich nicht. Die Sache ist die: ich kann nicht über eine Rasse urteilen. Jeder Mensch, der das tut, hat meiner Meinung nach ein Spatzenhirn. Ich kann nur jeden Menschen für sich beurteilen.

Chamberlain......... Für mich hat's nie einen Unterschied gegeben.

Kilrain.................. Gar keinen?

Chamberlain......... Nein. Natürlich hab' ich nicht zu viele befreite Sklaven kennengelernt, aber die die ich in Bangor, in Portland kennengelernt habe… man sah ihnen in's Auge und da war ein Mensch. Der "Göttliche Funke", wie meine Mutter zu sagen pflegte. Nur das ist entscheidend. Rassen, das sind Menschen. "Welch ein Kunstwerk ist der Mensch. Sein Wesen, die Gestalt, seine Fähigkeiten, seine Bewegung, ein bewunderswertes Geschöpf. Er könnte ein Engel sein."

Kilrain.................. Also wenn er ein Engel sein sollte, dann bin ich mir verdammt sicher, er ist ein Todesengel. Colonel, mein Guter, Sie sind ein feiner Mann. Ich sehe einen gewaltigen, einen Riesen-Unterschied zwischen uns, und doch bewundere ich Sie. Sie sind ein Idealist, zum Glück. Aber in Wahrheit, Colonel, kann es einen "Göttlichen Funken" nicht geben. Denn es gibt viele Männer, die nicht mehr wert sind als ein toter Hund, glauben Sie mir, wenn Sie sehen wie sie einander aufhängen, wie ich es in der Heimat gesehen habe. Gleichheit? Ich kämpfe für Gerechtigkeit, will beweisen dass ich besser bin als viele von denen. Wo wollen Sie diesen "Göttlichen Funken" gesehen haben, Colonel? Wo haben Sie diese angebliche Gleichheit gesehen? Es gibt nicht zwei Dinge auf Erden, die gleich sind oder die eine gleiche Chance haben, nicht ein Blatt, nicht ein Baum. Mancher Mann ist schlechter als ich und mancher ist viel besser. Wissen Sie, ich glaube, die Rasse oder die Heimat zählt einen Dreck. Was zählt, Colonel, ist Gerechtigkeit. Nur deshalb bin ich hier. Ich will behandelt werden wie ich es verdiene, nicht wie es mein Vater verdient hätte. Ich bin Kilrain. Sie seien verflucht, diese Ehrenmänner. Es gibt nur eine Aristokratie, und die ist direkt hier. (tippt an seinen Kopf) Und darum müssen wir diesen verdammten Krieg gewinnen.

 

30 - 1:13:07 - Wiedervereinigung von Generälen

   

CS-Soldat............ Wie gehts?

CS-Soldat............ Hallo General!

CS-Soldat............ Wie geht's, General?

CS-Soldat............ Willkommen, General!

Pickett................. Hallo, meine Jungs. Viele Grüße aus Virginia. (reitet ein, hält) General Pickett meldet sich zur Stelle, Sir, und bittet um die Ehre, mit dem befehlshabenden General zu parlieren, s'il vous plait.

Longstreet............ (lacht) Hey, George.

Pickett................. (steigt ab, zum Soldaten) Gib ihm Futter. - General.

Longstreet............ (schüttelt die Hand) Oh Gott im Himmel, George, was ist das für ein Geruch?

Pickett................. Das bin ich. Gut, nicht wahr?

Armistead............ Er hat es einem toten Franzosen abgenommen. Guten Abend, James.

Longstreet............ Hey, Lo.

Pickett................. Ach, das mit dem toten Franzosen ist nur ein Gerücht. Ich hab's mit Sally in Richmond gekauft. Es hat nur einen französischen Namen, aber Miss Corbert gefällt es über alle Maßen. (alle lachen)

Longstreet............ Verzeichung. Gentlemen, Colonel Fremantle?

Fremantle............. Sir.

Longstreet............ Darf ich vorstellen? Das ist Major General George Pickett. General Pickett, Lieutenant Colonel Arthur Fremantle, vom ehrwürdigen Cold Stream Garderegiment Ihrer Majestät, der britische Militärattaché für die Konföderation, und sozusagen die Augen und Ohren von Queen Victoria.

Fremantle............. So nun auch nicht. Ich bin nur Beobachter und Ihr bescheidener Gast.

Pickett................. Sir, (nimmt die Kappe ab) der Ruhm Ihres Regiments ist Ihnen vorausgeeilt. (verbeugt sich)

Longstreet............ General Pickett hier ist unser rangältester Stratege. Er führt das 1. Armee-Corps von Nord-Virginia. Wir werden uns in schwierigen Fragen an ihn wenden.

Pickett................. Ja, gut. Natürlich.

Longstreet............ Sein Ruf in West Point steht bei beiden Armeen noch hoch im Kurs.

Pickett................. Ach, General, ich halte nichts von Buchweisheiten, sie sind irgendwie unpassend.

Armistead............ Als Gentleman liebst Du mehr die Praxis, nicht wahr, George?

Pickett................. Praxis ist alles. (alle lachen)

Longstreet............ Er schloss als Letzter seiner Klasse ab, als Allerletzter. Eine Leistung, wenn man bedenkt wer seine Klassenkameraden waren.

Pickett................. Die Yankees haben alle Klugen bekommen. Sie haben's weit gebracht. (lacht) Colonel, erlauben Sie mir, meine Kommandeure vorzustellen. Alle sind echte Haudegen, wie Sie sagen würden. Jeder befehligt eine meiner Brigaden. Dieser Junge hier ist Lo Armistead. Lo, die Abkürzung für Lothario, der Liebhaber. (Armistead und Fremantle schütteln die Hände) Nummer zwei hier ist Richard Brooke Garnett. Entschuldigen Sie sein Hinken, aber er wurde neulich von seinem Pferd getreten.

Garnett................. Ist mir eine Ehre. (schüttelt die Hand)

Pickett................. Und der Bursche da hinten ist Jim Kemper. Bemerken Sie sein unruhiges Auge und die Hand in der Tasche. Er ist nicht mal ein West Pointer. Seien Sie auf der Hut, er ist Politiker aus Virginia. Jimmy ist nur wegen der Wahl bei uns.

Kemper................ Ich war Parlamentssprecher in Virginia, Kolonel. Um ehrlich zu sein, würde ich mich gern mal mit Ihnen über politische Fragen unterhalten.

Pickett................. Oh Gott. (geht)

Kemper................ Sie kennen doch die Queen persönlich. Was ich wissen will, und was zuhause meine Leute interessiert, ist die Frage: Wann werden die Briten endlich etwas gegen die verdammte draußen auf dem Wasser unternehmen, die nun schon so lange anhält? Können Sie mir dazu was sagen?

Armistead............ (zu Longstreet) Hast Du irgendetwas von Old Winfield gehört? Dem alten Winnie Boy?

Longstreet............ Hancock? Oh ja.

Armistead............ Weißt Du, wie es ihm geht?

Longstreet............ Das wirst Du bald selbst herausfinden.

Armistead............ Ach ja?

Longstreet............ Er befehligt das 2. Corps. Verdammt schlechte Sache. Er kommt hier her. Du wirst in den nächsten Tagen auf ihn stoßen.

Armistead............ Ah. Ich wünschte, ich könnte ihn wiedersehen. Wir sahen uns vor dem Krieg zum letzten Mal. Ich hätte nie gedacht, dass es so lange dauern würde.

Longstreet............ Wir alle nicht, Lo.

Armistead............ Ich würde wirklich gern nochmal mit dem alten Hancock reden. Wenigstens einmal.

Longstreet............ Warum eigentlich nicht.

Armistead............ Du wärst einverstanden?

Longstreet............ Zum Teufel, ja.

Armistead............ Ich meine es ernst. Meinst Du, es wäre moralisch… Du weißt schon, schicklich?

Longstreet............ Wenn… Sieh mal, wenn er in unserer Nähe ist, dann schicken wir einfach einen Boten mit einer weißen Fahne zu ihm und gehen dann rüber. Kein Problem.

Armistead............ Ja. Weißt Du, das letzte Mal haben wir uns in Kalifornien gesehen, kurz vor Kriegsbeginn, in der Nacht, in der wir alle aufgebrochen sind, um gegeneinander zu kämpfen. Alte Freunde kämpfen gegeneinander.

Longstreet............ Verrückt. Hey, Lo, wie geht's Deiner Brigade?

Armistead............ Ob Du's glaubst oder nicht, ich habe noch nie eine Truppe gehabt, die so darauf brennt zu kämpfen. Ich muss es dem alten Lee hoch anrechnen, es ist sein Verdienst. Wer außer ihm hätte die Armee so lange zusammenhalten können? Erinnerst Du Dich, wie wir ihn zuerst verspottet haben? Als er das Kommando übernahm, haben wir ihn einen alten Opa genannt. Gott, was waren wir für verdammte Narren. Wenn er jetzt vorbeigeht, werden die Jungs ganz still, als hätten sie einen Engel des Herren gesehen. Hast Du so etwas schonmal erlebt?

Longstreet............ Nein, kann ich nicht sagen. Erstaunlich, was ein ehrlicher Mann alles erreichen kann.

Armistead............ Ein ehrlicher Mann und eine Sache.

Longstreet............ Nein, darüber zerbreche ich mir nicht mehr den Kopf. Ich denke, die einzige Sache ist nur noch der Sieg. Der Krieg kommt wie ein Alptraum. Du suchst Dir eine Alptraum-Seite aus, ziehst Deinen Kopf ein und gewinnst.

Armistead............ (lacht) Der alte schwermütige Pete.

Kemper................ (beim Kartenspiel) Sehen Sie, Colonel, die Regierung bekommt ihre Macht durch den Willen der Bevölkerung. Jede Regierung, auf der ganzen Welt. Lassen Sie es Ihnen ganz deutlich machen, Sir. Wir wollen es nicht hinnehmen, und wir werden es auch nicht hinnehmen. (steht auf) Worum wir sie bitten ist, dass Sie nach Hause fahren und vor Ihr Parlament treten und es den Leuten mal ganz deutlich machen. Sie müssen ihnen sagen, dass das wofür wir hier kämpfen, die… die Freiheit ist. Wir wollen uns nicht von einer fremden Macht beherrrschen lassen. Das ist alles was wir wollen. Und das ist alles um das es in diesem Krieg geht.

Garnett................. Jim…

Kemper................ Nein-nein-nein-nein-nein. Wir haben den Bundesstaaten von Anfang an große Authorität eingeräumt, und das aus dem Grund den ich schon erwähnt habe. Und das alles ist nun in Gefahr. Ich weiß nicht wie… lassen Sie es mich so ausdrücken: Meine Heimat ist Virginia. Und die Regierung meiner Heimat ist auch in meiner Heimat. Virginia würde es niemals zulassen, dass es von einem König aus London regiert wird. Und ich verspreche Ihnen, es lässt sich auch niemals von einem Präsidenten aus Washington bevormunden. Virginia, bei Gott, Sir, wird von Menschen aus Virginia regiert.

Armistead............ (zu Longstreet im Vorbeigehen) Es geht wiedermal um die Sache.

Pickett................. Und ich, Jimmy, hab' ein paar Könige. (zeigt seine Karten)

Kemper................ Und schuld an Allem sind die Yankees. Die verdammten, geldgierigen Yankees, diese verbohrten Narren kapieren nicht, worum es geht. Immer nur die Schwarzen, nichts weiter als die Schwarzen.

Pickett................. Wissen Sie, Jim, setzen Sie sich. (zieht ihn auf den Stuhl zurück) Ich denke, dass mein Vergleich, meine Analogie mit einem Herrenclub der Sache gerecht wird, sie verdeutlicht. Colonel, passen Sie auf. Nehmen Sie an, wir würden uns alle in einem Club zusammenschließen, in einem Herrenclub. Und dann mit der Zeit fangen einige Mitglieder an, sich nach und nach in unser Privatleben einzumischen, in's intime Privatleben. Sie fangen an, uns vorzuschreiben, was wir tun dürfen und was nicht. Ja wie denn, hätte da nicht jeder von uns das Recht des Austrittes, dass er… einfach austreten kann? Nichts anderes haben wir getan. Ich stehe dahinter, und jetzt sagen uns die in Washington, dass wir garnicht das Recht zum Austritt haben.

Kemper................ (lacht) Also, das kann keiner so wie George. Sie haben ein besonderes Talent, das Bedeutsame zu bagatellisieren und das Offensichtliche zu komplizieren. Sie sollten mal erwägen, für den Kongress zu kandidieren. (steht auf, geht zu Longstreet)

Pickett................. Oh, ein guter Gedanke. Da hätte ich ja noch eine zweite Karriere vor mir.

Armistead............ Was denkt wohl Colonel Fremantle? Werden die Briten an unserer Seite in den Krieg eintreten?

Kemper................ Jaja, natürlich, das werden sie, aber erst dann wenn wir sie nicht mehr brauchen. Wie die verdammten Banken, die einem erst Geld leihen, wenn man keine Schulden mehr hat. (geht)

Pickett................. (ruft ihm nach) Tja, so ist das nunmal, Herr Abgeordneter.

Longstreet............ George! George.

Pickett................. (steht auf) Gute Nacht, Colonel. (geht mit Longstreet zur Seite)

Fremantle............. Gute Nacht.

Longstreet............ In den nächsten Tagen werden wir hier einen höllischen Kampf erleben. Ich möchte, dass Sie dafür sorgen, dass Ihre Jungs gut darauf vorbereitet sind. Fangen Sie morgen früh gleich an, sie hoch zu führen. Ich will, dass sie alle bis morgen Abend in Gettysburg sind.

Pickett................. Ja, Sir.

 

31 - 1:21:26 - Buford meldet an Hancock

 

(Hauptquartier der Unions-Armee, Cemetery Ridge)

Gibbon................ N'Abend, John. Ich bin überrascht, dass Sie trotz des Durcheinanders das Hauptquartier gefunden haben.

Buford................. Ein altes Indianersprichwort sagt: "Folge dem Zigarrenrauch und Du findest einen fetten Mann."

Gibbon................ (lacht, geht mit Buford in das Haus)

Buford................. General Hancock.

Hancock.............. (grüßt) John. Wie geht's Ihnen?

Buford................. Wie immer. Meine Brigaden sind ziemlich zusammengeschossen worden. Ich brauche neue Ausrüstung.

Hancock.............. Ja, ich werde dafür sorgen. Wir wissen was Sie heute getan haben. Das war eine soldatische Meisterleistung.

Buford................. Danke, Sir.

Hancock.............. Ich hörte, Sie waren dabei als Reynolds starb. Ich werde seine Leiche zu seiner Familie überführen lassen. Vielleicht schreiben Sie einen kurzen Brief.

Buford................. Ja, selbstverständlich.

Hancock.............. Er war ein guter Soldat und er war ein guter Freund. Drei von uns, Reynolds, Lo Armistead und ich, waren oft zusammen. Im Mexiko-Krieg, in Kalifornien. Das und die Akademie bindet. Wie mag's dem alten Lo gehen? Ob er noch lebt?

Buford................. Ich hörte, er hat eine von Pickett's Brigaden, unter Longstreet.

Hancock.............. -- Merkwürdig, dann sind wir nur durch die Hügel getrennt. Ich würde ihn gern wiedersehen, aber nicht unter diesen Umständen. Naja, vielleicht nach diesem Krieg.

Buford................. Wo möchten Sie mich morgen früh haben?

Hancock.............. Ich möchte, dass Sie Stellung auf der äußersten Linken beziehen. Ruhen Sie sich aus, wenn sie können. Morgen früh werden wir sie brauchen. Jeb Stuart schleicht noch immer irgendwo da draußen herum.

Buford................. Ja, Sir. (grüßt, geht nach draußen, zu sich selbst) General Reynolds, das wär's. Wir haben die Hügel gehalten.

 

32 - 1:24:59 - Trimble beklagt sich über Ewell

 

(Hauptquartier der Konföderierten, Seminary Ridge)

Taylor.................. General Trimble wartet draußen. Werden Sie ihn empfangen?

Lee...................... Ja, natürlich.

Taylor.................. Gut.

Lee...................... Major, ich möchte, dass Sie schnellstens einen Spähtrupp ausschicken, um General Stuart zu finden.

Emory.................. Ja, Sir. Sofort, Sir. (geht mit Taylor)

Lee...................... Danke.

Trimble................. (tritt ein, grüßt)

Lee...................... (grüßt) General Trimble.

Trimble................. Sir, ich bitte Sie respektvoll um eine andere Aufgabe.

Lee...................... Na schön, ich höre, General. (setzt sich)

Trimble................. Der Mann ist eine Schande. Sir, ich hoffe Sie haben gehört was sich die Adjutanten erzählen. Fragen Sie General Gordon über General Ewell. Fragen Sie ihn. Wir hätten den Hügel besetzen können. Gott ist mein Zeuge, wir hätten ihn besetzen können. Er war ungeschützt und von ihm aus überblickt man die ganze Stadt. General, Gordon hat alles gesehen, er war dabei. Ich und Ewell und Gordon, wir drei standen in der Dunkelheit wie große Idioten und dieser verdammte Scheiß-Hütel war unbesetzt. -- Ich bitte um Verzeihung, General. (Lee nickt leicht) Jawohl, dieser verdammte Hügel war so kahl wie sein verdammter Schädel. Wir alle sahen es, Gott ist mein Zeuge. Wir haben es alle gesehen. Ich sagte zu ihm: "General Ewell, ich glaube wir sollten diesen Hügel besetzen." General Jackson hätte nicht gezögert, die Blaubäuche weiter zu verfolgen. Der Hügel ist unbewachsen, es gab noch genug Licht. Oh Gott, dieser verfluchte… Ich… ich weiß nicht… ich weiß nicht, warum ich…

Lee...................... Was ist, fahren Sie fort, General.

Trimble................. Ja, Sir. -- Sir, ich sagte General Ewell folgende Worte, ich sagte zu ihm: "Sir, geben Sie mir eine Division, und ich nehme den Hügel." Aber er sagte nichts. Er stand nur da und starrte mich an. Ich sagte: "General Ewell, geben Sie mir eine Brigade, und ich nehme den Hügel." Sie werden verstehen, dass ich unruhig wurde, Sir. Und General Ewell verschränkte die Arme auf dem Rücken und zwinkerte mich an. Und ich sagte: "General, geben Sie mir nur ein Regiment, und ich nehme diesen Hügel." Und er sagte wieder nichts. Er stand einfach nur da. Ich war so wütend, ich zog mein Schwert und warf es ihm vor die Füße. -- Wir… wir hätten es schaffen können, Sir. Ein Blinder hätte sowas gesehen. Und jetzt verschanzen sie sich da oben. Man kann die Äxte der Yenkee-Armee hören. Und so wird morgen früh manch guter Junge sterben beim Sturm auf diesen Hügel, dieser elende kleine Hügel. Sir, ich muss Sie um eine andere Aufgabe bitten.

Lee...................... (steht auf) Nein, Sir, das ist nicht sinnvoll. Sie werden uns von großem Nutzen sein. Ich danke Ihnen.

Trimble................. (grüßt, geht)

Lee...................... (grüßt)

 

33 - 1:28:50 - Der Unions-Kommandeur trifft ein

 

Meade................. (tritt ein, grüßt)

Hancock.............. General Meade, Sir.

Meade................. Hancock. Es ist verdammt dunkel da draußen, man sieht kaum was. Also, Gentlemen, ich hoffe bei Gott, dass das hier ein gutes Gelände ist. Ist das ein gutes Gelände, General? Ist das der richtige Platz für ein Heer?

Hancock.............. Ein sehr gutes Gelände, Sir. Ein wirklich gutes Gelände.

Meade................. Na, hoffen wir's. Denn morgen früh werden wir hier mit Sicherheit kämpfen müssen.

 

35 - 1:30:00 - Gedanken an das Morgen

Taylor.................. Gibt es sonst noch etwas, Sir?

Lee...................... Nein, danke, Major.

Taylor.................. Wie Sie wünschen, Sir. (geht)

Lee...................... (denkt) Morgen ist die große Schlacht. Morgen oder den Tag darauf wird dieser Krieg entschieden werden. Virginia ist hier. Der ganze Süden ist hier. Was werde ich morgen tun? Am Morgen wird der Feind in befestigten Positionen in den höheren Lagen warten. Longstreet's Corps wird voranstürmen. Meine Jungs werden bereit sein, die Arbeit zu vollenden. Wenn ich jetzt noch den Befehl zum Rückzug geben würde? Nein, Sir. Sie waren viel zu lange geduldig. Der Feind sitzt da oben in den Hügeln, und sie brennen darauf, zu kämpfen. Aber ich weiß nicht einmal, was sie da oben haben, wieviele Männer, wieviele Kanonen. Ich kenne auch nicht das Gelände an den Flanken. Was mache ich? Wenn ich morgen früh abwarte, wird Meade unter dem Druck vielleicht angreifen. Hm, das würde General Longstreet sehr glücklich machen. Doch ich glaube nicht, dass Meade herunterkommen wird. Und ich kann mich nicht mehr zurückziehen. Also Gottes Wille geschehe.

 

36 - 1:31:26 - Lee weist seine Unterführer ein

   

(Donnerstag, 2. Juli 1863, der zweite Tag)

Longstreet............ Major Sorrel, bitte erläutern Sie die Lage.

Sorrel................... Jawohl, General. Sir, die Stellungen des Feindes, die wir in den letzten Stunden ausgespäht haben, sind hier eingezeichnet. Nun zur Situation: Die Stellung der Yankee-Truppen hat, wie Sie sehen können, die Form eines Angelhakens.Sie beginnt direkt hier (deutet auf die Karte). Sehen Sie die beiden Hügel? Diesen hier, und diesen mit dem Friedhof. Dort haben sie hauptsächlich ihre Truppen zusammengezogen. Der Haken beginnt hier, dann krümmt er sich und verläuft entlang dieses niedrigen Kamms nach Süden. Er endet vor zwei runden Hügeln, die ziemlich hoch sind. Die Yankees haben keine Truppen auf diesen beiden Hügeln.

Longstreet............ Fahren Sie fort. (geht hinüber zu Lee)

Sorrel................... Danke, Sir. Wir wissen jetzt, dass General Hancock das Hauptheer der Nordstaaten befehligt. Ungefähr 60 bis 70.000 Mann sind in Stellung gegangen, vielleicht sogar 90.000.

Lee...................... (zu Longstreet) Ich habe mit General Ewell über ihren Vorschlag gesprochen, die rechte Flanke der Unionsarmee zu umgehen. Er ist der Meinung, dass, wenn wir uns aus Gettysburg zurückziehen würden und es kampflos dem Feind überlassen, es schlecht für die Moral wäre und dazu auch noch unnötig, vielleicht sogar gefährlich. Sind Sie anderer Ansicht?

Longstreet............ (hebt eine Augenbraue)

Lee...................... Wir müssen angreifen. Ich würde es natürlich vorziehen, nicht auf diesem Gelände zu kämpfen. Aber jede Sekunde, die wir zögern, nutzt der Feind zu seiner Verstärkung. Wir können uns in diesem Land nicht sehr lange versorgen. Deshalb müssen wir verhindern, dass uns die Unionsarmee umgeht und uns von der Heimat abschneidet. Nein, Sir, wir müssen angreifen, und zwar jetzt. Wir haben ihn gestern vor uns her getrieben. Das wird er nicht vergessen. Die Männer sind bereit, sie brennen auf den Kampf. Ich sehe keine vernünftige Alternative.

Longstreet............ Ja, Sir

Lee...................... Das wär's. (geht zum Kartentisch) Gentlemen.

Sorrell.................. Morgen, Sir.

Lee...................... Gentlemen, guten Morgen Ihnen allen. Longstreet wird mit dem 1. Corps auf der Rechten angreifen. Hill wird ihn flankieren, mit Heth als Reserve. Ewell wird auf der Linken einen Scheinangriff führen, um den Feind davon abzuhalten, sich gegen unsere Rechte zu verstärken.

Longstreet............ Ja, Sir, aber ich warte immernoch auf Pickett. Er steht am Schluss der Kolonne, einen Tagesmarsch entfernt. Ich habe nur Hood und McLaws.

Lee...................... Schön, aber ich glaube, Hood's und McLaws' Divisionen werden ausreichen.

Hood................... General, erlauben Sie?

Lee...................... General Hood?

Hood................... Wenn wir dort vorrücken gegen diese Höhen, werden wir mit Flankenfeuer rechnen müssen.

Lee...................... Wahrscheinlich, aber nicht lange. Ihre Division wird von diesem unbesetzten Hügel, dem kleinen felsigen hier, agieren. Von hier aus werden Sie die feindliche Flanke bedrohen. Falls Sie in schwere Kämpfe verwickelt werden, wird General Ewell von links angreifen.

Hood................... Vielen Dank, Sir.

Lee...................... (zu Longstreet) General?

Longstreet............ Wir rücken vor. Sir. (grüßt)

Lee...................... (grüßt) - General Barksdale?

Barksdale............. Ja, Sir.

Lee...................... Ist Mississippi gut vorbereitet?

Barksdale............. Mississippi ist bereit.

Lee...................... Gut, Sir.

Longstreet............ (zu Hood) Jetzt wird es ernst, Sam.

Hood................... Naja, wenn der alte Lee tatsächlich Recht hat, ist noch vor Sonnenuntergang der Krieg entschieden.

Longstreet............ Hm, wir werden sehen. Aber ich rücke nicht gerne ohne Pickett vor. Das ist als ob man nur einen Stiefel trägt. Ich warte solange wie ich kann.

Hood................... Haben Sie irgendeine Ahnung von deren Stärke?

Longstreet............ Ja, wir konnten fünf Corps zählen, einschließlich der beiden, die gestern in den Kampf verwickelt waren. Aber das sagt nichts darüber aus, wieviele sich noch hinter diesen Hügeln da verbergen. Und da wir Stuart nicht hier haben, können wir es auch nicht erfahren. Hey, Sam, bitte passen Sie heute gut auf sich auf.

Hood................... (schüttelt die Hand) Sie auch, Pete. (steigt auf) Mit Ihrer Erlaubnis, Sir. (grüßt, reitet ab)

Longstreet............ (grüßt)

Fremantle............. (kommt herbei, sieht Hood nach) Ich glaube, ich hatte noch nicht das Vergnügen.

Longstreet............ Das ist Major General John Bell Hood, aber wir nennen ihn Sam, einer von meinen Divisionskommandanten. Sie kommen aus Texas und Alabama. Oh, Sie waren doch mal in Texas.

Fremantle............. Ja. Ja, dort bin ich damals eingetroffen. Schuld daran waren nur die Yankees, die mir jeden anderen Hafen verwehrten. Ein wirklich hübsches Land, dieses Texas, voller roter Indianer und Mexikaner und Cowboys, Banditen, Desperados, und fast noch heißer und schwüler als wir es hier haben. Kaum zu glauben. Ach, sagen Sie mal, dieser Hood, entspricht seine Leitung im Kampf auch seiner Erscheinung? Er spielt seine Rolle überzeugend.

Longstreet............ Er macht seine Arbeit.

Fremantle............. Eine höchst interessante Armee, muss ich sagen. Gentlemen aus Virginia kämpfen an der Seite von texanischen Pionieren und wackeren Buschmännern aus Louisiana. Ich bin ein gutes Stück mit diesen Burschen mitgezogen. Ob Sie's glauben oder nicht, ich fühle mich schon so als ob ich ein Teil von ihnen wäre, fast so als wäre ich ein Mitglied dieses gewaltigen Unternehmens. Ich weiß, Sie nennen sich zwar Amerikaner, aber eigentlich sind Sie nur verpflanzte Engländer. Zum Beispiel Ihre Namen: Lee, Hood, Longstreet, Jackson, Stuart…

Longstreet............ Meine Vorfahren waren Holländer.

Fremantle............. Dasselbe gilt auch für Ihren Gegner: Meade, Hooker, Hancock, und - darf ich es sagen? - Lincoln. Derselbe Gott, dieselbe Sprache, dieselbe Kultur und Geschichte, dieselben Lieder, Märchen, Legenden, Mythen, aber verschiedene Träume. Ja, verschiedene Träume. Das ist irgendwie sehr traurig, wirklich traurig.

Longstreet............ Ihr Engländer hattet auch Euren Bürgerkrieg.

Fremantle............. Oh, das ist schon lange her, fast eine Ewigkeit. Engländer und Puritaner. "Kopf abschlagen! Kopf abschlagen!" (Longstreet lacht) Überall lagen Köpfe herum, man solperte ständig über irgendwelche heruntergefallenen Kronen. Ich versichere Ihnen, inzwischen sind wir Engländer zivilisierter geworden.

Longstreet............ Oh…

Fremantle............. Unsere Länder haben so vieles gemeinsam. Und ich will hoffen, dass wir einmal Alliierte werden.

Longstreet............ Niemals würde sich Ihre Regierung mit einer Konföderation verbünden, die fest entschlossen ist, die Sklaverei aufrecht zu erhalten. Wir hätten sie Sklaven freilassen und dann auf Fort Sumter schießen sollen. Ja, ich schätze, wir Südstaatler und Ihr Engländer haben nur eines gemeinsam: wir verlieren lieber einen Krieg als einen Fehler einzugestehen. Wir haben Euch Briten zweimal fertig machen können. (beide lachen)

Fremantle............. Ihre Offenheit ist bewunderswert, wenn auch etwas exzentrisch.

Longstreet............ Ein bisschen Exzentrik schadet einem General nicht. Wir Südstaatler mögen es, wenn unsere Männer religiös und ein bisschen verrückt sind. Wahrscheinlich verlieben sich deshalb unsere Frauen in unsere Prediger.

Fremantle............. (lacht)

 

37 - 1:39:10 - Anrufung Gottes

 

Pfarrer................. In nomine patri et filii et spiritus sancti, amen.

US-Soldaten......... Amen.

 

38 - 1:39:55 - Longstreet hadert

 

Lee...................... General Longstreet, macht es Ihnen was aus wenn ich Sie begleite?

Longstreet............ Nein, garnicht. Ich freue mich, Sie bei uns zu haben, Sir.

Lee...................... Danke.

Longstreet............ Die Hitze erinnert mich an Mexiko.

Lee...................... Ja, aber dort war es sehr trocken.

Longstreet............ Das war eine gute Truppe. Ich erinnere mich, wie wir die Wälle der Chapultapec mit dem alten George Pickett stürmten. Reynolds, mein alter Freund Ulysses Sam Grant, es gab gute Männer in dieser Armee.

Lee...................... Ja, da haben Sie Recht, Sir.

Longstreet............ Einige dieser Männer warten jetzt da oben auf den Kämmen auf uns. Ich weiß nicht, es belastet mich manchmal. Da drüben die Burschen in Blau scheinen mir irgendwie nicht der Feind zu sein.

Lee...................... Ich kenne das.

Longstreet............ Einige von ihnen hab' ich manchmal kommandiert, sogar einen Eid geschworen. Ah, nein ich könnte nicht gegen George und South Carolina kämpfen, nicht gegen meine Familie.

Lee...................... Nein, Sir. Es gab immer eine höhere Verpflichtung gegenüber Virginia. Das ist unsere erste Pflicht. Daran gab es niemals einen Zweifel.

Longstreet............ Ich denke das auch.

Lee...................... Lassen Sie uns im Moment nicht darüber nachdenken. Jetzt liegt alles in Gottes Hand. Wir können nur unsere Pflicht tun. General, das Soldatentum birgt eine große Gefahr in sich. Um ein guter Soldat zu sein, muss man die Armee lieben. Um ein guter Kommandeur zu sein, muss man gewillt sein, den Tod dessen zu befehlen den man liebt. Sie und ich fürchten nicht unseren eigenen Tod, aber die Zeit wird kommen. Wir sind nie darauf vorbereitet, so viele sterben zu sehen. Natürlich rechnen wir damit, dass ein Stuhl leer bleiben kann, oder mit einem Salut für einen Gefallenen. Aber dieser Krieg dauert und dauert, und die Männer fallen. Der Preis wird immer höher. Wir sind darauf vorbereitet, einige von ihnen zu verlieren. Aber wir sind nie darauf vorbereitet, alle zu verlieren. Und das ist die große Gefahr, General. Sie dürfen nicht zurückhalten, wenn sie angreifen. Sie müssen mit allen Männern vorstürmen. Wir treiben in einem Meer von Blut. Ich will, dass es endet. Das hier muss die Entscheidungsschlacht werden. -- Heute Nacht hab' ich geträumt, dass George Meade verschwunden wäre, dass er sich dem Kampf entziehen würde. Jedenfalls, ich wachte auf und dachte, Meade wäre fort, und dieser Krieg würde weiter und weiter und weiter gehen.

Longstreet............ Nun, Sir, es wird ihm noch leid tun, geblieben zu sein.

Lee...................... (nickt) Gott sei mit Ihnen, General.

Longstreet............ Und mit Ihnen, General. (grüßt)

Lee...................... (grüßt, reitet ab)

 

39 - 1:42:38 - Befehl zur Übernahme der Spitze

 

Chamberlain......... (lauscht auf Artilleriefeuer) Das ist hauptsächlich im Süden.

Kilrain.................. Ich dachte, die Rebellen sind in Gettysburg. Fallen die uns wieder in die Flanke?

Chamberlain......... (schaut auf den schlafenden Tom) Mama's Liebling, (weckt ihn auf) Gehen wir.

Tom..................... (verdattert) Lawrence, was was... was ist passiert?

Estabrook............ Sir, Corporal Estabrook meldet sich zurück, Sir.

Chamberlain......... Brook, ich dachte, Sie wären krank.

Estabrook............ Ja, Sir.

Chamberlain......... Und wie geht's Ihnen jetzt?

Estabrook............ Mein Magen. Muss mich dauern übergeben, Sir.

Kilrain.................. Was falsches gegessen.

Chamberlain......... Machen Sie sich fertig. Wir rücken gleich vor.

Estabrook............ Ja, Sir.

Vincent................ (reitet ein) Colonel Chamberlain?

Chamberlain......... Colonel Vincent.

Vincent................ Rufen Sie Ihre Männer. Sie sollen sich darauf vorbereiten, im Laufschritt vorzurücken. Wir nehmen die Kuppe dieses Hügels, Sir.

Chamberlain......... Ja, Sir. (dreht sich um) Sie haben's gehört.

Spear................... Ja, Sir, wird durchgeführt.

Vincent................ Der Feind konzentriert sich auf unsere linke Flanke. Wir müssen ihm folgen. Beeilen Sie sich. (grüßt, reitet ab)

Chamberlain......... (grüßt) Ja, Sir.

Spear................... Blast zum Sammeln! (Trompete, Trommeln)

Chamberlain......... Folgen Sie mir.

 

40 - 1:43:24 - Hood fordert ein Flankenmanöver

 

CS-Soldat............ Kanone - laden!

CS-Soldat............ Verstanden - laden!

Hood................... (reitet heran, grüßt) General.

Longstreet............ (grüßt)

Hood................... Sehen Sie sich das hier an. Der Boden ist mit Steinen übersäht. Die Soldaten da oben haben ihre Kanonen zwischen den Felsen. Sie sind sehr gut verschanzt. Jede Bewegung die ich mache wird beobachtet. Wenn ich angreife wie befohlen, verliere ich meine halbe Division. Die können uns direkt in den Hals sehen. Den Hügel zu stürmen ist der helle Wahnsinn. Mein Vorschlag: wir werden um den Hügel schleichen und sie von hinten angreifen.

Longstreet............ Sam, der kommandierende General wird in diesen Hügeln kein Umgehungsmanöver dulden. Ich habe gestern dafür plädiert. Ich habe heute früh dafür plädiert. Verdammt, ich habe überhaupt gegen den Angriff plädiert. Ich kann die Entscheidung nicht ignorieren, das wissen Sie.

Hood................... Dann lassen Sie mich wenigstens auf den großen Hügel südlich ziehen. Er ist von niemandem besetzt. Und wenn ich nur eine Batterie hinstelle--

Longstreet............ Wir haben nicht genug Zeit. Sie müssten Bäume schlagen, sonst käme die Artillerie nicht durch. Ehe Sie kämpfen könnten, wäre es dunkel. Außerdem, wenn Sie die Batterie da oben hinschaffen würden, würden wir hier unten Eimer brauchen um das Blei aufzufangen. Sie müssen diesen Hügel nehmen.

Hood................... Aber die brauchen nichtmal Waffen um ihn zu verteidigen. Sie müssen uns nur die Steine entgegenrollen lassen.

Longstreet............ Tun Sie Ihre Pflicht.

Hood................... General, ich mache es, unter Protest.

Longstreet............ Sam, Sie sind der Beste, den ich habe.Wenn Sie vorbereitet sind, Sir, sollten Sie den Hügel nehmen.

Hood................... (grüßt verärgert)

Longstreet............ (grüßt)

Hood................... Haaah! Folgt mir! (reitet stürmisch ab)

 

41 - 1:45:09 - Brüder marschieren besser getrennt

Vincent................ (an der Spitze einer Marschkolonne) Sie schießen wieder zu hoch. Hey, Leute, fällt Euch auch auf, dass die rote Artillerie4a immer zu hoch schießt?

Chamberlain......... Tom?

Tom..................... Ja, Sir.

Chamberlain......... Wenn die nächste besser trifft, wird es für Mutter ein schwerer Tag werden. Ich möchte, dass Du zurückgehst und nach Versprengten suchst. Halte bitte Abstand von mir.

Tom..................... Lawrence, ich-ich-ich möchte nicht… (lässt sich zurückfallen)

4a - Übersetzungsfehler: die Bezeichnung "rote Artillerie" ist historisch unbekannt. Die Südstaatler wurden allenfalls als die "Grauen" bezeichnet. Die Übersetzung ist nur phonetisch erfolgt, im Original sagt Vincent "die Rebellen-Artillerie", was hier nur phonetisch übertragen wurde.

 

42 - 1:45:38 - Kämpfe den steinigen Berg hinauf

(Hood kehrt zu seinen Männern zurück, Kampf)

Hood................... Gebt Ihnen Saures!

US-Soldat............ Zurück, Leute!

US-Offizier........... Feuern, Leute!

 

43 - 1:45:55 - Chamberlain am Little Round Top

   

(Auf dem Little Round Top, unterhalb des Gipfels)

Vincent................ Die ganze verdammte Rebellenarmee ist da unten. Sie kommen auf unsere Flanke zu. In ein paar Minuten können sie hier sein. Wir müssen unbedingt die Stellung halten. Wir müssen sie verteidigen. Also gut, Sie werden hier kämpfen. Ihre Fahne stellen Sie hier auf. Ihr Regiment wird sich links von dieser Linie aufstellen. Der Rest der Brigade wird Ihre Rechte formieren.

Chamberlain......... Mhm. Ellis, alles mitbekommen.

Spear................... Ja, Sir.

Vincent................ Also, Ihr Regiment ist links von diesem Punkt. Colonel, Sir, Sie sind das Ende.

Chamberlain......... Ja.

Vincent................ Sie stehen an der äußersten Linken der Unionsarmee. Verstanden? (Chamberlain nickt) Die Linie führt von hier direkt bis zum Cemetery Hill, aber sie endet hier.

Chamberlain......... Ja, verstanden.

Vincent................ Sie dürfen sich nicht zurückziehen, unter keinen Umständen. Wenn Sie gehen, wird der Feind hier einfallen. Ein Rückzug wird dem Feind die Gelegenheit geben, über den Hügel zu schwärmen und die Armee von hinten anzugreifen. Sie müssen die Stellung bis zum Letzten verteidigen.

Chamberlain......... Ja, Sir.

Vincent................ (schüttelt die Hand) Jetzt werden wir sehen, wie Professoren kämpfen.

Chamberlain......... (grüßt)

Vincent................ (grüßt, läuft davon)

Chamberlain......... Ellis, Regiment aufstellen. Alle Kommandeure zu mir.

Spear................... Ja, Sir. (nach hinten) Scharfschützen auf die linke Seite! Battalion - nach rechts. Stellt Euch in Reih und Glied auf - marsch! Hornist, blasen Sie das Offizierssignal. (Trompete)

Chamberlain......... (denkt) Bis zum Letzten halten. Bis zum letzten was? Übung in Rhetorik. Zur letzten Patrone? Zum letzten Mann? Zum letzten Stück Land? Zum letzten Rebellen?

Hood................... (zu seinen Männern, Kampf) Los, rüber! Marsch!

CS-Soldat............ Sehr Ihr den da?

Hood................... Los, schnappt ihn Euch! (US-Offizier fällt getroffen vom Pferd) Männer - vorwärts! Vorwärts! Macht schon!

US-Soldat............ Weiter, weiter! Macht schon! Macht schon!

Hood................... Vorwärts!

CS-Soldat............ (stürmen herauf in die Unions-Positionen) Dreht die Kanonen um! Die Kanonen umdrehen!

Chamberlain......... Gentlemen, das 83. Pennsylvania, das 44. New Yorker und das 16. Michigan-Regiment werden an die rechte Seite rücken. Aber wenn Sie sich umdrehen, werden Sie sehen, dass dort niemand ist. Denn wir sind das Ende. Die Unions-Armee endet bei uns. Wir sind die Flanke. Sie verstehen, Gentleman. Wir können uns nicht zurückziehen, wir dürfen nicht weichen. Heute müssen wir stur sein. Also, bringen Sie die Jungs in Stellung und sorgen Sie für gute Deckung. Türmen Sie Felsbrocken auf, so viel und so hoch Sie können. Ich will, dass die Reserve um 20 Fuß zurückversetzt wird. Hier ist abfallendes Gelände. Falls es Durchbrüche gibt, falls Sie Verwundete haben, falls Sie ein Loch in der Linie haben, stopfen Sie es mit der Reserve. Muinition?

Spear................... Sir, wir haben an die 60 Schuss pro Mann.

Chamberlain......... Gut, 60 Schuss reicht, denke ich, das ist angemessen. Irgendwelche Fragen?

Lieutenant............ Colonel, der Kampf scheint aber auf der anderen Seite stattzufinden.

Captain................ Ja, mir scheint, wir sind hier an der Hintertür, und die Musik spielt an der Vordertür. (kurzes Lachen)

Chamberlain......... Nun, Gentlemen, der Hügel ist steil und felsig, und geradewegs hinaufzukommen ist fast unmöglich. Die Rebellenarmee wird einen Bogen schlagen. Sie kommt mit Sicherheit durch diesen Engpass. Sie wird sich im Schutz der Bäume bewegen und versuchen, die Flanke zu umgehen. Und, Gentlemen, wir sind die Flanke. (grüßt) Gentlemen, Gott mit Ihnen.

Offiziere............... (grüßen, gehen)

(Konföderierte Soldaten kämpfen sich langsam den Hügel hinauf)

Chamberlain......... Captain Clark, ich möchte dass Sie die rechte Seite des 83. von hier bis zur Mitte übernehmen. Ellis, Sie nehmen die Linke. Aber Vorsicht, Ihre Flanke ist ungeschützt.

Spear................... Sir. (geht)

Estabrook............ (erscheint) Colonel, Sir. (grüßt)

Colonel................ Corporal Estabrook?

Estarbrook........... Was soll ich mit den Gefangenen machen, den Verweigerern vom 2. Maine?

Chamberlain......... (geht hinüber) Möchte sich uns einer von Ihnen anschließen?

Mann 1................. Kommen die Rebellen wirklich?

Chamberlain......... Mit großer Sicherheit.

Mann 2................. Ok, ich komme mir langsam schäbig vor, nur hier rumzusitzen, Sir. (steht auf)

Chamberlain......... Jeder Mann, der sich uns anschließt, wird nicht vor's Kriegsgericht kommen.

Mann 3................. (steht auf) Niemand soll mich einen Feigling nennen.

Mann 1................. (steht auf) Wieso nicht.

Chamberlain......... Ich verschwende keinen Mann, um Sie zu bewachen. Ich erwarte, dass Sie nicht weglaufen. Sergeant Owen, holen Sie den Männern Musketen.

Owen................... Wir haben keine mehr, Sir.

Chamberlain......... Gut, warten Sie hier. Nach einer Weile werden Waffen verfügbar sein. (geht weiter)

Kilrain.................. Das sind die New Yorker Jungs. Die Rebellen kommen immer näher. Sie müssen hier durch. Sir, sehen Sie mal, Soldat Foss betet.

Chamberlain......... (zu Foss) Legen Sie für mich ein gutes Wort ein?

Foss.................... Ja, Sir.

Chamberlain......... (geht weiter) Ihr Jungs seid die Merrill-Brüder, ja?

Bill Merrill............. Ja, Sir.

Jim Merrill............ Ja, Sir.

Chamberlain......... Warum kniet Ihr nicht auf dem Boden?

Jim Merrill............ Sir, ich kann da unten nicht schießen. Ich würde nie treffen. Ich konnt's nie. Bill auch nicht. Wir kämpfen lieben im Stehen.

Chamberlain......... Gut, dann stellt Euch hinter einen dicken Baum.

Kilrain.................. Ich sehe sie kommen!

 

Chamberlain......... (zu Tom) Ich möchte, dass Du bei mir bleibst. Aber in Deckung, verstanden?

Tom..................... Ja, Sir.

Chamberlain......... Buster! (geht weiter)

Kilrain.................. Ich wette, die ganze verdammte Rebellenarmee kommt hier hoch.

Chamberlain......... Ich möchte, dass Sie die Linie abschreiten. Die Männer sollen sich gute Deckung suchen, Steine auftürmen. Sie sollen sich Zeit lassen mit dem Feuern. Kommen Sie aber gleich wieder zurück.

Kilrain.................. In Ordnng. Aber Colonel, Sie sollten sie im Auge behalten. Einige von ihnen laden und laden, aber feuern nie. Sie laden einfach weiter. Manche von ihnen haben sieben, acht Kugeln in den Lauf gerammt und nie einen Schuss abgefeuert. (grüßt) Sir. (geht)

Chamberlain......... (grüßt)

CS-Offizier........... Feuer! Feuer!

(Könföderierte stürmen herauf, Kampf beginnt)

US-Soldat............ Feuer!

CS-Offizier........... Los, los, macht schon! Nicht so träge! Komm, beweg Dich!

US-Soldat............ Schneller laden, Jungs! Wir müssen sie aufhalten!

US-Soldat............ Mehr links, nimm die unter Feuer.

US-Soldat............ Wird gemacht.

US-Offizier........... Gebt ihnen Saures, Jungs. Feuern, laden, feuern! Tempo, Jungs!

Spear................... Auf die linke Seite achten!

CS-Offizier........... Schneller feuern, Leute! Schneller feuern! Beeilung! Na macht schon!

US-Soldat............ Weiter feuern! Feuert was das Zeug hält! Feuer!

(Konföderierte ziehen sich zurück)

Chamberlain......... (zu Kilrain) Wir haben's geschafft, die Rebellen ziehen sich zurück.

Kilrain.................. Aber nicht für lange. In ein paar Minuten sind sie wieder hier.

Chamberlain......... Wir machen wir uns?

Kilrain.................. Bestens, Sir. Ein Glück, dass wir solche Männer haben.

Clark.................... (kommt) Colonel.

Chamberlain......... Captain Clark, ist jemand verletzt?

Clark.................... Kopf- und Schulterwunden.

Chamberlain......... Sie haben die Linke nicht angegriffen. Ich kapier das nicht.

Tozier................... Moment mal, da hinten bewegt sich was. Dort hinter den Bäumen.

Chamberlain......... Sie kommen wieder, Jungs! Sie kommen zurück!

 

(Konfödierte stürmen herauf)

US-Soldat............ Sanitäter, hier her!

US-Soldat............ Wo bleibt der Sanitäter? Wir müssen ihn nach hinten schaffen.

US-Soldat............ In Deckung bleiben!

US-Soldat............ Wo bleibt denn der Sanitäter?

Kilrain.................. Colonel, sehen Sie da. Ein neues Regiment versucht, gegen unsere Linke vorzurücken.

Chamberlain......... Ja.

Kilrain.................. Da, Sir. Können Sie sie sehen?

Chamberlain......... Ja.

CS-Offizier........... Schneller, Leute! Vorwärts!

Chamberlain......... Wir werden ihrem Angriff kaum standhalten können. Holen Sie alle Kompaniekommandeure zu mir - unverzüglich. (Kilrain geht) Sergeant Owen! Sergeant Owen!

Owen................... Hier, Sir.

Chamberlain......... Gehen Sie auf die Bergkuppe und verschaffen Sie sich einen Überblick. Ich brauche dringend einen Lagebericht.

Owen................... Ja, Sir. (rennt weg)

(Kampf)

Chamberlain......... (zu den Offizieren) Sie werden unsere Flanke angreifen. Wir werden Folgendes tun: Wir müssen ein gutes Tarnfeuer aufrecht erhalten. Bleiben Sie dicht am 83., dem guten alten Pennsylvania-Regiment. Es darf keinen Einbruch in der Linie geben. Captain Clark, das ist Ihre Aufgabe. (Clark nickt) Keine Einbrüche. Gut. Der rechte Flügel wird einen Seitschwenk machen bis da hinten hin. Wir müssen uns ausdünnen, um die Linie zu verlängern. Achten Sie auf die Fahnen. Die Fahnen werden am Ende der äußersten Linken postiert. Kommen Sie zu diesem Punkt, müssen wir die Linie auflösen.5 Verstanden? Wir werden eine neue Linie im rechten Winkel formieren. Wir müssen in der Lagen sein, einen Gegenangriff zu führen, wo immer sich eine Lücke bietet. Das war's. Irgendwelche Fragen?

Clark.................... Nein, Sir.

Chamberlain......... Gut. Gehen Sie zu Ihren Leuten. (Offiziere gehen, zu seinem Stab) Lieutenant, kommen Sie mit, im Laufschritt. (Männer rennen in neue Positionen) Schneller! Kommt, Leute! Hier! Hier hin. (zu Spear) Kümmern Sie sich darum, dass Ihre Leute da Aufstellung nehmen! Hier, Andrew! Hier hin! Hier Aufstellung nehmen!

US-Offizier........... Achtung! Mir nach! Kommt!

Spear................... Beeilung! Hier hin! Vorwärts! Tempo! Tempo, Männer!

Chamberlain......... (zu Estabrook) Alles in Ordnung, Andrew?

Tozier................... Ja, mir geht's gut. Und Ihnen?

Chamberlain......... Ein bisschen erschöpft, aber es geht.

Tozier................... Ich sag' Ihnen eins, Colonel: Die Jungs haben noch nie so gut gekämpft wie heute.

Chamberlain......... Ja, richtig.

CS-Soldat............ Rückzug, Männer!

CS-Soldat............ Ausschwenken!

US-Soldat............ Ich hab' einen. Ich hab' einen erledigt.

(Kampf lässt nach)

Chamberlain......... Buster, ist es schlimm?

Kilrain.................. Colonel, ich bin gleich wieder fit. Da hat mcih doch jemand als Zielscheibe benutzt.

Chamberlain......... Ich lasse den Sanitäter kommen.

Buster.................. Nein-nein-nein. Nur eine Bandage. Ich brauche nur eine Minute Zeit weil mich meine Stiefel umbringen.

Lieutenant............ Colonel, meinen Männern geht die Munition aus.

Chamberlain......... Also, Tom, geh zur 83. und hol', was sie entbehren können. (Tom geht) Lieutenant, gehen Sie zu den Verwundeten und sammeln Sie ein was da ist, einfach alles. Wir brauchen jede Muskete, jede Kugel.

Kilrain.................. Sehen Sie, da kommen sie.

5 - "re-fuse the line" bedeutet "die Linie absichern", also durch vorausschauende Krümmung der Linie eine Umgehung durch den Feind verhindern. Von "Linie auflösen" wie in der Übersetzung kann also keine Rede sein.

 

Clark.................... Nehmt sie unter Feuer! Du da, schneller nachladen!

US-Soldat............ Ich brauche Munition!

US-Soldat............ Sanitäter! Sanitäter!

Chamberlain......... (stürzt zu Boden)

US-Soldat............ Der Colonel! (stürmt heran) Colonel! Colonel!

CS-Soldat............ Zurück, Leute! Hier kommen wir nicht durch!

(Konföderierte ziehen sich zurück)

US-Soldat............ Da laufen sie!

CS-Soldat............ Los, Leute, zurück!

US-Soldat............ Da hinten! Da! Da! Ja! Hier rüber!

Chamberlain......... (sucht nach Wunden, findet seine angeschossene Säbelscheide) Das nennt man Glück.

US-Soldat............ Verdammte Scheiße! Wieviele werden von denen noch kommen?

US-Soldat............ Ich hab nur noch ein paar Kugeln.

US-Soldat............ Dann bist Du gut dran. Ich hab nur noch zwei Schuss.

Kilrain.................. (zu Chamberlain) Sie greifen immer wieder die Flanke. Sie wollen die Linke aufreißen.

Tom..................... (erscheint) Lawrence, die 83. kann uns keine Munition schicken. Sie haben selbst zu wenig.

 Owen.................. Colonel, Sir! Wichtige Nachricht. (grüßt)

Chamberlain......... Was? (grüßt) Was? Was?

Owen................... Colonel Vincent ist schwer verletzt. Ja, Sir. Ein paar Minuten nach Kampfbeginn wurde er getroffen. Auf der Hügelgruppe sind wir durch Weed's Brigade verstärkt worden. Das wollte ich berichten. Aber Weed ist tot. Sie haben Hazlett's Batterie zur Verstärkung hingebracht. Aber auch Hazlett ist tot. Soweit ich sagen kann--

Chamberlain......... Gibt es einen Weg, um Munition von da oben runterzuschaffen?

Owen................... Es herrscht das Chaos. Noch halten sie sich. Die Rebellen haben es schwer, auf den Berg zu kommen. Er ist ziemlich steil.

Chamberlain......... Aber wir brauchen unbedingt Munition.

Spear................... Colonel, Sir, die Hälfte meiner Männer ist verwundet. Wenn die Rebellen nochmal den Hügel heraufkommen, glaube ich nicht, dass wir sie aufhalten können.

Chamberlain......... Befehlen Sie, dass allen Verwundeten die Munition abgenommen werden soll. Jede Patrone zählt.

Spear................... Ja, Sir.

Chamberlain......... Gehen Sie.

Kilrain.................. Da kommen sie wieder!

Chamberlain......... Los, feuert!

(Konföderierte stürmen herauf, Kampf)

Spear................... Spart Munition! Lasst sie näher rankommen!

CS-Offizier........... Vorwärts, Leute! Diesmal müssen wir es schaffen! Hier lang! Hier lang!

US-Soldat............ Sie wollen uns umgehen!

US-Offizier........... Fertig - legt an!

Spear................... Los, empfangt sie, Jungs! Feuer!

Clark.................... Dranbleiben, Jungs! Nehmt sie unter Feuer!

US-Soldat............ Ich habe keine Munition mehr.

CS-Soldat............ Feuer!

US-Soldat............ Das war meine letzte!

Chamberlain......... Tom, da rüber, das Lock stopfen! - Tom! Tom! Tom! Toooom! (Tom gerettet von zwei der ehemaligen Meuterer)

US-Soldat............ Ich hab keine Munition mehr.

US-Soldat............ Ich hab nur noch zwei Schuss.

US-Soldat............ Pass auf da vorne!

(Konföderierte ziehen sich zurück)

   

Chamberlain......... Ja, wir können nicht wegrennen, und hier haben wir nichts mehr zum Schießen. Bleiben nur die Bajonette. Wir haben den Vorteil, bergab zu gehen. Die Rebellen müssen noch fertiger als wir sein, die sind fast am Ende. Nehmt die Bajonette. Ellis, Moment, Sie übernehmen den linken Flügel, ich den rechten. Ich möchte, dass das ganze Regiment einen Rechtsschwenk macht.

Spear................... Sie wollen angreifen?

Chamberlain......... Ja. Wir machen Folgendes: Wir werden angreifen indem wir hier runterstürmen, so als ob wir die linke Seite zurückgezogen hätten. Unten machen wir den Schwenk. Wir schwingen wie eine Tür. Wir stürmen erst den Hügel hinunten, wenn sie raufkommen. Alles klar? Hat das jeder verstanden?

US-Offiziere......... Ja, Sir.

Chamberlain......... Ellis, den linken Flügel übernehmen Sie. Auf mein Kommando rückt das ganze Regiment in weitem Bogen nach rechts vor.

Spear................... In Ordnung, Sir. Alles klar.

Chamberlain......... Machen Sie. (Ellis geht) Bayonette!

Spear................... Männer, zu mir! Kommt schon! Bewegt Euch! Schneller schneller schneller, Jungs! Marsch! Bewegt Euch! In Reihe aufstellen! Marsch! Bewegt Euch! Schneller, schneller! Pflanzt die Bayonette auf!

Chamberlain......... Bayonett - aufpflanzen! Rechter Flügel, aufgepasst!

Spear................... Rechter Flügel -

Chamberlain......... Angriff. (Trompete)

Spear................... Vorwärts! (stürmen hinab) Vorwärts, Männer! Mir nach!

Chamberlain......... Vorwärts! (stürmen hinab, Konföderierte ziehen sich zurück oder werden gefangen) Vorwärts!

Chamberlain......... (stellt einen konföderierten Offizier mit dem Degen) Der Revolver.

CS-Captain........... Ihr Gefangener, Sir.

Chamberlain......... Warten Sie hier.

US-Soldat............ Hiergeblieben. Ergib Dich.

US-Soldat............ Ergebt Euch!

US-Soldat............ Los, geh da rüber. Waffe weg.

Clark.................... Bei Gott, Colonel, kaum zu glauben. Die Jungs sind immer noch auf dem Vormarsch.

Chamberlain......... Gehen Sie vor und halten sie sie auf.

Clark.................... Ja, aber sie sind auf dem Weg nach Richmond. Sollen wir sie verfolgen?

Chamberlain......... Nicht heute. Für heute haben sie genug getan.

Tom..................... Lawrence, ich hab hier einen Burschen aus Alabama. Captain Hawkins, das ist mein Bruder, Colonel Chamberlain.

Hawkins............... (nickt)

Chamberlain......... Sir.

Hawkins............... Bitte, haben Sie Wasser?

Chamberlain......... Ja, natürlich. Tom, gib dem Mann was zu trinken.

Tom..................... Ja, Sir. Kommen Sie mit. (geht)

US-Soldat............ Bisschen schneller, da vorne. Kommt, kommt, Bewegung. Da geht's lang.

Chamberlain......... Buster, wie geht's Ihnen?

Kilrain.................. Zwei Kugeln. Nicht zu glauben, bei der Jungfrau Maria, zwei. Und… und wie geht's Ihnen, Colonel, an diesem schönen Tag? Mich hat's in der Achselhöhle erwischt. Eine saublöde Stelle, was?

Chamberlain......... (zu Estabrook) Wie geht's ihm?

Estabrook............ Er verliert den Arm.

Kilrain.................. Nur einen Arm. Irgendwas muss man verlieren. Nur ein Arm. Davon kann ich mich leichter trennen als von anderen Gliedern. Ich könnte jetzt einen Schluck vertragen.

Chamberlain......... Vielleicht kann ich was auftreiben.

Kilrain.................. Sie waren brilliant. Colonel, Colonel…

Chamberlain......... Ja, ich bin hier, Buster. Ich bin hier bei Ihnen.

Kilrain.................. Die Army war gesegnet. Das wollte ich Ihnen noch sagen, nur für den Fall, dass ich nicht mehr… Ich habe nie unter einem besseren Mann gedient.

Estabrook............ Keine Sorge, Sir, er schafft es. Er ist ein Ire von altem Schlag.

Chamberlain......... (geht zurück hinauf)

Spear................... Colonel, Sir, es wäre mir eine große Ehre. (reicht ihm einen Flachmann, sie teilen einen Drink)

US-Corporal......... (kommt vorbei) Colonel, Sir, diese Rebellen habe ich mit einer leeren Muskete getrieben.

Chamberlain......... Nicht so laut.

Rice..................... (erscheint) Colonel? (grüßt)

Chamberlain......... (grüßt)

Rice..................... Ihr Befehl lautet, den großen Hügel zu besetzen. Meine Männer werden Ihre Gefangenen übernehmen.

Chamberlain......... Ja, Sir.

Rice..................... (nimmt seine Kappe ab) Colonel, wir konnten alles von oben beobachten. Sowas kühnes habe ich noch nie gesehen. Darf ich… darf ich Ihnen die Hand schütteln?

Chamberlain......... (schüttelt die Hand) Colonel… Colonel, eine Frage. Der... der Name dieses Hügels... Hat er einen Namen, der Hügel?

Rice..................... Little Round Top.

Chamberlain......... Ah, ja.

Rice..................... Diesen Hügel haben Sie verteidigt. Der, auf den Sie jetzt gehen, ist der Big Round Top.

Chamberlain......... Ja, danke. Das werde ich wohl nie vergessen. (grüßt)

Rice..................... (grüßt)

Chamberlain......... Ellis, bringen Sie die Männer rüber. Ich gehe vor.

 

44 - 2:16:07 - Konföderiertes Feldlazarett

 

Longstreet............ (betritt die als Larzarett benutzte Scheune) Sam?

Cullen.................. Wir haben ihn betäubt, Sir. Die Schmerzen wären unerträglich.

Hood................... (spricht langsam) Sie konnten nicht viel sehen. Meine Jungs, die Felsen, es war… Wie ist es gelaufen, Pete?

Longstreet............ Gut, Sam-.

Hood................... Haben wir die Hügel genommen?

Longstreet............ Die meisten.

Hood................... Das schlimmste Gelände, das ich je gesehen habe. Glauben Sie mir das?

Longstreet............ (nickt)

Hood................... Sie nennen es das Teufelsloch. Der Name passt. Wie... wieviele Jungs...?

Longstreet............ Weiß ich noch nicht.

Hood................... Sie müssen es meinen Jungs hoch anrechnen. Hätten Sie… hätten Sie mich nach rechts angreifen lassen… Wir hätten nach rechts gehen sollen…

Cullen.................. Er braucht Ruhe, Sir.

Longstreet............ (geht hinaus)

Sanitäter.............. Drei Mann sind wieder verstorben. Lassen Sie sie abholen.

Sekretär............... Mach ich, sowie der Transportkarren wieder zurück ist. Du glaubst, sie sind hier oben.

Harrison............... Sie haben mich rufen lassen, Sir?

Longstreet............ Harrison

Harrison............... Mhm.

Longstreet............ Ja, allerdings. Ich habe Nachtarbeit für Sie. Sind Sie frisch genug?

Harrison............... (theatralisch) So sehr wird die Welt in die Nacht verliebt sein und weder Zeit noch Anbetung an die grelle Sonne verschwenden.

Longstreet............ Wenn das hier vorbei ist, dann würde ich Sie sehr gerne auf der Bühne sehen.

Harrison............... Was wünscht der General? Ich stehe ganz zu Ihren Diensten.

Longstreet............ Ich möchte, dass Sie rübergehen und die Nordstaatler ausspähen, ihre Verfassung, was sie in Reserve haben und was sie raufbringen. Wahrscheinlich dauert es die ganze Nacht. Ich will alles wissen, aber genau.

Harrison............... Es wird mir eine große Freude sein, Sir.

Longstreet............ Gut. Harrison, es wird gefährlich. Ich weiß es sehr zu schätzen.

Harrison............... Na schön, danke, Sir. Tja, aber ich muss gestehen, Sir, das einzige was mich an dieser Art der Arbeit stört, ist die Abwesenheit der Zuschauer. Wenn mann's richtig macht, weiß niemand davon, weil mich niemand gesehen hat. Für einen Darsteller ist das sehr hart.

Longstreet............ Gehen Sie.

 

45 - 2:20:24 - Es war garnicht so knapp

 

Longstreet............ (reitet heran, steigt ab, grüßt)

Lee...................... (grüßt) General, ich freue mich sehr, Sie wohlauf zu sehen.

Longstreet............ Ich komme vorbei, um Ihre Befehle zu empfangen.

Lee...................... (sieht einen Trupp einreiten) Sieht so aus als ob General Stuart zurückkommt.

Longstreet............ Der reuige Sohn.

Lee...................... (geht mit Longstreet in das Haus) Heute Nachmittag, das war sehr knapp. (setzt sich)

Longstreet............ Sir?

Lee...................... Sie sind fast eingebrochen. Ich konnte spüren, wie sie nachgeben wollten. Für einen Augenblick dachte ich, wir würden unsere Fahne auf dem Hügel hissen.

Longstreet............ Ähm… so knapp war's nicht.

Lee...................... Die Atacken waren nicht ordnungsgemäß koordiniert. Ich weiß nicht, warum. Und trotzdem hätten wir heute fast gewonnen. Ich habe schon einen freien Weg nach Washington gesehen. Wie steht es um General Hood?

Longstreet............ Ich denke, er überlebt. Vielleicht verliert er den Arm.

Lee...................... Guter Gott, ich könnte auf ihn nicht verzichten. So viele gute Männer haben wir heute verloren.

Longstreet............ Sir, Lo hat die Pfirsichplantage und das Weizenfeld genommen6, aber er kam nicht auf den Kamm. Hood hat zwar das Teufelsloch erobert, aber er konnte nicht den kleinen Hügel nehmen. Die Nordstaatler halten die Hügel, und sie kriegen Verstärkung. General, wir könnten sie immernoch rechts umgehen.

Lee...................... Gut, ich werde darüber nachdenken.

Longstreet............ Wir haben immernoch genügend Artillerie für einen weiteren Kampf, aber nur für einen.

Lee...................... Ich weiß. Ich werde nachdenken.

Longstreet............ General, wir--

Lee...................... Ich bin sehr froh, Sie wohlauf zu sehen. Morgen sprechen wir darüber.

Longstreet............ -- (grüßt, geht)

Lee...................... (grüßt)

6 - Die Pfirsichplantage und das Weizenfeld wurden von der Division unter Lafayette McLaws genommen, nicht von "Lo" Armistead, dessen Brigade zu jener Zeit das Schlachtfeld noch nicht erreicht hatten.

 

46 - 2:23:29 - Über Freunde, die Feinde sind

 

Pickett................. Wenn ich Sie so von Affen und Bäumen erzählen höre, werde ich an die Zeit der Kanonade auf der Halbinsel erinnert, wo es nur einem Baum gab, hinter dem die Männer sich verstecken konnten. So ein dünner, kleiner Baum. Und die Jungs stellten sich in einer langen Reihe hinter dem Baum auf. Es sah aus wie ein Lämmerschwanz. Sie schwankten von einer Seite zur anderen. Kam ein Geschoss hier an, schwankten sie zur anderen Seite. (alle lachen) Kam eine Granata dort hin, schwankten sie zurück. Sowas muss man gesehen haben.

Armistead............ George, jetzt frage ich Dich: Was hat das mit unserem Thema zu tun?

(Longstreet reitet ein, steigt ab, alle stehen auf)

Pickett................. (grüßt) General.

Longstreet............ (grüßt) Fahren Sie fort, Gentlemen. Lassen Sie sich nicht stören.

Armistead............ General, Sie kommen gerade Recht. Ich habe eben versucht, George hier von den modernen, wissenschaftlichen Theorien Charles Darwin's zu überzeugen, der Evolutionstheorie, die Idee, dass die gesamte Menschheit vom Affen abstammte. Er lässt sich nicht überzeugen.

Longstreet............ Ah ja?

Pickett................. Allerdings. Ich sagte ihm, es sei falsch, sich den Kopf mit solchen Blasphemien zu belasten. Von jetzt an, Sie, haben Sie nachdenkliche Augenblicke einzig dem Studium militärischer Fragen zu widmen.

Armistead............ Das ist ein Befehl.

Kemper................ Oder vielleicht lieber der Bereitstellung von etwas mehr von diesem Pennsylvania-Whiskey?

Garnett................. Hervorragende Idee.

Kemper................ General, möchten Sie?

Longstreet............ Nein, Jim, danke.

Pickett................. Gewiss teilt der kommandierende General meine tiefe Abscheu gegenüber diesen ketzerischen Gedanken.

Longstreet............ Ähm, es soll einige ziemlich kluge Leute geben, für die Darwin's Theorie das Evangelium ist.

Armistead............ Sie würden keine Chance bekommen, sie dem ständig schrumpfenden Freundeskreis von George anzuschließen.

Pickett................. General Longstreet, Sir, ich beabsichtige, diese leidige Diskussion ein für allemal zu beenden.

Longstreet............ Oh, gut.

Pickett................. Vielleicht glauben einige von Ihnen dass Sie… dass Sie von einem Affen abstammen. Ich vermute sogar, dass es einige unter Ihnen gibt, die glauben dass ich von einem Affen abstamme. Aber ich fordere den Mann heraus, vorzutreten, der glaubt dass General Robert E. Lee von einem Affen abstammt.

Kemper................ Hört, hört.

Garnett................. Nicht sehr wahrscheinlich.

Armistead............ George, jeder Wissenschaftler muss vor der hitzigen, brennenden Logik Ihres einmaligen Intellekts erzittern.

Longstreet............ Ah… (geht in sein Zelt, Armistead folgt ihm)

Kemper................ Also, was glauben Sie, wieviele Ihrer Verwandten sind Affen?

Armistead............ (zu Longstreet) Übrigens, hast Du was von Sam Hood gehört?

Longstreet............ Er verliert einen Arm.

Armistead............ Dick Garnett ist dienstunfähig. Er kann kaum laufen. Im Ernstfall wird er es nicht ertragen können, sich zurückzuhalten. Aber wenn Du ihm befehlen würdest, nicht teilzunehmen… Hm, aber das wirst Du wohl nicht können.

Longstreet............ (schüttelt den Kopf, beide hören einem Gesang zu) Hm, der Bursche kann singen. Klingt wie Kathleen Mavourneen.

Armistead............ Was hört man von Hancock?

Longstreet............ Ich bin heute auf ihn gestoßen. Er ist da draußen, ungefähr eine Meile entfernt, knapp eine Meile. Tja, es war heute sehr hart.

Armistead............ Er ist der Beste, den sie haben, doch das macht die Truppe nicht besser - ein Erfahrungswert.7 Naja, ich möchte ihn so bald wie möglich besuchen. Als ich Win das letzten Mal sah, spielte er dieses Lied, genau dasselbe. Damals in Kalifornien waren wir alle das letzte Mal zusammen, bevor wir uns dann '61 getrennt haben.Almira Hancock, erinnerst Du Dich an Almira, Hancock's Frau? (Longstreet nickt) Eine wunderschöne Frau. Die hübscheste und dabei intelligenteste Frau, die ich kenne. Ein wunderschönes Parr, die beiden. Garnett war in jener Nach bei mir. Eine Menge von der alten Truppe waren da. Viele von ihnen standen um uns herum, in ihren blauen Uniformen. Am nächtsen Tag fuhren wir ab. Einige fuhren nach Norden, andere nach Süden. Es war die Trennung, das Lebe-wohl der Soldaten. "Auf Widersehen. Viel Glück. Wir sehen uns in der Hölle." Erinnerst Du Dich? Und zum Ende des Abends hin saßen wir um das Klavier herum, Myra spielte dieses… dieses Lied da, genau dasselbe. Ich werde es auf Jahre, vielleicht auch nie mehr… nie mehr vergessen. 8 Du weißt ja, wie es war, Pete. Win war wie ein Bruder für mich. Erinnerst Du Dich? (Longstreet nickt) Gegen Ende des Abends wurde es immer schwerer. Wir alle fingen an zu weinen. Es gab viele Tränen. Ich ging rüber zu Hancock und ich nahm in bei der Schulter und sagte zu ihm: "Win, ich schwöre Dir, wenn ich je die Hand gegen Dich erhebe, möge ich tot umfallen." Wir sahen uns nie mehr. Er war bei Malvern Hill, White Oak Swamp, Sharpsburg und Fredericksburg. In den nächsten Tagen werden wir uns wiederbegegnen, jeder auf seiner Seite dieses kleinen, tödlichen Abstands. Ich habe geglaubt, ich könnte das alles vergessen, aber ich kann es nicht. Und es wäre auch nicht Recht. Ich schätze, nicht. Danke, Pete. Ich musste darüber reden.

Longstreet............ Ja.

Armistead............ Ach ja, ich habe für Myra Hancock ein kleines Päckchen. Sie soll es im Falle meines Todes öffnen. Du wirst vorbeigehen und sie besuchen, wenn das vorrüber ist. Machst Du das?

Longstreet............ (nimmt das Päckchen, nickt)

Armistead............ Ich danke Dir.

7 - schlecht übersetzt. Original wörtlich: Er ist der Beste, den sie haben. Gott kann keine besseren machen. Und das ist eine Tatsache.

8 - Abweichende Übersetzung: im englischen Original zitiert Armistead eine Zeile in Alt-Englisch aus dem besagten Lied. Wohl zum besseren Verständnis wurde dies in der Übersetzung weggelassen und dafür seine Bemerkung über das Vergessen ausgedehnt.

 

47 - 2:32:01 - Stuart meldet sich zurück

 

Lee...................... Welchen Tag haben wir jetzt, Major

Taylor.................. (sieht auf seine Uhr) Schon lange nach Mitternacht, Sir. Es ist bereits Freitag.

Lee...................... Freitag, der 3. Juli?

Taylor.................. Ja, Sir.

Lee...................... Das heißt, morgen ist der 4. Juli.

Taylor.................. Sir?

Lee...................... Der Unabhängigkeitstag.

Taylor.................. Ach, das hab' ich ganz vergessen.

Lee...................... Der Allmächtige hat Sinn für Humor. Tut mir leid, dass ich Sie so lange wach halte.

Taylor.................. Ist mir ein Vergnügen.

Lee...................... Wir sollten einen größeren Stab haben.

Taylor.................. Um ehrlich zu sein, das würde mich kränken. Ich schaffe die Arbeit.

Lee...................... Na gut.

Taylor.................. General Stuart wartet noch draußen, Sir. Soll ich ihn jetzt hereinbringen?

Lee...................... Ja, bitte. Major?

Taylor.................. Ja, Sir?

Lee...................... Wenn ich mit General Stuart rede, möchte ich nicht gestört werden.

Taylor.................. Sehr wohl, Sir. (geht)

Lee...................... Danke.

Taylor.................. (draußen) General Lee empfängt Sie jetzt, Sir.

Stuart................... (tritt ein, grüßt)

Lee...................... (grüßt)

Stuart................... Sie wollten mich sprechen, Sir?

Lee...................... Einige meiner besten Offiziere sind der Meinung, dass Sie uns schmählich im Stich gelassen haben.

Stuart................... General Lee, Sir, würden Sie mir bitte diese Gentlemen nennen.

Lee...................... Wir können das nicht erörtern. Dazu ist keine Zeit.

Stuart................... Sir, ich verlange nur, dass man mir erlaubt, mich zu verteidigen.

Lee...................... Sagte ich nicht, dass wir keine Zeit haben? General Stuart, Ihr Auftrag war es doch, diese Armee vor der feindlichen Kavallerie zu schützen und uns jede Bewegung des Haupttruppenkörpers des Feindes zu melden. Diesen Auftrag haben Sie nicht erfüllt. Sie waren ohne Berichterstattung über Ihren Standort und die Bewegung des Feindes für mehrere Tage fort. Inzwischen wurden wir hier in Kampfhandlungen verstrickt und sind ohne ausreichendes Wissen über die Stärke des Feindes oder das Gelände in die Schlacht gezogen. Es ist nur der Gnade Gottes zu verdanken, dass wir nicht in's Verderben gerannt sind.

Stuart................... General Lee, ich hatte Gründe.

Lee...................... Vielleicht hatten Sie meine Befehle missverstanden. Vielleicht hatte ich mich auch nicht deutlich genug ausgedrückt. Nun, Sir, damit das ein für allemal klar ist: Sie, Sir, sind mit Ihrer Kavallerie die Augen dieser Armee. Ohne Ihre Kavallerie sind wir nämlich blind. Das was geschehen ist, ist nunmal geschehen. Es darf nie wieder, nie wieder passieren.

Stuart................... (bietet seinen Säbel an) Sir, da ich nicht mehr das Vertrauen des Generals--

Lee...................... (schlägt mit der Faust auf den Tisch) Habe ich Ihnen nicht gesagt, Diskussionen gibt es nicht, dass wir keine Zeit haben. -- (wieder ruhig) Es wird morgen eine weitere Schlacht gehen, und wir brauchen Sie. Weiß Gott, wir brauchen jeden. Sie müssen akzeptieren was ich Ihnen sagte. Ziehen Sie daraus die Lehre. Es gab einen Fehler, es wird nie wieder passieren. Ich kenne Ihre Qualitäten. Sie sind einer der besten Kavallerie-Offiziere, denen ich je begegnet bin. Ihre Verdienste um diese Armee weiß ich sehr zu schätzen. Also lassen Sie uns nicht mehr davon reden. Die Angelegenheit ist vergessen. Gute Nacht, General.

Stuart................... -- (grüßt, geht)

Lee...................... (grüßt)

 

48 - 2:36:12 - Aussicht vom Big Round Top

(Freitag, 3. Juli 1863, der letzte Tag)

Tom..................... (steigt auf einen Felsen zu Chamberlain) Colonel, Sir? (gibt ihm eine Blechtasse) Was machst Du hier oben?

Chamberlain......... Öhm, ich ruhe nur mein Bein aus.

Tom..................... (setzt sich) Ah, schön hier.

Chamberlain......... Ja.

Tom..................... Man kann von hier wirklich weit in's Land sehen.

Chamberlain......... Ja, ein ganz schönes Stück.

Tom..................... Wir haben ein Kommando ausgeschickt, die haben da unten noch ein paar tote Seelen gefunden, de hatten den Kaffe bei sich. Naja, sie werden ihn nicht mehr brauchen, also…

Chamberlain......... Ach, Ihr Leichenfledderer.

Tom..................... Lawrence? Du bist gestern sehr gut gewesen. Wie da immer mehr Rebellen hoch kamen, bewunderswert.

Chamberlain......... Ja.

Tom..................... Sie sind sehr mutig gewesen. Denkst Du, sie kommen heute wieder?

Chamberlain......... Naja, sieht nicht so aus als hätten sie vor zu gehen.

Tom..................... Wir sind nur noch 100 Mann stark, einschließlich der Leute vom 2. Maine-Regiment.

Chamberlain......... Ja, aber diese Stellung ist gut. (entferntes Artilleriefeuer) Es geht wieder los. Alarmiere die Leute. Wahrscheinlich ist das ein Ablenkungsmanöver. Sie kommen vielleicht wieder zu uns. Frag nach, wo die Munition bleibt. Geh das Lazarett kontrollieren und sieh nach den Jungs. Und erkundige Dich nach Buster.

Tom..................... Jawohl, Sir. Aber wir brauchen noch einen Boten, Wenn ich die Hügel weiter so rauf und runterlaufe, fallen mir noch die Beine ab. (geht)

 

49 - 2:37:59 - Lee nimmt das Zentrum in's Visier

 

(Seminary Ridge)

Lee...................... Guten Morgen, General.

Longstreet............ Guten Morgen, Sir.

Lee...................... Reiten Sie mit mir, wenn Sie möchten.

Longstreet............ Gerne, Sir.

CS-Soldat............ Achtung! (Soldaten stehen auf, grüßen, Longstreet grüßt und reitet mit Lee vorbei)

Lee...................... General Longstreet, Sie haben jetzt General Pickett, er ist ausgeruht. Ich möchte, dass Sie mit Ihrem Corps vorstoßen. Nehmen Sie die Höhen in der Mitte. Sie werden ihre Linie durchtrennen.

Longstreet............ Sir, meine zwei Divisionen, die von Hood und McLaws, sie hatten gestern einen Gewaltmarsch hinter sich und stürmten direkt in die Schlacht. Sie sind stark dezimiert, etwa 50 Prozent, Sir. Sie sind müde und brauchen Ruhe. Es liegen jetzt drei Nordstaaten-Corps auf den Hügeln unserer rechten Flanke gegenüber. Wenn ich sie mit meinen Leuten angreifen würde, verlieren wir unsere Flanke, Sir. Sie werden einfach einen Bogen machen und uns aufreiben. Sie haben sich dort gut verschanzt. Sie warten doch nur auf uns. Ihre Artillerie ist gut, sie haben jede Menge davon. Sir, jede Atacke von uns wird durch offenes Gelände oder bergauf führen. Wie verständigen wir uns? Wie koordinieren wir die Atacke? Dort haben sie sich kreisförmig zusammengezogen, gute Innenlinien. Wo immer wir sie angreifen, werden sie in wenigen Minuten Verstärkungen kriegen. Aber wollen wir Verstärkung heranführen, ist sie von hier meilenweit entfernt. Und ihre Kanonen sehen jede Bewegung. Ihre verdammten Kanonen sehen sogar in diesem Augenblick auf uns herab.

Lee...................... Sie werden im Zentrum brechen.

Longstreet............ Sir?

Lee...................... Sie werden in der Mitte weichen müssen. Diese Männer werden Verstärkungen aus allen Richtungen bekommen, Waffen zu tausenden. Aber Richmond hat uns zunächst nichts entgegenzusetzen, es besteht Aussicht.9 Wenn wir uns jetzt zurückziehen, werden wir zwei Tage umsonst gekämpft haben. Der Rückzug käme einer Niederlage gleich. Und ich habe bisher dem Feind noch nie das Schlachtfeld kampflos überlassen. Nein, Sir, Rückzug ist keine Alternative mehr. Gestern haben wir den Feind an beiden Flügeln angegriffen. Das bedeutet, dass er sich dort an den Hügeln und Felsen verstärkt hat. Also ist sein Schwachpunkt in der Mitte. Sie beherrschen zwar die höheren Lagen, aber sehen Sie dort in der Mitte die… die lange Senke gerade zu. Dort ist der Feind am verletzlichsten. General Pickett's Männer sind noch frisch und unverbraucht. So ist es doch, ja?

Longstreet............ (nickt)

Lee...................... Unter Ihrem Oberbefehl, General Longstreet, werden wir den Feind von Angesicht zu Angesicht auf dem Gelände unserer Wahl ehrenvoll besiegen. (reitet vor)

9 - Falsche und sinnverkehrte Übersetzung. Wörtlich: "Diese Männer werden Verstärkungen aus allen Richtungen bekommen, Kanonen zu tausenden. Aber Richmond kann uns nichts mehr nachschicken. Also wenn wir bleiben, kämpfen wir auch."

 

50 - 2:41:07 - Chamberlain wird abgezogen

 

Estabrook............ Sir, ein Kurier von Colonel Rice.

Pitzer................... (grüßt) Colonel Chamberlain?

Chamberlain......... (grüßt)

Pitzer................... (atmet schwer) Das war ein Aufstieg.

Chamberlain......... Meine Männer brauchen Verpflegung.

Pitzer................... Sir, Colonel Rice hat mich beauftragt, Ihnen zu sagen, dass Sie abgelöst werden.

Chamberlain......... Abgelöst?

Pitzer................... Frische Truppen sind unterwegs, sie werden Ihre Stellungen übernehmen, Sir. Colonel Rice gönnt Ihnen eine Ruhepause. Sie möchten sich zurückziehen. Ich zeige Ihnen den Weg.

Chamberlain......... Abrücken. Naja. (nach hinten zu Spear) Lassen Sie die Männer antreten. Wir rücken aus.

Spear................... Ja, Sir.

Chamberlain......... Wo wird es hingehen?

Pitzer................... Nun, Sir, ein hübscher Fleck, der ruhigste und sicherste Ort auf dem Schlachtfeld. Da drüben, bei der Baumgruppe.

Chamberlain......... (grüßt)

Pitzer................... (grüßt)

 

51 - 2:42:10 - Lee legt seinen Plan aus

 

CS-Soldat............ Achtung!

Lee...................... (gallopiert mit Longstreet heran, steigt ab) Ja, General, wir greifen in der Mitte an. Aber in Bezug auf die Flanke hatten Sie Recht. Hood und McLaws hatten gestern leider schwere Verluste. Deshalb werde ich Ihnen zwei andere Divisionen geben: General Pettigrew und General Trimble. Sie sind noch ziemlich stark und ausgeruht. Sie hätten damit fast drei Divisionen unter sich, General Pickett eingeschlossen. Ihr Ziel wird dort drüben die Baumgruppe sein. Der Atacke wird massives Artilleriefeuer vorausgehen. Alle unsere Kanonen konzentrieren sich auf dieses kleine Gebiet. En fou d'enfer, würde Napoleon sagen. Wenn die Artillerie ihre Wirkung gezeitigt hat, werden sie die Linien durchbrechen. Sie werden fast 15.000 Männer unter Ihrem Befehl haben, General. Greifen Sie an, sowie Sie bereit sind, aber planen Sie es gut. Ich flehe Sie an, planen Sie's gut. Wir setzen alles auf eine Karte.

Longstreet............ Sir, mit Ihrer Erlaubnis. Sir, ich bin mein Leben lang Soldat gewesen. Ich habe mich von unten hochgedient, Sie kennen meinen Weg. Aber Sie, ich muss Ihnen jetzt sagen, dass ich mit einem Fehlschlag rechne. Auch 15.000 Mann werden es nicht schaffen, diesen Hügel zu nehmen. Denn es liegt mehr als eine Meile offenes Gelände vor ihnen. Wenn die Männer aus der Deckung der Bäume herauskommen, werden sie von überall unter Yankee-Feuer genommen werden. Und es sind Hancock's Männer. Sie liegen dort in der Deckung der Felsen wie wir damals in Fredericksburg.

Lee...................... Wir tun unsere Pflicht, General. Wir tun was wir tun müssen.

Longsteet............. Ja, Sir.

Lee...................... Colonel Alexander befehligt die Artillerie. Sie wissen, er ist gut. Wir müssen uns darauf verlassen, dass er sie vom Kamm vertrieben hat, bevor Ihre Divisionen dort eintreffen.

Longstreet............ Ja, Sir.

Lee...................... Und die Männer werden wissen, was zu tun ist. Alle 15.000 werden sich direkt auf die Mitte dieser Linie konzentrieren, auf diesen Kamm da. Denn die Linie ist dort ausgedünnt. General Meade war gezwungen, die Flanken zu verstärken. Er muss in der Mitte schwach sein. Ich vermute, er hat dort höchstens etwa 5.000 Mann postiert. Colonel Alexander's Artillerie wird sie aufreiben, wie damals in Fredericksburg.

Longstreet............ Ja, Sir.

Lee...................... Viel Glück. - Woran müssen Sie denken, General?

Longstreet............ Daran, dass… dass Pickett's Division zu meinem Corps gehört, die anderen beiden Einheiten sind aber aus Hill's Corps. Sollte nicht General Hill die Atacke führen, Sir?

Lee...................... Was sagten Sie?

Longstreet............ Sollte General Hill nicht die Atacke leiten?

Lee...................... --

Longstreet............ Ich bitte um Verzeihung. Sir, ich war immer vorsichtig, sehr vorsichtig.

Lee...................... Es gibt keinen, dem ich mehr vertraue.

Longstreet............ Sir, wenn wir diesen Hügel nehmen könnten, dann hätten--

Lee...................... Wir können es. Und wir werden es. General, Gott sei mit Ihnen.

Longstreet............ (grüßt)

Lee...................... (grüßt, geht)

 

52 - 2:46:28 - Endlich Einsatz für Pickett

 

Pickett................. (reitet heran, hält, grüßt)

Longstreet............ (grüßt) George. George, Sie führen die Atacke. Machen Sie sich bereit. Stellen Sie Ihre Männer am Waldrand auf. Einzelheiten erfahren Sie nachher. Und jetzt beeilen Sie sich, George.

Pickett................. (grüßt) Yeahie! Komm schon! Jah! (galoppiert ab)

 

53 - 2:46:54 - Die Männer verehren Lee

Lee...................... (reitet vorüber, viele Soldaten folgen ihm und jubeln ihm zu, Hände schütteln)

 

54 - 2:49:27 - Befehl zu maximalem Bombardement

 

Alexander............. (grüßt)

Longstreet............ (grüßt)

Alexander............. Sir, vergeben Sie mir die zerrissenen Hosen, Sir. Es ziemt sich nicht für einen Offizier, ich weiß.

Longstreet............ Colonel Alexander, die Yankee-Kanone da oben auf dem Hügel wird uns einigen Ärger machen. Bringen Sie sie mit ein paar unserer Kanonen zum Schweigen. Und rücken Sie erst vor, wenn die Infanterie vorrückt. Sorgen Sie für freie Flanken. Porter, wie alt sind Sie?

Alexander............. Sir, ich bin 28, Sir.

Longstreet............ Aha. Darüber hinaus müssen wir die Kanonen auf dem mittleren, niederen Kamm ausschalten. Das ist äußerst wichtig.

Alexander............. Ja, Sir.

Longstreet............ Ich verlasse mich auf Sie.

Alexander............. Jawohl, Sir. Ich werden tüchtig feuern lassen.

Longstreet............ Gut, gut. Sie setzen alles ein was Sie haben, maximaler Einsatz. Lassen Sie aus allen Rohren feuern, aber erst wenn alles in Position ist und ich den Befehl dazu gebe. Dann feuern Sie auch mit den Kanonen bei denen die Lafette defekt ist.10 Für Ihren Überblick beziehen Sie einen guten Aussichtspunkt. Wir müssen den Feind von diesem Kamm vertreiben. Wenn nicht… Sie geben mir jedenfalls Bescheid, wenn Sie mit Ihrer Munition am Ende sind. Denn wir müssen genug zurückhalten, um den Angriff der Infanterie zu unterstützen.

Alexander............. Jawohl, Sir. (grüßt)

Longstreet............ (grüßt, reitet ab)

10 - völlig freie Übersetzung, nochdazu unsinnig. Ein Geschütz mit defekter Lafette kann nicht sauber ausgerichtet werden und kann den Rückstoß beim Feuern nicht nach hinten abfedern. Original: "Dann feuern Sie mit allem was Sie haben. Ich will nicht eine Kanone still sehen."

 

55 - 2:50:55 - Longstreet weist seine Generäle ein

   

Longstreet............ (geht zu Pickett, Trimble und Pettigrew) Gentlemen. (grüßt)

(Pockett, Trimble und Pettigrew grüßen)

Pettrigrew............. (tritt vor) Johnston Pettigrew, Universität North Carolina. (schüttelt die Hand)

Longstreet............ Ja, ich weiß. Dort spricht man immer noch mit Hochachtung von Ihren Erfolgen. Ihr Ruf als Gelehrter ist Ihnen schon vorausgeeilt. Ich höre, Sie haben ein Buch geschrieben.

Pettigrew.............. Ach, nur ein kleines Werk. Wenn der General es lesen möchte…

Longstreet............ Natürlich.

Pettigrew.............. Sie erhalten ein Exemplar mit Widmung. (nach hinten) Captain, holen Sie mein Buch aus dem Gepäck.

Longstreet............ Äh, General, ich bitte um Pardon, aber ich werde kaum Zeit haben, es heute noch zu lesen. (lachen) Gentlemen, ich möchte, dass Sie sich dort hinten diese Baumgruppe ansehen. Da werden sich alle Einheiten treffen. Sie werden sich in einer langen Linie von etwa einer Meile verteilen, ungefähr 15.000 Mann. Ich möchte, dass sich alle Einheiten genau dort an diesem Punkt treffen. Gut, passen Sie auf. (zeichnet Linien in den Staub) Das Zentrum der Yankees, eine Steinmauer, ein kleines Wäldchen. General Trimble befehligt Pender's Division und wird auf der linken Seite sein, unterstützt von Pettigrew's Brigade. General Pickett's Division wird auf der rechten Seite der Atacke sein. George, ganz wichtig ist, dass Sie zwei Brigaden nach vorn setzen und eine nach hinten. So.

Pickett................. Ja, Sir. Garnett's Brigade, das ist Jimmy Kemper, und Armistead als Unterstützung.

Longstreet............ Gut. Jetzt richtet sich Garnett unbedingt an Trimble's Flanke aus. Er wird sozusagen der Drehpunkt für eine Reihe von Linksschwenks sein. Am Rande der Straße nach Emmitsburgh werden Sie Ihren ersten Linksschwenk durchführen lassen, dann gerade aus, dann wieder links, und so weiter nach Ihrem Gutdünken. Sinn der Schwenks ist, die Yankees zu täuschen, damit sie sich in langer Linke verteilen. Hier Noch Fragen? (Kopfschütteln) Gut, Gentlemen. Gentlemen, das ist der Treffpunkt, diese Baumgruppe. Wir setzen die gesamte Artillerie ein, und sie wird sich auf diesen Punkt konzentrieren. Es wird jede Kanone die noch halbwegs einsatzbereit ist feuern.11 Und danach gebe ich Befehl, vorzurücken. Gentlemen, ich glaube dass dieser Angriff das Schicksal unseres Landes entscheiden wird. Alle Männer, die in der Vergangenheit gefallen sind, werden heute mit uns sein.

Pettigrew.............. (tritt vor) Ich möchten Ihnen sagen, dass es eine Ehre ist, unter Ihnen zu dienen. (schüttelt die Hand, grüßt, geht)

Longstreet............ (grüßt)

Trimble................. (tritt vor) Ich will Ihnen danken, dass Sie mir die Gelegenheit gegeben haben, hier zu dienen. (schüttelt die Hand) Dafür habe ich gebetet. Sir. (grüßt, geht)

Longstreet............ (grüßt)

Pickett................. (grüßt, geht)

Longstreet............ (grüßt, folgt ihm dann) George, können Sie den Kamm nehmen?

Pickett................. (grinst, reitet ab)

Harrison............... (tritt hervor) Sir.

Longstreet............ Harrison.

Harrison............... Sir, würde es Ihnen etwas ausmachen, mir eine Muskete geben zu lassen? Ich gedenke, mich Ihnen anzuschließen. Und könnten Sie mir eine Jacke mit ein paar Streifen geben lassen, oder wenigstens einen Hut. Nur das eine Mal, denn ich denke, dass es heute mein letzter Tag sein könnte. Hab' ich mir das nicht verdient?

Longstreet............ Wissen Sie, was hier passiert? Ich werde Ihnen sagen, was hier passieren wird. Die Truppen nehmen jetzt dort hinter den Bäumen Aufstellung. Wenn sie herauskommen, werden sie unter Langstrecken-Artilleriefeuer genommen werden, Dauerfeuer, gut gezielt, mit allen Kanonen die sie haben. Und das, wenn die Männer noch eine Meile vor sich haben. Damit nicht genug. Sie befinden sich auf offenem Feld, in Reichweite der feindlichen Musketen. Haben sie das hinter sich, werden sie durch diesen Zaun aufgehalten, und die Formation - oder was von ihr übrig ist - wird auseinanderfallen. Und wenn sie die Straße überqueren, wird sie die Kurzstrecken-Artillerie erreichen. Kartätschenfeuer. Tausende kleiner Schrapnellstücke schwirren durch die Luft und werden die Linien aufreißen. Sie müssen diese Mauer erreichen, aber das werden nicht viele überleben. Eine mathematische Gleichung. Aber vielleicht, nur vielleicht, können unsere Kanonen ihre Verteidigung auflösen. Diese Hoffnung bleibt uns. Aber da draußen steht Hancock, und er wird nicht weichen. Es bleibt eine mathematische Gleichung. Wenn die Männer bis zu dieser Straße oder darüberhinaus kommen, wird über die Hälfte gefallen sein. Aber, Harrison, ich glaube nicht, dass meine Jungs die Mauer erreichen werden.

Harrison............... Sir, mit Ihrer Erlaubnis, ich lasse mir jetzt eine Muskete geben.

11 - Passend zum vorigen Übersetzngsfehler hier wieder freie Abweichung. Original: "Wir benutzen jede Kanone, die sie haben, bis die Munition ausgeht."

 

56 - 2:58:33 - Ankunft am Rastplatz

(Cemetery Ridge, Führungsstab der Nordstaaten)

Pitzer................... Da ist es, General Meade's Hauptquartier, Sir. Da sollen Sie jetzt eine Stellung in der Reserve beziehen. Sie müssen sich nicht verschanzen, aber halten Sie sich bitte zur Verfügung.

Chamberlain......... Major Spear, alles mitbekommen?12

Spear................... Ja, Sir. Ich führe die Männer hin.

Pitzer................... Colonel, würden Sie mir bitte folgen. General Hancock möchte Sie sprechen.

12 - Spear wird bis hier als Captain bezeichnet und trägt auch diese Rangabzeichen, selbst am Little Round Top. Der hier genannte Dienstrang ist falsch, seine Beförderung erfolgte erst Monate später, als er für Chamberlain das Regiment übernehmen sollte.

 

57 - 2:58:59 - Chamberlain meldet an Hancock

 

Pitzer................... General Hancock, Sir? Colonel Chamberlain, 20. Maine-Regiment.

Chamberlain......... (grüßt)

Hancock.............. (grüßt) Chamberlain, ja. Von den Mannschaften habe ich erfahren dass Sie mehr Einsatz zeigen mussten als mir mein Stab verraten hat.

Chamberlain......... Wir haben gekämpft.

Hancock.............. Man sagte mir, Sie hätten eine Bajonett-Atacke geführt. Das ist etwas dessen man sich nicht schämen muss. Ich werde es mir merken. Die Armee braucht kampfbereite Männer, und ganz besonders solche Brigadekommandeure wie Sie. Bis dahin: gut gemacht. Ich gratuliere. (schuttelt die Hand)

Chamberlain......... Danke. Danke, Sir.

Hancock.............. Wie geht's Ihrer Einheit?

Chamberlain......... Wir brauchen Proviant, die Männer müssen essen, Sir. Und Munition, wir haben nichts mehr.

Hancock.............. (zu einem Adjutanten) Kümmern Sie sich bitte darum. (Adjutant geht, zu Chamberlain) Schreiben Sie mir einen Bericht?

Chamberlain......... Ja, Sir.

Hancock.............. Wie ich höre, unterrichten Sie.

Chamberlain......... Ach, Sir, das scheint lange her zu sein.

Hancock.............. Manchmal weiß ich auch nicht mehr, wie lange dieser Krieg schon dauert. Drei Jahre oder drei Leben lang. Was haben Sie gelehrt?

Chamberlain......... Rhetorik, Sir. Rhetorik, Naturkunde und Religion. Auf dem Bowdoin College, Sir.

Hancock.............. Da hab' ich gleich mal eine Frage. Es soll da eine Geschichte in der Antike geben, in der zwei Männer, ähm… beste Freunde sind, fast Brüder. Und diese beiden Männer werden durch eine Laune der Geschichte in einem großen Krieg auf die gegnerischen Seiten verschlagen. Sie stehen sich eines Tages, wie es der Zufall will, von Angesicht zu Angesicht auf dem Schlachtfeld gegenüber.

Chamberlain......... Also, wenn die Griechen nicht von so einer Geschichte berichten, dann bestimmt die Römer. Aber ich glaube, sowas auch in der Bibel gelesen zu haben.

Hancock.............. Alle Offiziere beider Seiten kennen jemanden, der die Uniform der anderen Seite trägt. Aber heute morgen, als ich durch mein Feldglas die wehenden Fahnen des 9. und 11. Virginia-Regiments in der Ebene vor uns sah - direkt uns gegenüber, dort drüben -, war es mir als könnte ich seine Stimme hören und seinen alten, zerdrückten Hut sehen. Louis Armistead kommandiert eine von Pickett's Brigaden. Er ist da draußen, irgendwo. Ich hatte gehofft, dieser Tag würde nie kommen. Ich dachte, dieser Krieg wäre in einem Monat vorbei. Und jetzt dauert er schon drei Jahre. Wer hätte sich träumen lassen, dass er mal so lange dauert? Was würden Sie tun, Chamberlain? Was sagen die Bücher? Was soll man da tun?

Chamberlain......... --

Hancock.............. Ruhen Sie sich erstmal aus. Heute passiert sowieso nichts mehrt. Die Männer sind erschöpft, totmüde und ausgelaugt, beide Seiten.

Chamberlain......... Ja, Sir. Wir sind gleich in der Reservestellung da drüben. Danke für Ihr Vertrauen, Sir. (grüßt, geht, setzt sich nieder)

Hancock.............. (grüßt)

 

Tom..................... (erscheint) Lawrence, ich.... ich komme gerade aus dem Lazarett. Uh, ein entsetzliches Chaos. Die Männer liegen im Freien, ohne jeden Schatten, sie liegen überall herum. Sie schneiden ihnen Arme und Beine vor den Augen der Anderen ab. Sowas sollte man nicht in aller Öffentlichkeit machen. In so einem furchtbaren Moment sollte ein Mann ungestört sein.

Chamberlain......... Hast Du Kilrain gesehen?

Tom..................... (nickt)

Chamberlain......... Wie geht's ihm? Sag schon.

Tom..................... (nimmt seine Kappe ab) Kilrain… ist tot. Ja. Als ich ihn heute morgen besuchen wollte, war er schon gestorben. Ein paar von den Männern waren bei ihm. Er lässt Dir auf Wiedersehen sagen, und es täte ihm leid.

Chamberlain......... Ja.

Tom..................... Weißt Du, Lawrence, ich hatte den alten Kilrain wirklich gern.

Chamberlain......... Ja.

  

(plötzliches Kanonenfeuer, konföderierte Artillerie feuert permanente Salven, Unions-Männer suchen Deckung, bemannen die Mauer, antworten mit Artillerie, Hancock reitet vor)

Tom..................... Was für ein Wahnsinn.

US-Soldat............ Feuer! Feuer! Feuer!

Hancock.............. (reitet vor)

US-Captain........... General, gehen Sie bitte in Deckung. Wir können Sie nicht entbehren.

Hancock.............. Manchmal zählt das Leben eines Kommandeurs nicht.

 

58 - 3:08:02 - Vor dem letzten Angriff

 

Garnett................. (reitet heran) Wie geht's Ihnen, Lo?

Armistead............ Ganz gut, wie Sie sehen.

Garnett................. Schön das zu hören.

Armistead............ Wie geht's dem Bein?

Garnett................. Ach naja. Kann nicht laufen, muss ich eben reiten.

Armistead............ Das können Sie nicht. Sie würden ein hervorragendes Ziel abgeben.

Garnett................. Heute werden wir ihre Linie aufbrechen, endgültig. Und wenn die Yankees wie die Hasen rennen, wird die Straße nach Washington endlich frei sein, denke ich. Vielleicht gewinnen wir heute den Krieg, und das hier wird der letzte Tag sein. Ich bete darum. Es geht nicht anders, ich muss reiten. Also, Lo, wir sehen uns dann auf dem Hügel. (reitet ab)

Pickett................. (reitet heran mit Fremantle, enthusiastisch) Mein Gott, Lo, ist das nicht fantastisch? Jetzt geht es aber los. Irgendwelche Fragen?

Armistead............ Nein.

Pickett................. Gut. Wenn das Feuer eingestellt ist, werden wir ganz schnell heraustreten. Und keinen Halt um zu feuern. Wir stürmen vor so schnell wir können.

Armistead............ Was ist mit Garnett?

Pickett................. Was soll mit ihm sein?

Armistead............ Er kann kaum laufen.

Pickett................. Das hat mir noch gefehlt.

Armistead............ George, lassen Sie ihn den Angriff nicht machen.

Pickett................. General Armistead, dazu ist es zu spät. Heah! (reitet ab)

Fremantle............. General Armistead, Sir, seien Sie mir gegrüßt. (steigt ab, schüttelt die Hand)

Armistead............ Ich hoffe, der Emissär Ihrer Majestät hat eine angenehme Nacht verbracht.

Fremantle............. Ich habe geschlafen wie ein Toter-- ein Baby, Verzeihung. Ich meine, ich habe wie ein Baby geschlafen, Sir.

Armistead............ (Kanonenkugel schlägt in der Nähe ein) Ganz ruhig, Männer! Bleibt unten! Hier gibt es keinen sicheren Platz! Einer ist so gut wie der andere!

 

59 - 3:11:34 - Die Munition wird knapp

 

Alexander............. Wir haben jetzt schon eine ganze Weile gefeuert, Sir. Es ist offensichtlich, dass weder die Nordstaatler noch wir einen klaren Vorteil erringen können. Wenn wir unsere Munition weiter in diesem Tempo verbrauchen, dann können wir nicht mehr den Hauptstoß unterstützen.

Longstreet............ Aber Sie hatten doch genug Geschütze, als das hier angefangen hat.

Alexander............. Das Feuer der Bundesarmee hat uns gezwungen, den Artilleriezug nach hinten zu verlegen, Sir. Wir brauchen Zeit, um die Munitionswagen wiederaufzufüllen. Wir müssen jetzt drastisch unser Feuer einschränken, oder… oder wir werden dann später unsere Infanterie nicht mehr unterstützen können.

Longstreet............ (wendet sich ab) Verdammt. (dreht sich zurück) Ich werden General Pickett anweisen müssen, mit der Atacke zu warten, bis genügend Munition herangeschafft ist.

Alexander............. Sir, es dauert mindestens eine Stunde, die Munition heranzuschaffen und zu verteilen. In der Zwischenzeit hätten die Unionstruppen eine Atempause.

Longstreet............ Verdammt.

Alexander............. Je länger wir warten, desto mehr Zeit hat der Feind, seine Reihen zu verstärken. Und selbst wenn wir mehr Nachschub aus der Feldzeugkolonne erhalten, werden wir ihnen nicht viel mehr Schaden zufügen als sie uns. Sie bringen frische Batterien heran so schnell wie wir sie vertreiben.

Longstreet............ Ach, lassen Sie feuern und besorgen Sie Munition. Ich kann Pickett's Division nicht da rüber schicken bevor wir nicht ihre Geschütze dezimiert haben.

Alexander............. (grüßt)

Longstreet............ (grüßt, geht)

 

60 - 3:13:07 - Patriotismus der Virginier

Fremantle............. Ich habe gehört, dass Sie aus einer berühmten Militärfamilie stammen sollen.

Armistead............ Wer hat Ihnen das gesagt? Kemper?

Fremantle............. Er hat mir auch gesagt, dass Ihr Onkel Fort McHenry verteidigt hätte im Krieg von 1812. Und damit war er ja wohl auch der Wächter des originalen Star-Sprangled Banner's. Ich weiß die Ironie, die in dem allen liegt, zu schätzen.

Armistead............ Colonel Fremantle, es beginnt oder endet nicht mit meinem Onkel oder mit mir. Wir alle hier sind Söhne Virginia's. Der Major da vorne, der die Kanone befehligt, das ist James Dearing, der erste seiner Klasse in West Point, bevor sich Virginia von der Union löste. Und der Bursche da drüben bei der Fahnenwache ist der gemeine Soldat Robert Tyler Jones. Sein Großvater war Präsident der Vereinigten Staaten. Der Colonel hinter mir, das ist Conolen William Aylett. Sein Urgroßvater war der Virginier Patrick Henry. Der Patrick Henry, der zu Ihrem König George III. gesagt hat: "Geben Sie mir die Freiheit oder den Tod." Unter diesen Männern sind Jungen aus Norfolk, Portsmouth, kleine Dörfer entlang des James River, aus Charlottsville und Fredericksburg, dem Shenandoah-Tal. Die meisten von ihnen sind Veteranen, die Feiglinge und Drückeberger sind schon lange fort. Jeder Mann hier kennt seine Pflicht. Sie würden sogar angreifen, wenn sie keinen Offizier hätten, der sie führt. Sie kennen genau den Ernst der Lage, glauben Sie mir, ebenso den Mut des Feindes. Sie wissen, dieser Tag bringt für sie verzweifelte Anstrengung und Tod. Sie wissen, dass es für viele von ihnen der letzte Angriff sein wird. Aber keinem der Männer muss man erst sagen, was von ihnen erwartet wird. Sie sind alle gewillt, dieses letzte Opfer zu bringen. Sie wissen, heute geht es um den Sieg, den abschließenden Sieg und das Ende des Krieges. Dafür sind wir alle hier. Erzählen Sie bitte Ihren Leuten, wenn sie wieder zurück sind, dass ganz Virginia hier war, an diesem Tag.

 

61 - 3:16:26 - Der Angriff wird ausgelöst

Pickett................. Nachricht von Alexander. "Beeilen Sie sich, oder die Artillerie kann Ihnen nicht mehr helfen." Ihr Befehl, Sir? -- General Longstreet, soll ich mit der Atacke beginnen?

Longstreet............ (nickt leicht)

Pickett................. Sir, ich führe meine Division zum Angriff. (grüßt, rennt weg)

 

62 - 3:17:23 - Pickett's Charge

   

Pickett................. (reitet zu Armistead und Fremantle)

Armistead............ (grüßt)

Pickett................. (grüßt) Lo, für den Ruhm Virginia's, stellen Sie Ihre Brigade auf.

Armistead............ (grüßt)

Pickett................. (grüßt, reitet ab)

Armistead............ Gentlemen, formieren Sie Ihre Batallione. (Offiziere grüßen und gehen, er grüßt)

CS-Offizier........... Batallion - vorwärts - marsch!

Fremantle............. -- (schüttelt die Hand mit Armistead)

CS-Offizier........... 3. Zug, vortreten!

CS-Offizier........... Aufschließen! Aufrücken! Beeilung, Leute! Aufrücken!

CS-Offizier........... 2. Batallion - vorwärts!

CS-Offizier........... Pflanzt Bajonette - auf!

CS-Offizier........... Pflanzt die Bajonette - auf!

CS-Offizier........... Fertig? Schultert die - Musketen!

CS-Offizier........... Kampfbereit? Schultert die - Musketen!

Armistead............ (nimmt seinen Hut ab) Vater, in Deine Hände empfehle ich meine Seele.

Pickett................. (reitet heran, grüßt mit dem Säbel)

Armistead............ (grüßt mit dem Säbel)

Pickett................. Achting, Männer! Achtung! Auf Eure Posten! Heute werden wir dem Feinde zeigen, woher wir kommen. Hoch, Virginia!

Soldaten.............. Virginia! Virginia! Virginia!

Armistead............ Virginier! Virginier! Für unser Land! Für Eure Heimat! Für Eure Liebsten! Für Eure Frauen! Für Virginia! Vorwärts - marsch!

(alle marschieren ab, einiges konföderiertes Artilleriefeuer)

US-Soldat............ Vorsicht, Männer! Zieht die Köpfe ein!

US-Soldat............ Laden!

(Unions-Artillerie-Feuer)

US-Soldat............ Feuer! Feuer!

US-Soldat............ Nicht so dicht an den Munitionswagen!

US-Soldat............ Feuer! Feuer!

CS-Soldat............ Auf geht's, Leute! Aufschließen!

Pickett................. (an seinem Beobachtungspunkt) Worauf wartet Ihr, Jungs? Vorwärts! Vorwärts!

CS-Offizier........... Wir sind mit Ihnen, General!

Pickett................. Dort hin! Los, Jungs! Wir zeigen es dem Feind! Vorwärts! Macht schon, vorwärts! In's Gefecht! Fernglas.

CS-Offizier........... Los, über den Zaun!

 

Garnett................. Schneller, Leute, über den Zaun! Aber spart Euch die Kräfte für die Atacke! Weiter! Weiter über den Zaun!

US-Soldat............ Feuer!

US-Soldat............ Achtung - Feuer!

US-Offizier........... Hoch, Männer! Feuert was die Rohre halten!

Garnett................. Weiter, Leute, weiter!

US-Soldat............ Achtung - feuern!

Garnett................. Kommt, Leute! Vorwärts!

US-Soldat............ Feuer!

Pickett................. (übergibt eine Meldung) Bringen Sie das zu General Longstreet, so schnell Sie können. Richten Sie ihm meine Empfehlung aus.

Meldereiter........... (grüßt, reitet ab)

Pickett................. Verdammt. Weiter, komm. (reitet auf eine höhere Stelle) Macht schon! Na, weiter!

US-Soldat............ Feuert, was Ihr könnt, Männer!

Garnett................. Stürmt Ihre Reihen! Auf geht's!

 

US-Soldat............ Kugel laden! Linie halten!

Hancock.............. Dauerfeuer! Colonel! Colonel! Wir werden die Bastarde an der Flanke angreifen.

US-Colonel........... Lassen Sie die Männer vorrücken.

US-Offizier........... Ja, Sir.

Hancock.............. Bei Gott, wir werden sie fertigmachen. (wird getroffen) Verdammt.

US-Soldat............ Hebt ihn runter.

Hancock.............. Ich will nicht zurückgebracht werden. Ich leite das Gefecht von hier aus. Schnell, besorgen Sie mir eine Aderpresse.

US-Soldat............ Ja, Sir.

Garnett................. Vorwärts, Jungs!

CS-Soldat............ Vorwärts! Vorwärts!

Kemper................ (reitet vor)

Armistead............ Was machen Sie hier?

Kemper................ Sie müssen zu uns rüberkommen! Sie müssen uns helfen!13 Sie greifen unsere Flanke an! Sie kommen von rechts herunter und feuern direkt in unsere Flanke hinein!

Armistead............ Versuchen Sie die Bäume zu erreichen! Die Bäume! Gehen Sie in die Mitte!

Kemper................ Wir können nicht länger standhalten!

Armistead............ Ich werde Laufschritt befehlen! Niemand soll warten! Alles in die Mitte!

Kemper................ Okay! (reitet ab)

Armistead............ Männer! Im Laufschritt - marsch!

CS-Soldat............ Weitersagen! Im Laufschritt! Beeilung!

13 - Übersetzungsfehler. Kemper erkannte die Gefahr von der Flanke und ritt herüber, um dort die Führung zu übernehmen. Zu Armistead sagte er: "Ich musste kommen, Lo, ich muss uns doch helfen."

   

US-Soldat............ Feuer!

US-Soldat............ Feuert, Leute!

Garnett................. (ohne Hut) Ihr schafft es, Jungs! Stürmt ihre Reihen! Vorwärts, Männer, stürmt die Mauer! Mir nach, Männer! (reitet voran, Kanonenschuss, Pferd läuft allein zurück)

Kemper................ Wir müssen die Rechte verstärken! (wird getroffen, fällt vom Pferd)

Patton.................. Vorwärts! Vorwärts!

Armistead............ (am Zaun) Vorwärts, Männer! Rückt vor! (zu einem ängstlichen Soldaten) Na komm hoch, Junge. Nur Mut. Nimm Dir ein Beispiel an den anderen. - Virginier! Virginier! (spießt seinen Hut auf den Säbel) Folgt mir, Männer! Vorwärts, folgt mir, Männer!

Patton.................. Vorwärts! (wird getroffen)

Pickett................. Treib sie nach Norden, Lo! Zeig Ihnen was Du kannst!

Armistead............ Vorwärts!

US-Soldat............ Sie kommen! Sie kommen!

US-Soldat............ Rückzug, Jungs!

US-Soldat............ Zurück, Männer!

Armistead............ (auf der Mauer) Der Tag gehört uns, Männer! Dreht die Kanonen um! Dreht die Geschütze gegen sie! Kanonen umdrehen! Kanonen umdrehen! (Kampf Mann gegen Mann, wird getroffen)

Pickett................. Macht sie fertig, Jungs! (fällt vom Pferd) Chapman, können Sie was erkennen? Was ist da vorne los? Was passiert mit meinen Jungs? Major, schnell das Fernglas.

US-Soldat............ (über Kemper, der am Boden liegt) Der Dicke da, nehmt ihn gefangen!

US-Soldat............ Fass mit an. (Konföderierte übernehmen nach Salve)

 

63 - 3:41:24 - Alte Freunde verfehlen sich

Tom..................... Sir! Sir!

Armistead............ Würden Sie mir aufhelfen, bitte.

Tom..................... Sir, sagen Sie mir bitte Ihren Namen. Wer sind Sie?

Armistead............ Bringen Sie mich bitte zu General Hancock. Wäre das möglich? Wissen Sie, wo General Hancock ist? Führen Sie mich zu ihm.

Tom..................... Bedaure, Sir, der General ist verwundet, schwer getroffen.

Armistead............ Nein! Nicht beide von uns. Nicht doch beide! Bitte… Gott…

Tom..................... Sir, wir lassen so schnell wie möglich den Feldchirurgen kommen.

Armistead............ Können Sie mich hören, mein Sohn?

Tom..................... Ja, Sir. Was wollen Sie sagen?

Armistead............ Richten Sie bitte General Hancock aus, dass General Armistead das alles hier sehr bedauert. Und sagen Sie ihm, ich hätte ihn wirklich gern noch einmal gesehen.

Tom..................... (nimmt die Kappe ab) Ich richte es ihm aus, verlassen Sie sich darauf.

US-Offizier........... General Webster, Sir. (grüßt,. gibt ihm drei erbeutete Säbel)

Webster............... (grüßt)

US-Soldaten......... (an der Mauer) Fredericksburg! Fredericksburg! Fredericksburg! …

 

64 - 3:43:47 - Longstreet ist aufgebracht

 

Longstreet............ Verdammt! (sitzt verärgert auf)

Sorrel................... (hält Longstreet's Pferd am Kopfgeschirr fest)

Longstreet............ Lassen Sie das Pferd los, Major.

Sorrel................... Sir, ich--

Longstreet............ Major Sorrel, ich sagte, Sie sollen das Pferd loslassen. Sie beziehen hier Stellung und feuern auf sie hinunter. Ich stelle mich ihnen entgegen. (reitet ab)

Sorrel................... Sir. - Captain, folgen sie mir. Ho-ho.

Goree.................. (holt Longstreet ein) General, wie lauten Ihre Befehle, Sir. Was soll ich tun? Wohin sollen wir gehen, Sir? (Kanonenkugel schlägt ein, fällt vom Pferd)

Sorrel................... (reitet heran) Wir müssen uns zurückziehen, General. Befehlen Sie Rückzug.

Longstreet............ Bringt die Geschütze rauf. Bringt die Geschütze her!

(Kanonenfeuer, eine Kugel schlägt nahe der Offiziere ein)

Goree.................. (sein Pferd steigt und stürzt, fällt zu Boden, rappelt sich wieder auf)

Longstreet............ Gott! (zu Goree) Was ist, sind Sie verletzt?

Goree.................. Nicht der Rede wert, Sir.

Longstreet............ Sie kommen nicht. Zu schade.

Goree.................. Ja. - General, ganz offen gesagt: Ja, ich mache mir Sorgen um Sie.

Longstreet............ Warum?

Goree.................. Es nützt nichts, den Tod herausfordern zu wollen, General. Der Herr wird Sie zu sich rufen wenn die Zeit gekommen ist.

Sorrel................... Wie lauten Ihre Befehle, Sir?

Longstreet............ Die Verteidigung vorbereiten. Aber die Yankees werden nicht kommen. Folgen Sie mir.

Sorrel................... Sir, ich habe die Zahlen von Pickett's Kommando. General Armistead wird vermisst, General Garnett wird vermisst und für tot gehalten, Sir. General Kemper ist kampfunfähig, schwer verwundet. Von den 13 Colonels in Pickett's Division sind sieben tot und sechs verwundet.

Longstreet............ Hören Sie auf. Erzählen Sie mir den Rest später.

 

65 - 3:46:37 - Es ist alles meine Schuld

 

Lee...................... Major?

Marshall............... Ja, Sir.

Lee...................... Ist das General Kemper, den sie auf uns zu tragen?

Marshall............... Sieht so aus, Sir.

Lee...................... General Kemper, ich hoffe Sie sind nicht ernsthaft verwundet, Sir.

Kemper................ Der… der Feldchirurg hat gesagt, dass ich sterben werde, General.

Lee...................... Ich werde zu Gott beten, dass er es nicht zulässt. Kann ich irgendwas für Sie tun?

Kemper................ Es gibt nichts mehr was Sie für mich tun könnten, Sir. Aber, General, bitte würden Sie… werden Sie dafür sorgen, dass meinen Männern Gerechtigkeit widerfährt? Sie haben sich tapfer geschlagen.

Lee...................... Das werde ich, Sir.

Kemper................ Danke, General. (grüßt von der Trage)

Lee...................... (grüßt) Ich danke Ihnen, General. (Kemper wird weggetragen) Es ist mein Fehler. Es ist meine Schuld.

CS-Soldaten......... Nein, General. Sie sind nicht schuld. Sie waren in der Überzahl.

Lee...................... Ich bin schuld an diesem Ausgang. Freunde, ich nehme alle Schuld auf mich.

CS-Soldaten......... Nein, es war ganz allein unsere Schuld.

Lee...................... Hört mich an. Hört mich an, ich bitte Euch. Das alles ist allein meine Schuld,.

CS-Soldaten......... Nein, Sir. Nein, Sir.

Lee...................... Hört mich bitte an, Freunde. Wir müssen uns zurückziehen. Wir werden an einem anderen Tag weiterkämpfen. Und dieser Tag wird kommen, ich weiß es. Bis dahin werden wir einen gut geordneten Rückzug antreten. Ich bitte Euch, sie dürfen uns nicht rennen sehen.

CS-Soldat............ Hören Sie, Sir, lassen Sie uns nochmal antreten. Die Männer wollen kämpfen, und ich weiß wir schaffen es.

CS-Soldaten......... Er hat Recht.

Lee...................... Gott schütze Sie, Freunde. (reitet ab)

 

66 - 3:48:27 - Ich habe keine Division

 

Lee...................... Nehmen Sie dort drüben Aufstellung, Major. Ich fürchte, sie könnten angreifen.

Marshall............... Ja, Sir.

Lee...................... General Pickett? Sir, sammeln Sie sich am Ende des Kamms und bauen Sie eine Verteidigungsstellung auf.

Pickett................. (zu Fuß, ohne Kopfbedeckung) ---

Lee...................... General Pickett, Sir, kümmern Sie sich um Ihre Division.

Pickett................. General Lee, ich habe keine Division.

Lee...................... --- (nimmt seinen Hut ab)

 

67 - 3:49:35 - Lee denkt an Rückzug

Lee...................... (kommt an und geht zum Lagerfeuer)

Longstreet............ General… (will sich erheben)

Lee...................... Schon gut. (setzt sich) Wir werden uns zurückziehen sobald wir alle Männer die noch laufen können und die… und die transportfähigen vom Schlachtfeld geborgen haben. Wenn wir den Potomac überqueren und wieder in Virginia sind, dann … dann besteht keine Gefahr mehr, denke ich. Aber ich brauche Ihre Hilfe, Pete. Ich bin so totmüde.

Longstreet............ Was soll ich tun, Sir? General?

Lee...................... Wir dürfen nicht unsere Haltung verlieren. Die Moral der Armee ist immernoch gut, bestens sogar. Wir machen es ein andermal besser. Sie sind nicht für uns gestorben, nicht für uns. Es ist ein Segen für uns alle. Wenn dieser Krieg weitergeht - und das wird er, das wird er - was können Sie und ich anderes tun als weiterzumachen? Es ist immer die gleiche Frage seit ewigen Zeiten. Was können wir sonst noch machen? Wenn sie kämpfen, müssen wir auch kämpfen. Und kommt es darauf an, wer gewinnt? War das wirklich jemals die Frage? Gott, der Allmächtige wird uns vielleicht diese Frage stellen.

 

68 - 3:53:05 - Brüder überleben

 

(Tom und Chamberlain finden sich bei Sonnenuntergang, Umarmung, kein Dialog)

 

69 - 3:55:01 - Ausblick

Longstreet wird 1864 schwer verwundet, aber er kehrt zurück und bleibt Lee's zuverlässigster Soldat. Er stirbt 1904 im Alter von 83 Jahren.

Nach dem ersten Tag wurde Buford's zerschlagene Division aus der Frontlinie genommen und für die Dauer der Schlacht zur Bewachung der Nachschubkolonne eingesetzt. Im Herbst wird Buford verwundet und stirbt im Dezember geschwächt an Lungenentzündung.

J.E.B. Stuart wird in der Schlacht von Yellow Tavern schwer verwundet und stirbt am 12. Mai 1864 in Richmond.

Harrison überlebt alle Schlachten. Nach dem Krieg kehrt er auf die Bühne zurück um Skakespear zu spielen.

Pickett's Division ist vollkommen aufgerieben worden. Er überlebt den Krieg als geachteter General, kann aber bis zu seinem Tod den Verlust seiner Männer nicht verwinden.

Hancock überlebt die Verwundung von Gettysburg. 1880 wird er als demokratischer Präsidentschaftskandidat aufgestellt, unterliegt Garfield und zieht sich vom öffentlichen Leben zurück.

Unionssoldaten bringen Armistead in ein Feldlazarett, wo er zwei Tage später stirbt. Das Päckchen, das er Longstreet für Myra Hancock gegeben hatte, enthielt seine Bibel.

Nach Gettysburg wird Chamberlain sechs Mal verwundet und steigt in den Rang eines Generalmajors auf. Für den Tag am Little Round Top erhält er die Ehrenverdienstmedaille des Kongresses. Vier Amtszeiten hintereinander wird er zum Gouverneur von Maine gewählt und wird später Präsident des Bowdoin College. Er stirbt 1914 im Alter von 83 Jahren.

Lee dient noch fast zwei Jahre, bis zum Ende des Krieges. Er stirbt 1870 als der vielleicht beliebteste General der amerikanischen Geschichte.

So endete der Kampf bei Gettysburg, die größte und blutigste Schlacht, die je auf amerikanischem Boden ausgetragen wurde. Beide Armeen haben zusammen über 53.000 Männer verloren. Die von Lee gesuchte Entscheidungsschlacht endete als Fehlschlag, aber die Moral der Südstaatenarmee war bei Weitem nicht gebrochen. Der Krieg sollte noch ganze zwei verherende Jahre wüten.

Gefilmt an historischen Schauplätzen im Gettysburg National Military Park und in Adams County, Pennsylvania.

 

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